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Das Aussehen unserer Helden

Begonnen von Coppelia, 10. Februar 2008, 07:55:26

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Czara Niyaha

Ich persönlich finde schon eine gewisse Beschreibung vor allem bei Hauptcharakteren wichtig. Schließlich habe ich als Autorin ein gewisses Bild, was ich vor Augen sehe, wenn ich mit diesen Charakteren durch meine Geschichte und meine Welt streife. So gut wie möglich versuche ich das Bild, wie ich mir diesen Charakter vorstelle in Worte zu packen, die allerdings dem Leser immer noch eine gewisse eigene Freiheit und Komplimentierung durch seine Fantasie ermöglichen.
Folgende Kritirien sind für mich persönlich wichtig: Haarfarbe und unter Umständen Frisur (wenn es nicht so eine typische 08/15 Frisur ist!), Augenfarbe (Sehr wichtig!  ;) , weil ich es immer mal wieder Szenen gibt, wo ich es mich einfach noch mehr mitreißt, wenn man die Augenfarbe gekonnt im Schreibfluss mit einbauen kann, weil es dem Charakter noch mehr Persönlichkeit verleiht! Allerdings sollte man mit solchen Sätzen auch nicht übertreiben, weil sonst selbst ein gut geschriebener Text droht irgendwann ins klischeehafte, überromantische, überdrehte zu rutschen!)
Eine ungefähre Größenangabe, sowie ein optisches Erscheinungsbild, wie der Charakter auf andere wirkt, finde ich gehört auch zu seiner guten Story. Allerdings sollten sich die Beschreibungen in einem gesunden Maße halten. Und ja, ich neige hin und wieder dazu, etwas auszuschweifen!

Findet sich eigentlich bei euren Charakteren oftmals eine gewisse Ähnlichkeit eurer erschaffenen Charaktere wieder? Ich meine, habt ihr auch, wie im richtigen Leben, gewisse Vorzüge, die ihr in euren Stories auslebt?!
Ich oute mich jetzt als "Autorin", die im richtigen Leben, sowie in ihren Geschichten Männer mit dunklen, schulterlangen Haaren sehr anziehend findet. Kein Wunder, dass der ein oder andere männliche Hauptcharakter in meiner Story auch dem Aussehen sehr ähnlich kommt! *hust*
Aber nein, in meiner Geschichte tummeln sich nicht nur gutausssehende, attraktive Charaktere! (Wobei das jetzt auch wieder individuelle Ansichtssache ist!)  Das wäre ja sonst auch langweilig. Ich mag auch sehr gerne charistmatische Figuren, die weniger über ihr Aussehen, sondern viel mehr über ihre Erscheinung und Präsenz einem in Erinnerung bleiben.

Letzten Endes  ist es wichtig, dass alles ins Gesamtkonzept der Geschichte passt.  :D
Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Maubel

Ich versuche tatsächlich unterschiedliche Merkmale zu nehmen und nicht immer den gleichen Typus zu nehmen. Dadurch ist meine reale Vorliebe sogar hochgradig unterrepräsentiert. Die Rothaarigen sind wiederum überrepräsentiert, aber da habe ich jetzt schon ganz schön runtergeschaltet. Es kommt zwar immer mal wieder einer vor, aber nicht so häufig, dass es auffällt. Was mich teilweise genervt hat, war, dass in Ravenblood so viele schwarze oder dunkle Haare haben. Ich meine, schön es ist Dark Fantasy, aber irgendwie haben sich bis auf wenige Ausnahmen nur dunkelhaarige Leute bei mir vorgestellt. Na gut, da die meisten Figuren aus einem spanisch-italienischem Setting kommen, sei es ihnen gegönnt.

Sascha

Ich finde es ja meist schrecklich, wenn in Romanen jede Figur erst mal eine Beschreibung verpaßt kriegt, als wär's ein Artikel in der Gala über den Opernball. Für mich ist sowas meist vollkommen irrelevant, ich lasse es dann auch nur bei Gelegenheit einfließen (aktuelles Beispiel: "Der da ist mein Vorfahr? Naja, die langen Haare und der Vollbart passen schon mal." So hab ich gleich zwei Leute beschrieben.). Anders ist es, wenn z.B. die Klamotten wichtig sind, weil eine Frau neidisch auf eine andere ist (kommt bei mir jetzt nicht vor) oder es um den Nazi in Nadelstreifen geht (den hab ich). Da ist der feine Zwirn dann relevant und wird auch beschrieben.
Ich hab aber auch schon Kritik bekommen, dass ich die Personen zu wenig beschreibe oder zu spät, und sich der Leser dann nicht vorstellen kann, wie sie aussehen. Seitdem versuche ich, das ein kleines bißchen mehr zu berücksichtigen.

cryphos

Zitat von: Araluen am 31. Januar 2017, 11:59:05
ZitatEs kommt darauf an.  ;)
@cryphos: Made my day  :rofl: Genau darauf habe ich gewartet hihi.
Interessant finde ich den Auftritt des Helden als Event zur Aussehensbeschreibung. Das ist sicher ein hartes Stück Arbeit, aber für eine wichtige Person sicher sinnvoll. Was mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen ist, dass Figuren in Kinderbüchern genau beschrieben werden, interessant. Und dabei lese ich jeden zweiten Tag in allen möglichen Kinderbüchern, um meine Kobolde zu erfreuen. Da muss ich noch einmal genauer darauf achten.
Schön, dass der Humor ankam.
Zu den Kinderbüchern und den genauen Beschreibungen. Das ist nicht Usus sondern mein persönlicher Erfahrungshorizont. Ich erzähle ja seit ich 16 bin Kindern zwischen 2 und 14 Geschichten. Bei den Erzählrunden am Lagerfeuer, Kinderbett, im Zelt, beim Autofahren, im Zug und was ich wo hast du ja eine sehr direkte Rückkopplung was geht und was nicht. Daher mein Faible für genaue und auschweifenden Beschreibungen bei Kindern, im Gegensatz zu dem was ich für Erwachsene mache. Kinder verstehen das Subtile nicht so gut. Eingestreute Beschreibungen setzen sich nicht fest. Je jünger die Zielgruppe um so genauer die Beschreibung. Kinder wollen das. Aber sei nicht zu detailverliebt, die Kids brauchen Raum für ihre eigenen Vorstellungen.

Tigermöhre

Ich bin kein besonders visueller Mensch. (z.B. höre ich Filme lieber und mache nebenbei etwas anderes, als dass ich richtig zukucke.) Daher fallen mir Charakterbeschreibungen - wie eigentlich alle Beschreibungen - ziemlich schwer. Ich muss also bewusst daran denken, meine Charaktere zu beschreiben.
Meistens bette ich das in die Handlung ein. Der Prota, der sich seinen Zopf neu bindet oder jemanden umarmt und dabei feststellt, wie groß er geworden ist. Augenfarbe finde ich am aller Unwichtigsten. Mal ehrlich, von wievielen Menschen in eurer Umgebung kennt ihr die Augenfarbe? Ich von meiner nahen Familie und engen Freunden. Aber schon bei Personen, die ich regelmäßig sehe, bin ich da überfragt.

HauntingWitch

Ich habe aufgehört mit detaillierten Beschreibungen. Früher wollte ich das immer so machen wie Anne Rice und alles ganz genau definieren, aber auch dann wird noch jeder Leser seine eigene Vorstellung haben. Ausserdem habe ich festgestellt, dass das, was ich am Interessantesten finde, sich sowieso nur äusserst schwer beschreiben lässt. Nämlich Details wie Grübchen und Wölbungen (? - ihr seht, da fängt es schon an, daran knabbere ich jetzt seit einem Jahr) oder ähnliches. Deshalb lasse ich es einfach und gebe nur noch Anhaltspunkte oder vielleicht mal an einer passenden Stelle ein Detail wie z.B. ein Muttermal. Ich finde auch, dass Beschreibungen so gut wie möglich mit der Handlung verwoben werden und nicht um ihrer selbst Willen existieren sollten. Das ist situationsabhängig, denke ich, wenn (wie bei Kai Meyer) der Protagonist die andere Protagonistin sieht und einfach mit offenem Mund dasteht, weil er sie so schön findet, finde ich das schon gerechtfertigt, die dann auch zu beschreiben.

Anhaltspunkte finde ich wichtig, weil ich mich als Leserin immer grün und blau ärgere, wenn ich mir einen Charakter während einem ganzen Buch nicht optisch vorstellen kann, weil z.B. Haar- und Augenfarbe fehlen. Es kommt aber auch darauf an, manche Autoren können sehr gut eine Vorstellung zaubern, ohne auch nur ein einziges optisches Merkmal zu erwähnen.

KaPunkt

Der Trend geht zum Selbstzitat.  ;) Auf Seite 2 dieses Threads habe ich vor einigen Jahren schon mal beschrieben, wie ich mit der Beschreibung meiner Figuren umgehe, dort noch in Bezug darauf, ob eine Figur 'schön' ist oder nicht.

Aber es gilt auch allgemein:
Mir ist vor allem die Ausstrahlung wichtig, die Assoziationen und Gefühle, die eine Figur mit ihrer Erscheinung erweckt.

Zitat von: KaPunkt am 22. Dezember 2010, 18:08:21
Oder ich beschreibe das Gefühl, die Aura, die jemand vermittelt.
Aktuelles Beispiel:

ZitatDer kaiserliche Gesandte, ein in jeder Beziehung raumgreifender Mann, groß und breit, mit ausholenden Gesten und lauter Stimme (...)

Ich glaube nicht, dass ich Alter und Haarfarbe überhaupt noch erwähnen werde (Er macht's eh nicht lange  :darth:). Ich behaupte, diese Beschreibung reicht völlig, um ein lebendiges äußeres Bild der Figur zu geben.

Und natürlich hängt die Beschreibung der Figur davon ab, wer die Figur sieht. Ein Porträtmaler sieht jemanden anders als ein Arzt, nur so als Anfang. Dann kommen, wie schon erwähnt, die persönlichen Verhältnisse dazu. Ein Vater sieht seinen Sohn anders als die Frau ihren Geliebten, auch wenn es beides Mal um den gleichen Mann geht.
Oh, und natürlich gibt es nicht nur das Sehen. Wie riecht jemand, wie fühlt sich eine Berührung, eine Umarmung an?

Insgesamt finde ich ellenlange Beschreibungen von Nasenform, Schwung der Augenbrauen und Verlauf des Scheitels ermüdend und sogar ungeschickt. Mir zumindest helfen solche 'Konstruktions-Anleitungen' nicht dabei, mir eine Figur plastischer vorzustellen. Allerdings habe ich davon von Lesern auch schon Kritik eingesteckt, weil ihnen die Beschreibungen zu wenig und zu ungenau waren.

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Faye

Ich muss sagen, dass ich manchmal Probleme damit habe Personen zu beschreiben. Oft habe ich eine genaue Vorstellung im Kopf und die Charaktere entsprechen nicht immer dem Raster, aber natürlich ist es ermüdend, wie manche von euch schon erwähnten, das Aussehen ganz genau zu beschreiben. Und das passiert mir manchmal. Aber inzwischen hat sich das schon gebessert und meist vermittle ich dem Leser nur einen kurzen Eindruck und bringe Einzelheiten immer mal zwischendurch ein.
ZitatSie strich sich das dunkelblonde Haar aus der Stirn.
nur als Beispiel.
Ich denke ebenfalls, dass die Ausstrahlung und das gesamte Verhalten der Person sie meist viel besser beschreiben und definieren. Trotzdem finde ich so einige Anhaltspunkte, wie Haarfarbe, Augenfarbe oder Größe und Körperbau schon gut, um sich ein Bild der Person zu machen.

Thistle

Was die Augenfarbe betrifft, sehe ich es wie @Czara. Ich beschreibe oft die Augen von Charas, da ich persönlich finde, dunkle Augen wirken ganz anders als helle. Aber ich beschreibe die Augen eigentlich nur, wenn sie etwas Besonderes sind (smaragdgrüne Augen, eisblaue Augen, stechend gelbe Augen etc.).
Ich beschreibe meist sehr genau, obwohl ich mich dann eher auf den Ausdruck ihres Gesichts konzentriere und weniger auf Kleidung, außer es ist etwas Außergewöhnliches (Königin in Lumpen zum Beispiel).

Ich bin eher der visuelle Typ. Wenn ich ein Buch lese und die Person wird beschrieben, fügen sich in meinem Kopf Details zusammen wie in Sims.  :D
Vor Längerem hat mir eine Bekannte eine Kurzgeschichte zum Lesen gegeben und sie hat niemanden beschrieben, was mich sehr gestört hat. In meinem Kopf sind die ganze Zeit gestaltlose Schaufensterpuppen durch die Gegend gelaufen. Kam ich nicht mit klar.

Auch versuche ich immer, so früh wie möglich, Personen zu beschreiben. Wenn ich der Meinung bin, die Person hat dunkles Haar und auf Seite 120 bekomme ich gesagt, "Ach, übrigens, die ist blond", habe ich ein falsches Bild von der Person und das stört mich.  :no:

Natürlich reichen bei Nebencharas kurze Hinweise (Die blonde Dame, der bärtige Portier etc.), aber ich persönlich möchte wissen, wie Personen aussehen, die mich das ganze Buch begleiten. Zumindest meine persönliche Meinung. ;)

HauntingWitch

Zitat von: Thistle am 01. Februar 2017, 09:05:10
Auch versuche ich immer, so früh wie möglich, Personen zu beschreiben. Wenn ich der Meinung bin, die Person hat dunkles Haar und auf Seite 120 bekomme ich gesagt, "Ach, übrigens, die ist blond", habe ich ein falsches Bild von der Person und das stört mich.  :no:

Damit habe ich auch ein Problem. Ich habe die Geschichte hier im Forum sicher schon zweidutzendmal erzählt, aber mir ging es bei "Wächter der Nacht" von Lukianenko so (ansonsten ein geniales Buch übrigens). Der Protagonist wird ewig lange nicht optisch beschrieben und ich habe mir den immer mit blonden, kurzen Haaren vorgestellt, bis es auf Seite 230irgendwas-oder-so dann heisst: "Eine dunkle Haarsträhne fiel ihm in die Stirn" (ungefähr, aus dem Gedächtnis). Und ich so: Wie, seit wann sind dessen Haare lang genug, um ihm in die Stirn zu fallen? Und wer hat etwas von dunkel gesagt?  :o Tja, ich habe das Bild über drei weitere Bücher hinweg nicht mehr zusammenbekommen.  :darth:

ZitatIch oute mich jetzt als "Autorin", die im richtigen Leben, sowie in ihren Geschichten Männer mit dunklen, schulterlangen Haaren sehr anziehend findet. Kein Wunder, dass der ein oder andere männliche Hauptcharakter in meiner Story auch dem Aussehen sehr ähnlich kommt! *hust*

@Czara: Das habe ich übrigens gestern ganz vergessen. Ich finde das gut, es gibt viel zu wenige Bücher mit solchen Männern in Hauptrollen! ;D *Räusper* Ähm, ja, ich habe da auch so meine Vorlieben (wobei die Farbe mir zwar herzlich egal ist). Ich versuche aber immer, das nicht zu sehr zu gewichten, soll ja auch noch eine gewisse Vielfalt vorhanden sein. Aber mindestens einen pro Roman kann man schon guten Gewissens einbauen, finde ich.  ;D

canis lupus niger

#175
Zitat von: Witch am 01. Februar 2017, 12:36:25
Ich finde das gut, es gibt viel zu wenige Bücher mit solchen Männern in Hauptrollen! ;D *Räusper*

Meine Reihe hat so einen Prota ...  ;D

Wenn in einem Buch beim Auftreten jeden neuen Charakters erst einmal ein Steckbrief abgearbeitet wird, finde ich das einfach nur langweilig. Wie schon viele andere Mitglieder gepostet haben, ist es angenehmer, wenn die Informationen, soweit überhaupt notwendig, in den Text eingestreut werden. Da mein Prota Ausländer ist und einer anderen Ethnie angehört, und da das immer mal die Reaktionen seiner Mitmenschen beeinflusst (Vorurteile), ist das wichtig. Deshalb baue ich es in jedem Band meiner Reihe ein, jeweils ziemlich am Anfang, wo es passt.

Culham

Ich finde es auch eine der schwierigsten Fragen: wann, wo und wieviel beschreiben?
Ich versuche meist Personen zu beschreiben, wenn Sie eingeführt werden. Entweder zwei bis drei Zeilen am Stück oder verteilt über die nächsten Seiten. Meist lasse ich dem Leser noch genug Raum für die eigene Fantasie und gebe nur ein paar Vorgaben: recht hübsch, dunkle Haare, helle Haut, ein Anflug von Sommersprossen auf der kleinen Nase bspw...
Habe festgestellt dass in meinem aktuellen Manuskript mein Prota unbeschrieben bleibt? Kann man das vollkommen der Fantasie des Lesers überlassen oder sollte ich doch noch etwas nachlegen?

Czara Niyaha

Ich finde das wann, wo und wieviel beschreiben eine Charakters ist auch davon abhängig welche Rolle er in der gesamten Story hat. Ein Nebencharakter, muss meiner Meinung nicht so ins Detail beschrieben sein, wie ein Hauptcharakter. Dennoch finde ich es schon wichtig, dass durch die Worte des Autors zumindest ein Gefühl und wenigstens ein verschwommenes Bild von dem Charakter in meiner Vorstellung entsteht. Feinheiten kann ja jeder dann selbst seiner Fantasie überlassen.
Manchmal ergeben sich auch aus gewissen Situationen heraus Verknüpfungen zu einem Charakter, wenn man der Logik folgt!
Z.B: Ein Charakter, der sich gerade auf einer Flucht vor Verfolgern befindet die schon gewisse körperliche  Leistungen erfordert, da habe ich automatisch die Intuition, dass es sich äußerlich um einen Charakter handelt, der körperlich auch in der Lage ist diese Leistung zu erbringen, ohne das bereits vorher erwähnt wurde, wie atlethisch und trainiert er ist!  ;)

Zitat von: Culham am 04. Februar 2017, 08:06:46
Habe festgestellt dass in meinem aktuellen Manuskript mein Prota unbeschrieben bleibt? Kann man das vollkommen der Fantasie des Lesers überlassen oder sollte ich doch noch etwas nachlegen?

Aber Du hast doch sicher eine eigene Vorstellung, wie Dein Prota in der Geschichte aussieht und rüberkommt, oder? Man kann ja auch durch das Autreten und Handeln eines Charakters zumindest ein Grundbild beim Leser erzeugen. Ich meine, ein Charakter, der als charismatisch beschrieben wird, erzeugt ja auch ein bestimmtes Bild vom Erscheinen und Auftreten, ohne dass jetzt gleich ins Detail gegangen werden muss, ob er nur noch dunkle oder helle Haare hat, braune oder blaue Augen.
Hast Du bei Deinem aktuellen Manuskript andere Charaktere beschrieben im Aussehen? Wenn ja, dann fände ich es etwas komisch, wenn man ausgerechnet vom Prota kein wirkliches Bild bekommt!
Trotzdem vertrete ich generell die Meinung, dass zumindest von Hauptcharaktern wenigstens ein Grundbild vom Autor vorgegeben werden sollte. Es sei denn es ist eine Story, die eher auf einer anderen Ebene spielt, und wo das Aussehen allgemein nicht so wichtigend und entscheidend ist.

Hmmm..., meine Gedanken fangen gerade an zu rattern! Ist das Aussehen und Erscheinungsbild eines Charakters nicht in gewisser Weise auch die Basis seines Wesens? Wie kann ich ein Bild mit seelischer Tiefe, sowie Zerrissenheit und gar mit Selbstzweifeln füllen, wenn gar keine farbliche Subtanz vorhanden ist, um überhaupt der Seele einen Körper zu bieten?!

Solange es Visionäre und Träumer gibt, die den Funken der Hoffnung in sich tragen und das Licht in den Herzen anderer entzünden, ist diese Welt nicht verloren.

(Eden Chry'Salis)

Culham

Die meisten anderen Charaktere sind beschrieben. Allerdings gibt es nur eine Perspektive, die des Protagonisten. Er bewundert sich nicht im Spiegel, er unterhält sich nicht über sein Aussehen und das Aussehen zu beschreiben, um das Aussehen zu beschreiben erscheint mir immer etwas infodumpig. Er ist durchschnittlich groß, braune Haare, braune Augen und auf angenehme Weise unauffällig von der Erscheinung, hat aber etwas an sich, dass die Leute auf ihn hören... wenn ich ihn beschreiben müsste. 

Tejoka

Das Problem kenne ich.  :)
Persönlich finde ich es wichtig, zumindest einen Satz zum Aussehen zu haben, auch wenn das nicht elegant rüberkommt. Zum Beispiel ein paar Bemerkungen in seinen Gedanken, die sein Aussehen erwähnen oder so. Er könnte sich zum Beispiel mit jemand anderem vergleichen, während du denjenigen beschreibst. (Bei mir zum Beispiel hab ich so erwähnt, dass die Protagonistin schwarze Haare hat, während fast alle um sie herum helle Haare hatten, sie aber nicht auffallen wollte.) Das geht natürlich leichter, falls er Probleme damit hat, so durchschnittlich auszusehen oder so.
Da musst du eventuell etwas tricksen. ;D