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Aufnahmetechnik Amateuer-Hörbuch

Begonnen von Exilfranke, 05. April 2014, 12:57:07

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Exilfranke

Liebe Tintenzirkler,

wer von euch hat schon mal damit Erfahrung gemacht, eine seiner Geschichten zu vertonen? Für mich ist das ja  ziemliches #Neuland.

Nun hatte ich aber die Idee, alternativ zu der klassischen Leseprobe eine extra zu diesem Zweck angefertigte Prequel-Story meines Sword&Sorcery-Zyklus einzulesen und bei youtube als Hörbuch hochzuladen. Ich glaube, dass man mit einem solchen Video seine Reichweite ganz gut maximieren kann. Nun steht die Frage im Raum, wie viel man für eine solche Aufnahme investieren muss. Ich möchte den Text gerne selber einlesen, aber natürlich mit einem guten Mikrofon und einer Software, mit der ich die einzelnen Parts später problemlos zusammenfügen und bearbeiten kann. Was muss man da investieren? Kann man sich eine Tonaufnahmeausrüstung ausleihen? Ich möchte eben nicht, dass sich das ganze am Ende anhört, wie von einem Amateur auf Kassette aufgenommen. Es muss doch möglich sein, vom heimischen Rechner aus eine vergleichsweise hochwertige Produktion auf die Beine zu stellen.

Also, mit was sollte man beginnen? Welche Software braucht man? Ich bin sicher nicht der Einzige, der davon profitieren könnte!

Grummel

Also ich glaube der Tom könnte dir da die besten Ratschläge geben, da er seine Sinistra selber in Hörspielqualität vertont hat usw. Da er hier eher selten aktiv ist, stoße ich ihn mal mit der Nase hier hin.  ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

Exilfranke

Zitat von: Grummel am 05. April 2014, 13:00:10
Also ich glaube der Tom könnte dir da die besten Ratschläge geben, da er seine Sinistra selber in Hörspielqualität vertont hat usw. Da er hier eher selten aktiv ist, stoße ich ihn mal mit der Nase hier hin.  ;)

Das wäre klasse! Ich befürchte fast, dass eine einfache Aufnahme doch recht aufwändig wird.

Volker

"Einfache" Aufnahmen gibt es so gut wie nie.
Je nach Ansprüchen und Können kann das durchaus so einiges an Zeit und Aufwand werden.

Für ordentliche Hardware (Mikrofon, Audio-Interface) sollte man schon so 100-300,- EUR rechnen, je nachdem. Teurer geht aber immer.
Software gibt's kostenlos bis billig (<300,- reicht dicke).

Oder man leiht sich das bzw. mach das bei Leuten, die so etwas besitzen und schon Erfahrungen gemacht haben.
Bei mir zum Beispiel.
;)

Akut hab' ich nicht die Zeit zum beschreiben - aber frag' einfach.

Tanrien

Ich würde empfehlen, mal bei Tipps für podfic reinzuschauen, wo es ja darum geht, dass Amateure mit Amateur-Equipment, sprich: ohne Investitionen, Geschichten vertonen. Da findest du dann neben Hinweisen auf die Software (die meisten scheinen Audacity zu benutzen) und Hardware und die Benutzung dieser auch viele Ideen, wie man seinen Text lesen und für Hörer optimieren kann durch Pausen, weglassen von bestimmten Teilen, Betonungen, Akzente, etc. Wäre aber alles auf Englisch, die deutsche community ist da kleiner, soweit ich mich erinnere.

TomDaut

Hallolo, *wink*

auf Grummels Nasenstüber hin  ;) melde ich mich für eine Kurzmitteilung mitten aus der Überarbeitung meines lektorierten Manuskriptes.

Auch ich benutzte AUDACITY für die Nachbearbeitung meiner SINISTRA-Kapitel. Das ist eine Open-Scource-Tool, welches man tatsächlich kosten- und verpflichtungsfrei im Netz erhält und keinen meiner (bescheidenen) Wünsche offenlässt. Und ich bin lange noch nicht durch alle Features durch.
Fazit: Schwer empfehlenswert.

Bei den eigentlichen Aufnahmen verwende ich das Perception 120 USB von AKG. Ein Mikro, für das ich seinerzeit 130€ hingelegt habe und das  (meiner Meinung nach) unschlagbar im Preisleistungsverhältnis ist.

Ich hoffe, dass ich helfen konnte.

Bis dann. *wink*


Exilfranke

Zitat"Einfache" Aufnahmen gibt es so gut wie nie.
Je nach Ansprüchen und Können kann das durchaus so einiges an Zeit und Aufwand werden.

Das habe ich befürchtet. ;D

ZitatFür ordentliche Hardware (Mikrofon, Audio-Interface) sollte man schon so 100-300,- EUR rechnen, je nachdem. Teurer geht aber immer.
Software gibt's kostenlos bis billig (<300,- reicht dicke).

Ich finde das schon recht happig. Dafür, dass es non-profit ist und ich als einmalige Sache gedacht ist, finde ich 300 Euro schon ziemlich Budget-sprengend. Ich rede hier ja von einer ca. einstündigen Aufnahme, wenn überhaupt.

ZitatOder man leiht sich das bzw. mach das bei Leuten, die so etwas besitzen und schon Erfahrungen gemacht haben.

Es geht doch nichts über Vitamin-B. Aber ich kenne leider niemanden, der über das technische Equipment verfügt.

ZitatIch würde empfehlen, mal bei Tipps für podfic reinzuschauen, wo es ja darum geht, dass Amateure mit Amateur-Equipment, sprich: ohne Investitionen, Geschichten vertonen. Da findest du dann neben Hinweisen auf die Software (die meisten scheinen Audacity zu benutzen) und Hardware und die Benutzung dieser auch viele Ideen, wie man seinen Text lesen und für Hörer optimieren kann durch Pausen, weglassen von bestimmten Teilen, Betonungen, Akzente, etc. Wäre aber alles auf Englisch, die deutsche community ist da kleiner, soweit ich mich erinnere.

Danke für den Tipp!

Adam_Charvelll

#7
So teuer ist es wirklich nicht, eine ganz ordentliche Qualität hinzubekommen.

Software, wie hier bereits mehrfach erwähnt wurde, am besten Audacity, weil es eben Freeware ist, die Benutzeroberfläche leicht zu verstehen ist und schneiden und mastern zumindest in den Grundformen möglich ist. Zudem gibts Spielereien wie Rauschentfernung usw. Selbst semi-professionelle Musiker greifen gerne mal zu Audacity.

Gute Gesangsmikrophone findet man bereits ab 100 Euro. Bei normaler Sprachabnahme kenne ich mich nicht so sehr aus, kann mir aber kaum vorstellen, dass darauf spezialisierte Mikros wesentlich teurer sind.

Was aber hinzukommen könnte, ist ein Audiointerface, da Mikros normalerweise erst vorverstärkt werden müssen, um ein gute Signalquelle zu erhalten. Wenn dus einfach nur an den Laptop schließt, kann das Mikro nicht immer die Qualität liefern, für die es eigentlich gebaut worden ist, bzw. hängt dann viel von der verbauten Soundkarte ab, soweit ich weiß. Aber auch hier spreche ich eher aus der Musikerperspektive und vlt ist es bei der Sprachaufnahme nicht so tragisch.

Auf jeden Fall kannst du auch Ausschau nach eigenen Aufnahmegeräten halten, da gibts auch einige, die Mikro, USB-Interface und teilweise Bearbeitungsstation zugleich sind.

Edit: Übrigens gibts es auch in Laptops und in Headsets verbaute Mikros, die durchaus gute Qualität liefern! Wenn du so etwas zuhause hast, einfach ausprobieren.

Ary

Ich hätte jetzt auch Audacity empfohlen, ich benutze es für Heimaufnahmen meiner dilettantischen Songschreiberversuche und habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Gerade für den Einstieg und zum Rumprobieren finde ich es gut, weil es recht intuitiv zu bedienen ist (aber das ist ja immer Ansichtssache, ich komme gut damit klar).
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Exilfranke


Malinche

#10
So mal in den Raum geworfen: Als ich noch bei einem Radioprojekt mitgewirkt habe, hatte ich mir das Aufnahmegerät Zoom (H2) zugelegt. Wenn man von vornherein nur am Computer arbeitet, ist das vermutlich nicht die optimale Lösung, und da sollte vielleicht wirklich besser ein gutes Mikro her. Aber ich wollte es trotzdem mal in den Raum stellen, weil das Kleine echt praktisch ist - eben nicht nur gut für Aufnahmen in der eigenen Küche, sondern auch mal unterwegs, Interviews etc., und die Klangqualität ist wirklich sehr fein. Es wird dann eben erst extern aufgenommen und hinterher auf den Rechner geschoben (bearbeitet habe ich meine Aufnahmen dann auch mit Audacity. Wenn ich ins Studio durfte, auch mit DIGAS, aber da sind die Lizenzen sauteuer und für den Privatgebrauch wohl kaum lohnend - Audacity kann aber im Prinzip alles, was man für den Hausgebrauch benötigt, und sendenswerte Beiträge habe ich auch damit hinbekommen.)

Mir war es die Investition damals wert, weil es eben so schön vielseitig einsetzbar ist (ich wusste allerdings auch, dass ich es für verschiedene Dinge brauchen würde).
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Guddy

Also ich benutze Audacity und ein normales Standmikrofon für, ich glaube, ~15 Euro. Ein Poppschutz ist natürlich auch von Vorteil. Ich besitze zwar einen, nutze ihn jedoch so gut wie nie. Bei mir klingt's dann so. Natürlich geht's professioneller. Doch gerade für den Anfang würde ich in nichts Teures investieren. Nachher stellst du fest, dass es doch nichts für dich ist und legst das ganze Projekt nach drei Takes ad acta.
Und du wirst Übung bauchen ;)

canis lupus niger

Oh, das ist ein interessanter Thread, denn über ein Einlesen meiner Bücher habe ich auch schon mal nachgedacht. Mehr bisher nicht. Keine Zeit für Experimente im Moment. Aber reizen täte es mich.  ;)

Exilfranke

Zitat von: Guddy am 07. April 2014, 01:43:38
Also ich benutze Audacity und ein normales Standmikrofon für, ich glaube, ~15 Euro. Ein Poppschutz ist natürlich auch von Vorteil. Ich besitze zwar einen, nutze ihn jedoch so gut wie nie. Bei mir klingt's dann so. Natürlich geht's professioneller. Doch gerade für den Anfang würde ich in nichts Teures investieren. Nachher stellst du fest, dass es doch nichts für dich ist und legst das ganze Projekt nach drei Takes ad acta.
Und du wirst Übung bauchen ;)

Hallo Guddy,

klingt überhaupt nicht verkehrt. 15 Euro hast du gesagt? Also, mein Budget liegt bei 50 Euro, damit werde ich doch sicher etwas Gutes bekommen, oder? Wie lange machst du das schon? Ich denke von mir, dass ich ganz gut lesen kann, und ich habe bereits für mehrere Marionette-Theaterspiele (ja, haha, ich weiß) die Synchro eingelesen, insofern hoffe ich, dass ich das recht schnell auf die Kette bekomme. Aber man weiß ja nie. Ich mag es halt nicht, wenn es am Ende blechern klingt, oder mit Hall belegt ist.

Sonnenblumenfee

*staub wegpust*
Ich habe vor, als Geschenk für meinen Freund die Geschichten, die ich für ihn schreibe, aufzunehmen und Kapitelweise als Hörbuch zu schicken. Dafür werde ich vermutlich das Mikro meines Bruders (er benutzt es zum Zocken für Teamspeak und co), das eine ganz gute Qualität hat, ausleihen.
Ich wollte mal in die Runde fragen, ob die Empfehlung von Audacity von vor 4 Jahren immer noch aktuell ist oder ob es mittlerweile etwas anderes gibt? Wie ist es mit einem Popschutz, ist der nötig, wenn ich drinnen in einer ruhigen Umgebung aufnehme? Den müsste ich nämlich extra kaufen. Falls jemand Empfehlungen für gute Tutorials oder Ähnliches hat, was solche Aufnahmen angeht oder auch die Nachbearbeitung, würde ich mich sehr freuen, da ich so etwas echt noch nie gemacht hat.
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin