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Romance mit einer starken, unabhängigen Frau?

Begonnen von chaosqueen, 02. Oktober 2017, 22:37:39

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Vic

#60
Persönlich finde ich es total schrecklich wenn die Probleme in Romanzen durch das übliche Hin und Her und Hickhack entstehen. Bloß keine endlose Ross & Rachel-Kiste! :gähn: Langweiliger und dämlicher gehts ja nicht mehr.
Wenn zwei Leute es sich so schwer machen zusammen zu kommen, sollten die meiner Meinung nach gar nicht erst zusammen sein!  :no:

Als Gegenvorschlag: Gib ihnen doch eine gemeinsame Opposition bzw ein gemeinsames Ziel?  8)
Der Konflikt muss doch nicht daher kommen, dass sie miteinander streiten. Sie können sich doch z.b. auch zusammen tun weil sie merken, dass sie das Gleiche erreichen wollen, ein gemeinsames Ziel haben, sich gegenseitig helfen können oder vielleicht weil sie einen gemeinsamen Gegner haben. Vielleicht kann sie etwas, was er braucht, vielleicht hat er was, was sie will und dann tun sie sich halt zusammen. 
Dadurch muss sich auch keiner "unterwerfen" sondern du kannst wunderbar schreiben wie sie als Team zusammenarbeiten und gegenseitig ihre Stärken und Schwächen kennen lernen. Das ist doch die viel bessere Basis für eine Beziehung als sich durch 400 Seiten Streit und dämliche Missverständnisse zu kämpfen, nur damit am Ende einer "nachgeben" muss??? (Vielleicht lese ich nicht genug Liebesromane, aber das klingt grässlich und gar nicht romantisch.)
Ist die Idee wirklich so exotisch, dass die beiden sich kennenlernen und na ja, einfach anfangen sich total toll zu finden, weil sie ganz viele Dinge aneinander schätzen (Humor, Kompetenz, Wissen), die sie im Lauf der Geschichte aneinander entdecken???

Ich bin ja lesbisch und kann deswegen vielleicht nicht 100% mitreden, aber ich habe immer das Gefühl Heteros machen es sich alles so unnötig kompliziert... oO

Churke

Zitat von: Vic am 17. April 2019, 09:46:43
Ist die Idee wirklich so exotisch, dass die beiden sich kennenlernen und na ja, einfach anfangen sich total toll zu finden, weil sie ganz viele Dinge aneinander schätzen (Humor, Kompetenz, Wissen), die sie im Lauf der Geschichte aneinander entdecken???

Ich beobachte Beziehungen von der Seitenlinie und da geht es immer darum, wer sich wo wie durchsetzt.
Dazu fällt mir eine Geschichte von Jules Verne ein. Ein Mann und eine Frau reiten aus entgegensetzen Richtungen zum Standesamt umd heiraten. Ein Jahr später treffen sie sich wieder aus entgegengesetzen Richtungen und lassen sich scheiden. Sie haben gemerkt, dass sie nicht zueinander passen. Unromantisch, aber brillant.  ;D

Alana

ZitatSie können sich doch z.b. auch zusammen tun weil sie merken, dass sie das Gleiche erreichen wollen, ein gemeinsames Ziel haben, sich gegenseitig helfen können oder vielleicht weil sie einen gemeinsamen Gegner haben. 

Es ist sicher Geschmacksache, aber solche Geschichten interessieren mich überhaupt nicht, solche Bücher lege ich sofort wieder weg. Wenn ich einen Liebesroman lese, dann will ich ja gerade den Konflikt zwischen den beiden Hauptfiguren lesen und wie sie ihn beseitigen können. Dieser Konflikt muss nicht Streit sein und ein ewiges Hin und Her finde ich auch schrecklich. Aber die Spannung bei einem Liebesroman muss für mich durch die Dynamik zwischen den Hauptfiguren entstehen. Es ist gerade die Kunst an einem guten Liebesroman, den Konflikt zwischen den Figuren spannend zu gestalten, aber nicht nervig. Stärken und Schwächen kennenlernen etc. sollte sowieso ein essentieller Bestandteil sein.
Alhambrana

Christopher

#63
Zitat von: Vic am 17. April 2019, 09:46:43
Ist die Idee wirklich so exotisch, dass die beiden sich kennenlernen und na ja, einfach anfangen sich total toll zu finden, weil sie ganz viele Dinge aneinander schätzen (Humor, Kompetenz, Wissen), die sie im Lauf der Geschichte aneinander entdecken???

...dann heirateten sie bereits auf Seite 5 und die Liebesgeschichte ist dort schon zu Ende. Füllt kein Buch ;D Man schreibt keine Geschichten über einfache Sachen, sondern die schweren. Der Konflikt ist das, was die Geschichte ausmacht. Nenne mir eine Geschichte, die spannend/unterhaltsam ist, aber keinen Konflikt enthält.

Natürlich kann neben der Liebe ein anderer Konflikt da sein, aber dann ist es keine Liebesgeschichte, sondern Welt retten o.ä.


EDIT:
Was mich bei vielen weibliche Protagonisten an ihren Geschichten stört, bzw. an den Klappentexten derjenigen, ist, dass sie immer irgendwen anschmachten und ein sehr großer Teil der Geschichte sich auch darum dreht. Ich habe das Gefühl, dass Geschichten mit weiblichen Protas quasi in die Lovestory-Schiene gezwungen werden.
"Wie, die Prota ist eine Frau, aber es gibt keinen Love-Interest? Das liest doch keiner!"  ::)
Be brave, dont tryhard.

FeeamPC

#64
Außer, die Prota ist eine hochnäsig dreinschauende große Frau, die süße kleine Dalmatinerwelpen zu Pelz verarbeiten will ...
ach ne, dann ist sie ja eine Antagonistin, und so eine Story gibt es schon! ;D
Ich habe früher gerne Geschichten über das Leben, auch das Liebesleben, großer geschichtlicher Persönlichkeiten gelesen.
Elisabeth von England, Katharina die Große von Russland, Hatschepsut von Ägypten ... Da war genug Stoff enthalten für mindestens drei normale Liebesromane. Allerdings fehlte das verbindliche glückliche Ende. Auch wenn Romance genug enthalten war.

Vic

#65
Ich sehe schon, es hat seine Gründe wieso ich mit den meisten Liebesromanen/-filmen nichts anfangen kann. Ich treffe offenbar gar nicht den Mainstream Geschmack.  :hmhm?:
Ich habe nichts gegen Bickering oder verschiedene Überzeugungen, die aufeinander prallen - aber diese superdämlichen Missverständnisse, die man in zwei Sätzen aufklären könnte und die sich dann 200 Seiten hinziehen, finde ich einfach nur lästig und da fühle ich mich vom Autor für dumm verkauft.

Aber ich finde offen miteinander reden auch so ziemlich das Wichtigste an meinen fiktiven Beziehungen. Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich selbst so drauf bin. Wenn mich was stört, spreche ich das an und das gleiche erwarte ich auch von meinen Partnerinnen. Wenn jemand das nicht hinkriegt, hat der sich mMn schon disqualifiziert als Partner und sollte vielleicht den Kindergarten nochmal wiederholen.  :pfanne:

Auch das ganze mit "einer muss sich immer unterwerfen" - du meine Güte. Da fehlen mir echt die Worte. :buch:
So sollten doch Beziehungen nicht wirklich laufen?

Alana

Zitat von: Vic am 20. April 2019, 15:43:06
Ich sehe schon, es hat seine Gründe wieso ich mit den meisten Liebesromanen/-filmen nichts anfangen kann. Ich treffe offenbar gar nicht den Mainstream Geschmack.  :hmhm?:
Ich habe nichts gegen Bickering oder verschiedene Überzeugungen, die aufeinander prallen - aber diese superdämlichen Missverständnisse, die man in zwei Sätzen aufklären könnte und die sich dann 200 Seiten hinziehen, finde ich einfach nur lästig und da fühle ich mich vom Autor für dumm verkauft.

Wie gesagt, es ist die Kunst an guten Liebesromanen, sowas nicht zu schreiben, denn eigentlich mag das niemand (mehr). Das "ich sehe schon" verstehe ich nicht ganz, denn wir schreiben alle hier, dass sowas nicht sein muss und sollte. :)
Alhambrana

Churke

Zitat von: Vic am 20. April 2019, 15:43:06
So sollten doch Beziehungen nicht wirklich laufen?

Ein Liebesroan ist kein Beziehungsroman.  ;)

Amber

Zitat von: Churke am 23. April 2019, 12:31:44
Zitat von: Vic am 20. April 2019, 15:43:06
So sollten doch Beziehungen nicht wirklich laufen?

Ein Liebesroan ist kein Beziehungsroman.  ;)

Was denn sonst?

Araluen

Naja in der Regel geht es ums Suchen und Finden der Liebe, nicht darum, wie das Paar den Alltag als Paar meistert. Vermutlich meint Churke das.