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Die Zukunft von Fantasy

Begonnen von Schelmin, 01. Januar 1970, 01:00:00

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Rei

ZitatStimmt - wäre ja auch was! Die Gilde der Heiler oder Ärzte - und hier kann man ja nun auch magische Profiler schaffen, klären Mordfälle auf und versauen den Giftmischern das Geschäft!

*grummel* Arielen, was treibst Du auf meiner Festplatte und schaust Dir den Plot für "Shyams Jagd" an?  ;)

Manja_Bindig

Oder du wartest bis zum Tief, bringst ein SUPER Buch raus und ZACK - bist du ein dauerbrenenr

Feuertraum

Liebe Schelmin!

Seien wir realistisch: Was wollen die Verlage? Ganz klar: Verkaufen!
Und verkauft wird, was der Markt will bzw. in welche Richtung er manipuliert wird.
Als die Filme der Ringe-Trilogie in den Kinos gezeigt wurden, boomte die Fantasy.
Dann kam Dan Brown mit seinem Da Vinci-Code, und schon reagierten einige Verlage mit Büchern über den Gral oder irgendwelchen geheimen Verschwörungen und Sekten und haste nicht gesehen.
Der Markt ist hart und kleine Verlage nicht so beachtet. Dennoch versucht auch dieser, sich ein kleines Stück vom Kuchen abzuschneiden.
Natürlich ist es so klein, das es den großen Verlagen nicht wirklich wehtut. Aber unglücksseligerweise sind es irrsinnig viele kleine Verlage, und die können doch schon dazu führen, das die großen Fische Hunger leiden müssen.
Also stellen sich diese auf ihre Hinterfüße und "optimieren" ihr Programm, das ihre Vorherrschaft sichert: Bekannte Autoren, sichere Genres, bewährte Ideen...
Und das bringt mich zum Punkt von Arielen:
Neue Ideen!
Mag sein, das ich mich vertue, aber sind neue Ideen nicht verpönnt? Ich mein, es ist ein Lektor, der über Massengeschmack entscheidet (also was gekauft wird), und er muß eben lieber auf Nummer sicher gehen als das Risiko ein, aufs falsche Pferd zu setzen. Und wenn man dem plötzlich mit einem ganz neuen Konzept kommt, dann steht die Ablehnung schon nach den ersten drei Zeilen in den Augen des Lektors zu lesen. Oder würden SIE eine Geschichte veröffentlichen wollen, deren erster Satz lautet: "Es war einmal - vor gar nicht allzulanger Zeit - ein Plastikbecher"?
Wenns ums Überleben geht, würden Sie nicht!. Dann eher auf Jinis Projekt zurückgreifen.

Warum also neue Ideen?
Phil Collins, Scooter, Enya...alle sind ihrem Stil treu geblieben, und ihre Belohnung ist, das sie schon jahrelang im Musikgeschäft überleben.
Andere Gruppen - z.B. Fairground attraction, Fux, Geier Sturzflug - hatten 1 - 3 Hits, die sich vom Mainstream abhoben, doch irgendwann setzte sich dieser wieder durch, und die Bands verschwanden in der Versenkung.
Also doch das Altbewährte, auch wenn es langweilt.
Das zumindest wird das Konzept der Lektoren sein.

LG

Feuertraum

P.S. Bastei, besser gesagt einer der Lektoren dort, hatte eine neue Serie geplant, bei der ich die Möglichkeit hatte, mitzuschreiben.
Noch bevor das Projekt an den Start ging, wurde es eingestellt. Es war neu, und man rechnete sich zu wenige Käufer aus.
Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Steffi

Hinzu kommt noch, dass der Leser lieber auf "alt vertrautes" setzt, zumindest hat mir das ein Bekannter, der als Buchhändler gearbeitet hat, erzählt.

Wenn dann schon mal jemand rein kam, um sich einen Krimi zu kaufen, dann hat mein Kumpel ihn stundenlang beraten und ihm Bücher nahegelegt, um dann zum Schluss doch nur die Frage zu hören "Oder hätten sie auch so was wie John Grisham?"

Viele Leser wollen gar keine neuen Autoren kennenlernen, es sei denn sie schreiben das, was gerade Trend ist.  :(
Sic parvis magna

Arielen

Dem kann ich nur zustimmen. Es ist schon interessant, die Leute in der Buchhandlung manchmal vor den Büchern zu beobachten...
Alles liegt im Auge des Betrachters

MarkOh

Also ich könnte mir kaum vorstellen, einen Kriminalroman zu schreiben. Weiß nicht, hätte ich einfach keinen richtigen Bezug und zu wenig Interesse dazu. Andererseits scheint es in der Fantasy- Ecke wirklich mau auszusehen. Unsere Buchhandlung um die Ecke hat zwar eine, aber die ist klein und nur mit Hohlbein usw ausgestattet.
Am besten einfach gar nicht darüber nachdenken... ( und seine übliche Arbeit nicht vernachlässigen ) Sonst sieht es damit auch irgendwann so mau aus.

Lieben Gruss
MarkOh

Manja_Bindig

Ich glaub, ich KANN nichts anderes als Fantasy schreiben - außer ein paar Kurzgeschichten.
Also denke ich lieber nicht drüber nach.

Rei

Hmm, was anderes schreiben kann ich schon, aber so richtig wohl fühle ich mich eben in der Fantasy. Dort gehen auch Elemente von Horror und Mystery, da geht einfach alles *schwärm*

MarkOh

Na ja, einen kleine Horror-Kurzgeschichte würde ich schon noch zusammenbringen. Eine Detektivgeschichte sicherlich auch. Aber ehrlich gesagt, fehlt mir daran einfach das Interesse. In meiner erschaffenen Fantasywelt fühle ich mich da schon wohler beim Schreiben. Auch wenn ich irgendwann die Geschichte um "Devian & Corvina" mal endgültig abschließen werde ( wohl jetzt mit dem zweiten Teil ), habe ich schon neue Ideen, die wohl doch wieder in Richtung Fantasy gehen werden. Mal schauen...

LG MarkOh

Manja_Bindig

Hähä... und wenn nciht, nimmst du einfach die idee einer etwas längeren erzählung und hast wieder was.(so hab ich das gemacht - eine länger Fantasyerzählung, die eigentlich so oder so nur geschrieben wurde, damit mir die idee nciht flöten geht)

Isabel

ZitatHinzu kommt noch, dass der Leser lieber auf "alt vertrautes" setzt, zumindest hat mir das ein Bekannter, der als Buchhändler gearbeitet hat, erzählt.

Wenn dann schon mal jemand rein kam, um sich einen Krimi zu kaufen, dann hat mein Kumpel ihn stundenlang beraten und ihm Bücher nahegelegt, um dann zum Schluss doch nur die Frage zu hören "Oder hätten sie auch so was wie John Grisham?"

Viele Leser wollen gar keine neuen Autoren kennenlernen, es sei denn sie schreiben das, was gerade Trend ist.  :(

Das ist so wahr! In letzter Zeit habe ich bei der Beratung gar nicht mehr so weit ausgeholt, wenn Kunden von mir eine Buchempfehlung haben wollten. Ich habe den meisten eine von Dan Browns ollen Gurken in die Hand gedrückt, und sie waren glücklich und zufrieden.

Ich denke mal, das verhält sich ähnlich wie beim Essen. Die meisten schwören eben auf ihr Schnitzel mit Pommes und wollen sich nicht auf Experimente einlassen.

Termoniaelfe

Doch zum Glück gibt es auch die Anderen, die sich gerne Mal auf Neues einlassen.

experimentierfreudige Grüße von
Termi

Silvia

Dann bleib ich wohl Jugendfantasyleserin, und das auch noch ruhigen Gewissens. Hab in den letzten Tagen beim Verlagsprospekte anschauen schon wieder gesehen, daß die Publikumsverlage für Erwachsene wieder Neuauflage x alter Schinken oder die typischen Helden- und Königreichplots rausbringen, die Jugendbuch- oder Kinderbuchverlage dagegen setzen wohl mehr auf Autoren, die sich noch ein paar Gedanken mehr machen. Da wird dann nicht alles mit Schwert und Lanze, sondern auch mal mit zwischenmenschlicher Kommunikation geregelt. Gefällt mir ehrlich gesagt besser als die andere Variante.  ;) Das ergibt am Ende auch weniger Leichen.

Manja_Bindig

Aha... jetzt weiß ich, warum Lübbe mich seinerzeit abgelehnt hat. Meine Charaktere kommunizieren zu viel - und das ist ungewohnt.  ;)

Zealot

ZitatDas ergibt am Ende auch weniger Leichen.
Also ich kenne ein paar Jugendbuecher von einem Ehepaar namens Hohlbein, wo am Ende immer alle sterben, bis der Protagonist endlich herausfindet, das Gewalt keine Loesung ist und das Boese nur durch freundlichkeit und naechstenliebe bezwungen werden kann.
Ach wie ich solche "erhobenenZeigefingerEnden" liebe  ::)