Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Alaun am 22. Februar 2013, 11:48:28

Titel: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 11:48:28
Hallo ihr Lieben,

ich brüte gerade auf einer Frage rum, die in den letzen Wochen immer wieder aufploppte: wie strikt trennt ihr eure Pseudonyme bei Veröffentlichungen von den Realnamen, also eurer wirklichen Identität? Kommuniziert ihr, dass eure Pseudonyme "offen" sind und nennt euren Realnamen dazu? Oder eher nicht?

In meinem konkreten Fall stolpere ich über ein Detail, das ein wenig blöd ist. Meine VÖ ist ein Medizinkrimi. Und da passiert es eben, dass man gefragt wird, wie man denn zu dem medizinischen Fachwissen kam, das man dort verwendet. Ich habe im realen Leben einen medizinischen Beruf und kann darauf verweisen - aber dann stellt sich das Problem, dass es diese Person im Berliner Gesundheitswesen unter dem Pseudonym ja nicht gibt. Ähm, ist das einigermaßen klar ausgedrückt, ich bin gerade nicht sicher.  ???

Ich hoffe, man versteht, welches Dilemma ich meine.
Danke und liebe Grüße,
*Aquamarin
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Malinche am 22. Februar 2013, 11:50:38
Im gleichen Atemzug darauf verweisen, dass du unter eben Pseudonym schreibst? Du musst dazu ja nicht gleich den Realnamen ausplaudern. Aber die Infos "Pseudonym = Tatsache" plus "medizinischer Beruf" sollten sich ja gemeinsam ausgeben lassen und so auch funktionieren. Dann wird wohl auch niemand auf die Idee kommen, im Berliner Gesundheitswesen nach jemanden mit deinem Pseudonym zu fahnden.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 11:51:40
Zitat von: Malinche am 22. Februar 2013, 11:50:38
Dann wird wohl auch niemand auf die Idee kommen, im Berliner Gesundheitswesen nach jemanden mit deinem Pseudonym zu fahnden.

Ich hoffe, dass das ohnehin niemand tun wird  :gähn:
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Aphelion am 22. Februar 2013, 12:08:31
Mal ganz im ernst: Personallisten liegen in der Regel ( ;) ) nicht öffentlich aus. Wie sollte jemand herausfinden können, ob *irgendwo* im medizinischen Sektor jemand mit einem bestimmten Namen arbeitet?

Und selbst wenn man das herausfinden könnte und würde: Dann liegt der Schluss, dass es sich um ein Pseudonym handelt, ohnehin am nächsten.

Ich habe den Eindruck, dass du dir da grade etwas zu große Sorgen machst. :)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 12:12:44
Gnaaa, jetzt habe ich absichtlich nicht geschrieben, was ich genau mache, damit es nicht wie Werbung rüberkommt und das verfälscht jetzt die Intention meines Posts.  :wums: Ich arbeite selbstständig in eigener Praxis, bin im Internet gut vernetzt und deshalb ist es möglich, dass man mich findet.
Mir gehts daher auch gar nicht darum, dass ich mir Sorgen darum mache, dass jemand schaut, wer ich eigentlich bin, so wichtig bin ich nicht. Ich fragte nach der Trennung von Pseudonym und Realnamen und wüsste gern, wie ihr anderen das handhabt, weil ich nicht sicher bin was Leser eher verwirrt: strikte Trennung oder aber offener Umgang damit. Darauf wollte ich hinaus. Aber ich denke, Malinches Vorschlag ist da schon passend. Zu nennen, dass es ein Pseudonym ist, aber auf den realen Namen nicht weiter eingehen.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Luna am 22. Februar 2013, 12:18:33
Äh meinst Du damit, dass jemand, der Dein Buch ließt und in der Vita sieht, dass Du einen medizinischen Beruf hast, den Namen, den er für deinen wirklichen und nicht für ein Pseudonym hält, dann nachrecherchiert und irritiert ist, wenn er ihn nirgends finden kann und du deshalb dann gleich dazu sagen willst, dass es ein Pseudonym ist?
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 12:21:02
Ja, so in etwa. Wenn ich von einem Autor ein Buch lese, das mir gefällt, und da geht es um - was weiß ich, einen Krimi bei dem eine Figur mit Hundetraining arbeitet. Und der Autor erklärt, dass er sich Wissen über Hundetraining angeeignet hat, weil er selbst seit Jahrzehnten im Bereich Hundetraining in der Stadt Schnubbeldibubbs arbeitet. Dann würde es mich irritieren, wenn ich den im Netz nicht finde. Alternative: ich verrate einfach nicht, dass ich berufsbedingt Wissen über Hundetraining habe und verweise auf ausführliche Recherche, falls jemand fragt.

Momentan ist das Thema bei mir aktuell, weil ich Interviewfragen beantworten darf. Und da muss ich eine klare Linie finden. Deshalb komme ich drauf.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Grey am 22. Februar 2013, 12:24:28
Also, dass die Leser verwirrt sind, glaube ich nicht. Die nehmen solche Informationen über den Beruf etc. ganz selbstverständlich hin, und ich bezweifle, dass da viele nachrecherchieren. Und wenn sie es doch tun und unter dem Autorennamen nichts entsprechendes finden, werden sie entweder davon ausgehen, dass du für deine Romane ein Pseud benutzt - oder dass sie einfach im Internet nichts über dich finden können. ;)

Ich gehe mit meinen Pseudonymen sehr offen um - aber ich habe ja auch unter meinem Realnamen den gleichen Beruf wie unter Pseudonym, da ist die Lage vermutlich ein bisschen anders. ;)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 12:27:30
Zitat von: Grey am 22. Februar 2013, 12:24:28
Ich gehe mit meinen Pseudonymen sehr offen um - aber ich habe ja auch unter meinem Realnamen den gleichen Beruf wie unter Pseudonym, da ist die Lage vermutlich ein bisschen anders. ;)

Danke dir! Ja, wahrscheinlich ist das anders. Und wahrscheinlich kommt es auch auf den Beruf an. Ich finde es gerade total ärgerlich, dass sich für mich da so eine blöde Grundsatzfrage draus entwickelt. Aber ich habe das Pseudonym ja u.a., weil ich meine Autorentätigkeit strikt von meiner Praxisarbeit abgrenzen wollte - weil Patienten es vielleicht auch nicht gerade vertrauenserweckend finden, wenn ihre Behandlerin gruselige Thriller schreibt. Jetzt wird es irgendwie wischiwaschi und das gefällt mir nicht. Am besten gehe ich doch so offen wir möglich damit um, das wird am Unkompliziertesten sein. Und die formale Trennung von Beruf 1 und Beruf 2 gibts ja so trotzdem.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Churke am 22. Februar 2013, 12:34:30
Die Frage ist doch, weshalb man unter Pseudonym schreibt.
Handelt es sich dabei nur um eine Marke, kann man seinen Realnamen durchaus offen kommunzieren.

Will man aber in Deckung bleiben, hat man möglicherweise gar einen Ruf zu verlieren, rate ich zur Vorsicht.
Dazu eine Anekdote:
Strafverteidiger können ja jederzeit Einsicht in die Gerichtsakten erhalten. In einer Berufungssache fielen mir dabei einige Seiten in die Hände, die ich lieber nicht in der Akte gesehen hätte. Der Vorsitzende hatte sich sehr genau über meine Person informiert und da ein paar Jugendsünden ergoogelt und ausgedruckt UND in die Akte geheftet.  :-[ Das war mir schon etwas unangenehm. Auch wenn die Berufung sehr erfolgreich verlief, aber das nur am Rande.

Möchte man wirklich unerkannt bleiben, sollte man absolut keine Anhaltspunkte für seine Identität preis geben.



Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 12:41:10
 ;D Churke, das klingt nach einem wirklich peinlichen Moment - und ist eine sehr schöne Anekdote.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Aphelion am 22. Februar 2013, 13:11:39
Es spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle, ob du selbstständig bist oder nicht - weil das kein Leser wissen kann, solange du nur sagst, dass du im medizinischen Bereich arbeitest. Wenn man nur diese Info hat, kann das alles mögliche heißen. Und genau deshalb wird man erst gar nicht auf die Idee kommen, gezielt danach zu suchen. Und selbst wenn man danach sucht und nichts findet, würde man den Schluss ziehen: Die ist eben irgendwo angestellt, deshalb findet man dazu nichts. ;)

Wie es tatsächlich aussieht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Man wird dich nicht für eine Betrügerin halten, wenn man dein Pseudonym (das man für den Realnamen hält) nicht im medizinischen Zusammenhang findet.

In deinem Fall würde ich dir aber tatsächlich zu einer starken Trennung raten - sonst hast du am Ende auch "Touristen" bei dir vor der Tür stehen, die "mal gucken" wollen, wie das ist, wenn jemand auch noch Autor ist...
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: DEckel am 22. Februar 2013, 13:16:34
Ich muss auch ganz ehrlich sagen - mal so aus Sicht eines Lesers - Wenn der Name auf dem Buch ein Pseudonym ist will ich das gar nicht wissen.
Ich fände es störend wenn mir jemand sagt "das ist mein Name, aber natürlich nicht mein Richtiger, sondern nur ein Pseudonym."
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Alaun am 22. Februar 2013, 13:24:53
Echt? Lustig, mich interessiert es immer, ob es Pseudonyme sind  :D Aber da ist wohl auch jeder verschieden.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Belle_Carys am 22. Februar 2013, 13:34:20
Ich bin ja immer irritiert wenn auf Buch-Covern dann steht: Anna-Maria Schnacketacke schreibt hier als Petra Pudel-Meier ... da stellt sich mir immer die Frage: Warum in drei Gottes Namen unter Pseudonym schreiben wenn man dann gleich dazu sagt, wer man wirklich ist? Dann kann man sich das doch auch sparen?
Vielleicht habe ich das Pseudonym-Prinzip auch noch nicht so recht durchschaut. Ich versteh durchaus dass, wenn jemand sagen wir, mit Krimis bekannt geworden ist, und jetzt auf die Idee kommt, Romantasy zu schreiben, er oder sie sich vielleicht ein Pseudonym wählt, damit die leidige Vergleicherei nicht losgeht, bzw. man vielleicht auch nicht an Glaubhaftigkeit bei seinen Krimilesern verliert oder was auch immer. Das man dann allerdings den wirklichen Namen (oder das andere Pseudonym  :P ) direkt nachschiebt, irritiert mich. Wozu dann der Hang zum Zweitnamen?

Ich für meine Teil würde es glaub ich (sollte ich je in die Verlegenheit kommen, was ich durchaus für befürwortenswert halten würde) beim Pseudonym belassen, wenn ich denn eins wähle. Einen Namen pro Person finde ich völlig ausreichend und meinen Lesern wird der dann einfach genügen müssen.

Was deinen speziellen Fall angeht fände ich es auch völlig ausreichend wenn du einfach angibst dass du, wenn du nicht gerade neue Bücher schreibst, im medizinischen Bereich arbeitest, was dir die Recherche durchaus erleichtert hat. Du hast ja keine Rechenschaftspflicht deinen Lesern gegenüber :)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Janika am 22. Februar 2013, 13:35:49
Ich schreibe unter Kurzgeschichten unter Pseudonym, das man nicht gleich als solches erkennt, und trenne es dadurch von meiner Romanschreiberei, von der eh jeder weiß. Ich kann mir gut vorstellen, es mal öffentlich zu machen, will aber erstmal abwarten - eigentlich zumindest, das ist nämlich etwas problematisch :omn:
Aus meiner Klasse wusste es nur eine einzige Person, die hat auch brav dichtgehalten, aber dann haben die anderen vom Nachnamen eines ehemaligen Lehrers gesprochen, der zufälligerweise identisch war, und wir haben beide etwas geschockt geguckt. In der Anthologie war mein Name dann schnell gefunden, daher wissen sie das jetzt auch, ich hoffe aber, sie sagen es nicht weiter.
Meine Mutter hat trotz mehrmaliger Aufforderung, das zu lassen, erstmal allen möglichen Leuten am Telefon erzählt "Ja, sie hat eine Kurzgeschichte in einer Anthologie rausgebracht, das ist so eine Kurzgeschichtensammlung. Ja, genau, und unter dem Namen [Pseudonym]!" Als ich dann nicht so erfreut reagiert habe, dass sie es immer und immer wieder machte, war sie natürlich sauer :wums:
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Robin am 22. Februar 2013, 14:26:32
Bei mir kommt das Pseudonym nur für die englischen Veröffentlichungen zum Einsatz - jedenfalls bisher. Mehr aus dem Grund, dass mein Nachname auf Englisch wohl komplett falsch und eher ungewollt witzig ausgesprochen werden würde. ;) Aber einen tieferen Grund hat das nicht wirklich.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Brigadoona am 22. Februar 2013, 15:25:57
Zitat von: Belle_Carys am 22. Februar 2013, 13:34:20

Vielleicht habe ich das Pseudonym-Prinzip auch noch nicht so recht durchschaut. Ich versteh durchaus dass, wenn jemand sagen wir, mit Krimis bekannt geworden ist, und jetzt auf die Idee kommt, Romantasy zu schreiben, er oder sie sich vielleicht ein Pseudonym wählt, damit die leidige Vergleicherei nicht losgeht, bzw. man vielleicht auch nicht an Glaubhaftigkeit bei seinen Krimilesern verliert oder was auch immer. Das man dann allerdings den wirklichen Namen (oder das andere Pseudonym  :P ) direkt nachschiebt, irritiert mich. Wozu dann der Hang zum Zweitnamen?


Manchmal bestehen auch Verlage auf ein Pseudonym.
Z.B. Verlag A "baut" einen Autoren auf, investiert Geld in Werbung usw.
Dann meint der Autor, er veröffentlicht bei Verlag B.
Es könnte sein, dass Verlag A dies nicht gutfindet...
Um alle zufriedenzustellen,kommt das Pseudonym zum Einsatz.

@Janika
Ich kann deine Mutter gut verstehen, denn Mütter sind immer schrecklich stolz auf die Leistungen ihrer Kinder.
Meine große Tochter hat vor einiger Zeit geturnt. Nach jedem Wettkampf habe ich mich gefühlt, als hätte ich selbst Hochleistungen vollbracht. Wenn ich jemanden davon erzählt habe, habe ich meist in der "Wir-Form" mit stolzgeschwellter Brust gesprochen. So sind Mütter nun einmal. ::)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Janika am 22. Februar 2013, 15:32:05
Ich habe sie aber mehrfach darum gebeten, mehrfach hat sie versprochen (!), es nicht wieder zu tun, und war sauer, wenn ich dann "pissig" war!
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Belle_Carys am 22. Februar 2013, 15:34:47
Zitat von: Brigadoona am 22. Februar 2013, 15:25:57
Manchmal bestehen auch Verlage auf ein Pseudonym.
Z.B. Verlag A "baut" einen Autoren auf, investiert Geld in Werbung usw.
Dann meint der Autor, er veröffentlicht bei Verlag B.
Es könnte sein, dass Verlag A dies nicht gutfindet...
Um alle zufriedenzustellen,kommt das Pseudonym zum Einsatz.


Das kann ich nachvollziehen. Ich kann auch grundsätzlich das Bedürfnis nach einem Pseudonym nachvollziehen. Was ich nicht verstehe, wieso dann meist relativ zeitnah erzählt wird, wer denn hinter diesem Pseudonym steht. Da wird der Nutzen der ganzen Aktion einfach ad absurdum geführt für mich und irgendwie habe ich das Gefühl, dass das eigentlich Gang und Gäbe ist. Vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil mir gefühlt in letzter Zeit von vielen Buchdeckeln eben Autorennamen und dazu gleich noch "schreibt auch unter Name xyz" entgegen gelacht haben.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: FeeamPC am 22. Februar 2013, 15:46:53
Das wird vermutlich dann der Fall sein, wenn ein Verlag Synergien nutzen will. Käme z.B. Stephen King auf die Idee, unter Pseudonym bei mir zu schreiben, würde ich auch freudestrahlend das Pseudonym offenstellen, wenn der Vertrag nichts Gegenteiliges sagt. Ich vermute, das ist der Grund für diese vielen offenen Pseudonyme.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Brigadoona am 22. Februar 2013, 15:49:37
Zitat von: Janika am 22. Februar 2013, 15:32:05
Ich habe sie aber mehrfach darum gebeten, mehrfach hat sie versprochen (!), es nicht wieder zu tun, und war sauer, wenn ich dann "pissig" war!

Ärgere dich trotzdem nicht - wenigstens nicht allzu sehr!
Manchmal ist es nun einmal verdammt schwierig, "die Klappe zu halten".
Okay, man sollte das Vertrauen dem Stolz vorziehen - das stimmt natürlich.
Aber bei eurem nachfolgendem "Gemecker" habt ihr euch bestimmt herrlich ergänzt.  ;D (Bitte jetzt nicht auf mich sauer werden! - Ich kann mir nur das "Schlussgespräch ziemlich bildlich vorstellen.)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Belle_Carys am 22. Februar 2013, 15:51:16
@FeeamPC

Klar, aus rein marketingtechnischen Gründen macht das ja auch Sinn. Aber wie gesagt. Mich machts immer ganz wahnsinnig. Ist einfach so ne Geschichte über die ich mich persönlich immer aufrege und den Kopf schüttele weil ich mir denke, dann hätten sie doch auch gleich unter ihrem richtigen Namen veröffentlichen können, wenn er ohnehin gleich drunter in der zweiten Zeile steht.
Grundsätzlich natürlich überhaupt kein Problem, es ist für mich halt einfach etwas was im englischsprachigen Bereich so schön als pet peeve bezeichnet wird. Ein so wirklich passendes deutsches Wort will mir dafür nie einfallen.  :hmmm:
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Nycra am 22. Februar 2013, 15:54:33
Ich schreibe auch unter Pseudonym, gehe aber offen damit um, wer dahinter steht.
Der Grund: Ich finde das Pseudonym passt besser zu dem Genre, unter dem ich schreibe. Es mag nur meine Meinung sein, aber Helen B. Kraft hört sich auf einem Fantasy Roman eindeutig besser an als Bianca Schütz. Sollte ich jemals zeitgenössisch oder historische Romane schreiben, würde ich auf das Pseudonym verzichten.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Ryadne am 11. Mai 2014, 18:54:44
@Belle_Carys
Ich werde demnächst auch etwas unter einem Pseudonym veröffentlichen, aber von mir aus kann gern jeder wissen, dass ich dahinterstecke. Ich mache das, weil ich damit stilistisch ein bisschen was Neues, "Abseitiges" ausprobiere und da einfach eine Trennlinie zu dem ziehen möchte, was ich sonst so schreibe. Auch wenn das Genre sich nicht besonders verändert.

Im Moment macht mir allerdings gerade diese Offenheit Probleme, weil ich nicht weiß, wie ich sie in der Vita kommunizieren soll.
Fändet ihr es z.B. komisch, wenn eine Vita direkt anfinge mit "A ist das Pseudonym einer deutschen Fantasyautorin"?

Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Siara am 11. Mai 2014, 20:24:23
@Ryadne: Gerade habe ich mal nachgesehen, weil ich dachte, ich hätte so etwas schon mal gelesen. In diesem Fall ist es ein Buch aus einem großen Publikumsverlag, und in der Vita steht "xy ist das Pseudonym der erfolgreichen Autorin xy, die...".

Scheint also durchaus gängig zu sein und ich sehe darin auch kein Problem. ;)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Ryadne am 11. Mai 2014, 20:54:34
@ Oha, direkt den Namen zu nennen wäre mir jetzt doch eine Spur zu direkt. Aber bietet sich vielleicht an, wenn die Pseudonyme nur zur Genreabtrennung genutzt werden.
Danke dir :)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Patricia am 11. Mai 2014, 21:02:55
Ich denke, es gibt drei gute Gründe, aus denen ein(e) Autor/in ein Pseudonym wählen sollte:

1. Er/ sie hat sich in einem Genre etabliert und möchte sich in einem vollkommen anderen Genre versuchen. So kürzlich Joanne K. Rowlings, die ihren ersten Krimi (ohne magischen Schnickschnack) unter anderem Namen veröffentlichte, um sicherzustellen, dass ihr Roman auf eine unvoreingenommene Leserschaft stieß. Sonst hätten die einen das Buch vielleicht gar nicht erst gekauft und die anderen wären enttäuscht gewesen, weil die Geschichte nicht in einer Parallelwelt spielt, sondern in unserer ganz gewöhnlichen Realität. Sobald das Buch ein Erfolg war und gute Kritiken bekommen hatte, hat der Verlag (oder Rowling selbst) das Pseudonym offen gelegt.

2. Er/ sie schreibt z. B. erotische Romane und arbeitetet in einer Bank, als Lehrer/in oder hat sonst eine gesellschaftliche Stellung inne, die sich damit - aus welchen Gründen auch immer - nicht verträgt, so dass es unerwünschte Konsequenzen haben könnte, wenn sein/ihr echter Name mit dem Werk in Verbindung gebracht wird.

3. Er/ sie möchte einfach nicht, dass alle Welt über sein/ ihr Leben Bescheid weiß, weil er/ sie seine/ ihre Privatsphäre schätzt.

In den letzten beiden Fällen sollte das Pseudonym natürlich auch später nicht offen gelegt werden, es sei denn, die Gründe, die dagegen sprachen, existieren sind mehr.

Edit: Wenn das Pseudonym besser zum Inhalt passt als der richtige Name, ist das natürlich auch ein Grund.  :) @Nycra: Ich stimme Dir zu!  ;)

Den echten Namen in einem Zug mit dem Pseudonym zu nennen, finde ich aber wirklich nur im Fall von 1. sinnvoll und auch nur dann, wenn man sich bereits im neuen Genre (oder Sub-Genre) etabliert hat.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Aidan am 13. Mai 2014, 11:21:34
Für mich gibt es noch einen Grund, weswegen ich ein Pseudonym nutzen würde, sollte ich je in die Verlegenheit kommen: ich führe vor allem wegen der Kinder noch den Nachnamen meines Ex-Mannes, aber das ist für mich einfach nicht mein Name und ich möchte da eine klare Trennung haben.

Ich weiß aber nicht, wie strikt ich da trennen möchte. Vor kurzem war noch klar, dass ich immer eine strikte Trennung ziehen würde, zwischen dem Brotjob und dem Schreiben, weil ich ja auch mit Patienten zu tun hatte und da einfach keinen Querverweis hätte haben wollen. Da gab es für mich keine Frage.

Nun ist der Brotjob Geschichte und ich weiß im Moment nicht, wie ich es handhaben würde. Ich denke, dass ich aber auch weiterhin trennen würde. Nicht so strikt wie vorher.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Kerstin am 19. Januar 2017, 14:36:12
Ich hänge mich mal an dieses Thema ran, da meine Frage vermutlich kein eigenes Thema rechtfertigt.

Im Mai erscheint ein Buch von mir unter offenem Pseudonym. Ich habe aber auch schon unter meinem realen Namen veröffentlicht.
Bisher dachte ich, dass es alles einfach wäre. Nutzt ein Leser mein Pseudonym in der Anrede, dann unterschreibe ich auch in der Antwort mit dem Pseudonym.

Nun fangen allerdings auch die Verlagsmitarbeiter an mir Mails zu schicken, in denen sie mich mit meinem Pseudonym ansprechen???
Die müssten doch wissen, wie ich wirklich heiße.
Ist es so üblich, dass ich nun als Hauptnamen mein Pseudonym nutze? (Natürlich nicht bei Verträgen ...).
Wie macht man das, wenn man selbst mit Veranstaltern, Buchhändlern ... Kontakt aufnimmt. Unterzeichnet man dann mit dem Pseudonym?
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: FeeamPC am 19. Januar 2017, 15:21:02
Das ist normal. Ich rede auch Autoren oft und gerne mit Pseudonym an, weil ich sonst Gefahr laufe, bei irgendwelchen anderen Gelegenheiten wie z.B. Facebook-Postings versehentlich den falschen (also den realen) Namen zu verwenden.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Kerstin am 19. Januar 2017, 15:30:56
Danke für deine Antwort!
Hmm, und wie antworte ich dann? Mit meinem Pseudonym? Das fühlt sich irgendwie so falsch an.  ???
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Leann am 19. Januar 2017, 15:51:39
Antworte doch mit deinem Realnamen und setze dein Pseudonym in Klammern oder mit Schrägstrich dahinter. Ich finde es auch ein bisschen seltsam, dass Verlagsmitarbeiter dich mit Pseudonym anschreiben.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: FeeamPC am 19. Januar 2017, 17:10:23
Ich antworte in so einem Fall immer mit der Kombination Name/Pseudonym bzw. umgekehrt.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Kerstin am 19. Januar 2017, 17:19:13
Dank, gut zu wissen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie man das macht.
Als ich mit Name / Pseudonym geantwortet habe, kam in der nächsten Mail "Liebe Frau Pflieger alias Julia Corbin," und ich dachte nur, *ups*, das kam wohl falsch rüber.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Pandorah am 19. Januar 2017, 23:29:27
Ich schreibe unter meinem (offenen) Pseudonym, also agiere ich in der Öffentlichkeit auch unter dem Pseydonym. Dazu gehört für mich auch der E-Mail-Verkehr. Also an meine Gay-Romance-Mailingliste schreibe ich als Kaye. Auf meinem Sylvia-Blog schreibe ich als Sylvia. Und je nachdem, wie mich die mailende Person anschreibt, unterschreibe ich meist auch. Viele kenne mich ja auch weder als Sylvia noch als Kaye, sondern als Pan(dorah). Wenn die mich über beispielsweise die Kaye-ML anschreiben, aber mich als Pan ansprechen, antworte ich auch mit "Liebe Grüße Pan" oder so.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Sascha am 20. Januar 2017, 09:39:19
Eigentlich 'ne gute Übung, wenn man später mal eine kriminelle Karriere anstrebt. Da muß man ja auch die verschiedenen Tarnidentitäten ständig auseinanderhalten. 8)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Marta am 20. Januar 2017, 23:51:27
Zitat von: Sascha am 20. Januar 2017, 09:39:19
Eigentlich 'ne gute Übung, wenn man später mal eine kriminelle Karriere anstrebt. Da muß man ja auch die verschiedenen Tarnidentitäten ständig auseinanderhalten. 8)
Dann bin ich für eine kriminelle Karriere wohl ungeeignet. ;) Ich habe am Anfang ein Pseudonym gewählt, weil ich nicht wollte, dass jemand weiß, dass ich schreibe. Oder was ich schreibe. Ich denke, dass man dabei doch sehr viel von sich preisgibt. Wenn dann Bekannte zum Beispiel etwas »gewagtere« Szenen lesen und Rückschlüsse auf das Privatleben ziehen ... Das wollte ich nicht. Außerdem bin ich unter meinem Realnamen schon Illustratorin und wollte die beiden Tätigkeiten nicht vermischen.
Soviel zu meinen schlauen Plänen.
Leider bin ich so mies darin, dieses Pseudonym zu wahren, dass inzwischen eh alle Bescheid wissen. Wirklich liebe Menschen, die sehr stolz auf mich sind, haben es weitererzählt, und da ich einfach nicht gut lügen kann ... Na ja. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Wenn jemand sagt »Ich lese gerade dein Buch. Bin jetzt bei der Erotikszene auf dem Küchentisch«, werde ich nicht mal mehr rot.
Und weil ich auf Facebook zurzeit viel mit Lesern interagiere, habe ich sogar meinen Namen dort in mein Pseudonym geändert, um meinen wahren Namen besser zu schützen. Es ist ein Chaos.
Als Selfpublisher musste ich übrigens früher meinen echten Namen und meine vollständige Adresse ins Impressum meiner Bücher schreiben. Das war unheimlich. Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber man könnte sich mit seinem Schreiben ja doch Feinde machen. Mir selbst ist noch nichts Schlimmes passiert, aber ich habe schon unschöne Geschichten gehört. Inzwischen nutze ich einen Impressumsservice, dessen Adresse ich verwenden kann.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Sascha am 21. Januar 2017, 17:31:55
Zitat von: Marta am 20. Januar 2017, 23:51:27
Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber man könnte sich mit seinem Schreiben ja doch Feinde machen. Mir selbst ist noch nichts Schlimmes passiert, aber ich habe schon unschöne Geschichten gehört. Inzwischen nutze ich einen Impressumsservice, dessen Adresse ich verwenden kann.
Oh, das mit dem Feinde machen ist voll mein Thema. ;D Allerdings ist es bei mir für einen Impressumsservice schon zu spät. Sch...egal, ich kämpfe eh am liebsten mit offenem Visier. :wart:
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Ahneun am 21. Januar 2017, 18:30:55
Ich hätte mir auch nicht gedacht, dass ich mir über derartige Sachen einen Kopf machen muss. Doch! Ich muss es! Denn, sollte ich zur Veröffentlichung schreiten, dann werde ich definitiv nicht mit meinem real-Namen auftreten. Das weiß ich.
Der Hintergrund ist der, dass ich in gewissen "Kreisen", mir kein öffentliches Privatleben leisten will. Das heißt, bei gewissen Sachverhalten, muss ich Dokumente unterschreiben. Da meine Unterschrift zwar unleserlich ist, steht aber dennoch in Druckschrift mein Name in der Spalte.
Wenn so ein "Betroffener" diese Dokument von mir ausgehändigt bekommt, wird dieser nichts anderes zu tun haben, in seiner Freizeit doch mal die "Tante Google" zu bemühen um zu erfahren, wer ihm hier rechtlich gegenüber steht.
Zur Zeit bin ich nicht, bzw, sehr schwer zu finden, da sehr viele Handwerksfirmen im Sanitärbereich ihre Vormachtstellung mit meinem Namenszug geltend machen wollen. - mein Glück -

Ich habe mir überlegt, wenn ich eine Lesung abhalten sollte, dann werde ich mit Pseudonym auftreten, werde es aber als Pseudonym ankündigen.
"Der Name -XYZ- ist ein Pseudonym" So, mehr nicht. Wer mehr über mich erfahren möchte, soll mich persönlich fragen.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Sascha am 21. Januar 2017, 19:59:40
@A9: In Deinem Job ist das ja auch was anderes, da darf man sich natürlich keinesfalls angreifbar machen. So mancher Winkeladvokat verwendet alles, was er kriegen kann.
Wenn ich nach Dir suche, finde ich übrigens einen emeritierten Professor, und zwar mit ziemlich vielen Ergebnissen.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Marta am 21. Januar 2017, 20:24:22
@Sascha: Jetzt musste ich doch glatt mal nachschauen, was du so schreibst. Ja, ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem gefällt ...  ;D

@A9: Das Schöne an Pseudonymen ist ja auch, dass man sich einen viel lustigeren Namen als den echten ausdenken kann. :) Hast du schon einen Plan? Und ja, ich schätze, in manchen Jobs geht es einfach nicht anders.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Sascha am 21. Januar 2017, 20:26:15
Zitat von: Marta am 21. Januar 2017, 20:24:22
@Sascha: Jetzt musste ich doch glatt mal nachschauen, was du so schreibst. Ja, ich kann mir vorstellen, dass das nicht jedem gefällt ...  ;D
Das ist noch harmlos gegen das, was ich gerade verzapfe. ;D
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Ahneun am 22. Januar 2017, 04:42:06
@Marta, ja ich hab so einige Ideen, wie zum Beispiel das die Anfangsbuchstaben meines richtigen Namens enthalten sein sollten, muss aber nicht sein. Dann wollte ich einen komplett doofen Namen der z.B. einen Gegenstand benennt, so was wie z.B. "Balken". Irgendwie was Deutsches halt und nix ausländisch klingendes. Ob ich mich auf einen einzelnen Namen oder auf einen zwei, oder mehr teiligen Namen festlegen möchte, darüber hab ich mir auch schon so Gedanken gemacht. Dann wollte ich noch "Tante Google" bemühen, ob es diesen Namen überhaupt gibt, wenn ja, dann muss ich weiter grübeln.

Auf alle Fälle will ich meinen Realnamen vom Pseudonym strikt trennen.
Außerdem hab ich bereits hier im Forum einen entsprechenden Thread, wo es über Pseudonyme geht, gefunden.

@Sascha, oh mir schwant Böses  :hmmm:
Ja, ich suche mich öfters mal über diverse Suchmaschinen, es gibt ja nicht nur "Gogg´l"
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: JarlFrank am 23. Januar 2017, 10:48:33
Ich hab mir über Pseudonyme nie Gedanken gemacht, schicke meine Kurzgeschichten an Verlage unter meinem Realnamen und habe auch mein erstes Self-Publishing Buch so veröffentlicht. Natürlich gibt es gute Gründe für ein Pseudonym - meine humoristischen Werke haben oft derben Humor und einige Szenen die mir schon ein "du bist ja echt bescheuert!" eingebracht haben; die seriösen Werke haben gerne mal erotische Szenen oder Protagonisten die eine politisch kontroverse Position vertreten.

Also genau das Zeug, von dem viele nicht wollen, dass es mit ihrem Realnamen assoziiert wird.

... das Problem ist: ich bin zu eitel für ein Pseudonym. Mir macht es nicht so viel aus, wenn Leute die ich kenne wegen meinen Büchern denken ich sei irgendwie seltsam, oder wenn ich mich bei gewissen Gruppen von Leuten mit meinem Geschreibsel unbeliebt mache. Wenn sie mich für was-weiß-ich-was halten kennen sie immerhin meinen Namen! Ein Pseudonym wäre vielleicht schlauer, aber ich mag es lieber wenn die Leser - sowohl die Fans als auch die "Hater" - wissen, wer ich wirklich bin.

Aber jetzt überlege ich zum ersten Mal, mir doch ein Pseudonym zuzulegen - und zwar um verschiedene Genres die ich schreibe zu trennen. Das würde ich natürlich völlig offen behandeln: jeder, der mehr über den Autor wissen will, sollte erfahren können, dass ich unter zwei Namen schreibe. Aber ein oder sogar zwei Pseudonyme sind sinnvoll, wenn man vom Ton her so unterschiedliche Sachen schreibt wie ich. Einerseits ist da die Erotik - wer ein normales Fantasy-Werk von mir liest und dann auf Amazon schaut, was der Autor noch so veröffentlicht hat, möchte dabei wohl eher nicht auf Erotik stoßen. Andererseits gibt's da noch den wirklich over-the-top durchgedrehten Bizarro-Kram, der die meisten Leser ebenfalls irritieren würde. Das Bizarro-Genre ist schon etwas sehr Eigentümliches das im Mainstream eher auf Irritation stößt und sich nur in seiner kleinen Nische bewegt.

Und deshalb finde ich es dann doch ganz sinnvoll, mir für Teile meiner Veröffentlichung ein (oder auch zwei) Pseudonyme zuzulegen. Die Leser meiner seriösen Fantasy und der nicht-ganz-so-bizarren humoristischen wären irritiert wenn sie ein Buch von mir kaufen weil sie meine anderen mochten, und dann ist es plötzlich total wirrer Bizarro-Kram. Die Bizarro-Leser wären enttäuscht, wenn sie ein seriöses Fantasy-Buch kaufen und Bizarro erwarten, weil die anderen Bücher die sie von mir lasen Bizarro waren.

Mir persönlich wär's natürlich lieber alles unter meinem Realnamen zu veröffentlichen.
Aus rein praktischen Gründen ist es aber sinnvoller, Genres, die unterschiedliche Zielgruppen haben, durch Pseudonyme zu trennen.
Stellt euch vor eine bekannte Romanzen-Autorin mit großer Fanbase schreibt auf einmal das nächste Game of Thrones und veröffentlicht es unter dem gleichen Namen... jap.
Für mich der einzige Grund, mir ein Pseudonym zuzulegen. Jetzt muss ich nur noch eins finden, das mir gefällt. Möh.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Silberfuchs am 23. Januar 2017, 16:47:14
Ich muss Realidentität und Pseudonym trennen.
Da ich im öffentlichen Dienst gearbeitet habe und auch wieder arbeiten werde, halte ich es für vollkommen unangebracht, unter dem Namen ein Schreiberleben zu führen, und sei es noch so klein und unbekannt. Meiner Meinung nach verträgt es sich einfach nicht, gleichzeitig Polizist und Autor zu sein. Dazu kommt, dass ich das Schreiben nicht an den großen Nagel hängen möchte und auch gar nicht will, dass meine Familie oder mein Bekanntenkreis wissen, dass ich schreibe und über was ich schreibe. Einige meiner Themen sind etwas spezieller und sind damit nichts, was ich beispielsweise meine Mutter wissen lassen möchte. Umgekehrt ist mir Privatsphäre auch sehr wichtig, was bedeutet, dass ich nicht möchte, dass mir vollkommen fremde Menschen über mein Leben Bescheid wissen und beispielsweise an meinen Facebook-Account kommen.
Das Schreiben soll nur ein Teil meiner Welt sein, etwas, wo ich gewissermaßen abtauchen und dem Alltag entfliehen kann. Dementsprechend finde ich es angenehm, das Schreiber-Ich und mein reales Ich voneinander zu trennen.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Ahneun am 25. Januar 2017, 04:59:12
@Silberfuchs
Ja, das sind auch meine Gedanken. So wie ich bereits schrieb, ich werde mir einen Pseudonym-Namen suchen und dann nur unter diesem schreiben und auftreten. Ich werde dann nur am Rande erwähnen, dass ich ein Pseudonym verwende. Fertig. Bei mir liegen die gleichen Gründe wie bei Dir vor, was den öD und Deinen zukünftigen Beruf betrifft.

Ich habe mich diesbezüglich (Pseudonym) noch nicht umgeschaut. Eine Veröffentlichung liegt bei mir auch noch in weiter Ferne.

@JarlFrank,
bei mehr wie drei Pseudonymen hätte ich Angst durcheinander zu kommen. :hmmm:
Wenn Du sogar verschiedene Zielgruppen bedienst, - es kommt halt darauf an, - dann wäre sogar ein Pseudonym angebracht. Ich weiß jetzt nicht, ob es Probleme geben könnte, wenn Du zum Einen Erotik schreibst und zum Anderen Kinderbücher. Spätestens die Eltern werden misstrauisch oder werden Dich als Autor ganz meiden. Wobei, - sie könnten in Deiner Erotik Ecke fündig werden.  :buch:
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: JarlFrank am 25. Januar 2017, 11:05:10
Zitat von: A9 am 25. Januar 2017, 04:59:12


@JarlFrank,
bei mehr wie drei Pseudonymen hätte ich Angst durcheinander zu kommen. :hmmm:
Wenn Du sogar verschiedene Zielgruppen bedienst, - es kommt halt darauf an, - dann wäre sogar ein Pseudonym angebracht. Ich weiß jetzt nicht, ob es Probleme geben könnte, wenn Du zum Einen Erotik schreibst und zum Anderen Kinderbücher. Spätestens die Eltern werden misstrauisch oder werden Dich als Autor ganz meiden. Wobei, - sie könnten in Deiner Erotik Ecke fündig werden.  :buch:

Genau deshalb überlege ich ja, mir ein Pseudonym zuzulegen, um Genres/Zielgruppen ein wenig auseinanderzuhalten.

Im Moment denke ich über ein, maximal zwei Pseudonyme zusätzlich zu meinem Realnamen nach.
Realname: Fantasy, Science Fiction, Krimi, Humor
Pseudonym: Bizarro, Erotik, und sonstiger Kram der mir für den Realnamen dann doch ein wenig zu verrückt ist

Aber ich hab auch schon von Autoren gehört, die in mehreren Genres schreiben und für jedes Genre dabei ein anderes Pseudonym nehmen.
Name1: Fantasy
Name2: SciFi
Name3: Krimis
Name4: Historische Romane
Name5: Erotik
Name6: Romanzen
... je nachdem wie viele Genres man schreibt lässt sich die Liste natürlich noch erweitern.

Ich verstehe, warum manche Autoren so vorgehen: Zielgruppen trennen, jemand der heroische Fantasy mag wird sich vielleicht nicht für einen hard SciFi Roman interessieren, und die Fantasy und SciFi Fans können mit einem Krimi vielleicht nichts anfangen. So vermeidet der Autor, dass Fans des einen Pseudonyms davon enttäuscht sind, dass das neue Buch ihres Lieblingsautors ja so komplett anders ist als das, was sie sonst so von ihm kennen.
Natürlich macht das auch mehr Arbeit: man muss für jedes Pseudonym eine eigene Fanbase aufbauen, und bei sehr eng verwandten Genres wie Fantasy und SciFi fände ich die Trennung recht sinnlos.
(Aber ich hab schonmal einen Artikel von einer Autorin gelesen, die ihre Fantasy und Science Fiction tatsächlich durch Pseudonym voneinander trennt, weil ihr Schreibstil in beiden auch etwas anders ist)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Ahneun am 25. Januar 2017, 15:14:56
WOW, das ist echt ne Menge.
Da würde ich mir aber auch wirklich überlegen, was ich mache.
Unter diesen Umständen könnte ich mir bei Dir auch vorstellen, schreib unter Deinem RealNamen einfach weiter. Solltest Du dann aber in z.B. die Richtung Kinder & Jugend schreiben, nur dann dafür ein Pseudonym verwenden.

So, wie ich das sehe, deckst Du ein breites Spektrum ab und man (der gemeine Leser) kann sehen, dass Du ein vielseitiger Autor bist, der in vielen Genres zu Hause ist. *ist so mein Gedanke* Stell Dir einfach mal ein Bücherregal mit Deinen Büchern vor. Einmal sind Deine Bücher nach Genre einsortiert und ein anderes mal, nach Autor. Dann betrachtest Du Dir Dein Regal und ein Leser sucht ein bestimmtes Buch. Was fühlst Du als Autor in diesem Moment?

Oder eine Verkaufsplattform im Internet in der Deine Bücher gelistet sind. Mit verschiedenen Pseudonymen bist Du auf mehreren Seiten mit einem oder zwei Büchern gelistet. Aber mit nur einem Namen hat der Leser alle Deine Bücher auf einen Blick im Monitor vor sich.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Fianna am 25. Januar 2017, 15:45:30
Manche Genre passen auch gut zusammen. Bei Fantasy und historischen Romanen hat man jeweils komplexe Hintergründe und fremdartige Kulturen, die man dem Leser mit möglichst wenig Infodump ansprechend und packend darstellen möchte. Das passt doch schonmal ganz gut zusammen unter einem Pseudonym.

Krimi und Thriller kann man auch gut in ein Pseudonym packen (sollte aber vielleicht schon bei dem Cover darauf achten, dass man zwei unterschiedliche Designs hat und das im Klappentext auf jeden Fall deutlich abgrenzen), usw.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Marta am 26. Januar 2017, 10:01:49
Ich würde nur Kinder- und Erwachsenenbücher durch Pseudonyme trennen. Na gut, und Erotik.
Was Fantasy, Sci-Fi oder Krimi ist, sollte man am Cover erkennen können. Ich denke, die Leser sind klug genug, bei einem Buch mit Raumschiff-Cover keine Romantasy zu erwarten. ;) Und wenn ich einen Autor sehr mag, will ich doch wissen, was er/sie sonst noch geschrieben hat. Wenn der dann zehn Pseudonyme hat, wird es schwierig. Aber ich fürchte, das ist ein anderes Thema ...
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Voretta Shironia am 04. Februar 2018, 02:17:56
So, ich klink mich hier auch mal ein.

Für mich war eigentlich immer klar, dass ich unter meinem Passnamen veröffentlichen will, mit dem Anfangsbuchstaben meines ebenfalls eingetragenen zweiten Vornamens. Im Grunde will ich das auch immer noch. Das Schreiben ist meins und ich will mir das nicht wegnehmen lassen. Ich hab auch nix dagegen, wenn die Leute wissen, dass und was ich schreibe (im Gegenteil, fände es schön, wenn Menschen das finden können).

In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen stelle ich mir die Frage nach dem Pseudonym allerdings doch, und zwar aus folgendem Grund: Ich bin queer. Meine Trilogie wimmelt nur so von queeren und nichtweißen Charakteren.

Wer meinen Namen googlet, hat mit zwei Klicks raus, wo ich zur Schule gegangen bin und wo ich als Teenie gewohnt hab. Bringe ich damit meine Mutter in Gefahr? Mache ich es Menschen damit zu einfach, mehr Infos über mich rauszufinden oder gar meine Adresse? Bringe ich mich damit in Gefahr? Davor, mich versehentlich vor Menschen zu outen, die ich kenne, hab ich keine Angst. Einen Arbeitgeber, bei dem mich wer anschwärzen könnte, hab ich auch nicht. Aber wenn das alles erstmal öffentlich mit meinem Passnamen verbunden ist, werde ich das ja nie wieder los.

Bin ich zu paranoid? Passt das schon, wenn ich mir ein Impressum organisiert bekomme, das nicht gerade meine Wohnadresse ist? Wäre ein Pseudonym nicht ohnehin ein Stück Sicherheit, das ich mir selbst vorgaukeln würde? Wie würdet ihr das machen?
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Aphelion am 05. Februar 2018, 01:25:19
Voretta, bei allen Bedenken: Wenn du dir die pessimistischste und paranoideste Zukunftsperspektive ausmalst, wie hoch ist das zusätzliche Risiko durch deine Bücher? So wie ich das sehe: gering.

... und so weit muss es erstmal kommen.

Denken wir das aber bis zum Ende durch.

Deine Adresse findet man mit Realnamen über ein Telefonbuch oder über eine Auskunft beim Einwohnermeldeamt heraus. Ersterem kannst du widersprechen, letzterem nicht. Das ist nur ein zusätzlicher Schritt - vielleicht "schreckt" das Miesepeter "ab", aber wer dir wirklich etwas Böses will, findet dich (fast) immer.

Ansonsten müsstest du selbst mit Pseudonym wirklich aufpassen, gar nichts über dich zu verraten: keine erkennbaren Merkmale in Fotos, keine Artikel in regionalen Zeitungen, nicht zu viele Lesungen vor der Haustür, überhaupt keine Lesungen (weil man dir folgen könnte oder dich evtl. jemand wiedererkennt), kein Bild von dir veröffentlichen, keine Ortsangaben in der Vita (auch keine indirekten Hinweise), nichts von zu Hause aus/aus der Nähe via WLAN o.ä. posten (IP - ungefährer Wohnort - sehr leicht zu beschaffen), Website darf nicht von dir oder einem Bekannten gehostet werden (weil der Name des Eigentümers abgefragt werden kann) ...

Das würde ich tatsächlich für paranoid halten.

Es geht noch eine Spur paranoider: Du dürftest absolut nichts unter deinem Realnamen schreiben, auch keine privaten Facebook-Posts oder Sonstiges. Über den Stil kommt man nämlich auch an deine Identität. Das ist bislang aufwendig, wird aber in ein paar Jahren deutlich leichter sein (mehr Rechenleistung, bessere KI).

Angenommen, es gäbe eine drastische politische Verschlechterung mit entsprechender gesetzgebender Gewalt - dann wäre es überhaupt kein Problem, deinen Realnamen abzufragen. Z.B. bei der VG Wort oder bei deinem Verlag. Und, wie gesagt: Dein Umfel weiß doch ohnehin, dass du queer bist.

Realistischer ist es, dass du ein paar blöde Mails bekommst und sich vllt. ein paar Menschen in sozialen Netzwerken und in Rezensionen "beschweren". Wenn überhaupt. Die meisten machen sich nämlich nicht die Mühe, dir auch nur einen Brief zu schicken, da sie ohnehin nur Dampf ablassen wollen - und das geht auch in einer Mail oder innerhalb ihrer Filterblase (wo du meistens noch nicht einmal etwas davon mitbekommnst - und wo sie keine Angst davor haben müssen, mit Gegenmeinungen konfrontiert zu werden).

Es ist wie mit Spinnen: Es gibt zwar ein paar giftige Spinnen, aber die meisten haben noch viel mehr Angst vor dir als du vor ihnen. ;)
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: FeeamPC am 05. Februar 2018, 17:57:13
Andererseits, Voretta, sind das heute leider berechtigte Fragen und Sorgen. Man soll es seinen Gegnern nicht zu einfach machen. ich würde also für Pseudonym plädieren, auch wenn jemand, der sich wirklich dahinterklemmt, den Realnamen herausfinden kann.
Titel: Re: Pseudonym und Realname - wie strikt trennt ihr eure Identitäten?
Beitrag von: Yasrena am 11. Februar 2018, 18:53:24
Nachdem ich mich in den letzten Tagen selbst endlich (!) für ein Pseudonym entschieden habe, will ich mich hier auch mal meinen Senf dazu geben ;)

@ JarlFrank
Ja, da gibt es einige Autoren, die das machen. Manche haben sogar für sehr ähnliche Genres unterschiedliche Pseudonyme, warum auch immer. Beispiel Iny Lorentz (http://www.inys-und-elmars-romane.de/showList.php?zauthor=4&zricht=first).
Aber - wer kennt nicht "Die Wanderhure"? Dürften wenige sein. Aber wem sagen auch Autroinnen wie Sandra Melli, Diana Wohlrat, Nicola Marni etc. etwas? Da wird es schon dünner - viel dünner.
Jetzt ist die Frage - wer den Schreibstil von der Wanderhure mag - und das sind offensichtlich ja nicht wenige - wird vermutlich unter Iny Lorentz nach weiteren Büchern suchen. Gut, unter dem Synonym haben die beiden (ist ja ein Ehepaar, dass da schreibt), das meiste veröffentlicht, aber die anderen Autorennamen die sich da noch dahinter verbergen, die finden viele einfach gar nicht. Ich weiß nicht, ob das so vorteilhaft ist.
Ich selbst habe "Sandra Melli" auch nur durch Zufall entdeckt - ich finde die Buchreihe klasse - und bin erst über eine ausgiebigere Suche darauf gestoßen, wer das tatsächlich ist ... und das auch nur, weil es in der Klappe einen entsprechenden Hinweis gab, sonst hätte ich erst gar nicht gesucht.

Dass man ggf. Kinder-, Erwachsenen- und Erotik-Literatur trennt ok - wobei ich persönlich wohl nur dann überhaupt trennen würde, wenn ich sowohl Kinderbücher als auch Erotikbücher schreibe.
Zwischen SciFi und Fantasy dagegen würde ich auf keinen Fall trennen. Warum auch? Hat es Marion Zimmer-Bradley einen Abbruch getan, dass sie beides geschrieben hat oder haben sich die Avalon-Sage und der Darkover-Zyklus nicht eher positiv gegenseitig beeinflusst? Und kennt ihr irgendjemand, der je Probleme gehabt hätte, die von ihr geschriebenen Stilrichtungen auseinander zu halten? Also in dem Sinn, dass es für den Leser nachteilig gewesen wäre. Und sie hatte ja durchaus mehr Richtungen als Fantasy und SciFi.

@Voretta
Wenn Du Dich damit wohler fühlst, ist ein Pseudonym bestimmt nicht das Verkehrteste. Wenn Du irgendwann zu dem Schluss kommst, dass es Dir egal ist wer davon erfährt, dass Du queer bist, dann kannst Du es immer noch als offenes Pseudonym führen. Umgekehrt ist weitaus schwieriger.
Ich glaube zwar eher nicht, dass die Kreise, von denen Du Anfeindungen befürchtest, Deine Bücher überhaupt lesen würden - ergo auch keinen Grund hätten, Dich anzugreifen, aber Du hast schon Recht, dass Informationen häufig seltsame Wege gehen. Aphelion hat aber schon auch Recht - Lesungen, Presseberichte mit Foto etc. vor allem in der eigenen Region, sind dann natürlich auch entweder tabu oder gefährlich.

Es gab ja durchaus auch sehr berühmte Pseudonyme, da bin ich auch jetzt erst darüber gestolpert, als ich selbst nach einem gesucht hab. Das reicht von Oscar Wilde über George Orwell, Utta Danella, Heinz G. Konsalik usw. bis zu Loriot und Janosch.

Also ich sehe kein Problem (mehr) darin unter Pseudonym zu schreiben, habe aber auch lange überlegt, das muss ich zugeben. Was mir letztendlich wichtig war ist, dass ich mich mit dem Namen identifizieren kann, was für mich auch ein Grund ist, erst gar nicht mit mehreren Pseudonymen zu planen. Bei mir ist es jetzt letztendlich ein (nicht ganz vollständiges) Anagramm geworden. Zwei Buchstaben habe ich nach einigem hin und her dann doch der Lesbarkeit geopfert  :psssst: ;D.