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Wenn der Zweifel an die Tür klopft

Begonnen von Alaun, 06. August 2009, 09:47:55

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Fledermaus

Vielen lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mir zu antworten! Rein logisch betrachtet weiß ich natürlich, dass ihr alle völlig recht habt. Emotional ist das wieder etwas anderes ... Vielleicht muss ich die ganze Sache einfach noch ein paar Tage setzen lassen. Ach, ich weiß auch nicht, vielleicht wäre es nicht so schlimm, wenn ansonsten alles gut laufen würde ... Naja, es gibt halt so Phasen, irgendwann muss es ja auch wieder mal bergauf gehen, oder? :omn:
Immerhin habe ich dann gestern doch noch ein paar Seiten geschrieben (ob es gut geworden ist, ist eine andere Frage, aber zumindest ist etwas weitergegangen)

Zitat von: Cairiel am 31. März 2018, 21:41:37
Wir, die wir überselbstkritisch sind, haben auch den größten Raum zur Verbesserung.
Das stimmt natürlich, danke für diese Gedankenanregung :knuddel: Ich wünschte nur, es wäre leichter, das nicht immer so persönlich zu nehmen ... Jedenfalls gut zu wissen, dass es bei dir nun nicht mehr so schlimm ist wie beim ersten Mal. Ich hoffe, das wird bei mir auch irgendwann besser!

Zitat von: Leann am 01. April 2018, 10:16:59
So toll eine Geschichte auch ist, es wird immer einige geben, denen sie nicht gefällt. Das sagt nichts über die Qualität der Geschichte aus. Geschmäcker sind nun mal verschieden. Und eine ganz große Bitte: Lass dich davon nicht beim Schreiben blockieren! Wir sind Autorinnen. Wir schreiben weiter, egal was ist. Vor kurzem hab ich einen interessanten Tipp in einem Podcast gehört: "Schreib, als wären alle tot." Also erstmal nur für dich. Überhaupt sollten wir unser Selbstwertgefühl nicht von den Meinungen anderer abhängig machen. Das bringt nichts. Solange wir selbst lieben, was wir schreiben, ist das mehr als genug Grund, um zufrieden zu sein und vor allem Spaß zu haben. Den lassen wir uns nicht verderben!  :knuddel:
Ja, du hast natürlich auch völlig recht :knuddel: Danke! Das Schreiben hat mir gestern dann zum Glück doch noch Spaß gemacht. Die Aussage aus dem Podcast finde ich auch interessant. Im Prinzip denke ich ja auch nicht, dass ich jemals wieder aufhören könnte mit dem Schreiben, weil ich sowieso nicht anders kann ... Die negative Rezension kam nur gerade echt zu einer blöden Zeit :wart: Andererseits gibt es wohl auch keine "richtige" Zeit dafür, doof ist es immer, oder?

Zitat von: Witch am 01. April 2018, 10:54:44
Es gibt einfach auch sehr viele Leute, die keine Rezensionen schreiben. Ich schreibe ja Musik-Rezis und mir fällt das bei mir selber auch auf: Wenn ich etwas total super finde, schreibe ich oft nicht viel dazu, weil ich einfach nicht weiss, was ich sagen soll, ausser: Total super. Macht eine tolle Rezi. ;) Wenn man etwas zu meckern hat, ist das schon einfacher.
Hm, ja, stimmt auch irgendwie. Bei mir ist es ein bisschen anders, ich schreibe als Leserin eigentlich immer nur eine Rezension, wenn mir etwas besonders gut gefallen hat. Aber da ist wohl auch jeder anders gestrickt.

Zitat von: Trippelschritt am 01. April 2018, 11:37:00
Wenn man die schlimmen Fälle von Neid oder Häme oder ähnlichen dingen einmal abzieht, dann geht der größte Teil der negativen Rezis darauf zurück, dass der Leser etwas anderes erwartet hat, als der Autor geschrieben hat. Und kein Feld ist so divers wie Fantasy.
Ja, da ist was dran ... Ich habe jetzt auch einfach noch meine Lektorin auf die Punkte angesprochen, die in der Rezension kritisiert wurden. Zum Glück habe ich derzeit die einmalige Chance, diese Dinge eventuell zu ändern, weil es ja quasi eine Neuauflage geben wird. Mal sehen, was sie dazu sagt ... Ich muss jetzt einfach schauen, ob vielleicht doch noch etwas Positives herausholen lässt bei der Sache.

Jedenfalls danke euch noch mal :knuddel: Und habt einen schönen restlichen Ostersonntag!

Feuertraum

Auch wenn das Thema eigentlich schon durch ist, wollte ich gerne noch etwas dazu schreiben: Kritik ist grundsätzlich ein zweischneidiges Schwert. Klar, Sätze a la "Geschichte ist doof", "hat mir null gefallen", "von dem/der AutorIN kaufe ich kein weiteres Buch mehr" kann man ohnehin ignorieren; sie bringen einen nicht weiter.
Anders sieht es mit sachlicher/fachlicher Kritik aus: Sie kann einen weiterbringen, kann dafür Sorge tragen, dass man sich verbessert. Sie kann aber auch das genaue Gegenteil bewirken, eben diesen, dass man plötzlich überängstlich an die Geschichte herangeht, plötzlich jedes Wort auf die Goldwaage legt, sich fragt, ob es nun wirklich richtig ist, was man da gerade fabriziert hat.
Darum schließe ich mich an dem an, was meine Vorredner schon als - in meinen Augen - einen der wichtigsten Punkte im Handwerk des Schreibens geschrieben haben: Wichtig ist, dass SIE lieben, was Sie schreiben!


Ein Bekannter von mir liebt Bier so sehr - ich bekam als Schutzimpfung gegen Corona Astra Zenica, er Astra Pilsener ...

Zit

Hm, ich weiß nicht. Ich glaube, ich hatte schon mal an anderer Stelle gezweifelt, ob Rezensionen von Lesern für Leser für Autoren wirklich so hilfreich sind. Da spielen so viele Faktoren hinein. Außer vielleicht nochmal eine Sekunde über seine Figuren und deren Verhalten nachzudenken, wenn es bspw. heißt, dass selbige langweilig waren, wird da, meiner Meinung nach, nicht rauskommen. Das Buch ist ja veröffentlicht, was soll man da noch mit einer Rezension machen als Autor. Jedes Buch danach hat auch wieder andere Ansprüche und ob man da aus den Rezensionen der Vorgänger etwas für die Nachfolger ziehen kann, bin ich mir auch nicht so sicher. :hmmm:
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

HauntingWitch

Zitat von: FledermausRein logisch betrachtet weiß ich natürlich, dass ihr alle völlig recht habt. Emotional ist das wieder etwas anderes ... Vielleicht muss ich die ganze Sache einfach noch ein paar Tage setzen lassen. Ach, ich weiß auch nicht, vielleicht wäre es nicht so schlimm, wenn ansonsten alles gut laufen würde ... Naja, es gibt halt so Phasen, irgendwann muss es ja auch wieder mal bergauf gehen, oder?

Na, wenn man Emotionen mit Logik wegreden könnte, wäre das Leben ja viel zu einfach. ;) Ich verstehe das vollkommen und ich denke, man muss diese Gefühle dann auch rauslassen und sie nicht verdrängen. Jedenfalls ich persönlich kann mich nur so davon befreien. Und ja, ich denke auch, dass es irgendwann wieder aufwärts geht. Solche Phasen gibt es immer mal wieder, ich glaube, das Schwierige ist, zu lernen damit umzugehen. :knuddel:

Mrs.Finster

Kennt ihr dieses Gefühl, ihr nehmt euch etwas vor, und es klappt nichts. Nun ja, nichts ist vielleicht der falsche Ausdruck, es klappt halt überhaupt nicht, wie man sich das so schön ausgemalt hat. Ausgemalt ist hier wiederum genau der richtige Begriff. In meinem Fall wollte ich eine Zeichnung digitalisieren und eine "Art Illustration" in schwarz-weiß basteln. Ich betone Art, da ich keine Erfahrung auf diesem Gebiet habe. Also habe ich mich belesen und Videos geschaut, und dachte, ja das bekommst du (in einfacher Form, s-w, usw.) auch einigermaßen hin. Jaaaa ... falsch gedacht. Es sieht aus wie  :gähn:

Dieses Gefühl, dass man an seinem Ziel gescheitert ist, das nagt gerade ganz schrecklich an mir.  :happs: Ich musste das jetzt einfach mal los werden.  ::) Jetzt geh ich auf mein Sofa und schmolle. Morgen mache ich höchstwahrscheinlich weiter, wissentlich genau an dem selben Punkt zu scheitern. Ach ja.. Übung macht den Meister  :d'oh:
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Zit

;D Na, einen Roman konnten wir auch nicht von Anfang an schreiben, da dauert das mit den Illustrationen auch noch ein Stück. ;) Gut, dass du dich nicht unterkriegen lässt.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Lasien Faturon

Zitat von: Mrs.Finster am 15. Mai 2018, 20:06:13
Kennt ihr dieses Gefühl, ihr nehmt euch etwas vor, und es klappt nichts. Nun ja, nichts ist vielleicht der falsche Ausdruck, es klappt halt überhaupt nicht, wie man sich das so schön ausgemalt hat. Ausgemalt ist hier wiederum genau der richtige Begriff. In meinem Fall wollte ich eine Zeichnung digitalisieren und eine "Art Illustration" in schwarz-weiß basteln. Ich betone Art, da ich keine Erfahrung auf diesem Gebiet habe. Also habe ich mich belesen und Videos geschaut, und dachte, ja das bekommst du (in einfacher Form, s-w, usw.) auch einigermaßen hin. Jaaaa ... falsch gedacht. Es sieht aus wie  :gähn:

Dieses Gefühl, dass man an seinem Ziel gescheitert ist, das nagt gerade ganz schrecklich an mir.  :happs: Ich musste das jetzt einfach mal los werden.  ::) Jetzt geh ich auf mein Sofa und schmolle. Morgen mache ich höchstwahrscheinlich weiter, wissentlich genau an dem selben Punkt zu scheitern. Ach ja.. Übung macht den Meister  :d'oh:

Kann ich total nachvollziehen. Ich kämpfe hin und wieder mit GIMP, was eigentlich ein Programm ist, dass beinahe unendliche Möglichkeiten bietet - wenn man weiß wie es geht.
Ich bin schon froh, dass ich das eine oder andere Feld für meine Patreon-Seite hinbekommen habe. Aber, glaube mir, mit Logik bin ich irgendwann nicht mehr dran gegangen und hab wahrscheinlich für jedes Bild 30 Minuten gebraucht, wo andere es wahrscheinlich in 5 geschafft hätten. Seufz.

Aber trotzdem. Irgendwann habe ich das mit dem Ebenen ansatzweise verstanden. Dann entdeckte ich eine weitere, nützliche Funktion. Und step by step ging es dann vorwärts.

Nicht unterkriegen lassen! Wenn ich das irgendwie hinbekomme, dann schaffen das andere allemal.  ;) Gönn dir die Pause und gehe irgendwann anders noch einmal dran. Meistens klappt es dann.


Aufmunternde Grüße,
Lasien

Zit

 :rofl: Mit Gimp hatte auch immer so meine Probleme. Dann hab ich mir Affinity Photo gekauft und hab seither weniger graue Haare. ;D Wenn ich Tutorial das erste Mal nacharbeite, sehen meine Ergebnisse aber trotzdem zumeist sehr bescheiden aus. Da muss ich dann selbst immer noch rumspielen und an manchen Werten drehen und dann sieht es auf einmal nicht so blöd aus.
"I think therefore I am
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Unbekannt

Mrs.Finster

Gimp... ihr sagt es  :rofl: müsste ich ,,nur" zeichnen, wunderbar, aber das neue schöne Wort heißt ja Digitalisierung  :snicker: naja Romane schreiben ohne PC, auch nicht mehr vorstellbar.

Affinity Photo? Das schaue ich mir mal genauer an. Aber erst mal gucke ich, ob ich durchhalte  ;D
Glück ist, wenn die Katastrophen in meinem Leben endlich mal eine Pause einlegen :-)

Linda

Mrs Finster: aus diesen Zweifeln entstehen neue Ideen, neuer Ehrgeiz und neue Erfolge. Erst mal sacken lassen und nicht zu schnell aufgeben ;-) Gilt übrigens für jede (kreative) Tätigkeit.

Adiga

Nicht unterkriegen lassen... Etwas Zweifel begleitet mich auch immer und wenn ich zu stark zweifle, passiert es, dass ich eine Zeitlang ziemlich wenig mache. Ist der Zweifel in der richtigen Dosis vorhanden, sorgt er aber bei mir auch dafür, dass die Qualität sich verbessert oder wenigstens erhalten bleibt, wenn schon etwas Qualität vorhanden ist.


HauntingWitch

Ich weiss nicht, ob das noch aktuell ist, aber ich denke, das ist eine Art kosmisches Gesetz. Wenn man mit etwas neu anfängt sowieso. Bei den anderen wirkt es immer einfach und man denkt sich, oh kein Problem, das schaffe ich sicher auch, und dann versucht man es und... :d'oh: Mir geht es gerade beim Singen so, immer wieder kommt mir etwas unter, wo ich denke: "Oh, dieses Lied ist einfach, das geht sicher gut" und dann versuche ich es und, wehe, es sagt mir wieder mal einer Hardrock wäre anspruchslose Musik. ;) Übrigens habe ich das auch beim Schreiben immer noch, am Ende ist es nie so, wie man es sich am Anfang vorgestellt hat. Kurz: Ich glaube, das ist natürlich und daran muss man sich einfach gewöhnen (was natürlich das Schwierigste ist).

Gizmo

Das geht mir mit manchen Szenen oft so. In meinem Kopf ist alles wunderbar, der Dialog ist gut, die Handlung spannend usw.. Dann schreibe ich sie auf und irgendwie scheinen nicht die richtigen Worte zu kommen. Was am Ende dasteht klingt überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Diese Enttäuschung ist für mich das größte Hindernis, anschließend daran weiterzumachen. Wenn ich es eine Weile liegenlasse und an etwas anderem arbeite, wird es meistens besser, und mit etwas Abstand bekomme ich es dann doch so hin, dass es mir gefällt.
"Appears we just got here in the nick of time. What does that make us?"
"Big damn heroes, sir!"
- Joss Whedon's "Firefly", Episode 5, "Safe"

Katido

Im Moment bin ich irgendwie auch mega am Zweifeln. Ich bin kurz davor, meine Geschichte endlich zu einem Ende zu bringen, aber auf einmal frage ich mich, ob das wirklich alles so gut ist, wie es ist. Meinen Probelesern hat es bisher gefallen und auch die konstruktive Kritik war sehr hilfreich.
Aber nun ist der Druck irgendwie so groß, dass ich das Ende nicht fertigbekomme. Ich fühle mich fast wie versteinert  :wums:
Gibt es da wieder Wege heraus? Ich würde gerne weiterschreiben, aber die Angst zu versagen, ist wirklich groß.

Gizmo: Das kenne ich auch. Da hilft irgendwie nur immer und immer wieder drüberarbeiten  ::)

Zit

Versagen ist, wenn du die Geschichte nicht beendest. Versagen ist, wenn du sie beendest und nicht überarbeitest. Nichts, was du schreibst, ist in Stein gemeißelt. Du kannst den größten Schrott schreiben, die Figuren völlig OOC (out of character) handeln lassen – am Ende kannst du immer noch alles editieren. ;)
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt