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Schreibcafés und Schreibbars

Begonnen von zDatze, 03. November 2010, 12:53:13

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der Rabe

@Aquamarin: gibts nicht noch die eintrittsfreien Donnerstagabende, zu denen man umsonst in die Berliner Museen gehen kann? War jedenfalls vor 10 Jahren glaube ich mal so... Vielleicht wär das ja ne Option?
Bist du erst unten im Tal angekommen, geht es nur noch bergauf. (C) :rabe:

Malinche

*Thread hochzerr und liebevoll entstaub*

Ich bin ja gerade in Barcelona und habe mir gerade nicht nur ein neues Notizbuch, sondern auch einen süßen Likör im "Els Quatre Gats" gegönnt. Wer Zafóns "Schatten des Windes" gelesen hat, kennt das sicher: ein Café, in dem nicht nur seine Romanfiguren einkehren, sondern früher auch einmal Picasso, Dalí, Lorca und wer nicht noch alles.

Es hat schon Spaß gemacht, sich mit dem hübschen Notizbuch da reinzusetzen, und die Atmosphäre ist wirklich ganz angenehm gewesen - so ein bisschen ist das Café noch immer auf Jugendstil gemacht. Die meisten Leute wollten in das angeschlossene Restaurant, das recht teuer und gar nicht mal so gut sein soll, aber immerhin, es hat niemanden gestört, dass ich Ewigkeiten mit meinem Likörgläschen an einem Tisch im Café saß und mich ganz toll fühlte. Ein paar interessierte Seitenblicke von eintretenden Touristen gab es, vielleicht dachten die ja, ich gehöre zum Inventar und bin die Quoten-Bohemienne?  ;D (*träum*)

Was mich zu der Frage bringt - kennt ihr neben persönlichen Lieblingscafés zum Schreiben auch das ein oder andere legendäre oder berühmte, in das ihr euch gern mal setzen würdet?
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Thaliope

Schöne Anregung, Malinche! Das hört sich toll an, wo du gerade bist. Und sagt mir, dass ich mich auch mal wieder nach draußen schwingen sollte. Es gibt so viele tolle Cafés in Berlin ...

Ich war mal in der Long Bar im Raffels Hotel in Singapur. hier ein Bild

Es liegen überall Erdnussschalen auf dem Boden, und die blattförmigen Fächer an der Decke dienen als Ventilatoren. Das Haus ist natürlich total kolonialstilmäßig, mit weißen Säulen und Rattanmöbeln und so. Und dann dieses herrlich tropische Terrarium-Klima :)
Die Bar ist auch berühmt für den Singapore Sling, einen Cocktail, den ich aber nur jenen empfehlen kann, die eine ganze Menge vertragen - an Zucker!

Somerset Maugham soll da geschrieben haben, und Joseph Conrad war auch schon da. Ich hab mich mit meinem Notizbuch ganz in diese Atmosphäre fallen lassen und geschrieben. Einfach toll.

LG
Thali

Kayla

In Cafés, in denen mal berühmte Leute geschrieben haben, war ich leider noch nicht. Aber ich habe auch ein Lieblingscafé in dem ich super gerne schreibe. Allerdings mache ich das viel zu selten. Wenn ich mich dort hinsetze habe ich immer das Gefühl, etwas bestellen zu müssen. Mich länger dort aufzuhalten habe ich mich noch nicht getraut. Komme mir dabei irgendwie komisch vor. Obwohl ich diese Atmosphäre zum Schreiben liebe. Da komme ich mir wie eine richtige Schriftstellerin vor.  :D

Judith

#19
In den Anfangszeiten unserer Schreibgruppe haben wir uns sehr passenderweise im Café Griensteidl getroffen. Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Karl Kraus, ... Und das atmet auch jetzt noch so richtig den Geist von Jugendstil und Wiener Literatencafé.
Das nette ist, dass man dort wirklich recht lange sitzen und wenig konsumieren kann, ohne großartig behelligt zu werden. Das weniger nette sind allerdings die Preise ... Und in Ruhe schreiben könnte man dort auch nur am Abend; mittags und am Nachmittag ist das doch zu sehr Touristenmagnet (liegt ja gleich neben der Hofburg).

Alleine hab ich mich da aber noch nie reingesetzt um zu schreiben, allerdings hab ich gerade in NaNo-Zeiten schon öfter auch in Cafés geschrieben, einfach, wenn es galt eine Leerphase zwischen Bibliothek und Arbeit bzw. zwischen zwei Diensten auszunutzen. Da war ich allerdings meistens einfach im Starbucks. Finde ich zwar fürchterlich überteuert, aber zum Schreiben ist das gar nicht so übel. Ich muss nämlich ehrlich sagen, dass ich mich alleine in Kaffeehäusern meist nicht so wohlfühle, da ist mir eigentlich so ein Selbstbedienungslokal, wo man sich einfach gleich mal was holt und danach völlig ungestört vor sich hintippseln kann, lieber. Außerdem hat Starbucks ja so herrlich gemütliche Sofas.  ;D
Ich konnte dort auch immer recht konzentriert schreiben. Gegen den Gespräche rundherum half Musik über Kopfhörer, und ansonsten hatte ich eigentlich weniger Ablenkung als zuhause.

Snöblumma

Ich selber kann in Cafès leider überhaupt nicht gut schreiben, mich lenken die Leute zu sehr ab. Ich beobachte dann lieber Menschen, und setze das zuhause um ;).

Dafür war ich in Oxford in einem richtigen Schriftststellerpub, dem The Eagle and Child. Kein Café, aber die englische Entsprechung, würde ich sagen - und das Schreibcafé von Tolkien und Lewis. Sehr schöne Atmosphäre, sehr verwinkelt, aber für mich definitiv nichts zum Schreiben. Die Tische sind megaklein, es ist eine gut besuchte Studentenkneipe, und dort geht definitiv viel ab... ist also einen Besuch wert, wenn man Oxford ist, und falls man in der Öffentlichkeit schreiben kann, geht es dort sicher gut.

Sabalana

Hi,
weiß jemand auch ein Café in München? leider funktioniert mein Laptop noch gar nicht. Im Moment also nur PC daheim :wart:
lg
Sabalana

Shin

Wenn das Bilderbuch renoviert ist, würde ich mich ja da gerne mal einnisten und vielleicht zwei, drei Stunden schreiben. Problem ist da mein Laptop samt nötiger Tastatur und der Macke, nach unbestimmter Zeit abzuschmieren.
Mit Papier und Stift entstehen eher Gedichte oder Seitenrand-Kritzeleien...  ;D Ein Projekt wirklich weiter schreiben, könnte ich so wohl nicht.
"Sometimes all I'm ever doing is trying to convince myself I'm alive."
- Daisy The Great
"It's OK, I wouldn't remember me either."         
- Crywank           

Mika

Zitat von: Sabalana am 31. Mai 2012, 21:36:02
Hi,
weiß jemand auch ein Café in München? leider funktioniert mein Laptop noch gar nicht. Im Moment also nur PC daheim :wart:
lg
Sabalana
Entschuldige bitte, das hab ich jetzt erst gesehen Sabalana. Zum Schreiben finde ich immer Browns Tea Bar in der Nähe der Uni ganz nett, bzw. ich könnte mir gut vorstellen dort zu schreiben, hatte bislang aber die Gelegenheit noch nicht. Ist ein süßes kleines Lokal, mit ausgezeichnetem Tee, toller Atmosphäre und ner netten Bedienung.
Da es allerdings leider nur ein Tagescafé ist, ist es während der Uni meist ziemlich voll, in den Semesterferien geht es aber.

Moni

Als Maja und ich damals im Rahmen des Studiums unsere Studienreise nach Wien machten, wurden wir von einem ortsansässigen ins Kaffeehaus Hawelka geführt. Das ist ja scheinbar das Wiener Kaffeehaus, in dem sich auch etliche Berühmtheiten den ein oder anderen Kaffee gegönnt haben.

Leider gibt es in Krefeld kein wirklich schönes Café mehr, in dem man sich stundenlang zum Schreiben aufhalten könnte.  :'(
Deutsch ist die Sprache von Goethe, von Schiller...
und im weitesten Sinne auch von Dieter Bohlen[/i]
Stefan Quoos, WDR2-Moderator

»Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen,
ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«[/i]
Johann Wol

Rosentinte

Für Düsseldorf kann ich das Café Hüftgold in Flingern empfehlen. Wenn man nicht gerade zu den Stoßzeiten (nachmittags bei gutem Wetter) kommt, ist es dort schön ruhig, es gibt sehr leckeren Kuchen (selbstgebacken) und sehr freundliche Bedienung.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Moorhenne

Hier in Wien war ich mit Ryon/ zT wartender Weise auch allein in einem Café namens 'freiraum' - zumindest untertags war es da nicht so grauslich voll und vom Geräuschpegel her fand ich es auch durchaus erträglich. Noch bin ich mir nicht ganz sicher was mir lieber ist - Ruhe daheim oder Getümmel draußen/in Cafés, aber letzteres hat sich zumindest für Plotlöcher/ Probleme lockern oder lösen bewährt. Hin und wieder hilft einfach ein Szenerie-Wechsel aus der eigenen Haut und den eingelatschten Gedankengängen die nur im Kreis führen heraus.  :)
Morgenstund ist aller Laster Anfang.