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Scrivener oder Papyrus Autor - Entscheidungshilfe

Begonnen von Yasrena, 12. November 2017, 04:03:39

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Yasrena

Ich weiß, es gibt für beide Programme einen Thread hier und ich habe mir auch beide schon angesehen. Wenn die Frage hier aber so nicht ok ist, dann bitte verschieben oder löschen.

Im Moment schreibe ich mit Open Office, aber je weiter mein Projekt voran kommt, desto unübersichtlicher werden die ganzen verschiedenen Dateien bzw. darin etwas wieder zu finden. Ich Plane gerne und häufig auch um. Ich habe z.B. eine Gebietskarte, Wegepläne, verschiedene Lagepläne, Listen von Personen, Orten und sogar Pflanzen, von der Szenenplanung, diversen bereits geschriebenen Einzelszenen für "viel später" und Ideenlisten ganz zu schweigen. Bis vor kurzem war ich mir deshalb eigentlich sicher, mir "zu Weihnachten" Scrivener zu gönnen. Nun hat mich die Werbung für Papyrus Autor im Online Autorenforum wieder ins Zweifeln gebracht.
Es geht mir dabei nicht um den Preis - aber ich habe wirklich keinen Nerv, mich in beide einzuarbeiten. So etwas dauert bei mir immer ewig (deshalb "zu Weihnachten", da habe ich hoffentlich ein bissl Zeit zumindest mal zu starten).
Deshalb würde ich mir aber auch - wenn irgend möglich - vorher einigermaßen sicher sein wollen.

Kennt jemand vielleicht beide Programme und könnte - im Vergleich - etwas zu Vor- und Nachteilen sagen?

Eluin

Probier beide aus. Bei Scrivener hat die Testversion vollen Umfang und läuft 30 Benutzungstage. Papyrus hat einen verringerten Umfang, glaube auch 30 Tage. Ich persönlich nutze beide Tools. Papyrus zum Überarbeiten (Stilanalyse und Dudenkorrektor sind definitiv unschlagbar), Scrivener zum organisieren und schreiben (finde ich deutlich übersichtlicher). Dazu kommt bei mir: Medienwechsel. So sehe ich beim Überarbeiten wieder mehr Fehler als in Scrivener, weil einfach die Ansicht nicht mehr so festgefahren für mich ist. Ich finde die beiden sehr schwer zu vergleichen, da viele Funktionen sehr unterschiedlich ausfallen bzw. z.T. nicht vorhanden sind.
Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!
Mein Spruch, mein Motto.

Yasrena

#2
Ja, ich kenne die Testversionen, zumindest die von Scrivener. Da habe ich auch schon mal versucht mich reinzufummeln, aber nach zwei Tagen entnervt aufgegeben :( ... ich habe aber so viel gesehen, dass ich weiß, ich würde das - mit viel Aufwand - hin bekommen. Aber für 2x den Aufwand, da habe ich einfach die Zeit nicht. Da verzichte ich dann im Zweifelsfalle auf beide Programme. Ich weiß, das ist dämlich, aber ich kenne mich doch.

Ist denn wenigstens der Aufbau ähnlich? Also dass man sagen könnte, wenn man mit dem einen umgehen kann, kommt man mit dem anderen auch zurecht?

Rosentinte

#3
Zitat von: Yasrena am 12. November 2017, 16:50:52
Ist denn wenigstens der Aufbau ähnlich? Also dass man sagen könnte, wenn man mit dem einen umgehen kann, kommt man mit dem anderen auch zurecht?
Nein, definitiv nicht. Ich habe Papyrus nur vor einigen Jahren ausprobiert, aber mir kam es vor wie eine erweiterte Word-Version. Scrivener ist da ganz anders aufgebaut mit der visuellen Hilfe für Szenen etc., der Pinnwand, dem Inspektor...
Aber ich glaube, dass das letztlich eine Glaubensfrage ist. Ich liebe meinen Scrivener, aber genauso gibt es hier treue Papyrus-Verfechter. Ich fürchte, du wirst dich entscheiden müssen, egal auf welcher Basis.
Was für mich als Schülerin/Studentin immer ein Argument für Scrivener ist, ist die Kostenfrage. Während Papyrus immer wieder kostenpflichtige Updates hat, sind die bei Scrivener kostenlos.

Edit: Hat sich mit Maja überschnitten.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Maja

Probier auf jeden Fall auch die Testversion von "Patchwork" aus. wenn du grundsätzlich bereit bist, den Preis von Papyrus zu bezahlen, dann bist du mit Patchwork besser bedient als mit Scrivener. Die beiden Programme ähnenln sich vom Aufbau, aber Scrivener ist nicht auf ein deutschsprachiges Publikum ausgelegt, Patchwork hingegen schon, und es bietet viele Funktionen, die Scrivener nicht hat.

Scrivener ist im Vergleich sehr günstig, insbesondere, wenn man es mit einem Gutschein aus dem Nano mit dicken Rabatt bekommt. Patchwork ist teuer in der anschaffung (wenn auch immer noch günstiger als Papyrus), und die Updates gehen nochmal ins Geld (wenn auch günstiger als bei Papyrus). Aber ich möchte es nicht mehr missen, und es ist das Geld wert.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Malinche

Ich persönlich liebe Scrivener heiß und innig, habe es mit der Testversion von Papyrus mehrmals versucht und bin nie damit warmgeworden. Ich denke aber, das ist auch eine Typenfrage und hängt weiterhin damit zusammen, was man sich von einem Schreibprogramm erhofft.

Papyrus ist - wie übrigens auch Patchwork, zu dem es hier auch einen Thread gibt und das du dir vielleicht ja auch mal angucken könntest - wirklich sehr stark an möglichen Arbeitsschritten eines Autoren orientiert und liefert dazu einiges an Tools wie eine Mindmapfunktion oder die Figurendatenbank. Wer regelmäßig damit arbeitet, kann dazu sicher mehr sagen, mir persönlich bringen diese Sachen relativ wenig (Mindmaps am Rechner erstellen funktioniert für mich nicht, das klappt bei mir witzigerweise nur am Tablet).

Scrivener ist von der Grundidee her noch wesentlich offener, was ich persönlich sehr daran mag. Ich nutze die Software nicht nur zum Plotten und Schreiben von Romanen, sondern verwalte damit z.B. auch Blogartikel und habe meine Abschlussarbeiten damit verfasst. Die "mitgelieferten" Tools sind insgesamt viel weniger spezifisch und vorgefertigt als bei Papyrus, aber dadurch lässt sich eben sehr vieles individuell umsetzen (z.B. eigene Vorlagen für Charakterbögen erstellen, und wer Mindmaps mag, kann sich Scapple anschauen, das man wohl mit Scrivener gut verknüpfen kann). Ist halt die Frage, was einem liegt und wie man sich wohler fühlt. Ich bekomme bei Papyrus und auch bei Patchwork zum Beispiel die Krise, weil ich das Gefühl habe, dass es mir total viel vorschreibt, wo ich lieber Freiheiten haben möchte - andere fühlen sich dafür bei Scrivener alleingelassen, weil es so viel weniger spezifisch ist.

Scrivener ist auf jeden Fall sehr gut geeignet, um auch in einem komplexen Projekt den Überblick zu behalten (ich liebe die Struktur mit dem Binder, in dem man auf einen Blick seine Ordner und Dokumente sieht und für weitere Einteilungen z.B. mit Icons und farbigen Labels arbeiten kann, damit es noch übersichtlicher wird). Es gibt eine Fülle an Funktionen, von denen ich auch nach Jahren noch lange nicht alle entdeckt habe und nutze, aber die Grundhandhabung finde ich relativ intuitiv. (Okay, ich sehe gerade, du hast das anders empfunden.)

Aber wie gesagt - bei Papyrus bin ich über den ersten Blick nie wirklich hinausgekommen, obwohl ich es mir gerade für die Überarbeitung schon ganz praktisch vorstelle. Ich würde an deiner Stelle da auch noch mal in die Testversion reinschnuppern. Dann kannst du vielleicht zumindest abschätzen, ob es sich nach ähnlich viel Aufwand anfühlt wie Scrivener oder doch auf Anhieb einen zugänglicheren Eindruck macht. Ich persönlich würde nicht mit einem Programm arbeiten wollen, das mir Bauchschmerzen macht, egal, wie alle anderen davon schwärmen. Ich hatte vor Scrivener auch schon einiges ausprobiert, z.B. den Liquid Story Binder, weil ich darüber sooo tolle Berichte gelesen hatte, und eben auch Papyrus - auf Anhieb wohlgefühlt habe ich mich erst mit Scrivener. Ich finde also, bei sowas spielt auch immer ein bisschen Bauchgefühl mit rein.

[EDIT] Hat sich mit Maja und Rosentinte überschnitten.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Yasrena

#6
Vielen lieben Dank für die Tips!  :vibes: Den Thread zu Patchwork werde ich mir auf jeden Fall noch ansehen.

Bei der Vorstellung von Papyrus haben mich hauptsächlich drei Dinge positiv angesprochen - die Mindmap, die Stilanalyse und das Rechtschreibprogramm.
Die Gliederungesmöglichkeiten und Tabellen erschienen mir dagegen tatsächlich etwas starr, was bei einer Programmvorstellung aber natürlich auch falsch rüber kommen kann. Aber wenn ihr diesen Eindruck so bestätigt, dann hat das offenbar ja nicht getäuscht.

Wenn sich bei Skrivener und evtl. auch bei Patchwork (?) aber ein anderes Mindmaptool einbinden lässt, hat sich ja zumindest das schon mal erledigt.
Die Struktur der Tabellen für Personen, Orte etc. kann man sich ggf. ja auch selbst erstellen - das mache ich jetzt ja auch - so lange man sie dann übersichtlich in ein Gesamtkonept einbinden kann, was jetzt mit OpenOffice in der Form halt nicht geht. Klar arbeite ich jetzt auch mit einem eigenen Ordner auf der Windowsoberfläche, in dem es auch diverse Verknüpfungen gibt - trotzdem habe ich das Gefühl immer die Hälfte der Zeit mit Suchen beschäftigt zu sein.

Diese Überarbeitungstools und Hilfen bei der Veröffentlichung hat aber anscheinend nur Papyrus, oder?
Ist es eigentlich sehr kompliziert z.B. in Scrivener oder Patchwork zu schreiben und den Text zur Überarbeitung dann nach Papyrus zu übertragen? Eluin hat das ja erwähnt. Aber schmeisst einen das dann nicht sämtliche Kapitel oder Formatierungen durcheinander? (Ich habe da alleine zwischen Word und OO schon grausiges erlebt).

@ Malinche - so gerne ich eigentlich am PC arbeite, fühle ich mich von neuen Programmen immer erst mal ne ganze Weile völlig überfordert. Das ist aber bei so gut wie jedem neuen Programm so (auch z.B. bei diversen Games  ::)), deshalb ist es so schwer für mich, da etwas zu vergleichen. Dafür müsste ich mich etwa durch ein halbes Jahr lang Unwohlsein quälen - für ein Programm (ok. das halbe Jahr ist vielleicht ein klitzekleines bisschen übertreiben, aber nicht viel). Und wenn ich das danach so einigermaßen in Griff habe, schaffe ich es meistens nicht, mich dazu zu bringen, das jetzt auch noch mit einem zweiten durchzustehen. Mir gehts z.B. auch so mit Photoshop und Gimp so. Ich arbeite seit Ewigkeiten mit Photoshop - vor 2 Jahren hat man uns das im Büro dann gestrichen und wir sollten auf Gimp umsteigen. Ich hasse das aus tiefstem Herzen, wofür das Programm vermutlich am wenigsten kann. Aber ich bin jedes mal am Fluchen, wenn ich es nur auf mache. Da kommt noch dazu, dass ich es nicht wirklich regelmäßig nutze und von einem aufs andere Mal ständig alles vergesse ...  :schuldig:

Maja

#7
Mindmap (wenn du willst, zu jeder einzelnen Szene), Stilanalyse und Duden-Modul gibt es auch bei Patchwork. Das ist der Grund, warum ich von Scrivener darauf umgestiegen bin. Ich bin zwar zu faul zum mindmappen, (nennt sich bei Patchwork "Kreativboard"), aber die Stilanalyse ist wirklich gut.

Es soll jetzt auch möglich sein, bei Patchworkj zusammen mit dem Lektor am Text zu arbeiten (selbst, wenn der Lektor andere software benutzt), aber da bin ich noch nicht hintergestiegen, wie das funktioniert. Das Lektorat mache ich also weiterhin mit Word. Aber alle anderen Arbeitsschriftte laufen prima mit Patchwork.
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Robert Gernhardt

Arcor

Ich hab zwei Jahre glaube ich mit Scrivener gearbeitet (vorher genau wie du mit OpenOffice) und bin dann auf Papyrus umgestiegen. Die Anschaffungskosten sind zwar ordentlich, aber für mich hat es sich gelohnt.

Scrivener hat dabei seine Vorzüge definitiv in der Planung, gerade im NaNo fand ich das Anlegen vieler einzelner Szenen sehr praktisch. Allerdings muss ich gestehen, dass mir vieles davon zu "anders" war als in einem gewöhnlichen Schreibprogramm. Deshalb habe ich mich auch nur in einen Bruchteil der Funktionen eingearbeitet.

Bei Papyrus war das anders. Es ist im Design deutlich näher an OpenOffice oder Word, mit dem ich auf der Arbeit arbeite. Daher fiel mir die Einstiegshürde leichter. Die Datenbank ist auch super, da ich dort schnell Figuren oder Orte anlegen kann, was sonst alles immer auf einem Zettel landete. Die größten Pluspunkte für mich sind jedoch die Rechtschreib- und Stilprüfung sowie das Sideboard (weiß gerade nicht mehr, wie es genau heißt).
Die Rechtschreibprüfung ist einfach die beste auf dem Markt und findet wirklich verdammt viel. Und die Stilanalyse kannst du super nach deinen Wünschen anpassen. Die kann hochgradig pingelig sein oder sehr leger, ganz wie du es willst. Sie hat mir aber auf jeden Fall geholfen, Texte zu verbessern, und bestätigt immer wieder meinen Eindruck, dass etwas mit einer Szene nicht stimmt.
Das Sideboard oder so ähnlich liebe ich ebenfalls über alles. Du kannst beliebig Textabschnitte aus dem Manuskript dorthin ziehen, an eine andere Stelle im Text springen und es dort einfach wieder einfügen, mit derselben Formatierung und allem. Ich nutze es für kleine Infoschnipsel, damit ich sie nicht vergesse (Namen, sprachliche Besonderheiten, Titel etc.) oder als Erinnerung, was ich wo noch einbauen möchte.

Ich stimme aber Malinche zu: Letztlich ist es eine Stilfrage. Nützlich sind auf jeden Fall beide Programme!  :)
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Faye - Finding Paradise

Carolina

Papyrus hat mir vor drei Jahren am Mac mal 500 Wörter geklaut und seitdem mag ich das Programm nicht mehr.

Die Optik ist dermaßen retro, ich mag mir das nicht ständig ansehen. Und den Zeitstrahl mochte ich auch nicht. Da nehme ich lieber einen normalen Kalender (wenn es denn ein überschaubarer Zeitrahmen ist) oder OneNote oder ein Blatt Papier.

Wofür ich es noch einsetzte: Am Schluss kopiere ich meinen Text rein und fische Rechtschreibfehler raus. Bei Zusammen- und Getrenntschreibung ist es hilfreich, und es findet auch meine Kommafehler ziemlich zuverlässig. Natürlich ersetzt das kein Korrektorat, aber was schon mal weg ist, ist weg. Der Master bleibt aber in Scrivener.

Die Stilanalyse macht mich verrückt. Einerseits findet es viel zu viel, wie ich finde (ja, ich weiß, man kann es einstellen), und andererseits findet es auch Wiederholungen nicht, wenn z.B. zwei Wörter sehr ähnlich klingen oder das Wort innerhalb eines anderen Wortes noch mal auftaucht. Beim Stil verlasse ich mich lieber auf mein Ohr. Also lasse ich mir den Text vom Computer vorlesen, das funktioniert am besten. Da kann mein Auge auch nicht über Sätze hinweggehen.

Sturmbluth

Zitat von: Anja am 13. November 2017, 11:32:17Wofür ich es noch einsetzte: Am Schluss kopiere ich meinen Text rein und fische Rechtschreibfehler raus. Bei Zusammen- und Getrenntschreibung ist es hilfreich, und es findet auch meine Kommafehler ziemlich zuverlässig. Natürlich ersetzt das kein Korrektorat, aber was schon mal weg ist, ist weg. Der Master bleibt aber in Scrivener.
Kopierst du dann Szene für Szene wieder zurück nach Scrivener? Oder hast du in Scrivener nur einen einzigen Textblock?

Kaeptn

Ich hab bei Payrus auch nur die Testversion gehabt, bei Scrivener bin ich via Testversion da hängengeblieben. Aber die fehlende Rechtschreibprüfung nervt da schon ziemlich. Ich arbeite immer bis zur ersten fertigen Version mit Scrivener, ab dann mit der gebundenen .rtf-Fassung in OpenOffice. Was schade ist, denn wenn man dann nochmal Szenen löschen oder verschieben will, wäre das in Scrivener so einfach - aber den Korrigierten Block wieder nach Scrivener zu verschieben, ist mir zu aufwendig. Aber vielleicht kenne ich da auch nicht alle Kniffe.

Yasrena

Es wird nicht unbedingt einfacher ;), aber langsam kriege ich doch eine bessere Vorstellung.

@ Maja - ich lade mir gerade die Demo von Patchwork runter, das erscheint mir im Moment fast das interessanteste zu sein. Mal sehen ob es sich mir leichter erschließt als Scrivener.
Du schreibst ja, es soll ggf. möglich sein, zusammen mit einem Lektor daran zu arbeiten. Jetzt habe ich da ja ein Projekt, bei dem ich eine Geschichte mit jemandem gemeinsam schreibe. Da sollte das dann ja vermutlich auch funktionieren, oder? Vorausgesetzt ich finde raus wie  ;D

@ Arcor - ja, die Nachvollziehbarkeit für jemanden, der seit einer gefühlten Ewigkeit mit klassischen Textverarbeitungsprogrammen arbeitet, schien mir bei der Vorstellung von Papyrus auch einfacher zu sein, als bei Scrivener. Ich habe seit Winword (das war noch vor Word95) mit diesem Programm gearbeitet. Vor ca. 2 Jahren bin ich dann auf OpenOffice umgestiegen - wegen der Lizenz ;) - da hat sich das Umgewöhnen sehr in Grenzen gehalten. Aber Scrivener war mir tatsächlich sehr fremd. Aber auch wenn das Tutorial wirklich gut war, ich saß dann doch irgendwie reichlich hilflos davor.

Dieses "Sideboard" von Papyrus machte in der Vorstellung auch einen ziemlich guten Eindruck. Wie ist das eigentlich mit den ausgelagerten Texten? Wandern die immer mit, oder kann man sie auch an eine bestimmte Stelle kleben und sie bleiben dann dort? Wie z.B. einen alternativen Text, der aber nicht irgendwo hin soll, sondern eben dort oder gar nicht.

@ Anja - also auf Wörterklau würde ich vermutlich auch ziemlich allergisch reagieren. Die Retro Optik würde mich aber nicht stören, im Gegenteil. Ich kriege bei einigen der moderneren Ansichten oft die Motten. Z.B. macht es mich kirre, wenn ich auf einem Bildschirm diese blaue-Kästchen-Smartphone-Optik habe. Das war das erste, was ich hier abgeschaltet habe ;) (jaja das Alter  ;D).

Scrivener kann die Szenen doch am Ende in ein Dokument zusammenfassen, oder? Zumindest schließe ich das jetzt mal aus den Beiträgen. Kann es das dann z.B. nach der Rechtschreibprüfung ggf. auch wieder aufteilen?

Habe ich das jetzt so in etwa richtig? Auch wenn da ja noch ganz ganz viel fehlt, aber das sind meine ich so in etwa die Dinge, die angesprochen wurden.

                                                Scrivener  Papyrus  Patchwork
Szenenplanung                              v               v             v
Szenen verschieben                       v               v             v
Timeline/ Kalender                                          v             v
Sideboard                                                       v   
Personendatenbank*                    v               v             v
Orte-Dantenbank*                         v               v             v
Stilanalyse                                                      v             v
Rechtschreibprogramm                                   v             v
Mindmap                                                         v             v
Zu 2. an einem Plot arbeiten                                         v
Pinwand                                        v
Visuelle Unterstützung                  v
einfache Grafiktools                       ?                ?             ?

     
* bzw. die Möglichkeit diese selbst zu erstellen

Kann jemand evtl. noch was dazu sagen, was das genau ist, was bei Patchwork und Papyros so starr ist bei der Strukturierung, da kann ich irgendwie noch nicht so recht den Finger drauf legen.
Und gibt es bei den Programmen eigentlich - so wie z.B. mit den Zeichenblättern bei Open Office, die Möglichkeit kleine Zeichnungen, z.B. Lagepläne zu zeichnen oder muss man das dann extern machen?

Arcor

@Yasrena
Das Sideboard ist im Prinzip eine freie Fläche, die du rechts und links neben der Seite hast. Da kannst du Geschriebenes einfach mit der Maus hinziehen oder auch dort Textfelder erstellen. Die lassen sich auch einklappen auf eine Zeile, wenn es ansonsten zu unübersichtlich wird.
Die Texte auf dem Sideboard scrollen immer mit, egal wo du dich im Dokument befindest. Ich glaube, für das andere kannst du ähnlich wie bei Word Kommentarzettel anlegen, will das aber gerade nicht beschwören. Alternativ kannst du auch Passagen als Geistertexte anlegen. Die tauchen dann im ausgespielten Dokument nicht auf, sind aber da und verbleiben an einer Stelle. Das wären dann aber eigene Seiten bzw. Unterkapitel, keine zusätzlichen ausgelagerten Textschnipsel.

Zur Starrheit: Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, wie das gemeint ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass Papyrus halt ein Textverarbeitungsprogramm ist und so ist auch die Hauptebene aufgebaut. Du hast halt nicht wie bei Scrivener verschiedene Möglichkeiten, wie du arbeiten möchtest. Die Seite ist immer deine Arbeitsfläche, eben wie bei Word. Alles weitere (Datenbanken etc.) werden als Zusatzfenster aufgerufen und eingeblendet. In der neuen Version soll das wohl auch über Reiter/Tabs gehen, die habe ich aber nicht und kann das daher auch nicht bestätigen.

Zum Zeichnen: Ich habe in der Richtung noch nichts gefunden. Ich weiß, dass Papyrus wohl auch als Setzprogramm (wie InDesign in abgespeckt) dienen kann, aber Zeichnen an sich bezweifle ich.
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Faye - Finding Paradise

Carolina

Zitat von: HSB am 13. November 2017, 17:45:28
Zitat von: Anja am 13. November 2017, 11:32:17Wofür ich es noch einsetzte: Am Schluss kopiere ich meinen Text rein und fische Rechtschreibfehler raus. Bei Zusammen- und Getrenntschreibung ist es hilfreich, und es findet auch meine Kommafehler ziemlich zuverlässig. Natürlich ersetzt das kein Korrektorat, aber was schon mal weg ist, ist weg. Der Master bleibt aber in Scrivener.
Kopierst du dann Szene für Szene wieder zurück nach Scrivener? Oder hast du in Scrivener nur einen einzigen Textblock?

Ich kopiere entweder kapitelweise oder alles auf einmal in Papyrus. Dann gucke ich mir da die Fehler an und korrigiere sie aber in Scrivener. Das geht gut, weil ich über die Suchfunktion die Stellen fix finde. Also es bleibt alles in Scrivener.

In Scrivener unterteile ich nach Kapiteln, teils auch nach Szenen. Aber man kann ja alle Kapitel markieren und den gesamten Text rüberkopieren, das ist kein Problem.