Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Buch- und Verlagswesen => Thema gestartet von: Hochkogler am 19. Januar 2018, 07:18:30

Titel: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Hochkogler am 19. Januar 2018, 07:18:30
Hallo allerseits,

da sich mein Erstling dem Ende nähert strecke ich seit ein paar Wochen meine Fühler in alle Richtungen.

Suche ich mir eine Agentur, gehe ich selber bei den Verlagen die Klinken putzen oder werde ich SPler?

Eine endgültige Antwort habe ich noch nicht, aber was mir bei meiner Suche aufgefallen ist:

Viele Verlage setzen mittlerweile auf eine SPler Sparte.
Z.b. Knaur mit neobooks.
Dort MUSS man mittlerweile sein Werk auf der hauseigenen pod Seite zum Verkauf stellen, dann gilt das Manuskript quasi als eingereicht.
Danach darf man hoffen von einem Lektor der vertretenen Verlage entdeckt zu werden.

Wie auf der Seite beschrieben hängt diese "Entdeckung" ganz stark von den Verkaufszahlen des Romans ab.

Zusammengefasst macht mir das wirklich ein wenig Angst, weil:

- Eine normale Manuskripteinreichung nicht mehr möglich ist.

- Der Verlagsvertrag von Verkaufszahlen abhängig ist, sprich geschicktes Marketing, Social Media Präsenz und eine stabile Fanbase bereits vor dem ersten Buch vorausgesetzt werden.

- Das Buch, egal ob dort erfolgreich oder nicht, als veröffentlicht gilt. Ich kann damit also nirgendwo anders mehr hin bzw. würde kein anderer Verlag/Agentur mehr Interesse daran haben.

Oft gibt es auch schon Ausschreibungen die augenscheinlich dem Entdecken neuer Talente dienen sollen, derzeit z.b. bei Piper.
Der Erfolg ist aber nicht abhängig von einer Jury (die auch nicht immer zu 100% objektiv ist) sondern von einem Fanvoting.
Es entscheidet in beiden Fällen also nicht die Qualität der Arbeit, sondern die Größe der Fanbase.

Ich finde solche Entwicklungen sehr besorgniserregend, es würde über kurz oder lang dazu führen dass jeder Autor nur mehr "am Markt" schreibt um überhaupt noch eine Chance zu haben.
Und nicht jeder ist ein Marketinggenie, wenn dem so wäre bräuchte man sowieso keinen Verlag mehr.

Was denkt ihr da so drüber?

Lg

Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Kaeptn am 19. Januar 2018, 08:13:25
Moin,

du musst dir eins klarmachen: Ohne Agentur kommst du bei Heyne, Piper und Konsorten sowieso nicht rein. Deren Programmplätze sind in der Hauptsache mit Übersetzungen und Stammautoren belegt, für die wenigen freien Plätze die dann noch bleiben, lassen die sich von den Agenturen was anbieten oder machen eben (selten) Ausschreibungen. Ich war mal auf einem Bloggertreffen bei Piper vor 3 Jahren, da kam auch die Frage auf, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass ein unverlangt eingereichtes Manuskript veröffentlicht werde. Lektorin und Programmleiter sahen sich an, zuckten die Schultern. "Ich glaube eins, seit ich hier bin", war dann die Antwort.
Mein Eindruck: Die Sichtung von unverlangten Manuskripten haben die großen Verlage an Agenturen outgesourced.

neobooks ist in erster Linie SP-Dienstleister, dass sie ein Tor zu Droemer oder rowohlt sein können, ist wohl eher als Werbung und Unterscheidungsmerkmal von vielen anderen Dienstleistern zu verstehen. Ich habe neobooks auch mal als Dienstleister benutzt und mich nie "beworben".

Was dir bleibt, sind Agenturen, die zahlreichen Kleinverlage oder eben SP.
Von einer aktuellen "Trendwende" kann man da übrigens nun wirklich nicht mehr sprechen, der Trend ist schon seit einigen Jahren so.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: MonstersMagic am 19. Januar 2018, 09:25:12
Zitat von: Kaeptn am 19. Januar 2018, 08:13:25
neobooks ist in erster Linie SP-Dienstleister, dass sie ein Tor zu Droemer oder rowohlt sein können, ist wohl eher als Werbung und Unterscheidungsmerkmal von vielen anderen Dienstleistern zu verstehen. Ich habe neobooks auch mal als Dienstleister benutzt und mich nie "beworben".

Man muss sich witzigerweise auch gar nicht wirklich bewerben. Sticht das Buch durch hohe Verkaufszahlen oder sehr engagierte/präsente Autoren hervor, kommen die Anfragen ganz alleine. ABER man sollte nicht davon träumen, dass es dabei um Printprogramme geht. Mittlerweile scheint mir, dass hier 'nur noch' die eLabels nach schnellem und bereits erfolgreichen Nachwuchs suchen.  :hmmm:
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Churke am 19. Januar 2018, 10:39:08
Zitat von: Hochkogler am 19. Januar 2018, 07:18:30
Ich finde solche Entwicklungen sehr besorgniserregend, es würde über kurz oder lang dazu führen dass jeder Autor nur mehr "am Markt" schreibt um überhaupt noch eine Chance zu haben.

Das ist der moderne Monopolkapitalismus. An die Stelle des Verlegers alter Schule sind Manager und Verlagskaufleute getreten, die mit optimierten Prozessen die Renditeerwartungen ihrer Eigentümer erfüllen müssen. Bei den Agenturen wird es mitunter auch um das Delegieren von Verantwortung gehen. "Das hat mir die Agentur empfohlen" ist Gold, wenn ein Titel floppt.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Kaeptn am 19. Januar 2018, 18:36:54
Wenn man böse ist, kann man auch noch sagen: Das grandiose an den Agenturen ist ja aus Verlagssicht, dass man Aufgaben dorthin outgesourced hat, und die Autoren das über die Vermittlungsgebühr auch noch selber bezahlen.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Maria am 25. Februar 2018, 05:34:23
Da ist leider etwas dran.

Dass man seine Fanbase vor Erscheinen des Buches aufbauen soll, ist in Amerika schon ziemlich üblich. Dort aber hauptsächlich bei Sachbüchern, wo man einen Expertennamen braucht.
Das Buch hier habe ich mir mal besorgt, es liest sich ganz unterhaltsam:
https://www.amazon.com/Get-Known-Before-Book-Deal/dp/158297554X/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1496185204&sr=8-1&keywords=christina+katz&linkCode=sl1&tag=wwwwritersont-20&linkId=a2a729ff603d51517bc4a5b7fbcf4007
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Maja am 25. Februar 2018, 06:00:48
Knaur ist - meines Wissens nach - der einzige Verlag, der unverlangt eingereichte Manuskripe ausschließlich über eine Plattformveröffentlichung akzeptiert, bzw. einem dann attraktive Angebote für Selfpublisher aufschwatzen will - die Grenzen zum DKZV sind da inzwiscen wirklich sehr unschön verschoben, und auch wenn ich das Glück habe, im offiziellen Knaur-Label ganz klassisch mit Vorschuss veröffentlicht worden zu sein, haben sie mit den Neobooks-Ebooks ein Angebot, bei dem der Autor zur Kasse gebeten wird. Ich habe von Neobooks wirklich keine hohe Meinung, und kein Autor sollte gezwungen werden, einen unlektorierten Text der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Aber dann bietet man sein Manusrkript eben nicht bei Knaur an. Alle anderen Verlag haben die üblichen Infos zu "Unverlangt Manuskript einsenden", nur dass inzwischen der Papierweg offenbar völlig ungebräuchlich gewordne ist (vor ein paar Jahren waren noch viele Verlage, die auf einem Ausdruck bestanden, schon um zu vermeiden, dass Autoren Dutzende Verlage gleichzeitig bombardieren - die Hoffnung war, wenn es den Autor was kostet, gibt der sich mehr Mühe). Diese unverlangten Manuskripte werden auch geprüft, und das nicht nur als Augenwischerei (Arbeitszeit kostet den Verlag schließlich auch Geld).

Ich kenne aus den letzten Jahren (ist allerdings eher fünf her als drei) mehre Beispiele für (ehemalige) Tintenzirkler, die mit unverlangten Manuskripten bei größeren Verlagen landen konnten (wer sich erinnert: z.B. JulyRose bei Piper, Lynn bei Ueberreuther). Wahrscheinlich ist das nicht, aber möglich. Ich rate trotzdem keinem dazu, aus dem einfachen Grund: Wenn man es mit einem dicken Hund wie einem großen Verlag zu tun hat, will man als Autor eine Agentur im Rücken haben. Die Arbeit der Agentur hört ja nicht mit dem Anbieten des Manuskripts auf - sie fängt damit erst an. Und die Verträge bieten so viele mögliche Fallstricke, dass man einen Agenten haben sollte. Selbst JulyRose hat sich seinerzeit eine Agentur genommen, nachdem sie vom Verlag die Zusage hatte, um den Vertrag und den ganzen Rest darüber abzuwickeln.

Wenn man als Autor in einen großen Verlag will, braucht man eine Agentur. Nicht um reinzukommen. Aber um nicht gefressen zu werden.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Aljana am 25. Februar 2018, 19:04:52
Deinen letzten Satz finde ich sehr schön gesagt, Maja, denn das ist der Eindruck, den ich über die Jahre gewonnen habe.

Ansonsten zur Trendwende: Neil Gaiman hat es in seiner Rede 2012 kommen sehen und gesagt, der Markt ändert sich und dass es natürlich nicht nur Gutes mitbringt, aber, und das ist ganz wichtig, eben auch neue Chancen abseits des klassischen Agent-Verleger-Weges. Man kann heute unendlich kreativ werden, um sich und seine Titel am Markt sichtbar zu machen und ganz viele jung 'hippe' Autoren schreiben tatsächlich am Markt.
Die posten in großen Gruppen glitzernde Cover und erzählen von ihren Ideen, fragen, ob sie das so schreiben sollen, ob das wen interessiert, und ihr glaubt gar nicht, bei was die Leute alles begeistert 'Klar doch' rufen.

Die Frage, die du dir stellen Protoxin ist, welche Art Autor bist du? Eher der, der promoted werden möchte? Wobei, stell dir bitt nicht vor, dass ein Verlagsvertrag dir das große Werberundumsorglos-Paket bringt. Aber ein guter Verlag hilft. Oder aber sagst du: Kann ich alles selbst lernen, ich will doch nur ein Publikum erreichen.
Alle Wege sind möglich. Alle können hocherfolgreich sein. Aber nicht, wenn du nicht deine Stärken kennst und dich selbst in eine Sackgasse manövrierst.

Mir hat mal jemand gesagt, und ja, Gott war ich dumm, das nicht zu glauben: "Die eigentlich Arbeit eines Autoren beginnt NACH der Veröffentlichung." Und man kann darüber diskutieren, aber es ist mal zu sicherlich 80% wahr.

Also, was glaubst du, was zu dir passen würde? Was denkst du, wie es ablaufen wird, wenn du den einen oder anderen Weg gehst?
Kannst du die Marketing-Arbeit eines SPlers stemmen? Bist du kreativ und offen genug, dich dem Markt zu stellen? Bist du geduldig genug, vielleicht jahrelang auf einen Agenten und dann Vertrag zu warten? Kannst du mit der Unwägbarkeit leben, dein Buch vielleicht nie veröffentlicht zu sehen, weil es über den klassischen Weg nicht wird?
Und dann ganz wichtig: Was ist denn dein Erstling für ein Buch? Ein Einteiler (Gut bei der Verlagssuche) oder ein Mehrteiler (mach dich tendenziell auf seeeeehr lange Wartezeiten gefasst)?


Gruß Aljana
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Aphelion am 25. Februar 2018, 20:12:19
In Bezug auf Aljanas Post würde ich ganz klar zwischen verschiedenen Arten von Kreativität unterscheiden. Das dazugehörige Handwerk ist hier mitgemeint.

Marketingkreativität ist nicht Schreibkreativität. Manche können beides, manche nicht. Einige sind Marketinggenies, die mittelmäßig oder sogar eher schlecht schreiben - andere sind schriftstellerische Genies, die absolute Marketingnieten abgeben.

Die meisten liegen irgendwo dazwischen. Sowohl schreiben als auch werben lassen sich allerdings lernen. Nicht jeder hat Talent für das eine oder andere, aber ein ausreichendes Mittelmaß kann jeder erreichen, der halbwegs intelligent ist, ernsthaft lernt/übt und Zeit investiert.

Insofern denke ich nicht, dass die eigentliche Arbeit erst nach der Veröffentlichung beginnt. Überlegt mal, wie viel Zeit und Energie ihr vorher ins Schreiben gesteckt habt. Die meisten schreiben mehrere Jahre, bis sie etwas Gutes produzieren. Aber beim Marketing soll das aus dem Stand gehen?

Inzwischen wird fast überall erwartet, dass Marketing "mal so eben nebenbei" geht. Aber so einfach ist es eben nicht, deshalb geht es auch so oft schief. Insofern steckt hinter diesem Irrtum in meinen Augen auch eine Geringschätzung von Marketingberufen.

In dem Zusammenhang fällt mir auf, dass viele Selbstverleger zwar über professionelles Coverdesign, Lektorat und Korrektorat nachdenken, aber selten über professionelle Vermarktung. Klar: Irgendwo muss (oder sollte, kann ...) man sparen. Aber wenn jemand stilsicher ist und ohnehin kaum Rechtschreibfehler macht, aber eine Marketingniete ist, ergibt es vielleicht eher Sinn, sich das Lektorat oder Korrektorat zu sparen und dafür eine Werbeagentur zu beauftragen.

Das ist definitiv kein Muss, aber eine ebenso legitime Überlegung wie Lektorat oder Cover in Auftrag zu geben. Die Frage ist: Wo liegen die individuellen Stärken und Schwächen und wo benötigt ein Autor Hilfe? Die Antwort kann sehr unterschiedlich sein – sie hängt außerdem von der persönlichen Zielsetzung ab. Manche Autorinnen wollen, dass ihr Werk so gut wie möglich ist, andere wollen primär Geld verdienen. Meistens ist es beides, aber der Schwerpunkt kann innerhalb dieses Kontinuums unterschiedlich gesetzt werden.

Dementsprechend ist der eine Autor vielleicht zufrieden, ein "lesbares" Buch herauszubringen, das professionell vermarktet wird, während der andere auch noch den letzten Cent investiert, um dem Buch den letzten Feinschliff zu verpassen, wobei kein Geld für die Vermarkung übrig bleibt. Das lässt sich auf andere Ressourcen übertragen, v.a. auf die Arbeitszeit. Wie bei meinem ersten Beispiel, so sind auch das zwei Extreme und die meisten bewegen sich irgendwo dazwischen.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Carolina am 25. Februar 2018, 21:11:06
http://www.e-book-news.de/indie-lounge-matthias-herbert-im-interview/

Zum Thema Marketingagentur. Dieser Autor hat sich ein Bein ausgerissen und die Webseite mit seinem Fantasy-Epos ist nicht mal mehr erreichbar. Er hat richtig übel viel Geld versenkt, wie viel, kann ich leider nicht googeln, stand vermutlich in seinem Blog. Ich bilde mir ein, dass es ein Betrag von 30.000 war, aber mit Vorsicht zu genießen.

Eine Werbeagentur bringt es nicht im Selfpublishing. Jedenfalls kenne ich niemanden, der damit etwas auf die Beine gestellt hätte.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Aphelion am 25. Februar 2018, 22:27:12
Anja, es gibt auch Horrorstorys über grauenvolle Lektoren und Coverdesigner ... ;)

"Jedenfalls kenne ich niemanden [usw.]": Ja, weil es viel seltener ist, s.o.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Carolina am 25. Februar 2018, 22:29:18
Na dann viel Spaß beim Geldausgeben.  :rofl:
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Maja am 25. Februar 2018, 22:53:29
Zitat von: Anja am 25. Februar 2018, 21:11:06
Zum Thema Marketingagentur. Dieser Autor hat sich ein Bein ausgerissen und die Webseite mit seinem Fantasy-Epos ist nicht mal mehr erreichbar.
Ich komme noch auf die Seite. Sie sieht allerdings aus, als wäre sie seit Jahren nicht gewartet worden. Und auch wenn der Autor ein erfahrener Drehbuchautor war/ist, denke ich nicht, dass er das Sujet "Fantasy-Roman" gut beherrscht oder versteht. Die Cover sind grauslich. Den Plot, so wie er auf der webseite zusammengefasst wird, hat man schon n-mal gehört (junge Jäger erfährt überraschend, dass er der Auserwählte ist). Und in dem verlinkten Artikel ist ein Satz für mich ein rotes Tuch "Innerhalb weniger Wochen wuchs die Reihe auf 14 Bände an". Man kann 14-bändige Zyklen schreiben. Man kann auch schnell gut schreiben. Aber man darf nicht versuchen, ausgerechnet mit einem Vierzehnteiler den Markt zu erobern, ohne damit baden zu gehen.

Das sind, grob gesagt, alle Anfängerfehler auf einem Haufen. Und ein Verlag oder eine Agentur hätten ihm den Zahn schnell gezogen. Bei Mehrteilern muss man beachten, dass sich jeder Band schlechter verkauft als sein Vorgänger. Niemand steigt mit Band 11 ein, und die, die es versuchen, verstehen nur Bahnhof. Egal wie gut das Marketing ist - man kann keinen Vierzehnteiler machen, ohne sein Geld zu versenken.

Als meine Agentur mich neu hatte, war sie noch jung, enthusiastisch, und ein bisschen unerfahren. Sie haben mich unter Vertrag genommen mit einem Mehrteiler, dessen Umfang ich mit "Voraussichtlich zehn Teile, die ersten vier sind fertig" angegeben haben. Es waren vier tolle Teile, kein Zweifel, aber alle Verlage haben uns das gleiche gesagt: Zu umfangreich für einen No-Name. Es hat uns Türen geöffnet, und ich habe schließlich eine Trilogie verkaufen können. aber da war der Verlag sehr eindeutig: Mehr als Trilogie is nich.

Was mache ich mit meinem Mammutwerk? Erstmal irgendwann dran weiterschreiben, es liegt seit Jahren auf Eis. Und sollte der Zyklus irgendwann fertig werden, dann ist das doch eher ein typischer Selfpublishing-Kandidat, es sei denn, ich werde wirklich noch mal motzbollerisch erfolgreich. Für die Entscheidung, was man als Fantasyautor sein will, Selfpublisher oder Verlagsautor, ist daher auch die Frage nach dem Umfang des Werkes und dem jährlichen Titelausstoß entscheidend. Das eine sind die erwähnten Mehrteiler - das allealleräußerste, was man einen Verlag geben kann, und auch nur, wenn man vorher etwas anderes veröffentlich, sind fünf Bände. Dann ist Sense. Alles, was mehr Teile hat als das: Mach es selbst. Und selbst dann rechne damit, die Unkosten wieder reinzukommen.

Das andere ist die Anzahl der Bücher, die du veröffentlichen möchtest. Fünf Bücher im Jahr schreiben, die beiden besten auswählen und Verlagen anbieten (oder alle fünf anbieten und hoffen, dass zwei genommen werden). Aber kein großer Verlag macht mehr als ein, maximal zwei Bücher mit einem Autor pro Jahr. Kleinverlage haben da manchnal eine höhere Taktung mit ihren Haus-und-Hofautoren, aber bei den großen muss man sich beschränken. Selbstverleger hingegen machen manchmal ein Buch pro Monat, und ihre Leser erwarten dann auch eine derartige Frequenz, während Verlage vermeiden wollen, dass eine Übersättigung stattfindet.

Man muss an der Stelle auch bedenken, dass ein Buch in einem Verlag eine deutlich längere Vorlaufzeit hat und deutlich mehr Zeit im Lektorat verbricht. So viele Lektoratsdurchgänge, wie mein "Kettlewood" hatte, bis sowohl meine Lektorin als auch ich es für fertig erklärt haben, hätte ich mir als Selfpublisherin niemals leisten können. Die meisten Selfpublisher spendieren ihrem Buch zumindest ein Korrektorat, manche legen auch eine sprachliche Redaktion drauf, aber in dem halben Jahr, das Kettlewood im Lektorat verbracht hat, hätten viele Selfpublisher wahrscheinlich drei Bücher schreiben und veröffentlichen können (ganz zu schweigen von den dreieinhalb Jahren, die meine "Fälscher" jetzt im Lektorat sind, aber das ist kein typischer Fall, sondern das, was passiert, wenn Autorin und Lektor beide nicht in den Quark kommen)

Und dann ist das noch (@Protoxin) der Elefant im Raum: Es geht um deinen Erstling. Den Erstling fertig schreiben, Überarbeiten, Aufpolieren und einer Agentur oder gleich dem Verlag anbieten: Gute Sache, mach das. Es ist eine Möglichkeit, einen Eindruck zu hinterlassen, an den man später anknüpfen kann - wenn man das dritte, vierte, fünfte Buch anbietet. Ich kenne viele Autoren, die in Verlagen veröffentlicht worden sind. Ich kenne niemanden, der es geschafft hätte, seinen ersten fertigen Roman zu verkaufen (spätestens drei Bücher später möchte man das dann auch gar nicht mehr) :) Aber: Trotzdem versuchen.

Ich habe meinen Erstling 1997 fertiggestellt. Bis 1999 hatte ich ihn dann so weit überarbeitet, dass ich bereit war, es zu wagen. Ich habe Exposee und die ersten dreißig Seiten an meine beiden Traumverlage geschickt. Der eine hat sehr freundlich abgesagt, weil sie schon einen Titel mit ähnlicher Thematik in Vorbereitung hatten (habe ich erst für eine Ausrede gehalten, stimmte aber tatsächlich - Verlage haben keine Ausreden nötig, wenn sie eine Absage verschicken). Der andere Verlag war Klett-Cotta, und die damalige Lektorin hat allen Ernstes das Gesamtmanuskript angefordert - für einen unverlangt eingesandten Erstling, wohlgemeint! Natürlich ist es am Ende doch eine Absage geworden, das Buch hatte einfach noch zu viele strukturelle Schwächen.

Aber damit hatte ich meinen ersten Eindruck hinterlassen. Zehn Jahre später hat meine Agentur dem Verlag dann meinen Zehnteiler angeboten. Wieder eine freundliche Absage: Die Schreibe gefällt, aber gute Güte, dieser Umfang! Nächster Versuch, 2012: Falsches Genre. Dann sagte der Lektor "Aber die Frau Ilisch schreibt ja auch High Fantasy. Kann ich da nochmal was sehen? Einteiler oder Trilogie, bitte". Habe meinen Lieblingsroman eingereicht, Einteler, achthundert Seiten. Anderthalb Jahre gewartet. Der erwarteten Absage (nach anderthalb Jahren war klar, Lektor ist nicht geflasht) vorausgegriffen, ersten Band der Trilogie poliert, Exposee für Band zwei und drei aufgesetzt, und am Ende wirklich den Vertrag bekommen.

Es lohnt also immer, es zu versuchen. Auch wieder und wieder, wenn man dazwischen ein bisschen Zeit verstreichen lässt. Wenn du es mit den Verlagen wagen willst: Such eine Agentur. Bereite dich auf Enttäuschungen über Enttäuschungen vor, auf endlose Wartezeiten und noch mehr Enttäuschung. Und das ist noch, bevor jemand auch nur daran interessiert ist, dich zu fressen. ;) Wenn du jetzt veröffentlichen willst, sofort, und nicht erst in fünf bis zehn Jahren: Tu es im Alleingang. Aber sei gewarnt, dass dein Erstling vielleicht einfach noch nicht so gut ist wie dein Zehntling.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 26. Februar 2018, 11:50:24
ZitatIch kenne niemanden, der es geschafft hätte, seinen ersten fertigen Roman zu verkaufen (spätestens drei Bücher später möchte man das dann auch gar nicht mehr) :) Aber: Trotzdem versuchen.
Das habe ich tatsächlich geschafft, an meinen absoluten Wunsch-Kleinverlag. Allerdings war die Rohfassung 2009 fertig und ich habe das Buch im Dezember 2014 so weit gehabt, dass ich es anbieten konnte. Und seitdem ist es im Lektorat. Könnte ich mir im SP auch nicht leisten.

Und weil ich dir nicht nur widersprechen, sondern auch zustimmen will: Das ist auch meine Taktik. Ich schreibe Einzelbände (mein Verlagsbuch, die Märchenspinnerei-Sachen), damit ich irgendwann bekannt genug bin, um meinen Neunteiler loszuwerden. An dem ich in der Zwischenzeit herumpoliere. (Geschrieben ist er.)
Leider sind meine Vampire so groß, dass ich nicht glaube, dass ich die im SP/Alleingang stemmen kann. Daher möchte ich dafür doch einen Verlag im Rücken. Der dann auch, nachdem die Reihe hoffentlich gut gelaufen ist, die darauf aufbauende Folgereihe auch noch haben will. Und so weiter.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Alana am 26. Februar 2018, 12:04:24
Mit einem guten Stoff kann man auch ganz ohne online Plattform als völlig unbekannter Debütautor bei einem Großverlag landen und sogar das ganz dicke Marketingpaket bekommen. Eine Agentur empfiehlt sich dabei aber immer, wie Maja sagt. Wenn du also zu einem großen Verlag möchtest, dann würde ich dir auch empfehlen, dich einfach bei Agenturen zu bewerben.

Marketing beginnt meiner Meinung nach schon vor dem Schreiben, indem ich mir überlege, was ich schreibe und wie ich es schreibe, damit es sich gut verkaufen lässt. Und nein, das kompromittiert einen nicht als Künstler. Die wahre Kunst ist es nämlich, sich beim Schreiben so selbst zu verwirklichen, dass es auch viele Leute lesen wollen, zumindest, wenn man Unterhaltungslitertur schreiben und diese veröffentlichen möchte. Ich halte es sogar für die allerwirksamste Marketingstrategie, die man fahren kann, sich genau über den Markt zu informieren und dann das zu schreiben, was gerne gelesen wird. Im Idealfall läuft man damit keinen Trends nach, sondern erkennt sie, bevor sie sich entwickeln, so dass man kein "me too" ist, sondern ein Vorreiter. Dabei ist es natürlich ganz besonders wichtig, sich selbst treu zu bleiben und nur die Dinge zu schreiben, die man wirklich schreiben möchte und die einen wirklich bewegen. Aber das schließt sich nicht aus, es ist nur oft nicht leicht, den richtigen Weg dafür zu finden. Wenn das gegeben ist, und man ein gut verkaufbares Projekt hat, dann klappt es meistens auch mit der Agentursuche und mit dem Verlag. Andersrum ist es etwas schwieriger, weil man da das Glück haben muss, dass ein Verlag gerade genau das sucht, was man geschrieben hat. Kann natürlich auch klappen, kann auch sehr gut laufen, aber wenn nicht, hat man sich die Arbeit umsonst gemacht. Im Selfpublishing ist der Druck, die richtigen Stoffe zu schreiben, sogar noch höher, da die Leser da noch viel enger auf ganz bestimmte Themen gepolt sind. Das ist zumindest mein Eindruck. Deswegen muss man sich gut überlegen und gut recherchieren, ob das, was man schreibt, im SP besser aufgehoben ist oder im Verlag, wo man oft andere Zielgruppen erreicht. Da fängt Marketing an und das ist letztendlich das, was sich am stärksten auswirkt. Denn wenn das Produkt nicht passt, oder die mögliche Zielgruppe für dein Buch einfach nur 100 Leute umfasst, dann kannst du mit dem besten Marketing der Welt nichts ausrichten.

Daher ist es wichtig, mit dem richtigen Stoff an die Agenturen heranzutreten, da würde ich persönlich die Zeit investieren und nicht in den Aufbau einer Online-Plattform, was ohne (anstehende) Veröffentlichung ohnehin sehr schwierig ist.
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Maja am 26. Februar 2018, 17:29:33
Wobei ich Leuten, die ihren ersten Roman schreiben, von solchen Marketingüberlegungen erstmal eher abraten würde. Nicht, weil man sich dann zu sehr verbiegen muss - ich stimme Alana zu, dass man einen Stoff, den man liebt und unbedingt schreiben will, so tweaken kann, dass er besser zu den Bedürfnissen des Marktes passt, ohne dass einem ein Zacken aus der künstlerischen Krone bricht - aber weil man als Erstautor dann zu leicht die Illusion bekommt, dass sich das Buch dann auch verkaufen muss - Hab doch alles richtig gemacht, meine Marktforschung sagt das auch, warum kauft das dann keiner?

Dieses Marktbarmachen empfehle ich für Autoren, die schon veröffentlicht haben und die ihre Zielgruppe und die eigene Marke kennen. Ich gehe an eine neue Idee nicht nur ran mit der Frage "Wem kann ich das anbieten, und wie" oder "Welche Schalter muss ich noch umlegen, um besser in meine Nische zu passen", sondern auch "Hat das Buch den Maja-Faktor, und wenn nein, wie bringe ich ihn rein?" Mir ist wichtig zu wissen, dass nur ich meine Bücher schreiben kann. Es macht es deutlich einfacher, mit den miesen Verdiensten als Schriftsteller zu leben, wenn ich mich nicht fragen muss, warum ich mir das antue und nicht irgendeinen anderen Deppen meine Bücher schreiben lasse. Weil das die anderen Deppen eben nicht können, und irgendwer muss meine Bücher ja schreiben ...
Titel: Re: Trendwende?
Beitrag von: Amber am 26. Februar 2018, 18:01:15
Zitat von: Anja am 25. Februar 2018, 21:11:06
http://www.e-book-news.de/indie-lounge-matthias-herbert-im-interview/

Zum Thema Marketingagentur. Dieser Autor hat sich ein Bein ausgerissen und die Webseite mit seinem Fantasy-Epos ist nicht mal mehr erreichbar. Er hat richtig übel viel Geld versenkt, wie viel, kann ich leider nicht googeln, stand vermutlich in seinem Blog. Ich bilde mir ein, dass es ein Betrag von 30.000 war, aber mit Vorsicht zu genießen.

Eine Werbeagentur bringt es nicht im Selfpublishing. Jedenfalls kenne ich niemanden, der damit etwas auf die Beine gestellt hätte.

Ich glaube, ich kenne die Leute, die für diesen Autor Marketing gemacht haben bzw. zumindest daran beteiligt waren. Bist du sicher, dass das alles so stimmt?
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman
Beitrag von: Maja am 26. Februar 2018, 18:37:25
Ich habe diesem Thread einen neuen Titel gegeben. "Trendwende" war schon am Anfang zu nichtssagend, hatte dann mit der Entwicklung des Threads nichts mehr zu tun.


@Protoxin
Wenn du neue Threads eröffnet, achte bitte auf einen aussagekräftigen Namen. Du hast eine Tendenz dazu, deinen Threads Ein-Wort-Titel zu geben, bei denen man dann raten muss, was du damit sagen willst. In einem Forum mit über 20.000 Threads darf es ruhig ein wenig konkreter werden als "Blog" oder "Trendwende". ;)
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: PrincessEstelle am 26. Februar 2018, 20:18:02
Ich bin momentan in einem ähnlichen Stadium wie du, Protoxin, und mein Eindruck ist, dass das Abgreifen der SPler durch die Verlage eine einfache und zeitsparende Methode für die Verlage ist, begabten Nachwuchs zu finden. Sie nutzen einfach eine Entwicklung aus, die sich seit ein paar Jahren immer mehr verstärkt, nämlich, dass im Endeffekt jeder, der was schreibt, es auch im Internet veröffentlichen kann. Im Endeffekt ist da aber der Konkurrenzdruck noch höher als wenn man über den klassischen Weg geht.  SP würde ich nur empfehlen, wenn du Bock auf Selbstvermarktung, Unabhängigkeit und Interaktion mit Fans hast. Als Strategie, um in einen Verlag zu kommen, ist es ungeeignet.

Ich bin jetzt einige Zeit in einer Facebook-Gruppe, bei der man bei bestimmten Verlagen Manuskripte einreichen kann mit der Garantie, dass sie die auch lesen. Vorraussetzung ist, dass man die Lektoren überzeugt, die dort die Schreibgruppen betreuen. Ist mir gelungen, mit zwei Manuskripten sogar, allerdings habe ich für beide eine Absage gekriegt. Warum weiß ich nicht, der eine Verlag hat gar keine Begründung geliefert, der andere Kleinigkeiten, also hat wahrscheinlich einfach die Idee nicht gefallen und/oder nicht zum Programm gepasst. Gute Strategie, funktioniert hats trotzdem nicht. Für Anfänger ist es schwierig abzuschätzen, was die Verlage wollen bzw. was gerade im Trend ist. Zuerst einmal muss man auch erst mal rausfinden, was man eigentlich selbst so schreibt. Das Genre ist schnell gefunden, aber dahinter wartet ja ein weites Meer an Möglichkeiten. Und bevor man das nicht in mindestens zwei, drei Manuskripten erkundet hat, ist es auch schwierig auf irgendwelche Trends einzugehen. Dann kommen die Absagen und man weiß nicht, ob es daran lag oder weil man einfach noch nicht gut genug ist.

Die beste Strategie, so erscheint es mir momentan, ist so viele wie möglich Bücher fertig(!) zu schreiben und sich damit zu bewerben. Ich kann auch deinen Eindruck nicht bestätigen, dass eine normale Manuskripteinreichung nicht mehr möglich ist. Im Gegenteil. Es gibt halt nur nicht mehr den einen Weg und wenn SP nichts für dich ist, würde ich komplett die Finger davon lassen, auch von den diversen Abzweigungen, und mich auf klassischen Bewerbungen bei Verlagen und Agenturen konzentrieren. Da gibt es auch noch genug zu lernen.

Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Turiken am 04. Mai 2018, 10:10:15
Um dieses Thema schleiche ich nun schon eine ganze Weile herum. Aktuell ist mein Erstling (juhu!) bei den Betalesern, um gründlich auf Logikfehler, langweilige Passagen und den ganzen anderen Kram abgeklopft zu werden. Ich rechne damit, nach meinem Erholungsurlaub Ende Juni mit der vollständigen Überarbeitung anzufangen. Da ich ja recht lange am Manuskript gesessen habe und viele Kleinigkeiten schon im Schreibprozess überarbeitet habe, hält sich der Aufwand hoffentlich halbwegs in Grenzen.

Aber was kommt danach? Ich habe mir jetzt vorgenommen, das Manuskript, sobald ich halbwegs zufrieden damit bin, an ein paar Agenturen zu schicken. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich es nicht auf eigene Faust bei Verlagen versuchen soll (natürlich nicht bei den ganz Großen, aber eben bei Klein- und Mittelverlagen). Dafür spricht mit Sicherheit, dass man dann alle Fäden selbst in der Hand hat und niemand anderen beteiligen und/oder niemand anderem "Mitspracherecht" einräumen muss, zudem frei entscheiden kann, wer das Manuskript zu Gesicht bekommt. Andererseits bin ich alles andere als sattelfest, wenn es um Verträge geht, und bräuchte da sowieso jemanden, der mir durch den Vertragskauderwelsch-Dschungel hilft. Zudem ist es für Debütautoren nicht unmöglich, aber umso schwieriger, ohne die passenden Kontakte ordentlich unterzukommen. Und nicht zuletzt habe ich bei diversen Interviews mit Autoren schon gehört, dass eine Agentur empfohlen wird.

Zwar habe ich neben diesem Debüt noch keinen anderen Roman vorzuweisen, könnte also nicht direkt nachliefern ... aber zumindest stehen die Ideen, Plots und Handlungskonstrukte für zwei weitere Romane in den Startlöchern.

SP kommt für mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in Frage. Zum einen hängt dem Ganzen immer noch ein bisschen der schlechte Ruf von früher nach (ich habe eine Zeitlang Bücher aus der Sparte Selfpublishing rezensieren müssen, bei denen sich mir die Zehennägel aufgerollt haben), auch wenn mittlerweile sehr viele SP-Bücher von guter Qualität sind. Mein Hauptgrund ist allerdings, dass ich mich prinzipiell auf keinem der Medienkanäle im Internet rumtreibe. Facebook, Twitter, Instagram und wie sie alle heißen. Ebenso wenig führe ich einen Blog oder ähnliches. Entsprechend würden viele Optionen der Werbung für mich von vornherein ausfallen.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Gizmo am 06. Mai 2018, 10:21:34
Ich befinde mich im Prinzip in derselben Situation wie du, nur dass mein Roman noch nicht ganz so weit ist. Aber ich habe genau dieselben Überlegungen angestellt. Self-Publishing ist im Moment am Wahrscheinlichsten, da ich noch keine Veröffentlichungen habe und im einem Nischengenre schreibe. Aber auch ich habe keine Plattform in den sozialen Medien und bin im Umgang mit Facebook, Twitter und Co reichlich ungeschickt und unerfahren. Ich kann (mich und ein Produkt) ganz gut verkaufen, aber eben nur, wenn ich einer Person direkt gegenüberstehe.

Trotzdem werde ich es über eine Agentur versuchen - der Versuch kostet ja nichts. Nach allem, was ich bisher gehört habe, sind Kontakte in der Branche sehr wichtig, und es erscheint mir aussichtsreicher, als es bei einem Verlag direkt zu versuchen. Außerdem will ich damit noch etwas länger warten, da ich eine Reihe schreibe und mehrere Teile bereits zumindest als Entwurf parat haben möchte.

Ich drücke dir auf jeden Fall schon einmal die Daumen, dass alles so klappt, wie du es dir vornimmst!
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Sprotte am 06. Mai 2018, 10:37:00
Ihr solltet aber auch im Hinterkopf haben, dass auch Agentur- und Großverlagsvertrag kein Rundum-sorglos-Paket sind. Auch (Groß-)Verlagsautoren müssen die Werbetrommel rühren. Gerade wenn ein Autor nicht der Top-Bestseller-mega-beworbene-Autor im Großverlag ist, muss dieser Autor einen Gutteil der Online-Präsenz selbst machen.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Katja am 06. Mai 2018, 11:01:50
Ich habe auch vor, für mein Debüt demnächst eine Agentur zu suchen. Leider ist mir auch bewusst, dass die Werbung oftmals trotzdem am Autor hängen bleibt. Das Thema mit Facebook ist, dass richtige Werbung dort nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet, genauso wie der Aufbau einer professionellen Homepage. Es kostet also, ohne dass man weiß, ob das Buch überhaupt finanziell etwas reinbringt. Ich finde, da hat man gleich als Debütant schwere Entscheidungen zu treffen.

Nach allem, was ich über die Fallstricke im SP gehört habe, kommt das für mich aktuell nicht in Frage - da bin ich noch zu wenig Profi.   
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Turiken am 07. Mai 2018, 15:57:58
@ Gizmo
Wir können uns darüber ja noch mal in ein paar Wochen/Monaten austauschen, wenn wir ein paar Schritte weiter sind. Ich denke auch - gemäß dem Motto "Versuch macht kluch" -, dass es nichts schadet, sein Glück erst mal bei einer Agentur zu versuchen. Und wenn keine Agentur meine herausragenden, überwältigenden, phänomenalen, nie dagewesenen Qualitäten als Romanautorin zu würdigen ... na ja ... dann überlege ich mir was anderes. ;D

@ Sprotte
Das ist ein interessantes Thema, das du anschneidest! Ich gebe dir auch vollkommen recht - mit einer Agentur im Rücken ist der/die Autor/in nicht automatisch von allen Pflichten befreit und kann sich zurücklehnen. Aber gerade wenn man noch nicht viel Erfahrung mit dem Veröffentlichen eigener Werke hat, hilft es ungemein, kompetente Ansprechpartner zu haben, sei das nun eine Agentur, ein Kleinverlag oder ähnliches. Mir ist schon klar, dass es Sinn macht, sich gerade im Internet über viele Kanäle zu verkaufen. Aber derzeit schrecke ich noch ein bisschen davor zurück, weil es eben auch noch mal ein Thema für sich ist. Blog, Facebook-Seite, Autoren-Website ... kann bitte jemand dem Tag noch ein paar Stunden draufpacken?

@ Katja
Es gibt zwar Möglichkeiten im Netz, sich kostenlos kleine Homepages aufzubauen. Die sehen aber auch meistens nach "gabs für umme" aus (wenn man sich nicht ganz gut mit der Materie auskennt zumindest). Da hilft es wohl nur, den Freundes- und Bekanntenkreis nach "Experten" zu durchforsten. :)
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Lothen am 07. Mai 2018, 19:11:52
Zitat von: Turiken am 07. Mai 2018, 15:57:58
Ich denke auch - gemäß dem Motto "Versuch macht kluch" -, dass es nichts schadet, sein Glück erst mal bei einer Agentur zu versuchen. Und wenn keine Agentur meine herausragenden, überwältigenden, phänomenalen, nie dagewesenen Qualitäten als Romanautorin zu würdigen ... na ja ... dann überlege ich mir was anderes.
Ich mag dir überhaupt nicht in deinen Plan reinreden, Turiken, wenn es genau das ist, was du willst. Aber es stimmt nicht ganz, dass der Versuch nicht schadet. Ich hab vor rund zwei Jahren auch den Fehler gemacht, mich recht überhastet mit einem Projekt bei einer Agentur zu bewerben und wurde abgelehnt. Mittlerweile ärgere ich mich darüber, weil ich jetzt eine bessere Basis und einen wesentlich größeren Erfahrungsschatz hätte und die Bewerbung ganz anders hätte angehen können.

Von daher: Ein bisschen vorher sondieren und überlegen, ob man bei einer Agentur wirklich richtig aufgehoben ist, schadet nicht. Hängt aber natürlich auch von dem Projekt ab, das zu anzubieten hast.

ZitatEs gibt zwar Möglichkeiten im Netz, sich kostenlos kleine Homepages aufzubauen. Die sehen aber auch meistens nach "gabs für umme" aus (wenn man sich nicht ganz gut mit der Materie auskennt zumindest). Da hilft es wohl nur, den Freundes- und Bekanntenkreis nach "Experten" zu durchforsten. :)
Das würde ich so nicht unterschreiben. Wordpress zu bedienen ist gar keine Hexerei, das kann man sich schnell aneignen, und eine eigene Website kostet nur ein paar Euro im Monat. Da kommen sehr solide Ergebnisse dabei raus. Eine Homepage ist echt wichtig, auf die würde ich nicht verzichten wollen. Und es ist nicht nötig, einen Experten für hunderte oder tausende Euro anzuheuern, solange du nichts ganz Extravagantes willst.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Turiken am 08. Mai 2018, 16:21:50
@ Lothen
Darf ich fragen, wie es bei dir weitergegangen ist? Du hattest dich beworben, wurdest nicht genommen und wie lief es dann weiter? Und inwiefern überhastet? Meinst du im Sinne von "Manuskript war noch nicht vorzeigbar" oder eher "ich hätte mal besser nach anderen Agenturen gesucht" oder ging es in die Richtung Exposé und Anschreiben durch die fehlende Erfahrung noch nicht ausgereift genug? Ich bin froh für jeden Tipp und jede Erfahrung und finde es sehr spannend, so was von Leuten zu lesen, die diesen Weg schon hinter sich haben. :)

Was die Homepage angeht: Da hast du sicher recht! Ich kenne mich aber ... am liebsten will ich es dann oberperfekt und geeeenaaaauuuuu sooooooo, wie ich mir das vorstelle. Und da würde es dann vermutlich doch etwas teurer werden als ein paar Euro im Monat.

Eine wichtige Frage stellt sich mir dabei grundsätzlich: Lohnt sich der Aufwand, solange das Manuskript noch im Feinschliff ist? Gehe ich nicht besser erst an so etwas wie eine Homepage usw., wenn ich irgendwo angenommen wurde bzw. selbst publiziere, sprich diese "Werbeplattform" auch brauche? Oder sollte man so was erst recht vorher machen, um bereits darauf verweisen zu können? Ich weiß, diese umfassendere Frage geht schon wieder etwas am Fred-Thema vorbei. Aber wo wir schon dabei sind, musste ich das mal loswerden. Und ich geh gleich mal auf die Suche nach ähnlichen Fred-Themen. Bisher hab ich mich nämlich noch sträflich wenig damit auseinandergesetzt.  :-[
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 08. Mai 2018, 19:28:34
ZitatEine wichtige Frage stellt sich mir dabei grundsätzlich: Lohnt sich der Aufwand, solange das Manuskript noch im Feinschliff ist? Gehe ich nicht besser erst an so etwas wie eine Homepage usw., wenn ich irgendwo angenommen wurde bzw. selbst publiziere, sprich diese "Werbeplattform" auch brauche? Oder sollte man so was erst recht vorher machen, um bereits darauf verweisen zu können? Ich weiß, diese umfassendere Frage geht schon wieder etwas am Fred-Thema vorbei. Aber wo wir schon dabei sind, musste ich das mal loswerden. Und ich geh gleich mal auf die Suche nach ähnlichen Fred-Themen. Bisher hab ich mich nämlich noch sträflich wenig damit auseinandergesetzt.  :-[
Um es ganz grausam zu sagen: Wer erst mit der Publikation mit Werbung anfängt, hat schon verloren. Dann sehen die Leute: "Okay. Die Turiken hat ein Buch veröffentlicht. Kenn ich die? Nö. Juckt mich ihr Buch? Nö."
Fertig.
Daher würde ich mit der Werbung immer vorher beginnen. Dir jetzt schon eine Homepage und Präsenzen in den Sozialen Netzwerken deiner Wahl sichern. Damit bei der Veröffentlichung die Leute dann sagen "Turiken hat ein Buch veröffentlicht? Yay, von der wollte ich eh mal was lesen."

So lief es bei mir.
Mein erster fertiggeschriebener Roman liegt ja immer noch bei einem Kleinverlag im Lektorat, aber mein erster veröffentlichter Roman (im Selfpublishing) wurde sehr gut angenommen, weil ich seit 2013 online aktiv bin und immer wieder Leute gefragt haben, wann es mal was von mir gibt, das über Anthologien hinausgeht.
Als die "Zarin" dann draußen war, konnte ich bei der nächsten Frage antworten: "Da. Zarin Saltan. Taschenbuch bei Amazon oder bei mir, eBook überall, wo es Bücher gibt."
Aber du musst dann schon vorher dafür sorgen, dass es Leute gibt, die nach Lesestoff von dir fragen.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Turiken am 11. Mai 2018, 21:49:27
@ Evanesca Feuerblut
Vielen Dank für diesen Tipp! Ich weiß nur, wie es bei mir selbst ist ... ich schaue meist erst auf Genre, Titel und Klappentext, bevor ich den Autorennamen lese (wenn ich nicht gerade nach jemand Konkretem suche). Aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leser gerade mit einem schon bekannten Namen eher auf den Romanzug aufspringen. Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen. :)
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Evanesca Feuerblut am 11. Mai 2018, 22:29:55
Gerne, @Turiken - im Prinzip ist es der Mechanismus der "Bedarfweckung" :). Die Leute sollen dein Buch haben wollen, noch bevor es da ist.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Kerstin am 12. Mai 2018, 06:52:00
Den Rat halte ich aber nur für Selfpublisher für sinnvoll.
Wenn man bei einem Großverlag veröffentlicht dauert es gerade bei dem ersten Buch bis zu zwei Jahre bis es erscheint. Wenn man vorher erst noch Verlag und Agentur suchen muss, kann da durchaus nochmal ein Jahr bei draufgehen.
Selbst im schnellsten Fall, bei dem alles auf Anhieb klappt, sind wir bei anderhalb Jahren. Die Leute so lange bei Laune zu halten ist wohl nur bei absoluten Marketing-Profis möglich - gerade als Anfänger in dem Bereich macht man da in meinen Augen viel mehr kaputt, da man die Leute auch nerven kann, wenn man ständig von einem Buch spricht, dass sie gar nicht kaufen können.
Das ist ähnlich wie mit manchen Kinotrailern, die man zu oft gesehen hat - irgendwann will man den Film gar nicht mehr sehen, weil er nur noch nervt.

Die Marketingpläne, die ich kenne, gehen auch nur von 6 Monate vor der Veröffentlichung los. Früher macht in meinen Augen nur in Ausnahmefällen Sinn. Wenn man z.B. ein Sachbuch schreibt und über das Thema bloggt, wenn man in einer eher kleinen Nische veröffentlicht und die Leute nicht ausreichend Lesematerial haben, sodass man sie dadurch ködern kann.

Zudem besteht die Gefahr, dass man die "falschen" Leute anspricht. Eigentlich will man ja nicht unbedingt andere Autoren als Leser gewinnen - die sind viel kritischer als normale Leser und die meisten treten zwar in Kontakt mit einem, lesen aber nicht unbedingt das Buch. Wenn man also, was so viele machen, vor Veröffentlichung von ihrem Werdegang als Autor berichten, interessiert das den normalen Leser nur eingeschränkt.

Von daher würde ich bei einer angestrebten Veröffentlichung im Großverlag zwar durchaus schon eine Autorenseite einrichten, da dies auch viel Arbeit ist, sich mit Social Media, Marketingmöglichkeiten ... vertraut machen, aber mit dem richtigen Marketing erst relativ kurz vor der Veröffentlichung anfangen.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Turiken am 12. Mai 2018, 12:24:28
Das eine lässt sich ja durchaus mit dem anderen verbinden. Man bereitet sich quasi vor, kann schon mal vorab an einer Homepage, einem Blog oder ähnlichem basteln, macht sich vor allem mit den sozialen Kanälen vertraut usw., um dann, falls tatsächlich eine Veröffentlichung ansteht, nicht ins Hintertreffen zu geraten und dann schnellschnellschnell alles fertigbozzeln zu müssen.

In einem anderen Fred habe ich gelesen, dass Verlage einem manchmal auch mit einer Autorenwebsite helfen. Das ist natürlich auch eine interessante Kiste! Aber erst mal schauen, dass der Roman auch wirklich irgendwo unterkommt. Das vergesse ich bei allen Überlegungen und Planungen manchmal - dass eine Veröffentlichung, wie ich sie mir wünsche, noch überhaupt nicht sicher ist.

Aber man muss wohl wirklich zwischen SP und Verlagsveröffentlichung unterscheiden, was die Werbung angeht. Ich muss mich da mal weiter durch die diversen Freds hier im Forum wurschteln. Zwar habe ich schon einiges darüber gelesen, aber irgendwie isses ja doch nie genug, was man darüber wissen kann und sollte.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Zit am 13. Mai 2018, 16:00:12
Hm, wenn der Verlag die Website für den Autoren macht, wie viel Macht hat man dann über die Website – oder auch nur über die Domain – wenn man sich vom Verlag trennt? Klar, wenn der Name, unter dem man zuerst veröffentlicht, nach zwei Veröffentlichungen eh gekickt wird, weil die Bücher überhaupt nicht liefen, dann ist die Domain auch nicht mehr viel wert. Aber was ist, wenn die Bücher gut laufen, und man den Verlag wechselt oder auch in anderen Verlagen publizieren will? Ich würde eine Domain immer selbst registrieren, um immer die Hoheit darüber zu haben und nicht von anderen abhängig zu sein.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Angela am 17. Mai 2018, 11:27:42
Zitkalasa hat es auf den Punkt gebracht. Der Verlag kann noch zusätzlich eine eigene Verlagsunterseite machen, für das Buch, für den Autor, aber ich würde meine Seite immer selbst verwalten wollen.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Lothen am 17. Mai 2018, 12:00:42
Zitat von: Turiken am 08. Mai 2018, 16:21:50Darf ich fragen, wie es bei dir weitergegangen ist? Du hattest dich beworben, wurdest nicht genommen und wie lief es dann weiter? Und inwiefern überhastet? Meinst du im Sinne von "Manuskript war noch nicht vorzeigbar" oder eher "ich hätte mal besser nach anderen Agenturen gesucht" oder ging es in die Richtung Exposé und Anschreiben durch die fehlende Erfahrung noch nicht ausgereift genug? Ich bin froh für jeden Tipp und jede Erfahrung und finde es sehr spannend, so was von Leuten zu lesen, die diesen Weg schon hinter sich haben. :)
Sorry, ich hab die Mention übersehen, sollte die öfter mal checken. ;D

Das Projekt war einfach nicht das Richtige für eine Agentur, nichts für große Verlage oder den Buchhandel. Es ist jetzt bei einem Kleinverlag untergekommen und da passt es hervorragend hin. Damit fühle ich mich auch wohler. Ich denke, es schadet nicht, bei der Agentursuche zumindest einen Plan im Hinterkopf zu haben, was man künftig schreiben will und welchen Umfang das Schreiben im Leben einnehmen soll. Klar kann man es trotzdem einfach mal probieren - vielleicht klappt es und man kann gemeinsam mit der Agentur einen Fahrplan erarbeiten. Aber ich fühle mich wohler damit, zuerst zu wissen, was ich will, bevor ich mir einen Partner in crime suche. ;)

Zitat von: TurikenIn einem anderen Fred habe ich gelesen, dass Verlage einem manchmal auch mit einer Autorenwebsite helfen.
Abgesehen von den Punkten, die @Angela und @Zitkalasa schon genannt haben, halte ich das für nicht sehr wahrscheinlich. ;D Kann sein, dass Verlage das im Einzelfall machen, aber ich kenne nicht einen, der das mal angeboten hätte oder wo das im Raum stand. Wenn ich mir anschaue, wie hoch das Arbeitsaufkommen in vielen Verlagen jetzt schon ist, erscheint mir die Betreuung von Autorenwebsites als eine unzumutbar große Zusatzaufgabe.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Alana am 17. Mai 2018, 12:18:47
ZitatWenn ich mir anschaue, wie hoch das Arbeitsaufkommen in vielen Verlagen jetzt schon ist, erscheint mir die Betreuung von Autorenwebsites als eine unzumutbar große Zusatzaufgabe.

Habe ich auch noch nie gehört, dass ein Verlag sowas macht. Selbst sowas wie Lesezeichen etc. gibt es normalerweise nur für die Schwerpunkttitel.
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: Akirai am 17. Mai 2018, 12:49:44
Zitat von: Alana am 17. Mai 2018, 12:18:47
Habe ich auch noch nie gehört, dass ein Verlag sowas macht. Selbst sowas wie Lesezeichen etc. gibt es normalerweise nur für die Schwerpunkttitel.

Mein Verleger ist hier anscheinend die große Ausnahme (Kleinstverlag): Bislang gabs immer anstandslos Lesezeichen (gut, ich sollte dazu sagen, ich habe ein Kinderbuch, da zieht so was noch bei den Kleinen  ;D)
Titel: Re: Wohin mit dem ersten Roman?
Beitrag von: treogen am 25. Juni 2018, 07:37:04
Zitat von: Alana am 17. Mai 2018, 12:18:47
ZitatWenn ich mir anschaue, wie hoch das Arbeitsaufkommen in vielen Verlagen jetzt schon ist, erscheint mir die Betreuung von Autorenwebsites als eine unzumutbar große Zusatzaufgabe.

Habe ich auch noch nie gehört, dass ein Verlag sowas macht. Selbst sowas wie Lesezeichen etc. gibt es normalerweise nur für die Schwerpunkttitel.

Tatsächlich kenne ich ein paar Autoren, die sich um ihre Webseiten nicht zu kümmern brauchen, weil das über ihre Verlage oder ihre Agenturen läuft. Aber das ist dann die Größenordnung Wolfgang Hohlbein.
Für den Otto-Normalautor wird das wohl eher unrelevant sein.
Werbematerial gibt es in den Publikumsverlagen nur für A-Titel. Die "Tapete" braucht eigentlich nicht damit zu rechnen. Da ist in Kleinverlagen oftmals mehr Support da - aber dafür fehlt dann halt die Buchhandelspräsenz und oftmals auch die Messepräsenz.