Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Hochkogler am 22. Januar 2018, 23:28:25

Titel: Blog
Beitrag von: Hochkogler am 22. Januar 2018, 23:28:25
Hallo liebe Tintenzirkler,

ich stehe seit einigen Wochen vor einem Problem und eventuell könnt ihr mir helfen:

Ich möchte auf meiner Homepage einen Blog starten, so weit so ungewöhnlich.
Allerdings habe ich keinerlei Erfahrung mit diesen Dingen.

Was wollen die Leute, allen voran meine Leser, dort gerne lesen?

Soll ich von meinem Alltag schreiben?

Buchrezensionen veröffentlichen?

Textauszüge posten?

Ich weiß es einfach nicht und bin total überfragt.
:wart:

Hilfe
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Sprotte am 22. Januar 2018, 23:38:11
Gegenfrage: Was würde Dich auf einem AutorInBlog interessieren?

Und denk daran: Verlage/Agenturen sehen es nicht so gerne, wenn vorab Schnipsel veröffentlicht werden. Das nur zum Bedenken, falls Du in die Richtung tendierst.

Sonst: Guck Dich um! Wir haben eine Liste von Tintenzirkel-Autorenblogs HIER (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?board=169.0). Sieh Dir an, was da gemacht wird, was Dich daran reizt und interessiert.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Malinche am 23. Januar 2018, 03:35:16
 :wache!: Hallo Protoxin,

ich habe deinen Beitrag mal verschoben. Bitte beachten: "Autoren helfen Autoren" ist ein Board, in dem es um konkrete Plotprobleme geht: "Hilfe, ich habe meinen Held in einen tiefen Brunnen geworfen, wie bekomme ich ihn da wieder raus?" Damit hat deine Anfrage überhaupt nichts zu tun, deswegen ist sie im allgemeinen Tintenzirkelboard wohl am besten aufgehoben. (Vielleicht fällt dir auch noch ein aussagekräftiger Titel ein? "Blog" kann nun alles heißen, aber die Chance, dass die Leute hier reingucken, die dir hilfreiche Tipps geben können, wächst mit einem griffigen Titel, der auch verrät, worum es dir geht. :) )

Ansonsten würde ich wie Sprotte empfehlen, mal in diverse Autorenblogs reinzuschnuppern - was spricht dich an? Was richtet sich an die Zielgruppe (Leser), die du auch erreichen willst? Es kann helfen, wenn du dir andere Blogs aus der Perspektive eines Lesers ansiehst. Rezensionen zu Schreibratgebern oder Anleitungen für pfiffige Plotmethoden sind für Leser vielleicht weniger interessant, Einblicke in den Schreiballtag können es durchaus sein.

Titel: Re: Blog
Beitrag von: Zit am 23. Januar 2018, 03:59:44
Wenn man sich denn an reine Buchleser wenden will. Man kann natürlich auch einen Blog von Autor für lesende Autoren machen. Wichtig ist, denke ich, dass du ein Thema findest, das dir Spaß macht egal wie die Reaktionen ausfallen oder nicht ausfallen.
Warum möchtest du denn überhaupt bloggen?
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Immortal am 23. Januar 2018, 09:35:32
Ich finde es gerade bei Autoren auch immer interessant, wie sie ihren Alltag gestalten, um genügend Zeit zum Schreiben zu haben. Wann schreiben sie? Wie halten sie sich die Zeit frei?
Aber genauso interessant finde ich auch immer Monatsziele. Was möchte der Autor in diesem Monat erreichen? Was in diesem Jahr?
Und Projekt- oder auch Charaktervorstellungen.

Aber das ist meine eigene subjektive Meinung.  :engel:
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Frau S. am 23. Januar 2018, 09:55:02
Man kann auch über den eigenen Schreibprozess berichten oder man erklärt, was man an einer bestimmten Art Literatur gut/schlecht ... findet und warum man sich für ein bestimmtes Genre entschieden hat.
Man kann über Lesungen/Messen ... schreiben, falls man so etwas besucht.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Aphelion am 23. Januar 2018, 12:39:38
Zitat von: Protoxin am 22. Januar 2018, 23:28:25
Was wollen die Leute, allen voran meine Leser, dort gerne lesen?
Du kannst für alles eine Zielgruppe finden. Im Prinzip kannst du dir deshalb aussuchen, worüber du bloggst. Es gibt ein paar Varianten, die sehr häufig sind:


Natürlich gibt es viele Kombinationsmöglichkeiten.

ZitatTextauszüge posten?
Wenn du das Manuskript verkaufen möchtest, würde ich das nicht machen - da stimme ich Sprotte zu. Aber du kannst z.B. Kurztexte posten oder einen Fortsetzungsroman nur für deinen Blog schreiben. Wenn du vertraglich gebunden bist, musst du vorab klären, ob du das einfach so darfst. (Agenturen und Verlage dürfen vertraglich verlangen, dass du ihnen das Manuskript anbietest, bevor du es anderweitig verwendest.) Auszüge aus veröffentlichten Texten gehen auch, wenn du die entsprechenden Rechte dafür hast.

ZitatIch weiß es einfach nicht und bin total überfragt.
:wart:
Das Wichtigste am Bloggen ist: Es sollte dir Spaß machen.

Du kannst natürlich einen reinen Marketingblog aufziehen, d.h. du hast einen Blog, "weil man das halt so macht und mir gesagt wurde, dass ich dadurch meine Leser besser an mich binde/neue Leser gewinnen kann". Das ist legitim, aber dann wird der Blog für dich vor allem Arbeit bedeuten. In diesem Fall würde ich dir empfehlen, auf eines der o.g. Konzepte zurückzugreifen. Du solltest trotzdem eine Variante wählen, die dir liegt und die dir selbst gefällt. Das gilt auch, wenn du dich von anderen Blogs inspirieren lässt. Gutes Marketing ist Marketing, das zu dir passt. Du kannst für alles, wirklich alles, Kritik und Lob erhalten - die Frage ist nur, welche Art von Kritik und Lob für dich relevant ist.

Wenn du bloggen willst, weil du es von dir selbst aus willst, stehen dir im Prinzip alle Möglichkeiten offen. :)
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Hochkogler am 24. Januar 2018, 13:03:27
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort @Aphelion Das hilft mir schon sehr weiter.  :jau:
Titel: Re: Blog
Beitrag von: PrincessEstelle am 06. Februar 2018, 22:19:11
Ich wüsste gerne, warum es eine schlechte Idee ist, als Autor Rezensionen zu bloggen? Ich bin auch gerade dabei, meinen inzwischen zwei Blogs irgendwie so was wie Struktur zu geben und dabei habe ich mich gefragt, was ich mit den Rezensionen machen soll.

Danke für die Antwort.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Zit am 07. Februar 2018, 00:26:53
Ich denke, dass man da unterschiedliche Punkte finden kann.

1) Über Kollegen spricht man nicht schlecht/ negative Äußerungen über andere Marktteilnehmer gilt als unfein. Das ist nicht speziell auf Autoren gemünzt sondern allgemeines Geschäftsgebaren.
1a) Das stellt dann natürlich die Glaubwürdigkeit der Rezensionen in Frage, wenn man nur Positives berichten kann.
1b) Negative Rezensionen können auch fraglich sein, weil teilweise auch der Verdacht des bewussten Schlechtmachens im Raum steht, um die Verkäufe des anderen zu drücken (und seine eigenen zu stärken).
2) Autoren (er)schaffen. Rezensionen überlässt man lieber dem Feuilleton und Lesern unter sich.
3) Wer austeilt, muss auch einstecken können.
3a) Nur weil man selbst Autor ist, heißt das noch nicht, dass man super rezensieren kann.
3b) Man mag zwar bei anderen Fehler/ Schwächen erkennern, wenn man sie jedoch selbst macht, ist es umso peinlicher. Wer austeilt, sollte es besser können. Das ist aber nicht immer gegeben.

Das sind die Dinge, die mir selbst durch den Kopf geisterten, weil ich auch einige Rezensionen geschrieben hatte und nicht wusste, ob ich das noch weiter machen will.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: PrincessEstelle am 07. Februar 2018, 14:49:05
@Zitkalasa Und hast du dann aufgehört?
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Aphelion am 07. Februar 2018, 14:50:29
Estelle, wenn du mal ein bisschen Zeit hast, würde ich dir den Thread Rezensionen und der Umgang damit (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=2551.0) empfehlen. Darin geht es um sehr unterschiedliche Aspekte, sowohl aus Autorensicht als auch aus Rezensentensicht - und aus beiden gleichzeitig. Der Thread hat 12 Seiten, aber ich kann nicht wirklich auf eine Textstelle verweisen, die besonders relevant ist. Das sinnvollste wäre es deshalb, du liest einfach mal quer, um die verschiedenen Positionen zu sehen.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Zit am 07. Februar 2018, 21:20:22
Ja, ich hatte dann für mich entschieden, es sein zu lassen. So eine Rezension ist ja auch ziemlicher Aufwand, wenn man ein Buch richtig von vorn bis hinten besprechen will. Im Moment gebe ich nur ein bisschen Senf zu Ratgebern ab, was mir auch Spaß macht und, ehrlich gesagt, auch als Gedächtnisstütze dient. ;D
Im von Aphelion verlinkten Thread hatte ich mich, glaube ich, auch dazu geäußert, wenn auch nicht direkt so wie hier.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: PrincessEstelle am 07. Februar 2018, 21:40:57
@Aphelion Der Link zum Thread funktioniert nicht.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Sprotte am 07. Februar 2018, 21:49:00
Der Link ist korrekt, allerdings befindet sich der Thread in einem Bereich des Forums, für den Du noch nicht freigeschaltet bist. Das kommt bestimmt bald und richtet sich ein wenig nach Beiträgen und Beteiligung.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: PrincessEstelle am 07. Februar 2018, 22:54:57
Aha. Das ist ja jetzt blöd. Was muss ich denn machen, um freigeschaltet zu werden?
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Sprotte am 07. Februar 2018, 23:27:25
Weiter mitmachen!  :D
Zitat von: Sprotte am 07. Februar 2018, 21:49:00Das kommt bestimmt bald und richtet sich ein wenig nach Beiträgen und Beteiligung.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: zDatze am 08. Februar 2018, 00:52:45
Es gibt auch noch einige andere Threads zum Thema Rezensionen, es wäre ja nicht so, als würden wir uns auf eine Board und ein Thema beschränken. ;D Dieser hier sollten auch für dich zugänglich sein, @PrincessEstelle.

Rezensionen - Autorenleckerli, Marketinginstrument oder Leserstütze? (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=16990.0)
Autoren und Rezensenten - eine Hassliebe?  (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=11724.0)

Meine persönliche Meinung zum Thema Rezensionen: Wenn du es machen willst, dann mach es. Es gibt durchaus gute Gründe, die dafür und dagegen sprechen. (Zitkalasa hat da schon einen guten Überblick gegeben.) Wenn es grundsätzlich zu dem Gesamtkonzept passt, das du mit deinem Blog repräsentieren möchtest und du nicht unbedingt ständig Verrisse schreibst, dann kann das durchaus passen.
Natürlich bietest du damit zusätzliche Angriffsfläche, das sollte dir schon bewusst sein. Mit deiner Meinung über ein Buch kannst du immer andere vor den Kopf stoßen, du kannst aber auch Anknüpfpunkte schaffen. Kommt dann eben sehr auf das was und wie an.

Es gibt auch Buch-Blogger, die ihre Website über die Zeit zu einer Autoren-Homepage umgewandelt haben. Laura Kneidl (ehemals der Buchblog The mortal bookshelf) hat das über die letzten Jahre Schritt für Schritt gemacht. Mittlerweile sieht man aber nur mehr ganz selten Buchempfehlungen auf ihrem Instagram, aber trotzdem teilt sie noch hin und wieder, was sie so liest oder in ihrem Buchregal steht.

Ein anderes Beispiel ist John Scalzi (https://whatever.scalzi.com/), der auf seiner Website laufend Buchvorstellungen anderer Autorinnen und Autoren (geschrieben von ebenjenen) postet und damit quasi eine Werbeplattform bereitstellt. Finde ich einen sehr netten Zug von ihm und ich glaube nicht, dass es ihm oder seiner Website schadet. Interessiert das Buch von xy nicht, wird der Beitrag eben geskippt.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Zit am 08. Februar 2018, 02:24:03
Den Autoren die Buchvorstellung zu überlassen, ist ein schlauer Zug. Dann ist es nur eine Empfehlung und keine direkte Rezension. :D (Muss man natürlich auf das Verhältnis zu normalen Posts achten.)
Titel: Re: Blog
Beitrag von: PrincessEstelle am 08. Februar 2018, 14:41:15
Danke für Links. Ich schau das mal durch.

Ich habe die Rezensionen schon vor einigen Monaten aus meinem Blog entfernt, um irgendwie Struktur reinzukriegen (was nur bedingt geglückt ist).  Das ganze ist ein Lieblingsprojekt von mir und ner Freundin, eine Art Buchclub für zwei, und ich möchte ihn eigentlich nicht löschen, weil ich ihn mag. Trotzdem ist in mir der Verdacht gewachsen, dass es keine gute Idee ist, als Autor Rezensionen zu posten (eure Gründe bestätigen mich da nur). Es ist nicht so, dass wir alle Bücher verreisen, aber es sind eben Bücher, die wir beide mögen und schon immer mal lesen wollten und viele davon sind von den Großen der Szene. Da könnte ich einen Leser schon verstehen, der sagt: ja, aber du kannst es doch auch nicht besser!

Daher meine Nachfragen. Ich versuche eine Strategie zu finden, die für mich passt. Was ich mit dem eigentlichen Blog mache, weiß ich auch noch nicht. Mal schaun. Danke jedenfall.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Sprotte am 08. Februar 2018, 14:54:21
Falls Du Inspirationen suchst, was Du wie mit Deinem Blog für Dich machen möchtest, guck doch hier mal: KLICK (http://forum.tintenzirkel.de/index.php?board=169.0). Da sind etliche Tintenzirkler-Blogs, dann kannst Du gucken, was Dich interessiert, was Du für dich abwandeln und auch machen kannst.

Ich plappere auf meinem Blog z. B. über meine Projekte, poste Schnipsel, schöne Rezensionen, berichte über drollige Recherche und anderes.
Titel: Re: Blog
Beitrag von: Guddy am 08. Februar 2018, 15:28:09
Was ich besonders schwierig finde ist das Rezensieren von Romanen, deren Autoren ich kenne. Und sei es nur aus dem Forum.
Gedankengänge wie "Hoffentlich ist sie mir nicht allzu böse", "Hier könnte ich eigentlich noch Sympathiepunkte vergeben" und "Und was, wenn man denkt, ich habe nur so positiv kritisiert weil ich den Autoren kenne?" schwanken irgendwie immer mit. Genau wie die Angst vor einer eigenen Veröffentlichung und etwaigen Negativ-Revanche-Rezensionen - wobei das eher auf die Romane von Autoren zutreffen würde, die ich nicht persönlich kenne.

Habe jetzt 3 Romane von Zirklern rezensiert und eine "steht mir bevor"und es waren die mit Abstand schwierigsten Rezensionen für mich ever. Ich bin zwar der Überzeugung, absolut fair rezensiert zu haben, aber ein doofes Gefühl habe ich manchmal dann doch. Am liebsten würde man eben ja doch überall 5 Sterne geben.

Muss mir auch noch überlegen, ob ich das weiterführen möchte.
Die Idee, die Bücher von den Autoren selbst vorstellen zu lassen(plus es dann bspw. mit einem Interview oder Artikel zu einem passenden Thema abzurunden), gefällt mir ganz gut.