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Körpersprache

Begonnen von Jen, 28. Dezember 2017, 19:11:28

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Jen

Hallo liebe TiZis!
Dieses Jahr habe ich eine Menge recherchiert, unter anderem die menschliche Körpersprache. Gerade habe ich Zeit, meine Notizen für euch zu sortieren, darum poste ich einfach mal meine Unterlagen. Ich habe die Elemente der Körpersprache nach Gefühl sortiert (Oh, die Doppeldeutigkeit! ;) ) und genauere Angaben in Klammern gesetzt, damit ich hier nicht zu viele Unterpunkte setze. Gerne könnt ihr mich bei Unklarheiten fragen oder Anmerkungen machen, ich nehme sie dann gerne auf!
Vielleicht findet ihr hier eine Formulierung oder eine Geste, die ihr noch nie verwendet habt und evtl. frischen Wind in einen Dialog oder eine Beschreibung bringen könnte.
Viel Spaß mit der Liste!  :vibes:




Anmerkungen

  • Bei gemischten Gefühlen ist das negative sehr wahrscheinlich das ehrlichere Gefühl
  • Je kürzer und reflexhafter eine Emotion (Mikrogeste) zu sehen ist, desto ehrlicher ist sie

Nicht zuzuordnende Elemente (unsortiert)

  • Vernachlässigte Körperpflege ist Zeichen für Depression, Trauer, Betrübnis, Krankheit oder Faulheit
  • Entledigt sich jemand nicht-sexuell seiner Kleidung, steht ein Kampf bevor (damit sich der Gegner an nichts festhalten kann)
  • Stocksteife Arme sind bei Kindern ein Alarmsignal für Misshandlung, bei Erwachsenen neigen z.B. Ladendiebe dazu
  • Arme hinter dem Rücken verschränkt (und das nicht als Denkerpose) wirkt verletzend (v.a. auf Kinder oder wenn deswegen eine Hand nicht geschüttelt wird). Zeichen dafür, dass Person keinen (körperlichen) Kontakt sucht.
  • Wenn sogenannte illustrierende Gesten plötzlich wegfallen, beschäftigt sich die Person mit einem anderen Gedanken als zuvor (kann auch auf mutmaßlich fehlende Überzeugung des Gesagten hinweisen)
  • Auch Blinde verdecken ihre Augen, wenn sie eine schlechte Nachricht erhalten*
  • Direktes Ansehen kann Liebe, Interesse oder Hass bedeuten und ist darum ein vorsichtig einzusetzendes Element
  • Während eines Gesprächs wegzusehen kommt unhöflich an, hilft aber demjenigen bei der Sortierung seiner Gedanken





Ab-/Zuneigung

  • Siehe auch "Selbstbewusstsein" (wg. Territorialverhalten), "Besorgnis" und "Zweifel"
  • Abneigung

    • Füße weisen nicht zu Person, z.B. bei deren Ankunft
    • Füße weisen auf Ausgang (kann auch Zeitmangel bedeuten)
    • Im Sitzen übereinandergeschlagene Beine: Oben liegendes Bein bildet Barriere zu Gesprächspartner
    • Füße eng zusammen (Unterwürfigkeit)
    • Sich mit der vorderen Körperseite abwenden
    • Mit dem Finger auf jmd. zeigen, Stinkefinger, jmd. ins Gesicht schnippen
    • An sich herumzupfen (wirkt selbstvergessen und das Gegenüber missachtend)
    • Mittelfinger nutzen, um auf etwas zu zeigen oder die Brille zu richten (Mikrogeste)
    • Kontraktion der Pupille
    • Nach unten gezogene Augenbrauen (Aggression, Streit, Bedrohung, Wut, Unmut)
    • Zusammenkneifen oder kurze Berührung der Augenlider (Missfallen des Gesagten)
    • Direktes Ansehen (Hass, Bedrohung)
    • Schiefer Blick (z.B. bei Argwohn, Zweifel oder sarkastisch)
    • Falsches Lächeln (ohne Ränder der Augen und Lachfältchen)
    • Geschürzte Lippen (Fehlende Übereinstimmung mit Gegenüber)
    • Abfälliges Grinsen (Respektlosigkeit, Verachtung)
    • Stirnrunzeln (Befremdung)
    • Kräuseln der Nase (Abscheu)
  • Zuneigung

    • Füße weisen zu Person, z.B. bei deren Ankunft
    • Im Sitzen übereinandergeschlagene Beine: Oben liegendes Bein zeigt in Richtung des Gesprächspartners
    • Beine kreuzen (im Stand)
    • Füße der Personen berühren sich (großes Wohlbefinden, Verliebtheit)
    • Sich mit der vorderen Körperseite zuwenden
    • Arme liegen nah beieinander
    • Umarmungen
    • Verhalten spiegeln
    • Handflächen zeigen, Arme nach vorne drehen (Zeichen für Wohlwollen)
    • Häufige Berührungen (Vertrauen)
    • Kopf zur Seite neigen
    • Weitung der Pupille
    • Geweitete Augen, noch besser wenn Augenbrauen leicht angehoben
    • Blitzartiges Augenaufreißen (angenehme Überraschung)
    • Direktes Ansehen (ja, das steht bei beiden Punkten)
    • Wegsehen während Gesprächs (hilft, Gedanken zu sortieren und ist Zeichen von Wohlbefinden)
    • Echtes Lächeln (Augen lächeln mit, Krähenfüße/Lachfalten)
    • Erröten (Verliebtheit)
    • Kinn nach vorne strecken

Angst, Bedrohung

  • Siehe auch "Besorgnis", "Unbehagen", "Stress" und "Gefahr"
  • Füße eng beieinander (Unterwürfigkeit)
  • Füße halten plötzlich still oder verstecken sich, z.B. unter Stuhl
  • Verschränkte Füße / Zehen plötzlich nach innen ziehen
  • Verschränkte Arme, die evtl. von Händen fest umfasst werden sowie Zurückziehen oder eng an den Seiten halten
  • Erhöhte Atmung (Flucht oder Angriff?)
  • Geduckte Haltung (Schwäche)
  • Mit dem Finger auf jmd. zeigen (Feindseligkeit)
  • Händereiben
  • Verschränkte Finger, Handballen reiben (Linderung aufkommender Angst)
  • Schnell oder langsam zurückgezogene Hände, z.B. unter Tisch (Fluchtgedanke)
  • Anspannen des Kiefers
  • Kontraktion der Pupille (Gefahr) oder Weitung (Überraschung, plötzliche Konfrontation, Erregung)
  • Nach unten gesenkte Augenbrauen
  • Blickvermeidung
  • Erhöhte Blinzelfrequenz
  • Lippen verschwinden, Mundwinkel zeigen nach unten
  • Erblassen (Schock, großer Stress)

Aufregung, Freude

  • (Kleine) Luftsprünge, federnder Schritt, auf Fußballen wippen
  • Ferse bleibt unten, während die Zehen nach oben zeigen (z.B. nach positiver Nachricht)
  • Nervöse Hände, Zittern
  • Stirn faltenfrei, Augenpartie entspannt, volle Lippen zu sehen

Besorgnis, Sorge

  • Siehe auch "Gefahr"
  • Berühren der Wangen oder des Gesichtes
  • In die Hüften gestemmte Arme, Daumen liegt vorne an Hüfte (hinten: Autorität, Selbstbewusstsein)
  • Blickvermeidung (Abwehrverhalten, z.B. bei potentieller Gefahr)
  • erhöhte Blinzelfrequenz
  • Stirnrunzeln
  • Kinn zur Brust ziehen (Nase senkt sich dabei)
  • Erblassen (bei großem Stress/Schock)

Gefahr

  • Schockstarre (um nicht aufzufallen, z.B. Anziehen der Arme, kleinmachen)
  • Kontraktion der Pupille
  • Beruhigende Gesten

    • Ausweichender Blick, Weglehnen von Person
    • Berühren des Halses oder Nackens, Spielen mit Halskette, Richten der Krawatte
    • Reiben der Stirn
    • Berühren der Wangen oder des Gesichts
    • Mit aufgeblähten Wangen ausatmen
    • v.a. Männer streichen sich beruhigend über den Hals (das verlangsamt den Herzschlag)
    • Geräusche machen (pfeifen, mit Fingern trommeln, etc.)
    • Auffälliges Gähnen (Zeichen für Stress)
    • Sich Luft verschaffen, z.B. Krawatte/Hemd lockern (Frauen legen z.B. Kopf in den Nacken)
    • Immer wieder zwischen den Lippen hervorlugende Zunge
    • Mit der Hand das Bein entlangfahren ("Streicheleinheit")

      • Selten nur einmalige Geste, kann aussehen wie Massage
      • Nebenfunktion: Schweißnasse Hände trocknen (Zeichen für Nervosität, dient dem Spannungsabbau, z.B. bei Schuld)
    • Arme verschränken, mit Händen eigene Schulter reiben
    • Auch kurze Berührungen wirken beruhigend!

Irritation, Verwirrung

  • Evtl. hilfreich: Die Punkte bei "Gedanken sortieren" und "Zweifel"
  • Berühren der Wangen oder des Gesichtes
  • Zusammenkneifen der Augen (Ausblenden von Dingen/Licht, Lärm, Missfallen)
  • Erhöhte Blinzelfrequenz (wie Hugh Grant)
  • Schiefer Blick (Argwohn, Zweifel)
  • Geschürzte Lippen (fehlende Übereinstimmung mit Gegenüber)

Lüge, Täuschung, Schwindel

  • Verschränkte Arme (Selbstschutz)
  • Mit Schultern zucken (bei aufrichtiger Antwort gehen beide gleichmäßig und weit nach oben)
  • Hände unter Tisch oder in Taschen verbergen
  • Schweißnasse Hände sind kein(!) klares Zeichen für Lüge
  • Wenige bzw. eingeschränkte Handbewegungen
  • Da fast jeder mit dem Gesicht lügen kann, ist es klug, ein sog. Verhaltenscluster zu betrachten, also z.B. die Hände und das Gesicht
  • Hervorblitzen der Zunge (ohne die Lippen zu berühren) ist ein Zeichen dafür, dass die Person bei etwas erwischt wurde, unartig war oder gerade davonkommt

Nervosität

  • Siehe auch "Stress" und "Unsicherheit"
  • Berühren der Wangen oder des Gesichtes
  • Schweißnasse Hände trocknen (evtl. Zeichen für Schuld)
  • Verschränkte Füße / Zehen plötzlich nach innen ziehen
  • Nägelkauen
  • Verschränkte Finger, Handballen reiben (Linderung aufkommender Angst)
  • Erhöhte Blinzelfrequenz
  • Lippen verschwinden
  • Stirnrunzeln

Respekt, Respektlosigkeit

  • Verbeugen (leicht oder stark)
  • Abrazo (kurze Umarmung, v.a. Südamerika)
  • Abfälliges Grinsen

Selbstvertrauen, Souveränität, Dominanz (Territorialverhalten)

  • "Happy Feet", wippende, hibbelige Füße (auch an Schultern zu erkennen und nur relevant, wenn ungewöhnlich bei Person)
  • Beine kreuzen (nur in guter Gegenwart, Auseinandernehmen: Negatives Signal, z.B. unbeliebte Person kommt hinzu)
  • Angemessene, saubere, evtl. auffällige Kleidung, gute Körperpflege
  • Auffälliges Territorialverhalten

    • Arme auf Stuhl neben sich legen
    • Sich z.B. an einem Tisch ausbreiten
    • Sich auf Stuhl fläzen (ggf. respektlos)
    • Sich aufplustern (Territorialdominanz, drohende körp. Auseinandersetzung)
  • In die Hüfte gestemmte Arme, Daumen liegen hinten an Hüfte
  • Hinter dem Kopf verschränkte Arme (verbunden mit Zurücklehnen)

    • Lässt Person größer wirken ("Kobra-Effekt")
    • Passend für Führungsrolle, entspanntes + dominantes Verhalten
  • Handschlag mit anhaltendem Augenkontakt
  • Handgeste: "Das Dach" (gespreizte Finger formen Spitze), Variante: Nur zwei Finger spitzen

    • Bei Frauen auf Taillenhöhe
    • Bei Männern oft auf Brusthöhe (energischer)
    • Wenn Finger plötzlich eingezogen werden: Unsicherheit!
  • Daumen nach oben, Daumen lugt aus Jackentasche (großes Selbstvertrauen, evtl. hoher Status)
  • Hände verschränkt, aber Daumen nach oben (Souveränität, laut Experten auch Scharfsinn)
  • Das "beste Stück" mit den Händen einrahmen
  • Schaut, worauf Person will (z.B. Brüste, in jedes Gesicht, überall im Raum umher), senkt also nicht unterwürfig Blick
  • Kinn nach vorne strecken
  • Mit unverschränkten Armen hinter dem Rücken stehen (hinzugefügt von @Flossenschwinge)

Stress

  • Siehe Großteil der Punkte bei "Gefahr"
  • Breitbeiniger Stand (zeigt mehr Präsenz, wahlweise auch zunehmende Weitung der Beine: Person wird unzufriedener/will etwas unternehmen)
  • Füße halten plötzlich still
  • Füße werden versteckt, z.B. im Sitzen nach hinten gezogen (Umschlingen der Stuhlbeine)
  • Erhöhte Atmung
  • Händeringen
  • Berühren des Halses, Nackens oder der Drosselgrube (oder anderes Bedecken)
  • Anspannen des Kiefers
  • Erhöhte Blinzelfrequenz
  • Lippen verschwinden (werden zusammengepresst; besonders schlimm: Mundwinkel zeigen gleichzeitig nach unten)
  • Lippen lecken
  • Erblassen

Unbehagen

  • Siehe auch "Stress" sowie Beruhigungsgesten unter Punkt "Gefahr"
  • Reiben der Stirn
  • Ein Fuß schlägt plötzlich stark aus
  • Den Rumpf schützen (z.B. mit Armen, Gegenständen (Kissen, Bücher, Kleidung, z.B. plötzlich Jacke schließen)
  • Verschränkte Arme

    • Kann Warten/Zuhören zeigen, kommt in den eigenen vier Wänden nur vor, wenn etwas stört
    • Verschränkte Arme, die von den Händen fest umfasst werden: Unbehagen, Selbstschutz
  • Nach unten gezogene Augenbrauen
  • Augenlider mit kleiner Verzögerung öffnen
  • Lider fest zusammengepresst (extrem schlechte Nachrichten erhalten)
  • Stirnrunzeln

Ungeduld

  • "Happy Feet", wippende, hibbelige Füße (auch an Schultern zu erkennen und nur relevant, wenn ungewöhnlich bei Person)
  • Griff ans Knie, evtl. Vorwärtslehnen oder Gewichtsverlagerung (Vorbereitung darauf, ein Gespräch zu beenden)
  • Falsches Lächeln (Höflichkeit)
  • Beben der Nasenflügel (Erregung, Aufraffen zu etwas)

Unsicherheit

  • Siehe auch "Zweifel"
  • Reiben der Stirn
  • Verschränkte Füße / Zehen plötzlich nach innen ziehen
  • Geduckte Haltung (Schildkröteneffekt: Kopf einziehen)
  • Eingeschränkte Bewegungen der Arme
  • Nägelkauen
  • Finger werden plötzlich eingezogen ("Händeringen")
  • Berühren des Halses, Nackens oder der Drosselgrube (oder anderes Bedecken)
  • Extrem tiefes Senken der Augenbrauen (schmollendes Kind)

Zweifel

  • Siehe auch "Unsicherheit"
  • Reiben der Stirn
  • Schiefer Blick




* Dazu eine Anmerkung von Sanjani:
ZitatIm Allgemeinen heißt es ja, dass auch blinde Menschen Mimik und Gestik verwenden, obwohl sie das nie gelernt haben. Das deutet darauf hin, dass das ein Stückweit genetisch vorprogrammiert ist. Ich habe aber bereits die Erfahrung gemacht, dass ich als blinde manchmal anders reagiere als Sehende es erwarten. Beispielsweise hatte ich eine ganze Zeitlang mal die Marotte, dass ich immer meine Augen zusammengekniffen habe, während ich über etwas nachgedacht habe, was mir jemand erzählt hat. Ich habe dann von verschiedenen Leuten Feedback bekommen, aus dem hervorging, dass sie das nicht richtig verstanden haben. Es hat eher Irritation erzeugt und ich musste es häufig erklären. So etwas kann interessant sein, wenn man über verschiedene Völker schreibt, wo die Körpersprachen sich unterscheiden. Eine andere Marotte war, dass ich, wenn mir jemand etwas über sich erklärt hat mit der Hand so eine Art Griffbewegungen gemacht habe, also ich habe meine Faust immer auf- und zugemacht. Das war total unbewusst, bis mir eine Selbsterfahrungskameradin in der Psychotherapieausbildungmal das Feedback gegeben hat, dass ihr das zwar aufgefallen ist, weil sie das noch nicht von anderen kannte, dass sie das aber total angenehm fand, weil sie das Gefühl hatte, ich würde aktiv versuchen zu begreifen (sozusagen im wörtlichen und im übertragenen Sinne), was sie mir erklären wollte.
Guilty feet have got no rhythm.

Pandorah

Das ist super! Danke dir! :knuddel:

Fledermaus

#2
Das ist echt total spannend, danke! Da hast du echt eine wahnsinnig umfangreiche Liste zusammengestellt, Respekt.
Nur eine Sache, die vielleicht interessant wäre, ist mir noch eingefallen: Ich habe da letztens etwas gelesen, das dich vielleicht interessieren könnte. Ich weiß nicht, ob es wirklich der Wahrheit entspricht, aber angeblich sagt die Blickrichtung der Augen auch in vielen Fällen etwas aus. Z.B. wenn man nach oben rechts sieht, versucht man tendenziell eher, ein Bild aus der Erinnerung abzurufen, aber wenn man nach oben links blickt, erfindet man eher ein Bild, lügt also. Wie gesagt habe ich keine Ahnung, ob das wirklich stimmt, fand es aber in dem Zusammenhang ganz spannend zu erwähnen. 

Guddy

Zitat von: Fledermaus am 29. Dezember 2017, 01:48:27Ich weiß nicht, ob es wirklich der Wahrheit entspricht, aber angeblich sagt die Blickrichtung der Augen auch in vielen Fällen etwas aus. Z.B. wenn man nach oben rechts sieht, versucht man tendenziell eher, ein Bild aus der Erinnerung abzurufen, aber wenn man nach oben links blickt, erfindet man eher ein Bild, lügt also. Wie gesagt habe ich keine Ahnung, ob das wirklich stimmt, fand es aber in dem Zusammenhang ganz spannend zu erwähnen.
Ja, das habe ich auch mal gelesen. Es wurde mit den beiden Gehirnhälften und deren primären "Aufgaben" erklärt.

@Jen Cooles Thema! Mir ist übrigens jetzt erst, nach 32 Jahren, bewusst geworden, was "schiefer Blick" überhaupt heißt.  ;D

canis lupus niger

Wow, klasse Auflistung! Die wird mir bestimmt oft helfen können.

Flossenschwinge

@Jen: Eine tolle Auflistung, alle Achtung  :jau:

Ich habe mal gelesen, mit den (unverschränkten) Armen hinter dem Rücken zu stehen, ist ebenfalls eine Dominanzgeste. Damit präsentiert man dem Gegenüber die verletzliche Vorderseite.

Zitat von: Fledermaus am 29. Dezember 2017, 01:48:27
Ich weiß nicht, ob es wirklich der Wahrheit entspricht, aber angeblich sagt die Blickrichtung der Augen auch in vielen Fällen etwas aus. Z.B. wenn man nach oben rechts sieht, versucht man tendenziell eher, ein Bild aus der Erinnerung abzurufen, aber wenn man nach oben links blickt, erfindet man eher ein Bild, lügt also.

Diese Behauptung stammt aus dem NLP. Damit wäre ich vorsichtig, da die Aussagen des NLP wissenschaftlich nicht erwiesen sind und zum Teil sogar widerlegt. Siehe hier.


Erdbeere

Wow, danke für diese Liste. Körpersprache und vor allem Mikrogesten interessieren mich seit vielen Jahren. Kennst du die Serie "Lie to Me"? Ich weiß nicht, wie akkurat die ist, aber faszinierend ist es allemal.

ZitatEntledigt sich jemand nicht-sexuell seiner Kleidung, steht ein Kampf bevor
Warum musste ich gerade an all die Jedi denken, die vor einem Kampf dramatisch ihre Umhänge abwerfen? :rofl:

Jen

Freut mich sehr, dass euch die Liste gefällt!  :wolke:

Zitat von: Erdbeere am 29. Dezember 2017, 10:39:33
Kennst du die Serie "Lie to Me"?

Jupp, kenne und liebe ich! :vibes: Das mit den Blickrichtungen kenne ich daher auch, wie wissenschaftlich akkurat das ist, weiß ich aber nicht. In einem Roman wäre es glaube eh nicht so brauchbar, die Blickrichtung exakt zu beschreiben, außer man hat einen Charakter wie Cal Lightman oder Patrick Jane.

@Flossenschwinge Das nehme ich gern in die Liste auf, danke!
Guilty feet have got no rhythm.

Ahneun

#8
Oh Jen,  :winke:
das ist ja super.

Ich habe Zwei oder drei Bücher über Körpersprache von Samy Molcho und auch von Vera F. Birkenbihl hab ich einige DVD´und Bücher. Bei ihr handelt es sich aber mehr odér weniger um das Motivationstraining und das Miteinander.
Dazu hab ich im Jahr 2000 mehrere Lehrgänge in dieser Richtung besucht. Also mich erreichst Du mit diesem Thraed ganz besonders.  :knuddel:
Danke

PS:
-> hier gibt es Video´s von Samy Molcho
- Ein Diamant
ist

Fledermaus

Zitat von: Flossenschwinge am 29. Dezember 2017, 10:31:23
Zitat von: Fledermaus am 29. Dezember 2017, 01:48:27
Ich weiß nicht, ob es wirklich der Wahrheit entspricht, aber angeblich sagt die Blickrichtung der Augen auch in vielen Fällen etwas aus. Z.B. wenn man nach oben rechts sieht, versucht man tendenziell eher, ein Bild aus der Erinnerung abzurufen, aber wenn man nach oben links blickt, erfindet man eher ein Bild, lügt also.

Diese Behauptung stammt aus dem NLP. Damit wäre ich vorsichtig, da die Aussagen des NLP wissenschaftlich nicht erwiesen sind und zum Teil sogar widerlegt. Siehe hier.

Na, zum Glück hab ich es ja auch nicht behauptet ;) Nein, im Ernst, dass das mit NLP zusammenhängt wusste ich nicht, also danke für die Info. Ich war ja ohnehin unsicher, ob das so wirklich stimmen kann, und hab auch leider diesen Artikel nicht wiedergefunden, in dem ich es gelesen habe.

An mir selbst ist mir aber durchaus schon öfter etwas Ähnliches aufgefallen, ich schaue nämlich tatsächlich nach oben, wenn ich mir etwas visuell vorstellen will (z.B. eine schon vergangene Situation oder eine Szene beim Schreiben). Obs nun links oder rechts ist, darauf habe ich allerdings noch nie geachtet.
Dazu habe ich sogar etwas gefunden: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/luegner-lassen-sich-nicht-am-blick-erkennen-a-844025.html
Ganz unten im Artikel (vorletzter Absatz) steht es, Augenbewegungen haben zwar laut diesem Professor nicht spezifisch mit Lügen zu tun, aber es kann damit zu tun haben, dass man nachdenkt (bzw. sich geistig anstrengt, wie er es ausdrückt), falls ich diesen Herrn da richtig verstehe. Das finde ich doch ganz spannend.

Aber stimmt, @Jen, das ist wohl leider ohnehin nicht so brauchbar.

Christopher

Eine tolle Liste, die beim Schreiben sehr helfen kann  :pompom:

Ich selber erwische mich in letzter Zeit dabei, sehr viele Verhaltensmuster, Gesten etc. zu wiederholen. Bei einem Charakter ist das nicht schlimm (Individualität) aber wenn alle dieselben Gesten etc. benutzen ist das eintönig. Da werd ich mal demnächst ein bisschen hier spicken und etwas mehr Varianz reinbringen ;D


Im wahren Leben muss man mit sowas aber vorsichtig sein. Ich z.B. sitze meistens mit vor der Brust verschränkten Armen, einfach aus Bequemlichkeit. Das hat nichts zu bedeuten. Andererseits weiss ich um die Bedeutung dieser Körperhaltung (oder um die Bedeutung, die alle darin zu sehen meinen) und vermeide sie in Gesprächen bei denen ich einen bestimmten Eindruck erwecken will ganz bewusst. Es kann also durchaus sein, dass euer Gegenüber sich ebenfalls in Körpersprache auskennt und einfach einen bestimmten Eindruck erwecken will, der gar nicht stimmt.
Be brave, dont tryhard.

Zit

Ja, ich denke auch, dass man viele Gesten und Haltungen beobachten muss. Bei Lie to Me nennen die das Baseline. Zwar öfter in Zusammenhang mit der Stimme, zeigt aber, dass nicht jede Haltung etwas zu bedeuten hat. Auf Arbeit stemme ich auch hin und wieder die Arme in die Hüften oder verschränke die Hände hinter dem Rücken. Das hat aber mehr damit zu tun, dass ich an der Seite baumelnde Hände doof finde und die eine Haltung Selbstvertrauen spendet und die andere einen geraden Rücken macht. Bei der Sache mit den Augen, kann man, meiner Erfahrung nach, schon relativ weit drauf vertrauen. Das Problem sind immer Leute, die sich dessen bewusst sind und es anders machen. Oder Psychopathen, die das Manipulieren (bewusst oder unbewusst, nicht jeder Psychopath ist ja gefährlich) über Mimik und Gestik intuitiv einsetzen (können).
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Jen

Stimmt, Baseline hieß das!

Ich hab mich mal dabei ertappt, wie ich etwas aus der Serie ,,imitiert" habe. In Lie to Me hieß es, dass Leute, die sich z.B. Zeigefinger vor den Mund halten, sich selbst den Mund verbieten, also etwas zurückhalten. Ein paar Tage, nachdem ich die Folge gesehen hatte, saß ich im Zug und bekam mit, wie sich ein paar Rowdys rowdyhaft verhielten. Da saß ich (halbwegs unbewusst, es fiel mir erst danach auf) genau so da, weil ich das dringende Bedürfnis hatte, etwas dagegen zu sagen, mich aber doch gefürchtet hatte. Fällt mir immer mal als Beispiel ein. :)

Oh, und das mit dem ,,nach oben gucken" würde ich fast in die Kategorie ,,Blick schweifen lassen" schieben, oder? Finde es zumindest ähnlich.
Guilty feet have got no rhythm.

Sternsaphir

Das ist eine super Liste!  :pompom:
Ab und zu fehlt mir doch mal ein Begriff oder eine Beschreibung, womit ich die Gefühle einer Person mittels Körpersprache beschreiben soll.

Culham

Die Liste ist klasse! Habe ich gebookmarked 😊
Ich glaube vieles basiert auf der Arbeit von Ekman, der sich sein ganzes Leben damit beschäftigt hat.