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Werden die Verlage immer nachlässiger, was das Korrekturlesen betrifft?

Begonnen von Maria, 18. August 2017, 15:58:15

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Maria

Hi Tintenzirkler,

ich diskutiere momentan mit ein paar Büchereulen in dem Thread hier:
http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=93770&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=1
Bislang bin ich wohl die einzige Autorin, die sich da zu Wort gemeldet hat. Schade. Ich komme mir vor wie bei einem Kampf gegen Windmühlen.

darum, dass es (überspitzt ausgedrückt) von uns Autoren eine Frechheit sei, Lesern Büchern vorzusetzen, die nicht perfekt lektoriert und korrigiert worden sind.

Ich lese selbst vor allem englische Fantasy, daher bin ich bei der deutschen nicht so sehr auf dem Laufenden.
Ist das wirklich so, dass auch die Verlage immer weniger in gute Überarbeitung und Korrektur investieren? Ist es in dieser Hinsicht wirklich so viel schlimmer geworden für euch als Leser und für euch als Autor?


Kerstin

Diese Diskussion verfolge ich seit zwanzig Jahren und da Bücher immer noch lesbar sind, halte ich es im Großen und Ganzen für Schwachsinn.  ;)
Mir persönlich ist Derartiges auch noch nicht aufgefallen.

Meine persönliche Theorie:

1. Viele, die das bemängeln haben als Kinder / Teenies angefangen richtig viel zu lesen. Nun ja, also zu der Zeit, in der man selbst noch die Schulbank drückte und Diktate schreiben durfte. Was für eine Überraschung, dass man da in Büchern nicht jeden einzelnen Fehler fand. Heute, 1000 Bücher später, dürfte sich das geändert haben und man findet die schon immer vorhandenen Fehler. Zudem lässt man sich in jungen Jahren auch viel eher von einer Geschichte komplett gefangen nehmen.

2. Natürlich gibt es Sparten, in denen das Lektorat und Korrektorat nicht so gründlich ist. Wenn man ein billiges E-Book aus einem E-Book-only Imprint kauft, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn das Geld nicht für 4 Lektoren / Korrektoren reicht (ich werde von 1-2 Lektorinnen inhaltlich betreut, eine andere kümmert sich um die Redaktion und dann gehen glaube ich noch ein oder zwei Korrektoren drüber). Das heißt nicht, dass ich diese Praxis toll finde, aber damit muss man dann leben.

3. Früher gab es weniger deutsche Autoren. Logisch sind in einer deutschen Erstauflage noch mehr Logikfehler drin, als in der Übersetzung der zwanzigsten Auflage aus den USA. Mein letztes Buch wurde von wenigstens 20 Leuten vorab gelesen und es sind trotzdem noch ein paar kleinere Fehler drin (der Sonnenuntergang erfolgt z.B. an einer Stelle viel zu spät). Sollte es je übersetzt werden, wären die Fehler logischerweise nicht mehr drin.
Nachtrag: Hinzu kommt noch, dass die meisten Leute, die solche Diskussionen führen, inzwischen fast nur noch Erstauflagen lesen. Sei es weil sie Rezensionsexemplare erhalten (teilweise im Vorabdruck, der logischerweise noch mehr Fehler enthält) oder bei Gewinnspielen. Auch aus den Buchhandlungen verschwinden Bücher inzwischen deutlich schneller.
Früher hatte man mehr "alte" Bücher und ebtsprechend auch höhere Auflagen. Bei meinen alten Fantasy-Büchern ist fast keine Erstauflage dabei - ganz im Gegenteil zu heute.

4. Kommen wir wieder zum Alter der Leute zurück: Gerade wenn man es mit den "guten, alten Zeiten" vergleicht, die in den meisten Fällen in der Zeit vor Amazon liegt, wird man feststellen, dass die meisten damals schlicht und ergreifend keine Kleinverlagsbücher gelesen haben. Wie hätte man damals denn da auch rankommen sollen? Das war in den 90ern nahezu unmöglich. Und natürlich können viele Kleinverlage nicht so viel in ein Lektorat investieren, wie es die Großverlage (teilweise) tun.

5. Wenn man genug Bücher liest, stolpert man unweigerlich über das eine Buch, bei dem irgendetwas schief gegangen ist. Ob die Zeit ausgegangen ist (Lektoren werden auch mal krank, haben familiäre Notfälle) oder der Korrektor hatte einen schlechten Tag - solche Ausreißer wird es immer geben und habe ich auch schon in den 90ern gefunden. Man muss nur lang genug lesen.  ;)

Slenderella

Zumal Lektoratsservice halt auch von jedem gemacht werden darf. Ich erinnere da an meinen letzten Totalausfall.
Klar, dass kleine Verlage sich an weit weniger professionelle Lektoren wenden, weil die einfach auch noch so einen horrenden Stundensatz haben. Wann sollen die halt mit dem Buch plus machen? In 10 Jahren irgendwann, in der hundertsten Auflage? Das geht nicht.

Und bei 2,99€ für ein Ebook kann man halt nicht erwarten, dass das immer nur perfekt ist. In f...ing Harry Potter sind auch noch in neuen Auflagen genug Rechtschreibfehler (die ominöse 5 mitten im Wort beim Orden des Phoenix zum Beispiel).
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert

Maria

Danke für eure Meinung.
Gerade das Beispiel für Harry Potter macht  Mut.
Du weißt nicht zufällig auf welcher Seite bei welchem Wort diese 5 steht?

Die arrogante Haltung in diesem Büchereulenthread ist echt übel.
Demnach dürfte keiner von uns ein Buch herausbringen (ob Klein- oder Eigenverlag), das nicht perfekt ist formal.
Und es gäbe ja Anfängerautoren, die ihre Probekapitel fehlerlos hinbekommen, alle anderen sollten die Finger vom Veröffentlichen lassen.
*Seufz*

Coppelia

Was Bücher betrifft, kann ich das schwer sagen. Ich persönlich finde eher selten Fehler, aber ich bin auch nicht besonders pingelig. Was ich aber aus meiner Erfahrung als Amateuercomputerspieldesignerin weiß: Es gibt Leute, die glauben, sie würden die deutsche Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung besser beherrschen als andere, was aber nicht der Fall ist. Diese Leute sehen gern viele Fehler dort, wo überhaupt keine sind. Sie sind so von sich überzeugt, dass nicht einmal ein Duden-Link sie eines Besseren belehren kann.
Weil sie jeder winzige Fehler - vorhanden oder nicht - in ihrer Theorie bestätigt, dass sie es besser wissen und andere ständig Fehler machen, kann ich mir gut vorstellen, dass sie dann solche Threads eröffnen und sich darüber auslassen, wie viele Fehler andere machen. Daher würde ich sagen: Wenn man selbst tatsächlich Fehler gemacht hat: die Fehler, wenn möglich verbessern, sonst nächstes Mal nicht mehr machen. Ansonsten: einfach die Leute ignorieren. :)

Sagt euch Coppi, Deutschlehrerin

Kerstin

Zitat von: Coppelia am 19. August 2017, 06:55:42
Ansonsten: einfach die Leute ignorieren. :)
Das halte ich für den besten Rat. :)
Deshalb sind vermutlich auch keine anderen Autoren in dem Thread (ich habe ihn nicht gelesen). Man führt so eine Diskussion ein Mal und dann erspart man sich das.

(Falls du dennoch ein weiteres Argument brauchst: Bücher sind meines Wissens nach vergleichsweise wenig im Preis gestiegen und damit sogar billiger als früher. (Es gibt dazu auch online Quellen, einfach mal googeln). Die reinen Materialkosten sind bei einem Buch vernachlässigbar. Logisch also, dass teilweise gespart werden muss - außer die Leute sind bereit wieder deutlich mehr für ein Buch auszugeben. Als Beispiel: Meine Taschenbücher von Tad Williams Saga von Osten Ard haben damals in den 90ern 19.90 DM gekostet.)

Steffi

Einer meiner Germanistik-Dozenten sagte mal, dass die Versionen von Goethes Werken, die wir heute im Laden stehen haben, nicht das sind, was der gute Mann tatsächlich damals veröffentlicht hat. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich durch das Kopieren, Setzen und so weiter unzählige Fehler eingeschlichen, die uns bloß nicht auffallen, weil wir das Original nicht kennen. Seitdem sehe ich das mit Fehlern in Büchern definitiv entspannter  ;)
Sic parvis magna

Anj

Also in der Ursprungsdiskussion ist auf jeden Fall Dieter Neumann auch Autor.

Ansonsten denke ich auch, dass ein Effekt ist, dass man als Jugendlicher oder Kind noch von viel mehr Büchern gefesselt wird. Zumindest ging es mir und vielen meiner Freunde so. Bin ich gefesselt, fallen mir Fehler kaum auf.
Allerdings hab ich auch den Eindruck, dass es Wellen gibt. In einigen Heynebüchern fielen mir vor 2/3 Jahren auch mal mehr Fehler auf (also in etwa Fehler alle 7-10 Seiten) und ein Buch aus der Harry Dresden-Reihe von Feder und Schwert war eine Katastrophe (da war gefühlt jede 2. Seite voller Flüchtigkeitsfehler). Im letzten Fall war aber auch ein hoher Zeitdruck da, wenn ich mich richtig erinnere. Aktuell kann ich das aber nicht behaupten.

Und dank der Rechschreibreformen sind wirklich viele Menschen so irritiert (mich eingeschlossen), dass sie Fehler sehen wo keine sind, wenn sie das nicht nachprüfen.

Und möglicherweise ist auch tatsächlich das Zeitbudget kürzer als früher und damit der Text fehleranfälliger.

Aber ich finde es vor allem schwierig, wenn man nicht mal konkret macht, was heißt denn viele Fehler? 3/Buch? oder 3/Seite? Gehts um logische/inhaltliche Fehler oder um Tippfehler? Ich finde, das macht schon einen Unterschied. Tippfehler stören mich weniger, Logikfehler sind aber schon blöd. Seit ich jedoch weiß, wie schnell das durch Überarbeitungen passieren kann, bin ich da auch gelassener. Das fehlt den meisten Lesern aber vermutlich.

Das einzige was mich wirklich massiv nervt ist, wenn Eigennamen in Serien plötzlich für ein Buch verändert werden.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Sturmbluth

Ich persönlich ärgere mich sehr über eine Häufung von Rechtschreib- und Grammatikfehlern im Buch. Ich finde, da hat sich dann jemand keine Mühe gegeben (sei es Autor, Lektor, Korrektor, oder der Verlag, der irgendwo gespart hat).

Meine Beobachtung ist, dass sich eine Häufung von Fehlern hauptsächlich in übersetzten Büchern findet. So als ob das Buch nur übersetzt, danach aber nicht mehr professionell korrigiert wurde, weil das Budget nur für die Übersetzung gereicht hat.

Lilian Bhara

Ich kenne schon Verlage, wo definitiv zu sehr geschlampt wird. Wenn meine Korrektorin mir erzählt, dass ein Verlag ca. 300 Seiten an sie schickt und will, dass die innerhalb von 3 Tagen korrigiert werden sollen mit 2 Durchgängen, dann ist schon vorauszusehen, dass es nicht aufgehen kann.

Es gibt aber auch genug Verlage, die sich sehr bemühen. Aber auch Korrektoren sind Menschen und fehlerfrei kann es gar nicht sein in der ersten Auflage. Da wäre schon ein Übermensch am Werk gewesen. Zumindest aber Logikfehler etc. sollte ein Lektor ausmerzen. Wenn sich mal eine Kleinigkeit durchschleicht, dann eben zur nächsten Auflage. Es sitzen nur Menschen dahinter und die sind nun mal nicht perfekt, egal wie sehr sie sich bemühen.

canis lupus niger

#10
Meiner Meinung nach lässt die Qualität der Korrektur beim Verlag schon nach. Dass Kleinverlage aus finanziellen Gründen nicht teure Profis beschäftigen können, ist nur ein Teil des Problems.

Hinzu kommen interne Fehler bei Korrektur/Lektorat. Bei meinem letzten Roman hatte ich das Pech, dass für die E-Book-Veröffentlichung nicht die endkorrigierte Version des Manuskripts verwendet wurde, die auch Grundlage der Print-Ausgabe war, sondern eine ältere, die natürlich noch etliche Fehler (mehr) enthielt. Sehr, sehr ärgerlich, vor allem, da es sich um eine vermeidbare Nachlässigkeit handelte.

Auch bei Großverlagen ist mir schon ein Nachlassen der Sorgfalt, bzw. eine Zunahme von Fehlern aufgefallen. Insbesondere bei Übersetzungen fremdsprachiger Werke scheinen weniger sorgfältig korrigiert zu werden, als die Orginalmanuskripte.
Zitat von: HSB am 19. August 2017, 09:03:31
Meine Beobachtung ist, dass sich eine Häufung von Fehlern hauptsächlich in übersetzten Büchern findet. So als ob das Buch nur übersetzt, danach aber nicht mehr professionell korrigiert wurde, weil das Budget nur für die Übersetzung gereicht hat.
Genau!

Wie Lilian Bhara gerade schrieb: Fehler passieren überall, insbesondere dort, wo an Geld und Personalstunden (die ja auch Geld kosten) gespart werden muss.

Slenderella

Hätte noch das Beispiel Battle Royale in der Version von Heyne. Groß und Kleinschreibung? Was ist das? Die ist super oft einfach falsch.
Die Hanni Münzer Dinger (von Piper? Oder auch Heyne): What? Logik? Da hat der Lektor wohl keine Lust drauf gehabt.
Hohlbein - hat immer Fehler. Oft ganz schlimme Wortwiederholeritis (dreimal hatte in einem kurzen Satz), die Lektor und Autor entgangen sind. Teilweise auch total dämliche Logikfehler.
Es - extrem fehlerhaft.
Die Nebel von Avalon - auch in der hundertdrölfzigsten Auflage nicht fehlerfrei.
Das gilt ja sogar für Schulbücher. Ich weiß nicht wie oft das bei euch vorkam, aber wie oft haben mein Mathe und Englischlehrer gesagt: "Ne, die AUfgabe nicht, die kann man nicht lösen, da ist ein Fehler drin?" oder: "Ne, da fehlt ein Wort, das kann man so nicht übersetzen!" Über Jahrzehnte hinweg, weil sie das jeder Klasse gesagt haben.
Gilt ja nicht nur für deutsche Bücher. Auch hier wieder Harry Potter lässt grüßen. Nicht mal der blöde Shakespeare ist fehlerfrei.

Die Seitenzahl wusste ich mal, aber ich kann sie dir gerade echt nicht sagen. Der Orden des Phoenix ist auch so dick x_X

Ich sag das auch jedem, der einen Fehler in einem meiner Bücher findet: Ein fehlerfreies Buch gibt es so gut wie nicht. Da bräuchte man ja für jedes Wort eine andere Person, die sich darum kümmert, denn irgendwem geht immer etwas durch, sobald er mehr als eine Seite gelesen hat. Ist einfach so. Ich selbst lasse auch zwei Personen beim Versenden von Probekapiteln drübergucken, dann kommt meine Agentin und dann ist's auch gut. Ein Verlag stört sich doch nicht an einem spontan großgeschriebenen Wort auf Seite 5 der Leseprobe, oder an einem falschen Komma auf Seite 10. Das kratzt die einfach nicht.

Sollte halt nur nicht aussehen wie beim letzten Analphabeten.
Ich brauch noch eine Katze
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Denn ich gehe heute abend
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canis lupus niger

Zitat von: Slenderella am 19. August 2017, 09:52:24
Ein Verlag stört sich doch nicht an einem spontan großgeschriebenen Wort auf Seite 5 der Leseprobe, oder an einem falschen Komma auf Seite 10. Das kratzt die einfach nicht.

Sollte halt nur nicht aussehen wie beim letzten Analphabeten.

Das sehe ich anders. Klar, Fehler passieren, und es ist fast unmöglich, sie alle zu finden. Aber darum bemühen sollte man sich schon, sowohl als Autor, als auch als Lektor/Korrektor. Ich hab mal gelesen, eine korrekte Rechtschreibung sei Höflichkeit gegenüber dem Leser. Das habe ich sehr verinnerlicht, weil ich es als Leser genau so empfinde.

Denamio

Zitat von: Coppelia am 19. August 2017, 06:55:42
Was Bücher betrifft, kann ich das schwer sagen. Ich persönlich finde eher selten Fehler, aber ich bin auch nicht besonders pingelig. Was ich aber aus meiner Erfahrung als Amateuercomputerspieldesignerin weiß: Es gibt Leute, die glauben, sie würden die deutsche Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung besser beherrschen als andere, was aber nicht der Fall ist. Diese Leute sehen gern viele Fehler dort, wo überhaupt keine sind. Sie sind so von sich überzeugt, dass nicht einmal ein Duden-Link sie eines Besseren belehren kann.
Weil sie jeder winzige Fehler - vorhanden oder nicht - in ihrer Theorie bestätigt, dass sie es besser wissen und andere ständig Fehler machen, kann ich mir gut vorstellen, dass sie dann solche Threads eröffnen und sich darüber auslassen, wie viele Fehler andere machen. Daher würde ich sagen: Wenn man selbst tatsächlich Fehler gemacht hat: die Fehler, wenn möglich verbessern, sonst nächstes Mal nicht mehr machen. Ansonsten: einfach die Leute ignorieren. :)

Sagt euch Coppi, Deutschlehrerin

Dem kann ich so nur zustimmen und möchte dem noch etwas anhängen. Gerade im Internet sind Rechtschreibfehler für viele ein Freibrief anderen Leuten so richtig an den Karren zu fahren. Da wird der Fehler oft für alle ins Rampenlicht gezogen und der Urheber quasi genüsslich an den Pranger gestellt. Der Fehlerfinder kann sich dann überlegen fühlen, weswegen dann oft auch getan wird, als wären die Fehlermacher dumm, faul oder beides.

Das schwappt immer mal wieder auch auf Buchleser über, an das Gemotze über Rechtschreibfehler in Texten erinnere ich mich bis in die Anfangszeit des Internets. Wahrscheinlich war es auch vorher schon immer wieder ein Thema, nur das die betreffenden Leute es davor nicht in die Welt tragen konnten und deswegen auch nicht genüsslich drauf herumtanzen konnten.

Slenderella

Zitat von: canis lupus niger am 19. August 2017, 10:26:19
Zitat von: Slenderella am 19. August 2017, 09:52:24
Ein Verlag stört sich doch nicht an einem spontan großgeschriebenen Wort auf Seite 5 der Leseprobe, oder an einem falschen Komma auf Seite 10. Das kratzt die einfach nicht.

Sollte halt nur nicht aussehen wie beim letzten Analphabeten.

Das sehe ich anders. Klar, Fehler passieren, und es ist fast unmöglich, sie alle zu finden. Aber darum bemühen sollte man sich schon, sowohl als Autor, als auch als Lektor/Korrektor. Ich hab mal gelesen, eine korrekte Rechtschreibung sei Höflichkeit gegenüber dem Leser. Das habe ich sehr verinnerlicht, weil ich es als Leser genau so empfinde.

Es stört sie aber effektiv einfach nicht. Natürlich bemüht sich jeder. Steht doch da. Drei Leute lesen bei mir Korrektur, bevor das irgendwer in die Hände bekommt, der dazu etwas entscheiden soll. Aber ob das Manuskript nun gemacht wird oder nicht, entscheiden keine zwei Fehler in einem Probekapitel von 30 Seiten. Völlig irrelevant.
Ich brauch noch eine Katze
Und ein Beil wär nicht verkehrt
Denn ich gehe heute abend
Auf ein Splatter-Pop-Konzert