Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Allgemeines => Tintenzirkel => Thema gestartet von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00

Titel: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Zirkel,

jeder kennt das ja, mit der heißgeliebten Schreibblockade. Jeder hat sie, mal kürzer, mal länger. Aber... was macht Ihr dagegen?

Verratet doch einfach mal Euer Geheimrezept!

Und ich mache den Anfang (die, die gerade eine zweijährige Blockade hinter sich hat...):

Also, ich habe mir zuerst so einen DinA5-Block geholt und den innerhalb eines Monats vollgeschrieben. Mit Gedanken, Ideen vollgestopft, es als Tagebbuch mißbraucht und gehörig über alle möglichen Leute geschimpft. Ein paar Texte sind auch entstanden, naja, eher Passagen, aus denen mal Texte werden könnten. Eine Homepage habe ich darin geplant, all sowas. Ich glaub, sogar einen Einkaufszettel habe ich reingeschrieben. Hauptsache, das Ding ist voll, und ich habe geschrieben. Irgendwas. Das war letzten Monat. In der Zeit habe ich dann auch eine Methode aus "alten Tagen" angewendet, einfach eine Passage (oder mehrere für mehrere Texte) aus einem Buch, das ich noch nicht gelesen habe, rausschreiben und weiterdichten. Egal, ob das, was ich da schreibe zum richtigen Hergang des Buches paßt oder nicht. Wurscht, hauptsache geschrieben.

Ja, und jetzt (ich verkünde es gaaaaanz stolz): Ich bin auf der vierten, getippten Seite einer neuen Geschichte!! Und so richtig motiviert. Gott, jetzt merk ich erst, wie sehr mir das Schreiben, das Phantasieren gefehlt hat.

Also, her mit Euren Tipps!  ;)

Gruß, Julia
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hm, ich schreibe dann meist Szenen, Abrisse, irgend etwas. oder ich bastel an älteren Sachen herum.
Die letzten zwei Jahre habe ich kaum geschrieben, weil ich irgengwann festgestellt habe, dass ich nicht schöpferisch kreativ bin. Ich kann keine Ideen, nichts völlig Neues schaffen, geht einfach nicht.
Dafür stellte ich dann irgendwann fest, dass ich aber, wenn ich einmal eine Idee von irgendwoher habe, diese hervorragend ausbauen und zu einer Geschichte machen kann. Seit ich das akzeptiert habe, kann ich wieder schreiben. Gutes Gefühl!

Das heißt, mein Rezept wäre dann wohl: Ursachensuche. Eine Schreibblockade kommt normalerweise nicht einfach so. Also: gucken wo sie herkommt und da was zu ändern (oder akzeptieren) versuchen.

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Wenn ich mal nicht schreiben kann und dieser Zustand nicht allzulange anhält, akzeptier ich ihn erst mal. Dauert es länger mach ich was anderes, wie malen, Gitarre spielen oder an meiner Homepage basteln. Oder ich schnapp mir was handwerkliches, was schon lange darauf wartet fertig gestellt zu werden.
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Erfolgserlebnisse in anderen Bereichen auch das Schreiben begünstigen.   :D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kaeptn am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich lass es einfach liegen.... Aus früheren Erfahrungen hab ich gemerkt das ich selbst Überabeitungen aus einer Unkreativen Phase im Nachinein doch nur wegschmeisse.

Was heisst eigentlich Blockade? Ich meine, schreiben kann ich immer.... Aber ich habe manchmal eben einfach keine Lust, bin nicht motiviert => unkreativ => es kommt nix dabei rum.

Einen echten Boom krieg ich immer durch Filme. So was richtig mitreissendes, egal ob nun von wegen Spannung oder Gefühlen usw.... Herr der Ringe war sowas. Nachdem ich da aus dem Kino kam, diese Wahnsinnsatmosühäre gespürt hatte, da war ich inspiriert, motiviert und kreativ....
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Shaevairc am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hm... Schreibblockade... wenn dann passiert mir das nur, wenn ich zwanghaft zu nem bestimmten Thema schreiben will, dass mich sowas packt. Aber sonst... oft hab ich einfach keinen Bock was zu schreiben, aber ich würde das nicht Schreibblockade nennen.
Was Käptn gesagt hat, von wegen Filmen, dem muss ich zustimmen. Allerdings geht bei mir derartige Motivation nach hinten los. Anstatt neue Ideen für eine vorhandene Story zu bekommen, bekomme ich lauter Ideen für neue Stories...  :-[
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also, gerade so geniale Filme lenken mich eher ab weil ich mcih dann zu sehr auf das konzentriere, was mir an dem Film gefallen hat. Neue ideen löst sowas bei mir nicht aus, im Gegenteil... Aber ist wohl geschmackssache.

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Arielen am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich stecke im Moment in einer hefrigen Schreibblockade, habe auch keine Ideen mehr, so daß mir nichts anderes übrig bleibt, mich erst einmal mit meinen alten Texten zu beschäftigen und zu versuchen, Ideen weiterzuschreiben, oder eben was ganz anderes zu machen und das Schreiben ruhen zu lassen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Neben dem Beschäftigen mit alten Texten hilft auch das Lesen der Texte Anderer.
Bei mir weckt das immer den Ehrgeiz, mit der eigenen Geschichte weiterzukommen.  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo!

Meine "Schreibblockaden" heißen leider Ideenlosigkeit und ereilen mich zumeist dann, wenn ich alleine über eine Geschichte nachbrüten muß.
Nun bin ich allerdings auf einer weiteren Autorenschreibseite und habe dank des Chats dort alle 14 Tage Brainstorming mit dem Ergebnis, das meine (zumeist sehr skurille) Fantasie fließt wie blöd.
Brainstorming ist meines Erachtens bei Schreibblockaden sehr zu empfehlen.

Gruß

Feuertraum
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Ary am 01. Januar 1970, 01:00:00
 :-/ Ich stecke auch gerade mal wieder ganz tief im kreativen Loch. Allerdings sind Ursachen wie Streß, chronischer Zeitmangel und Dauermüdesein auch nicht so liecht aus der Welt zu schaffen...
Allerdings, was mich bei der Stange hält, sind tatsächlich die Geschichten von anderen oder die Diskussion mit anderen über das Zeug, das bei mir herumliegt und darauf wartet, weitergeschrieben zu werden - so eine Art Partnerbrainstorming, wie ich es am lezten Wochenende mit Lastalda produziert habe.Jetzt muß ich nur noch sehen, was dabei rauskommt.

Aryana
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich glaube nicht, daß es ein Geheimrezept gegen Schreibblockaden gibt. Es sei denn: Das Geheimrezept ist die Schreibbliockade selbst. Gibst sie uns doch die Gelegenheit zu leiden. Und zu jammern. Sich von aller Welt bemitleiden zu lassen. Alle Welt um Inspiration anzuschnorren...
Wie sollten die Leute merken, daß ich Autorin bin, wenn ich keine Schreibblockaden hätte? Wenn ich nur still in meinen Block schmiere - das merkt doch kein Aas. Aber vor dem Block sitzen, ud seufzen. Den Füller aufnehmen, den Füller weglen, wieder seufzen. Auf und ab gehen. Zum Telefon greifen, den Liebsten anrufen, oder die Busenfreundin: »Ach, ich habe so eine schlimme Schreibblockade!«

Und das tolle ist, man bekommt Gehör. Wann passiert einem das sonst?
»Ich habe Zahnschmerzen!« - »Geh zum Arzt.«
»Mir tut der Kopf weh.« - »Nimm Aspirin, geh zu Bett.«
»Und erst mein Ischias!« - »Meine Oma ißt so gerne Fischplatte ...«

Kein Mitleid in dieser weiten Welt. Doch die Schreibblockade dagegen!
»Hast du schonmal mit Kochen versucht, warte, ich mail dir mal ein leckeres Rezept ...«
»Ein feiner Wein, wie wär's damit? Tu dir mal was gutes ...«
»Nimm ein heißes Bad, entspann dich mal ...«
»Wir können ja ins Kino gehen ...«
»Vielleicht hilft es, wenn wir einen Ausflug machen ...«
»Erzähl mir doch mal, wo da gerade hängst, vielleicht hab ich ja eine Idee ...«
Und schon steht man da, wo man als Autor hinwill: Im Mittelpunkt. Lerne klagen, ohne zu leiden, heißt die Devise.

Ich habe mal in der Bahn einen Juzngautor mit Schreibblockade erlebt. Er seufzte und litt, daß es eine helle Freude war. Schrieb Zeilen in seine Block, seufzte, riß die Seite heraus und knüllte sie zusammen, hub wieder von vorne an ... Er litt immer mehr, offensichtlich aber darunter, daß ihn niemand darauf ansprach. Ich saß ihm gegenüber und lächelte nur wissend. Und machte mir im Kopf folgendes Gedicht, von dem, da ich es niemals - bis heute - aufgeschrieben habe, nur die letzten Zeilen erhalten sind:

Drei Stifte hat er wohl zerkaut, zehn Seiten sind zerrißen:
Die Muse hat ihn nicht geküßt - sie hat ihn wohl gebissen
[/i]

Wenn ich eine Schreibblockade habe, denke ich gerne einen Moment lang an diese Szene zurück.
Und dann stürze ich mich genüßlich ins Elend.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Shaevairc am 01. Januar 1970, 01:00:00
Über DIESEN Aspekt einer Schreibblockade habe ich noch gar nicht nachgedacht *gg* mir gefällt der Vers dazu  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zitatrei Stifte hat er wohl zerkaut, zehn Seiten sind zerrißen:
Die Muse hat ihn nicht geküßt - sie hat ihn wohl gebissen

Ohhhh... ich kann ihn so gut verstehen...
Ich lass mir bei sowas Zeit... sie dauern bei mir nie länger als zwei Wochen, dann rollt die Sache wieder.  Warum ich sie bekomme... keine Ahnung. Schreibblockaden sind wie Männer: man weiß nciht, wie man an sie gerät, man hat seine liebe Not, im sclimmsten Fall deprimieren sie ungemein... kurzum:man ist froh, sie wieder loszuwerden(merkt man, dass ich was gegen die Männerwelt hab? sorry an alle Jungs...)

Allerdings hilft es mir, mcih so langem it etwas zuzumüllen, bis ich etwas schreiben MUSS, um es loszuwerden. zum beispiel hab ich mich mal bereit erklärt meiner kleine Verwandtschaft zigtausendmal "Rapunzel" vorzulesen. am Ende hatt ich das so über, dass ich die schönste Verarsche rausgehauen hab - und schau an, es gin wieder!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
[(merkt man, dass ich was gegen die Männerwelt hab? sorry an alle Jungs...)

PÖH!!!

Frauen
Grummelz

Feuertraum
(glücklicher Single)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
So... wegen meinem Vergleich Schreibblockade - Männer.
Es gibt einen WESENTLICHEN Unterschied zwischen ihnen, zumindest akut und bei mir:
die einen bin ich los und die anderen... kündigen sich an.
Anders gesagt: Kerle bin ich los, Schreibblockade ist im Anmarsch.
Vielleicht wäre es ganz gut, ich hätte wieder ein bisschen Zeit für andere Dinge, aber da gibt es so ein kleines Problem:
Sobald ich besuch von diesem Ding bekomme, leide ich an akuter bis chronischer Antriebslosigkeit. Schreiben ist sozusagen mein innerer Antrieb, mit dem ich mir sage: "So, wenn du diesen beknackten Satz von Ovid(ich hasse ihn) übersetzt hast, kannst du wieder eine Seite kritzeln."
Ja... wenn ich dann weiß, dass ich ohnehin keine Ideen habe, is das ein bisschen ungünstig...  
Aber selbst wenn... ich hab bei einer Blockade wirklich zu gar nix lust... nicht mal zu meiner geliebten Quetschkommode(will sagen Akoordeon) zieht es mich wirklich hin...
Die Folge ist dann... das kaffeesüchtige Etwas st gereizt. Meine Mitmenschen meiden mich in dieser Zeit seeeeehr großzügig.
Mal sehen, wie ich das diesmal loswerde...

24. 01. 05: Neues Geheimrezept: zeichnen. Sobald ich eine Blockade habe, werd ich die Szenen, an denen es hängt, auf Papier bannen. Auf einmal gings nach Kunst wieder... da hab ich mich intensiv mit der Graphitkreide und einem leeren Blatt Papier beschäftigt und die Szene über die ich gebrütet hab, gezeichnet... sah nciht grad schön aus, aber es hat geholfen... noch ein paar Blockaden mehr und meine bilder werden halbwegs ansehnlich.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Schreiben ist etwas Tolles. Ich habe ein ganzes Bücherregal mit Büchern über Bücher, Bücherschreiben, Bücherlesen, Bücherschreiber, Büchermacher und Bücherverkäufer. Ich bin durch Dutzende Internetforen gereist und habe jedes Thema gelesen, das mit "Wie man..." anfängt. Ich kenne sie alle: die Tipps und Tricks, die Gebrauchsanleitungen, die sprachlichen Kniffe und die Stilmittel, sämtliche Gesetze der Sprache und wie man sie bricht. Ich kann eine Novelle von einer Kurzgeschichte unterscheiden und ein Oxymoron von einer Synekdoche. Ich kenne James N. Frey, Wolf Schneider, Wilhelm Ruprecht Frieling, Fritz Gesing, Natalie Goldberg, Sibylle Knauss und Jürgen vom Scheidt. Ich kenne alle Vor- und Nachteile von Agenturen, ich weiß, wie man ein Exposé schreibt und welche neuesten Veränderungen das Urheberrecht gerade durchläuft, und ich jammere in diversen Foren über meine Schreibblockaden und finde überall mitfühlende Unterstützung. Vor ein paar Tagen habe ich mir zusätzlich zu Sol Steins "Write Pro Fiction" Anthemions "StoryLines" auf den Computer gezogen und mich über die Möglichkeit gefreut, virtuelle Karteikarten anzulegen und meine Notizen in eine hübsch gestaltete Datei zu tippen, nachdem ich mit echten Karteikarten und Tausenden von Zetteln und Papierfetzen gnadenlos gescheitert bin. Kurz, ich habe die besten Voraussetzungen, um ein Buch zu schreiben.

Warum, zum Teufel, tue ich es nicht?

Ich weiß noch, wie ich mit dem Schreiben angefangen habe: auf einer mechanischen Schreibmaschine, die ich vor mittlerweile 28 Jahren zur Konfirmation bekommen habe. Damals habe ich nicht an Veröffentlichung und Weltruhm gedacht und mich auch nicht mit Tolkien verglichen. Computer und Internet gab es nicht, und Patiencen zu legen war so monströs langweilig, daß ich nicht begreife, wieso ich gestern schon wieder sechs Stunden am Stück die FreeCell-Version "Forty Thieves" gespielt habe, die es als teuflischen Bonus bei der Installation von StoryLines gratis gibt. Einen Fernseher hatte ich auch nicht, nur einen knarrenden Kassettenrekorder, auf dem das "Rock-Requiem" rauf und runter dudelte. Alle 45 Minuten war ein Kassettenwechsel fällig - nur daran merkte ich, wie die Zeit verging. Da ich keine Freunde hatte, gab es auch kein Bedürfnis, das Geschriebene jemandem zu zeigen oder irgendwem die Ohren vollzuplärren, wenn mir gerade nichts einfiel. Alles, was ich wollte, war:

Eine Geschichte zu schreiben.

Meine Ideen sammelte ich in Schulheften, auf Notizzetteln und in einem Ordner. Wenn mir gerade nichts einfiel, blätterte ich darin herum und warf mich schon nach kürzester Zeit wieder an die Schreibmaschine. Sie stürzte nie ab, das Farbband war bis zu den blassesten Grautönen beschreibbar, und der Text war sofort da - sichtbar, lesbar und haltbar auf Papier. Das beste Backup, das man sich vorstellen kann. Später malträtierte ich eine elektrische Schreibmaschine und war damit noch viel glücklicher, weil ich Tippfehler gleich mit dem ultracoolen Korrekturband ausmerzen konnte und dadurch ein schön sauberes Schriftbild bekam. In dieser Zeit entstanden nicht nur 6000 Seiten Rabenzeit, sondern auch noch rund 1000 Seiten Kurzgeschichten, Romananfänge, Gedichte und massenweise Schrott. Viele Jahre lang habe ich mir nicht vorstellen können, daß es Menschen gibt, die überleben, ohne zu schreiben.

Ich will hier weder gegen Computer oder das Internet noch gegen Schreibbücher und -foren wettern, und schon gar nicht gegen meine Freunde. Im Gegenteil: ich bin sehr froh und dankbar, daß ich sie habe.

In irgendeinem Buch habe ich mal die Widmung gelesen: "Für meinen Freund XXX, ohne dessen tatkräftige Hilfe und Unterstützung dieses Buch schon viel früher fertiggeworden wäre." Wäre es auch so gut geworden? Das weiß ich nicht, ebensowenig wie ich weiß, in welcher Geistesverfassung sich der Autor ohne die Hilfe des Freundes befunden hätte. Ich habe durch die Bücher, Foren und Freundschaften jede Menge gelernt, das mir beim Schreiben zugutekommt. Alle Tipps und Tricks, Kniffe und Stilmittel zu kennen, ist eine tolle Bereicherung für das Schreiben, und die vielen Möglichkeiten der Verwaltung, Sortierung und Analyse sind unendlich hilfreich. Sie dürfen nur nicht vom Schreiben ablenken. Sie dürfen das Schreiben nicht ersetzen. Selbst dieser Text hier lenkt mich gerade davon ab, das nächste ? ? ?-Kapitel zu schreiben oder an Rabenzeit weiterzuarbeiten.

Wenn man ein Buch jemals beenden will, gibt es nur eine einzige Option:

Schreiben.

(Und jetzt stelle ich diesen Text ins Tintenzirkelforum und schaue dann immer mal wieder nach, was die anderen dazu sagen.  ;D )
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lomax am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatWenn man ein Buch jemals beenden will, gibt es nur eine einzige Option: Schreiben.

Dem kann ich nur zustimmen. Und schreiben ist auch die beste Methode, um besser zu schreiben. Das bringt mehr als Ratgeber lesen und lange über das Schreiben zu reden.

Aber den Computer möchte ich trotzdem nicht missen. Meinen ersten Roman habe ich per Hand vollendet. Das ist verglichen mit Tippen doch eine elende, langwierige Mühe. Und bei jedem Überarbeiten schreibt man komplett noch mal alles ab und baut neue Fehler rein. Nein, der Computer ist sicher eine wertvolle Hilfe, um bessere Texte zu schreiben und das auch noch schneller. Man muss ihn nur zum Schreiben nutzen, nicht zum spielen  ;D  
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatMan muss ihn nur zum Schreiben nutzen, nicht zum spielen  
Ja, das ist wohl ein wahres Wort... ^^

Aber so sehr der PC zum spielen, surfen oder was auch immer verlockt, ohne mein Textverarbeitungsprogramm möchte ich auch nicht sein. Ich schreibe zwar den ersten Entwurf und die erste Abschrift mit der Hand, aber danach wird alles abgetippt und gleich nochmal verändert.
Und der Vorteil, ein fertiges Kapitel direkt auszudrucken und dann sauber vor scih zu haben ist unschätzbar. Zumal Korrekturen viel leichter von der Hand gehen, wenn man nicht bei jedem dritten Wort grübeln muß, was es denn nun genau bedeuten könnte  (passiert mir gerne, vor allem, wenn ich einen kreativen Schub hatte und furchtbar schnell geschrieben habe  ;D).

Und 100% richtig ist , daß eine Schreibblockade nur durch schreiben überwunden wird.

LG
Moni
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Stefanie_Gasch am 01. Januar 1970, 01:00:00
schreibblockaden sind schrecklich! meine letzte liegt zum glück schon etwas zurück! (die blockade dauerte zum glück nur 1 jahr! ich wüsste nicht was ich gemacht hätte wenn ich die nicht wieder losgeworden wäre!!!)

bei einer blockade hole ich mir hilfe von meinen musen (freunden) und rede mit ihnen über die story. wenn das nix helfen sollte, dann setzte ich das ganze in selbstgesprächen fort!
(kann man sich so vorstellen: ich liege abends im bett, sollte eigentlich schlafen, da ich schule habe, der uhrzeiger wandert gen nullpunkt. ich überlege krampfhaft was  ich denn in meiner story schreiben könnte und labere die decke mit meinen ideen zu, die decke aber reagiert überhaupt nicht auf meine einfälle. irgendwann stolpere ich dann über eine gute idee und schreibe sie mir sofort auf. dieser vorgang wiederholt sich, bis mein vater, etwa 1 uhr, in meiner tür steht und mich fragt mit wem ich denn bitte über den richtigen gebrauch eines zauberstabs rede.)

mir hilft's!! (aber ich würde diese methode nicht jedem empfehlen, der nicht von sich behaupten kann "ich bin pervers" über eine öffentliche straße gebrüllt zu haben.^^)
(führt wie man liest zu leichten schäden im denkprozess!^^)
ciao!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also ich hatte bis jetzt erst eine richtige Schreibblockade, die ging aber ein paar Jahre... Lag aber vor allem daran, dass ich zunehmend überzeugt war, eigentlich gar nciht schreiben zu können... Was auch nicht ganz falsch war, nur dass mein Problem gar nicht das Schreiben sondern das neu ausdenken war und ist.... Aber wenn man das einmal akzeptiert hat, ist es nicht wirklich problematisch - man kann sich ja von außen Inspiration holen.

Klar, so Phasen wo einem nicht einfällt, wie man richtig weitermachen soll, gibt es immer mal... Gehört irgendwie auch dazu. Kreative Pause würde ich es nennen. Normalerweise vergeht das irgendwann... (meine Erfahrung) Und wenn man (wie ich es diesmal endlich getan habe) die Geschichte vorher schon gut duirchplant und durchstruktoriert, sodass nur noch Details fehlen, die dann eben beim Schreiben entstehen, passiert so etwas sowieso deutlich seltener...

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Inzwischen bin ich dieses verfluchte Ding mal wieder los... hat mich 5 Blöcke Zeichenpapier und 10 Bleistifte gekostet. Samt einer Graphitkreide und einer Dose Haarspray um das zu fixieren.
Mit anderen Worten: ich hab angefangen zu zeichnen. Hab ich zwar schon früher, aber langsam werd ich richtig gut... *übertreibt*
Ehrlich noch ein paar solche Phasen... *drop*
Trotzdem hasse ich sie. Ich drehe jedes Mal fast durch, wenn es passiert. Aber die Blockade ist wie ein Kerl: sie kommt und geht wie sie will. Und ich für meinen Teil bin froh, wenn sie beide mal weg sind.
(Sorry an alle Herren im Forum)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Gewissen am 01. Januar 1970, 01:00:00
schreibblockade entsteht bei mir oft, wenn ich denke, der wElt dort draussen gerecht zu werden, auf deutsch statt meine eignen Texte zus chreiben nur pseudo geschwafle zu Papier bringe, und erkenne, es führt zu nichts...es sind oft Gedanken, nicht wert genug zu sein...es war aber alles mal, nun habe ich all diese zwänge abgestriffen, anderen etwas beweisen zu wollen...ich habe auf mein Innerstes gehört...nur das genacht, was ich wollte, sprich geschrieben ohne zwänge...herrlich , welche Befreiung...aber das wichtigste war das eine entscheidende Buch von julia Cameron:Von der Kunst des Schreibens, es ist ein muß für alle, die aus der Schreiberei nicht nur einen Wissenschaft machen wollen, die noch einen kleinen Funken Träumerei in sich bewahren wollen, obwohl man immer irgendwelchen Zwängen unterlegen ist...scheinbar...ich für meinen teil habe nun schon mein erstes Buch fertig, weggeschickt, zwar noch kein Feedback bekommen, aber ich für mich kann sagen, ich bin bereits erfolgreich, ohne ein auf mich einwirkendes wohlwollendes:Du bist erfolgreich...du mußt gan z einfach an doich glauben aber auch wissen, was dir gut tut, du mußt dich selber kennen...das ist wichtig...es nicht nur einfach Schreiben und dann ist gut, du mußst mit dir im Einklang sein...übrigens daüber schreibe ich jetzt mein aktuelles Buch, über Eigenmotivation, sehnsüchte, aber auch übers schreiben...Eurer Gewissen...antwortet mich...fragt mich
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Gewissen, willkommen im Forum!

Ehm, auch für den Fall, daß es komisch klingt: darf ich dem Gewissen ins Gewissen reden? Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten und in Postings auch schon mal Absätze setzen, das erleichtert den anderen das Lesen deiner Texte, danke!

LG
Moni
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich bin auf eine Website gestoßen, die gerade was Schreibblockaden anbelangt, recht gute Tipps beinhaltet:

http://www.mardou.de/beat/motivierbar-index.htm

Schaut vor allem mal in den Bereich "Hindernisse und Ursachenforschung", ich habe mich in einigen Punkten wiedergefunden und konnte damit auch etwas anfangen.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Liebes neues Mitglied mit dem Pseudonym "Gewissen", ich habe eine Bitte an dich: Nenn dich anders. Du bist nicht mein Gewissen, und ich fürchte, ich werde nichts von dir lernen können, wenn du mit einem so arroganten Anspruch hier hereinschneist. Wir sind hier keine Selbsthilfegruppe Anonymer Autoren, die von irgendwem gerettet werden wollen. Wir schreiben und haben auch schon diverse Erfahrungen gemacht, was das Schreiben, Lektorieren und Veröffentlichen angeht. Also fang bitte etwas bescheidener an.

Für dein eingeschicktes Manuskript wünsche ich dir viel Erfolg, hoffe aber, daß du darin weniger Rechtschreibfehler und "..." hast als in deinem Beitrag, denn sonst wird das nichts, ganz gleich, wieviel Eigenmotivation und Sehnsucht darin steckt. Lektoren sind bei so etwas ziemlich hart.

Und es heißt "antwortet mir". Nicht "mich".

Gruß

Astrid
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Stefanie_Gasch am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallöli!! ;D
Erstmal wollte ich sagen, das ich hier Niemanden mit "Gewissen" anrede! (Ich habe Keins und will auch Keins!!!)
Dann wollte ich noch etwas zum Beitrag loswerden:
Ich finde es gut, dass du (da oben) den Mut hast frei zu schreiben und zu denken! und ich finde es toll das du deine Meinung sagst (Wenn auch mit vielen [Rechtschreib-]Fehlern)
Aber ich erkenne da wenig bis keine Beziehung zu einer Schreibblockade!  ::) Also überleg doch bitte das nächste mal etwas womit dein Post zu tun hat, oder erkläre die Zusammenhänge genauer!! ;)
Das war's auch schon!

Ciao.
Stefanie
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Uff... Tja, zum Thema Schreibblockade:
Mich hat es anscheinend gerade erwischt.
Es ist schwer zu beschreiben...
Nachdem ich Samstag Abend meinen letzten Roman fertig gebracht habe (wobei sich irgendwie noch immer kein Gefühl der Freude eingestellt hat - vermutlich, weil ich mit dem Schluss nicht zufrieden bin), hat mich irgendwie die Lust zum Schreiben verlassen. Noch vor drei Tagen hätte ich jedem bestätigt, dass ich ohne Schreiben nicht leben kann, aber jetzt habe ich keine Lust mehr dazu. Irgendwie sehe ich den Sinn nicht mehr darin.
Ich habe mein nächstes Projekt (oder das, was es werden sollte) im Kopf schon praktisch fertig. Auch der Anfang existiert schon, aber jetzt habe ich keine Lust mehr, obwohl ich von der Idee sogar überzeugt bin.

Nun ja, vielleicht ändert sich das, wenn es mir wieder besser geht, und vielleicht kommt dann auch die Motivation zurück. Manchmal ist es ja so, dass irgendwelche Sorgen oder Ängste im Weg stehen, und ich frage mich derzeit, wie es mit meiner Zukunft wohl wird. Davon ist die Zukunft des Schreiben wohl abhängig.

Ansonsten: Habt ihr eine Idee, wie man den Willen wiederfindet, die Menschen mit den eigenen Geschichten zu verzaubern? Vielleicht mangelt es momentan auch daran...

(Es tut auch ganz gut, sich hier ein bisschen auszuweinen, und zu sehen, dass man nicht die einzige ist, der es so geht. Manja, auch ich habe mich in den letzten Tagen wieder sehr viel künstlerisch betätigt, allerdings mit Ölfarben. Geholfen hat es mir leider nicht...  :()

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hm, das klingt für mich so, als ob der Grund tatsächlich der Schluss wäre, der Dir nicht gefällt. Überleg doch mal genauer. Warum gefällt er Dir nicht? Was gefällt Dir nicht daran?
Ich fürchte nämlich, solange Du dies nicht zu einem für Dich befriedigenden Abschluss bringst, wird Dich diese Schreibblockade verfolgen. Ich kenne das selber, solange der Schlussstrich nicht ordentlich ist und man mit dem letzten nicht zufrieden ist, sagt sich das Unterbewusstsein "Was soll's, wird eh wieder Mist, dann kann ich's auch lassen..."

Das wäre jedenfalls mein Tipp.

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Dann hoffe ich mal, dass es tatsächlich daran liegt.

Nach einem ausgiebigen Bad habe ich jetzt sogar eine Idee, in wie weit ich den Schluss ohne größere Mühen so umgestalten kann, dass ich damit zufrieden sein kann.

Auf jeden Fall Danke für deinen Rat!

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Meine aktuelle Schreibblockade liegt darin begründet, daß ab morgen mein ? ? ?-Buch in den Handel kommt und GELESEN wird. Von LESERN. Ich hab die totale Panik, daß es nicht gut ankommt, und das blockiert bei mir zur Zeit alles andere. *grusel* :( Ein Geheimrezept dagegen hab ich nicht. Vielleicht einer von unseren schon veröffentlichten Zirklern? Arielen? Linda? Lomax?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lomax am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatIch hab die totale Panik, daß es nicht gut ankommt, und das blockiert bei mir zur Zeit alles andere. *grusel* Ein Geheimrezept dagegen hab ich nicht. Vielleicht einer von unseren schon veröffentlichten Zirklern? Arielen? Linda? Lomax?

Ich kann dir leider kein Rezept ausstellen, weil ich letztlich doch nie in deiner Lage war. Ich habe immer nur für Leser geschrieben, habe den Leser schon beim schreiben im Hinterkopf und so ändert sich bei der Veröffentlichung in dieser Hinsicht bei mir eigentlich nichts. Außerdem, wenn ein Buch zur Veröffentlichung abgegeben wurde, ist es für mich eigentlich abgeschlossen, erledigt ... Ich habe dann das Gefühl, dass ich nun nichts mehr daran tun kann, und das ist auch der Punkt, an dem ich loslassen kann. Es ist mehr eine Erleichterung, und es macht bei mir in erster Linie den Kopf frei, wenn ich weiß, das ein Buch auf dem Weg zum Leser ist.

Aber das dürfte kein Rezept sein, mit dem dir geholfen ist. Ich würde sagen, es ist eher eine Frage der Mentalität als einer bewussten Strategie.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hi Astrid,

wenn du mich so fragst ...

mh, ich kenne eine gewisse Nervosität nach Abgabe des Manuskriptes. Da kommt es zum Lektor und das ist schon nervenaufreibend, weil es im Lektorat nicht um Rechtschreibfehler geht, sondern ebenso um die Struktur und alles andere. Und dazu bedenke man Faktor Zufall, was dem Lektor nun gefällt oder nicht. Wie wird das Script aufgenommen, was soll noch daran getan werden?

Ist diese Hürde überstanden warte ich ungeduldig darauf, dass das Werk endlich erscheint!

Wenn das schließlich rauskommt, überwiegt eigentlich die Freude. Endlich kann man drüber reden und es jemandem in die Hand drücken.  Endlich kann man das Netz nach Rezensionen durchforsten, auch wenn einem der Verstand sagt, dass es einen Tag nach Auslieferung eigentlich keine Rezis geben kann.  :)


Ansonsten kann ich mich eigentlich nur Lomax anschließen.  

 Ich schreibe für Leser, nicht (nur) für mich, sondern auf Reaktionen hin, auf Dialog. Ich finde es spannend, was andere in Szenen sehen (oder interpretieren), sehe gerne Zeichnungen von anderen zu meinen Figuren und so.

Da ich mir in den Entstehungsprozess nicht gerne von 3. reinreden lasse, ist  der Abschluss (oder gar die Veröffentlichung) der Moment, wo das Werk für sich bestehen muss.
So gesehen sind Bücher für mich wie Kinder. Ich erschaffe sie, präge sie, aber irgendwann müssen sie in die Welt hinaus und auf eigenen Beinen stehen. Dann kann ich nicht (mehr) beeinflussen, wer sie liest, wem sie auf ihrem Weg begegnen, ob sie sich gegen die anderen behaupten können usw.
 
Was die Angst betrifft, ob das eigene Werk gut ankommt, die hat man wohl immer ein bisschen. Ich kenne keinen Autor, dem das total am Hinterteil vorbeigeht.
Aber mit der Zeit härtet man ab. Auch dabei sind z.B. Fanzine-Veröffentlichungen eine gute Schule, denn man lernt, "du kannst es nicht jedem recht machen"
Irgendwer wird IMMER motzen und schimpfen. Man kann bloß  hoffen, dass die Kritiker nicht unbedingt an den Multiplikatoren-Stellen sitzen.   >:(   Aber schlechte Werbung ist immer noch Werbung und so mancher Leser  wird durch Verrisse erst neugierig.

Liebe Astrid, was nun die "3 Fragezeichen" angeht: Nervosität ist normal, Panik allerdings wohl unangemessen. Das Buch hat ja die Qualitätsstandards des Lektorates  schon erfüllt und kann nicht schlecht sein. Es kann nur passieren, dass es  nicht jedem gefällt (was eigentlich (normal ist! Irgendwann gewöhnt man sich daran)
 Und wenn man als Autor der Ansicht ist, sein Bestes gegeben zu haben, das Beste, das in der gegebenen Zeit und unter den jeweiligen Umständen möglich war, dann ist das, fnde ich, eine gute Basis.  Tief durchatmen und alles andere auf dich zukommen lassen. Schreibpause einlegen bis das Gehirn wieder normal arbeitet.
Wetten, du wirst euphorisch sein, wenn die erste gute Meinung zum Roman eintrifft? Und auch Gemosere ist kein Beinbruch. Kritik ist immer leichter als selbst besser machen.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Jupp... für mich waren die Absagen, die ich erst kassiert habe, der reinste Weltuntergang. Dann die nächste und jedes mal war ich hibbelig. Solar war am schlimmsten. Hat mir immer nur teilweise zugesagt ("Ja, so 80% würd ich sagen...") Und dann der anruf, dass ich angenommen bin. Ich war danach erstmal fertig. So was... und jetzt wart ich ungeduldig, ob das Buch zum Stichtag(14.02) erscheint. *Fingerkau*
Aber naja... es hat die Prüfung durch den Lektor bestanden. Mein Freundeskreis(vor allem die Beta-leser) bettelt um die nächsten Kapitel des zweiten Teils. Ich habe selbst ein gutes Gefühl bei dem Buch(bis auf Kapitel 8... gott, is das peinlich...)
Das ist das, was ich mir sage, wenn ich vor Nervosität fast umkippe.
Außerdem: ich schreibe eigentlich für mich. Wer meinen Geschmack mag, liest es auch und das ist schön. Wenn ich den Geschmack einiger Leute nicht treffe... naja...

Ach ja, ehe ich es vergesse:
Liebes Gewissen:
Nenn dich anders, bitte. Ich habe selbst ein Gewissen und brauche kein zweites.
Was deine Meinung betrifft: vielleicht trifft es auf dich zu, aber auf mich oder sonstwen anderen umgemünzt kann es schnell zu (entschuldigt meine Wortwahl) "Pseudopsychologischem Gewäsch" werden.
Schreibblockaden entstehen nciht, weil man sich Druck macht, gut zu sein, sondern umgekehrt: wer eine Blockade hat, macht sich erstmal Druck, doc noch etwas hinzubekommen. Und da geht es erst recht nicht.
bei mir ist es einfach: burn out. Ich kann manchmal nicht mehr, bin kurz vorm heulen, kann nicht mehr schlafen vor Stress und nicke dann in Bio weg(erst gestern wieder). Klassische Überarbeitung eben. Wenn ich Pech hab, hab ich dann keine Muse mehr, die hat dann Urlaub angemeldet. Und zack - das wars dann erstmal.
Und dieser Stress hat fast nie mit dem Schreiben zu tun. Ich mach mir eher in der Schule Stress.

Von daher würde ich mich ein wenig vorsichtiger forumlieren, wenn ich solche psychonalytischen Sachen vom Stapel lasse.

Manja
Ach ja, viel Glück beim Verlag.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
@Manja: Er oder sie hat gesagt, dass es _ihm_ so geht, was durchaus berechtigt ist, wie ich finde (über die Form lässt sich streiten, aber das wurde ja nun wohl schon oft genug gepostet). Vielmehr stellst du nun Allgemeinplätze auf ("Schreibblockaden entstehen nicht, weil man sich Druck macht, gut zu sein"). Wenn du schon von anderen verlangst, nicht für die Allgemeinheit zu sprechen, dann tue das selbst doch bitte auch nicht. Ich für meinen Teil habe nämlich sehr wohl schon die Erfahrung mit der Blockade durch selbsterlegten Leistungsdruck gemacht.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Autsch, der hat gesessen... danke für den "A... tritt". Werd mich dran halten. *Besserung gelob*
(Ich glaub damit wäre "Gewissen" abgeschlossen)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Konstanze am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo!

Ich habe gestern erst euren Tintenzirkel entdeckt und heute den Tag mit stöbern und lesen verbracht.
In einem der Autorenportraits bin ich über die Aussage gestolpert, daß Schreibblockaden dann auftreten, wenn man weiß, wie die nächste Szene aussieht, aber nicht wie man dahin kommt.

Da genau das mein großes Problem ist und mich unglaublich frustriert, würde ich mich sehr freuen, wenn jemand eine Idee hätte, wie man trotzdem weiterkommt.
Allein mit Hartnäckigkeit schaffe ich es nicht, das potenziert die Frustration nur.

Ich kann schon fast nicht mehr zählen, wieviele Anfänge oder einzelne Szenen auf meiner Festplatte liegen, aber den Schritt zum vollständigen Text schaffe ich nicht.

Gruß,
Konstanze
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hier ist ein Tipp für diese Art von Schreibblockade, vielleicht hilft er dir:

Setz dich doch einfach mal mit einem Stift und einem Blatt Papier hin. Dann suchst du dir aus einem Buch (per Augen-zu-und-durchblättern-Methode) irgendein Wort aus, schreibst dir das oben aufs Papier. Dann schaust du auf die Uhr.

Ab da hast du eine Minute Zeit, dir alle Wörter aufzuschreiben, die dir zu dem Thema einfallen. (Erste Übung)

Zweite Übung:

Wieder ein Wort, nur müssen dieses Mal nur die ersten fünf etwas damit zu tun haben. Dann schreibst du wie eine Kette immer das Wort auf, welches dir zum letzten in der Reihe einfällt. Auch das wieder eine Minute.

Dritte Übung: Diesmal suchst du dir mit einem Buch ein End- und ein Anfangswort. Dann hast du anderthalb oder zwei Minuten Zeit, zwischen diesen Worten eine Art Geschichte, oder aber auch nur zusammenhangsloses Zeug zu schreiben, was auch immer dir gerade in den Kopf geht. Diese "Geschichte" oder was auch immer muss mit deinem ersten Wort anfangen und mit dem zweiten enden.

Vierte Übung: Die schwerste.
Ein Anfangswort, und dann musst du dreißig Sekunden lang Wörter aneinanderreihen, die dir gerade einfallen, ohne zu stoppten oder den Stift abzusetzten (Tipp: Nimm dir dafür ein neues Blatt und schreibe Spiralförmig, so musst du den Stift nicht absetzen.) Wenn du irgendwann auch nur kurz innehältst, musst du aufhören.

Das alles sind "geistigste Lockerungsübungen" und sollte möglich nichts mit deine eigentlichen Geschichte zu tun haben.

Danach würde ich eine kurze Pause machen und das ganze wiederholen, dann vielleicht wieder eine kurze Pause und dann versuchen, zu schreiben.

Manchmal hilft es mir auch, kurz vorher etwas zu lesen, um sozusagen "Anschwung" fürs eigene Schreiben zu nehmen. Dann hat man den Klang von Sätzen usw. schon im Kopf. Das klappt eigentich sehr gut, auch wenn man Anfang eher in dem Stil des gelesenen Schriftstellers schreibt. Keinen Kopf drum machen, spätestens nach einem Abschnitt ist man in seinem eigenen wieder drin, und das andere kann man später ausbügeln.

Ein weiterer, wenn auch kein echter "Tipp" und eigentlich auch keine Empfehlung:


Bei mir hilft es, wenn ich den ein oder anderen Schluck Alkohol trinke (nicht viel! Ein Glas Wein vielleicht), oder sehr müde bin.
Alles, was dich in andere Geisteszustände bringt, sollte dir helfen, dich zu lockern bzw. deine Gedanken so umzumodeln, dass du schreiben kannst. (Leider) anscheinend eine sehr wirksame Methode; sehr viele große Schriftsteller waren ja alkoholabhängig oder anders drogensüchtig, wiederum andere haben nur geschrieben, wenn sie totmüde waren. Man sollte darauf achten, wie sehr man sich unter Kontrolle hat. Diese Methode ist nicht zur gehäuften Anwedung vorgesehen, und nur im Notfall einzusetzen... Am Besten lässt man es gleich, zumindest das mit dem Alkohol. Wenn man nicht ohne schreiben kann, dann sollte man diese Methode wieder vergessen. Es hilft nur, einen "Krampf" (wie man ihn manchmal hat) zu vertreiben, aber nicht lange. Ich mache es auch allerhöchstens viermal im Jahr, wenn ich überhaupt nicht mehr weiterkomme.

Hoffentlich hilft dir irgendetwas davon weiter!

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
ich hab das in solchen Fällen bis jetzt meist so gehandhabt, dass ich den Übergang einfach erstmal geschrieben habe, egal wie mies, irgendwas zusammenkritzeln, und ddann weiter. Wenn man die Barriere einmal überwunden hat, ist es oft einfacher, die "miese" Szene im Nachhinein nochmal auszumerzen. So geht es mir jedenfalls.

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das ist mir so oder so ähnlich auch schon passiert... Ich suche dann den Austausch mit anderen Personen (seien es meine "Testleser" oder befreundete Autoren) und überlege einfach mal wild... manchmal kommt dann von der anderen Person ein Impuls, der mich weiterbringt. Vielleicht wäre ja der Brainstorming-Chat was für dich?

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Konstanze am 01. Januar 1970, 01:00:00
Wow, danke für die prompten Antworten. :)

Die Lockerungsübungen werde ich auf jeden Fall versuchen, wobei ich recht wenig Probleme habe mit "Aufgaben", egal welcher Art.
Vor kurzem habe ich in einem Schwung ein Märchen als Taufgeschenk geschrieben und das war überhaupt kein Problem.
Vorgabe war, daß die Hunde der Familie und der große Bruder drin vorkommen sollten. Und ich mußte es vom Konzept her so gestalten, daß ich bei Bedarf noch ein paar Kapitel anhängen konnte, weil wir mit mehreren ein Buch füllen wollten, und wie erwartet eine Menge Leute im Nachhinein abgesprungen sind.

Etwas neues zu lesen führt bei mir eher dazu, daß ich einen Haufen Ideen habe, die ich doch in dem Moment so viel lieber verwirklichen würde als das woran ich gerade hänge. Schließlich bietet eine neue Geschichte soviele Möglichkeiten, während ich bei der "alten" gerade vor der Wand stehe.

Einfach weiterschreiben klappt leider nicht bei mir, das hatte ich versucht auszudrücken mit "Hartnäckigkeit" klappt nicht.
Wenn ich so arbeite, dann nagt der Teil, den ich für mich nicht geklärt habe und den ich einfach geschrieben habe um weiter zu kommen, an mir und ich kann mich nicht mal mehr auf das konzentrieren was eigentlich schon da ist und was ich "nur" noch ausformulieren muß.

Brainstorming-Chat? Richtig, davon hatte ich gelesen. Steht schon ein nächster Termin fest?
Hier in meiner Nähe habe ich niemanden mit dem ich über das Schreiben reden kann. Mein Liebster ist zwar auch mein Korrekturleser was Rechtschreibung und Grammatik betrifft, aber wenn es um Inhalt oder Denkanstöße geht, dann streikt er.
Ich kenne zwar viele Leser, aber niemand, der sich so intensiv mit einem Text auseinandersetzen will, um dann hilfreiche Denkanstöße oder Kritik zu liefern.


Nun, auf jeden Fall werde ich es mit den Lockerungsübungen ausprobieren!

Vielen Dank und liebe Grüße,
Konstanze
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Konstanze, erstmal willkommen im Tintenzirkelforum.
ZitatBrainstorming-Chat? Richtig, davon hatte ich gelesen. Steht schon ein nächster Termin fest?
Wir haben einen 2-Wochenrythmus, da diesen Mittwoch Chat war, wird der nächste Termin vermutlich der 16.02. sein. Ab 19h kann man dann brainen. Aber hier http://www.tintenzirkel.de/forum/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?board=autoren;action=display;num=1103665206;start=45#45 wird der Chat auch immer nochmal angekündigt, sozusagen als Erinnerung. Wenn du jetzt regelmäßig im Forum vorbeischaust, kannst du es eigentlich nicht verpassen.

LG
Moni
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Konstanze,

Monica erzählte mir gerade davon, wie du den Zirkel gefunden hast und welches Zitat zum Thema Schreibblockaden dir gefallen hatte, und ich dachte »Hey, das klingt echt gut, so ist das bei mir auch immer...« Und dann wurde ich stutzig und dachte: »Stimmt. Genau wie bei mir. Ich glaube, der Satz ist von mir.« Und ich las meinen Steckbrief nach und sah, daß dem wirklich so war ... Danke, daß du ihn gelesen hast. Ich glaube, du bist der erste Beweis dafür, daß auch Außenstehende die Steckbriefe lesen. Danke nochmal!

Und es ist nur allzu wahr: Ich stecke in einer Krise. Sie ist fort, meine Muse. Und das eigentlich, seit ich nicht mehr Bahn fahre sondern Auto. Ich habe immer im Zug geschrieben. Jetzt bin ich jeden Tag eine Stunde früher zuhause, und man könnte meinen, ich habe endlich mehr Zeit zum Schreiben, aber die traurige Wahrheit ist: Ich will, aber ich mag nicht mehr. Ich weiß, wie die Szene abläuft, an der ich gerade schreibe. Und die Szene danach auch. Aber ich habe kaum Lust, meinen Füller zur Hand zu nehmen. Ich empfinde es plötzlich als Arbeit ... Und dann mache ich mir Schuldgefühle, und dann kann ich erst recht nicht mehr schreiben ... Ein Teufelskreis. Und wie immer ende ich vor dem Fernseher, oder spiele Spider Solitär. Fernseher und Computer gehören verboten. Früher hatte ich auch keinen. Und kein Internet.

Astrid hat recht.
Ich glaube, wir sind verloren.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatAstrid hat recht.
Ich glaube, wir sind verloren.
Puh, ihr zwei seid aber auch Pessimisten...  :P

Ich hatte auch mal eine ziemlich lange Schreibblockade. Eigentlich war es eher ein Fall von Schreiben wollen, aber keine Ideen haben oder zumindest nichts vernünftiges von mehr als 5 Seiten zustande bringen zu können.
Diese Zeit hielt etwa zwei Jahre an und endete, als meine Beziehung in die Brüche ging... Mit gebrochenem Herzen schreibt sich's leicht... zumindest, wenn es darum geht, möglichst viele Leute möglichst grausam sterben zu lassen... 8)  Das war Schreiben als Therapie und es hat funktioniert. Seitdem habe ich keine Blockaden mehr, sondern nur Probleme damit, meine Ideen alle in mein aktuelles Projekt einzubauen.  
Aber ich versuche mittlerweile nicht mehr, alles sofort zu verarbeiten, sondern schreibe alle Ideen als möglichen Plotverlauf in mein Sudelbuch. Dann kann ich Wochen später drin blättern und alles verwerfen, was mit einwenig Abstand zu unpassend ist. Darum setze ich mich selber auch nicht mehr unter Druck, sondern empfinde das Schreiben wieder als Entspannung und Abwechslung zur Arbeit. Inspirationen kommen wieder wie sie wollen und werden umgesetzt, aber eben nicht gezwungenermaßen stante pede, sondern wenn ich es will.
Ich kann in der Bahn im Gegensatz zu Maja nicht gut schreiben, was aber auch am ständigen Ruckeln der Straßenbahn liegt und das einem immer Leute neugierig auf den Block starren (Gott, wie ich das hasse, da könnte ich um mich schlagen!). Aber wenn mir eine Idee kommt, schreibe ich sie zumindest in Stichworten, manchmal reicht eines, auf und verwende es dann später.
Wenn ich dann mal nicht an dem Kapitel schreiben kann, das eigentlich an der Reihe ist, dann nehme ich mir eine andere Stelle vor und schreibe daran weiter. Oder ich arbeite an der Welt oder zeichne etwas zur Geschichte.
Und es gibt auch Tage, an denen ich meine Blöcke nicht angucke, selbst wenn ich schreiben könnte, ich lasse es. Ich sitze, wie gerade, am PC oder schaue einen Film oder höre einfach nur Musik. Manchmal muß man die Kreativität bewußt ausruhen lassen, denn sonst laugt man sich selber aus, stellt überzogene Anforderungen an sich selbst und ist letztendlich enttäuscht, wenn man diesen nicht gerecht wird.
Wenn einem nicht gerade ein Abgabetermin im Nacken sitzt, gibt es eigentlich keinen Grund, sich abzuhetzen, dann artet das ganze in Arbeit (pfui, welch böses Wort!) aus und das tötet meiner Ansicht nach jede Kreativität.

LG
Moni
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Konstanze am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Moni,

danke für den Link zu dem Thema - und ja, ich habe vor in Zukunft häufiger hier reinzugucken. Wenn ich erst einmal eine Seite gefunden habe, die mich interessiert, wird man mich so schnell nicht wieder los. ;)
Und wenn ich an all die Geschichten denke, die hier noch zu lesen sind... :)
In den Chat werde ich bestimmt mal reinschauen, zumindest, wenn ich dann den Computer zur freien Verfügung habe.


Hallo elomaran (für den Realnamen müsste ich jetzt extra gucken, in welchem Autorenportait der Satz vorkam ;) ),

ehrlich gesagt erschreckt mich dein Beitrag ein bisschen, nicht nur, daß mir es genauso geht mit der Schreibblockade, nein, ich habe momentan auch mehr Zeit - und schreibe weniger denn je.

Ich habe jahrelang gedacht, daß es mit dem Schreiben so richtig losgehen würde, wenn ich nur endlich die Zeit dazu hätte und nun habe ich seit fast drei Jahren den ganzen Tag Zeit zu tuen was ich will und nix ist.
Der Fernseher läuft, der Haushalt wird gemacht und dann gibt es ja noch so viel im Internet zu surfen.
Und wenn ich dann wirklich mal schreiben will, dann ist natürlich der Computer besetzt.
(Achja, eine funktionierende Beziehung habe ich auch, wenn wir uns nicht gerade um den Computer kabbeln!)
Aber so sehr ich wieder schreiben will, ich bin doch nicht bereit meinen Lebensgefährten zu opfern... ;)

Nun, vielleicht klappt es die nächste Zeit wieder dank Lockerungsübungen, Brainstorming und externen Impulsen.

Liebe Grüße,
Konstanze
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lomax am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatSie ist fort, meine Muse. Und das eigentlich, seit ich nicht mehr Bahn fahre sondern Auto.

Hi Maja!

Endlich mal ein Problem, für das ich eine Lösung vorschlagen kann: Fahr wieder mit der Bahn ;)  Was nutzt einem eine gewonnene Stunde, wenn man sie doch nur vertrödelt? Als ich noch regelmäßig außerhalb gearbeitet habe, bin ich auch nur sehr selten mit dem Auto gefahren; ich habe stets den Bus vorgezogen, weil ich die Zeit darin nutzen konnte - obwohl ich sehr viel länger unterwegs war. Und wenn es früher bei dir mit der Bahn gut geklappt hat, warum nicht jetzt wieder?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo Konstanze,

da du hier ja schon so einiges gehört hast, will auch ich mit meinen Ideen nicht hinter dem Berg halten. Allerdings sind sie, zugegeben, nicht oft bzw alle ausprobiert.

Lösung 1: Du schreibst als kurze Zusammenfassung, was von A (letzte fertige Szene) nach B (angestrebte Szene) handlungsmäßig passiert. "Sie reisten eine Woche, erlebten zahlreiche Abenteuer und gelangten pünktlich zum Frühlingsfest nach Vetra"

Sieh es mal so, ein gutes Buch hat einen Rythmus, lang kurz, ruhig, actionreich.... Wenn man alles im gleichen Tempo erzählt, wird es eintönig, daher ist Abwechslung gut.
Warum also alles in die Länge ziehen? Notfalls kannst du die "Zusammenfassende Überleitung" also stehen lassen, oder vielleicht auch später ausformulieren, wenn dir was besseres eingefallen ist.

Ist es wichtig, entscheidend, was da erzählt werden soll, dann kann es sein, dass du ANGST vor der Szene hast. Oder auch nur Respekt.
Horch einfach in dich hinein und überlege ob das so ist und wenn ja, warum?

Findst du die Szene unwichtig und belanglos, hast keine Lust, sie auszuformulieren, dann ist sie vielleicht die Mühe gar nicht wert und du setzt einfach einen Punkt und setzt mit dem, was du wirklich schreiben möchtest neu an. Oder s.o. du handelst das kurz und schmerzlos ab.


Lösung 2:  wenn du keinen zum Reden über das Schreiben hast, dann rede mit deinen Figuren. Laut oder in Gedanken. Ein Zwiegespräch Autor/Figur mit verstellten Stimmen und so.
Und wenn es lustig wird, umso besser, Lachen lockert auch den Denkapparat.
Falls du nicht ernst bleiben kannst, dann verulke die Figuren oder zieh sie auf.
Kommst du in das Charakterspiel rein, dann frag sie nach ihrer Meinung, nach ihren Hoffnungen, Ängsten und baue daraus die Zwischenszene ein.
  Je tiefer du in ihrer Haut steckst, desto eher siehst du die Möglichkeiten, aus dem veränderten Blickwinkel der Figur vielleicht sogar besser als aus Autorensicht.


Gruß,

Linda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Maja... ich fürchte, ich kann nur zu gut verstehen, wie es dir gerade geht. In zukunft werde ich die Ferein hassen.
Denn ich habe gerade Ferien. viel Zeit zum Schreiben. Viel Zeit, in der ich das ende von einer Geschichte überarbeiten kann(stand schon lange an) Viel Zeit, um mcih in aller ruhe mal wieder mit meinen geliebten FF's zu beschäftigen - aber ich hab auf einmal keine Lust! Ich hab auf einmal die gleiche motivation, wie für Matheaufgaben oder Sportunterricht.
Ich glaub, ich muss wieder in die Schule, um in den langweiligeren Fächern zu schreiben.
Bis jetzt hat mir das immer geholfen - die alten Gewohnheiten.

Momentan hör ich viel Musik, tippe meine handschriftn ab(komischerweise empfinde ich DAS nicht als arbeit) und sehne die schule wieder herbei.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Genauso wie dir mit den Ferien erging es mir, als ich arbeitslos wurde - man sollte meinen, endlich Zeit zum Schreiben, aber tatsächlich war es die antriebsloseste und unproduktivste Zeit meines Lebens. Es wurde erst wieder besser, als ich dann anfing zu arbeiten, und mein Leben um Stress und Schrecken bereichert wurde. Mann kann daraus schließen, daß ich ohne Streß außerstande bin, meine Phantasie in Gang zu setzen ...

Heute habe ich tatsächlich zwei ganze Seiten geschrieben und somit meine Jahresproduktion für 2005 um ganz 100% gesteigert. Ich bin stolz auf mich. Jetzt muß ich nur so weitermachen ...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Konstanze am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatGenauso wie dir mit den Ferien erging es mir, als ich arbeitslos wurde - man sollte meinen, endlich Zeit zum Schreiben, aber tatsächlich war es die antriebsloseste und unproduktivste Zeit meines Lebens. ...
Geht mir ganz genauso! Und ich denke, es liegt daran, daß man einfach viel weniger Impulse von außen hat.
Als ich noch Arbeit hatte, mußte ich mir die Zeit zum Schreiben in der Mittagspause oder abends abknappsen. Dafür gab es jeden Tag Momente, wo ich etwas gesehen oder gehört hatte, was mich auf neue Ideen brachte. Zur Zeit sitze ich wochenlang zu Hause, sehe nur meine vier Wände und gammel vor mich hin.

ABER trotzdem kann ich vermelden, daß ich dieses Wochenende mit schreiben zugebracht habe! Vielleicht war es einfach nur mal das Reden über Schreibblockaden oder das Wissen, daß ich nicht die einzige bin, die damit Problem hat. (Ne, das Wissen war ja vorher auch schon da, aber irgendwie haben in diesem Thema die Schreibblockaden Gesichter bekommen.) Ich hoffe sehr, daß dieser Anschub eine Weile reicht - und wenn es wieder nicht klappt, werde ich der Reihe nach eure Tipps ausprobieren. Dankeschön!  

Liebe Grüße,
Konstanze
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich kann mich hier auch einreihen. Kreativ bin ich vor allem dann, wenn ich jede Menge Stress und überhaupt keine Zeit zum Schreiben habe (Umzug, Prüfungen und dergleichen). Liegt meiner Meinung nach daran, dass in solche Zeiten das Gehirn viel aktiver ist, mehr zu verarbeiten hat - und damit fallen auch mehr Ideen ab. Plus man hat generell mehr Energie und muss sich nicht erst zu was aufraffen.
Im Moment muss ich mich fats gewaltsam davon abhalten, zu schreiben, weil ich eigentlich permanent für Prüfungen lernen muss... ::)

@Konstanze:
Glückwunsch, ich drück Dir die Daumen, dass es weitergeht.

@Maja:
na wenigstens ein Lichtpunkt am Horizont, oder? Das wird schon wieder, solche Tiefpunkte hat doch jeder Mal, und das Jahr ist noch nciht wirklich alt. Ich komme bisher auch nur auf 2-3 Seiten oder so...

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Dieses Problem mit der vielen Zeit kenne ich auch... Es beruhigt mich, dass es euch auch so geht. Ich habe gerade Semesterferien und hatte letzten Monat echt Probleme, etwas zuwege zu bringen. Aber jetzt klappt es wieder! Das hat drei Gründe:

1.  Ich schreibe an zwei Romanen gleichzeitig - wenn ich bei dem einen nicht weiterkomme, kann ich mich erst mal mit dem anderen beschäftigen.

2. Einen der beiden Romane schreibe ich mit einer Co-Autorin zusammen und das klappt besser, als ich erwartet hatte (sowohl was die Konzeption als auch, was das Schreiben angeht). Das läuft wie mit einem Pingpong-Spiel: Wir schreiben abwechselnd und geben uns gegenseitig Impulse. Dadurch fällt es uns beiden leichter kreativ zu sein.

3. Manja hat so schön von ihren Füller-Vorlieben erzählt, dass ich Lust bekommen habe, das auch mal auszuprobieren (danke Manja). Also hab ich mir einen schönen Füller besorgt, den Computer ausgeschaltet und los ging's. Und wie es losging! Ohne das nervige Summen des Computers, das ewige auf den Bildschirm Starren und die ganzen Ablenkungen klappt das Schreiben bei mir wesentlich besser. Jetzt halte ich es so, dass ich immer einige Seiten mit Füller schreibe, dann in den Computer abtippe und dabei überarbeite.

So, und jetzt schalte ich wieder ab und schreibe weiter.
 ;)

Einen schönen Valentinstag wünscht

Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hey, Glückwunsch! :D
Jaja, wie Computer einen doch ablenken können, wenn man sie ständig laufen lässt... ::)

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elena am 01. Januar 1970, 01:00:00
Auch von mir herzlichen Glückwunsch!

Tj, die PCs... Bei mir ist es vor allem das Internet, und ich versuche, jetzt nahezu abstinent zu leben. Da ich zwar jeden Tag E-Mails kontrollieren muss, gehe ich ein oder zweimal alles duch, versuche aber nicht in jeder Sekunde mal wieder endlos die Foren mit meinem Geschreibe zu füllen - auch wenn es sich nicht immer vermeiden lässt.

Ja, und auch das handschriftliche will ich jetzt einmal ausprobieren. Zwar mag ich das Abtippen nicht und mache es kaum (und hoffe, dass ich die Seiten nicht verliere!), aber es fließt doch ganz gut.

Ich schlafe auch besser, seitdem ich weniger vor dem PC hocke... seltsam, nicht?

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Zum Seiten nicht verlieren gibt es eine ganz nette Erfindung, die sich Hefter nennt... ;) So mache ich das immer, auch wenn ich lieber Bleistift als Füller verwende. Aber das ist Geschmackssache und letztendlich unerheblich.

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
"Die weiße Leinwand sollte Angst vor mir haben!"
So gesagt von Vincent van Gogh. Ich finde, man kann es wunderbar aufs Schreiben ummünzen: "Das weiße Papier sollte Angst vor mir haben" und so haben wir ein Mantra zur Überwindung eventuell auftretender Schreibblockaden...  8)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Wow, meine Schwafelei hat jemanden geholfen... ich bin ja richtig erstaunt... grundsätzlich ist es bei mir aber auch so: ich habe keine wirkliche Schreibblockade, komme aber bei einer Sache nicht weiter. Was macht die Fanfictionautorin dann? Richtig! Kramt erst mal ihre Lieblingsmangas/-bücher raus, schmökert und dann gehts an einer Fanfivtion weiter - die grundsätzlich auf Papier vorgeschrieben ist. Tinte ist so etwas inspirierendes... *schnupperschnüffel*

Neueste Methode: Kochen. Glaubt mir, erstaunlicherweise kann ich besnders gut über meine "Opfer" nachdenken, wenn ich am Herd stehe, Gemüse häcksle, Fleisch schnipple und anbrate(ich glaub, das sagt alles, was meine sadistische ader betrifft). Und stellt euch vor: ES SCHMECKT! Nicht giftig(Schwester im Hinterfrund: "Boah!").
Was es nicht so alles gibt...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Konstanze am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also, Fazit der letzten Woche: eine Kurzgeschichte, die noch poliert werden muß - und ganz viele neue Elemente für meinen Fantasyroman (das Göttersystem steht endlich, naja, so gut wie). So viel habe ich in drei Jahren nicht geschafft!

Beim Kochen, Duschen und Spazierengehen habe ich auch die besten Ideen, aber in der Regel sind sie weg oder scheinen lange nicht mehr so gut zu sein, wenn ich sie aufschreiben will....

Liebe Grüße,
Konstanze
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ic habe mich jetzt auch wieder auf den Hosenboden gesetzt (in der Tat den meiner Schlafanzughose, denn ich bin heute krankgeschrieben) und habe legendäre zweieinhalb Seiten geschrieben. Das Ergebnis ist nicht besonders gut - ein wenig Dialog, wenig Handlung, viel Raum für inneren Monolog, und ich weiß jetzt schon, daß ich den überwiegenden Teil des heutigen Produktion beim Überarbeiten rausstreichen werde.
Aber das ist okay so - besser, die Zeilen zu streichen, als sie nie geschrieben zu haben, sie ermöglichen mir den Übergang zur nächsten Szene, die vielleicht leichter von der Hand gehen wird. Man sollte bei Schreibblockaden immer schreiben, egal was rauskommt. Wegwerfen kann man es immer noch, aber mit Glück ist ein plötzliches Juwel dabei. Und es ist immer leichter, hinterher was wegzuschneiden als dranzukleben.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Judith am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich habe gestern eine Kurzgeschichte geschrieben. Okay, sie ist schlecht und nicht mal eine Überarbeitung wert, aber dennoch hab ich jetzt die Hoffnung, dass ich meine laaaange, harnäckige Schreibblockade irgendwann wieder loswerden kann.
Seit ich studiere bin ich irgendwie in einem Schreibtief, weil einem auf der Germanistik schön säuberlich klargemacht wird, dass Fantasy auf keinen Fall Literatur ist. Und der gratis Internetzugang im Studentenheim hilft mir auch nicht grad beim Schreiben....

Die zwei Seiten gestern waren das längste, das ich seit einem Jahr geschrieben hab. Und wie kam es dazu? Ich hab mein Notebook ausgeschaltet, mich mit Zettel und Stift bewaffnet und mir gesagt: "So, du schreibst jetzt zwei Seiten. Egal, was. Vorher gehst du nicht ins Bett." Und siehe da, es ging.  :D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hah, das bestätigt meine Erfahrung, dass der Computer eine böse Schreibblockaden-Falle ist!  :)

Viel Erfolg weiterhin,

Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Judith am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hm, ich weiß nicht, mich hat eigentlich der Computer jahrelang beim Schreiben unterstützt und nicht daran gehindert.
Zur Schreibblockaden-Falle wurde er erst, als ich anfing zu lernen, dass man damit mehr machen kann als Geschichten in Word zu schreiben.  ;D Naja, und halt das Internet....  ::)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Klar, der Computer unterstützt mich schon auch noch, aber erst beim Abtippen und dem anschließenden Überarbeiten. Beim Schreiben an sich stört er mich einfach nur, weil er viieeeeel zu ablenkend ist, rauscht und die Augen anstrengt.
Ich habe mit 14 (das ist sechs Jahre her) angefangen zu chatten und spiele in Multi User Dungeons etc. Dementsprechend gibt es jede Menge Foren, die ich am laufenden Band durchklicken kann, alle Nase lang quatscht mich jemand im ICQ an und so weiter und so fort. Da fahre ich besser mit einem Blatt Papier in der Hand... Wer disziplinierter ist als ich und sich von solchem Kram nicht ablenken lässt, für den ist es bestimmt praktischer schon die erste Version am PC zu schreiben.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Mal hrlich: wenn man die wahl hat zwischen Abtippen und/oder Korrekturlesen(hab ich heute zwei Stunden gemacht... aua...) und im Internet surfen, chatten, im Tintenzirkel vorbeischauen... die Wahl dürfte nciht sonderlich schwer fallen, was?
Aber von daher glaub ich nciht, dass der Computer eine Schreibblockadenfalle ist - er verleitet vielmehr zur Faulheit.
Blockaden entstehen aus anderem Grund.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Naja, das ist jetzt Haarspalterei. Kommt drauf an, was man unter "Blockade" versteht. Bei mir erstickt der Computer ziemlich die Kreativität - ich sitze vor dem Wordprogramm und komme einfach nicht weiter. Und genau da kommen die ganzen Ablenkungen dann gerade recht. Schnell ist eine Stunde nur mit Rumklicken vertan und dann sitze ich wieder vor dem Word... und wieder fällt mir nichts ein. Das verstehe ich unter Blockade. Irgendeinen Mist schreiben kann ich immer, das ist nicht das Problem.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Geht mir genauso. Was haltet ihr davon, wenn wir uns ein gemeinsames Ziel setzen? So nach der Weight Watchers Methode: am Ende einer Woche sagt jede/r von uns, wieviele Seiten er/sie geschafft hat? Das nennen wir dann äh Page Watchers oder so (es gibt sicher auch ein cooles deutsches Wort, aber ich hab noch keinen Kaffee getrunken, und mir fällt nichts ein). Es gibt dann am Ende der Woche kein Rumgenöle "ey, du hast aber wenig!", sondern wir lassen die Angaben einfach so stehen, vergleichen uns mit den anderen, schämen uns und geloben Besserung.  ;D

Es wäre natürlich kein absoluter Vergleich - manche von uns sind vielleicht an mindestens 20 Seiten pro Woche gewöhnt, andere freuen sich über drei. Wir könnten ein Limit angeben: ich zB würde schreiben "3 von (geplanten) 12" oder so.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Öhm, mein wöchentlicher Durchschnitt liegt bei sieben Seiten. Und zwar, wei ich jeden Tag ein beidseitig bschriebenes, kariertes A5 Blatt abtippe, was etwas mehr als eine ganze Computerseite ist. Ich würd ja meinen Durchschnitt steigern... aber die Zeit... *jetzt wieder an ihren verhassten Lateinvortrag erinnert wird*
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 01. Januar 1970, 01:00:00
Es ist ja auch nur für Leute mit Schreibblockaden gedacht. Wenn du keine hast, prima! :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hab ich nichts dagegen, wobei ich nicht glaube, dass mich das sehr motiviert... Aber schaden kann es nicht, vielleicht entwickele ich dabei dann ja doch Ehrgeiz :) Zumindest, wenn wir das wirklich regelmäßig jede Woche machen. Wenn bei mir in der einen Woche sieben Seiten stehen und in der nächsten nur zwei, nagt das wahrscheinlich doch ziemlich an meinem Gewissen.
Ich schreibe am Tag momentan etwa zweieinhalb blanko DIN A4 Blätter voll, das sind 600 Wörter oder eine Word-DIN A4-Seite ohne besondere Formatierung.
Prraktischerweise habe ich bei beiden Romanen, an denen ich gerade sitze, ein bisschen Druck von außen. Den einen schreibe ich wie gesagt mit einer Co-Autorin und die wartet natürlich darauf, dass ich meinen Abschnitt fertig kriege, damit sie weiterschreiben kann. Das geht auch sehr zügig voran bisher. Bei dem anderen Projekt habe ich einen Testleser (meinen Vater), der meinen Roman stückchenweise liest und immer direkt Feedback gibt. Wenn da nichts nachkommt, fragt er auch nach.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Konstanze am 01. Januar 1970, 01:00:00
Das ist vielleicht wirklich eine gute Idee. Ich nehme mir zwar auch ein regelmäßges Pensum vor, aber wen interessiert es schon, wenn ich das nicht schaffe?

Ich schreibe zwar in den letzten Tagen wieder, aber doch nur wörtchenweise an der Geschichte an der ich schreiben will, während lauter Ideen für neue Sachen kommen.

Liebe Grüße,
Konstanze
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Judith am 01. Januar 1970, 01:00:00
Gute Idee!  :D
Vielleicht spornt mich das an
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Abtippen von etwas, was schon ziemlich steht und nur verfeinert werden muss, is witaus leichter als sich wieder hinzusetzen und seine tägliche zwei A5-Seiten in der heißgeliebten Chinakladde(Mein Sssssssschaaaaaaaaaaaatzzzzzzzzzzzzzz) vollzukritzeln. Da hängts momentan auch ein bisschen...
(Preisfrage: wird Sibi ihr Pensum aufrechterhalten können?)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Tja dann, mach doch einer nen Thread auf. :D Ich werd mcih da auch einreihen, wenn die prüfungen vorbei sind, denke ich.
Die letzte beendete Kurzgeschichte ist auch nur deswegen fertig geworden, weil ich mir vorgenommen (und daran festgehalten) habe, jeden Abend wenigstens drei Seiten (A5 in ner Kladde, ist also nicht viel) oder eben eine Szene zu schreiben. Hat super funktioniert, sollte ich wieder macehn. Nur während der prüfungen hat man immer anderes zu tun...

@Manja:

wenn Du für latein material brauchst, schreib mir ne PM oder Mail, ich hatte das ja auch mal... ;)

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: OgerBoy am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich finde seichte Musik, gern auch etwas Fantasy, Heavy mäßiges im Hintergrund, Kerzen und dann eine in ein schönes Terracotta getauchtes leeres Worddokument sehr angenehm zu schreiben.
Wenn ich schreibe ist es eh meist dunkel und dabei kann man dann auch prima Stromsparen.
(NAJA bis auf den PC)

Meine geheime Lieblingsmusik CD zum Schreiben ist Theatre of Tragedy - A Hamlet for a Slothful Vassal oder lied fünf auf der CD ....a distance there is.......

Kann ich jedem nur empfehlen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Was mich beim Schreiben, gerade bei ner ziemlichen Unlustphase extrem ablenkt, ist Musik. Aber nicht irgendeine Musik, sondern Musik, deren Text ich verstehe. Also kann ich da niemals deutsche, englische, lateinische und infolge des letzteren auch keine italienische Musik. Das sind sprachen, die ich beherrsche, wo ich den Text ggf. automatisch übersetze... und das wars.
Hilfreich ist da schon eher japanischer Rock(bin ich momentan ja bestens versorgt  ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ).
Um zu wissen, was die Herren da singen, muss ich mir, dank meiner kaum, bis gar nicht vorhandenen Sprachkenntnisse(ich kann grad mal Ohayou, Konnichiwa und tadaima) die Übersetzungen besorgen. Und da ich generell zu faul dazu bin, hab ich mit japanischer Musik im Hintergrund kein Problem - im gegenteil, wenn ich grad an ner Szene hänge, weil ich die Stimmung nicht hinbekomme, hilft die Mucke wunderbar.

Was das "kochen" betrifft: in letzter Zeit stelle ich immer häufiger fest, dass meine Ideen kommen, wenn ich Fisch oder Geflügel wirklich ausweide... *schauder* Bin ich seltsam?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: OgerBoy am 01. Januar 1970, 01:00:00
Eindeutig, SELTSAM.

Da ich grad mal Englisch verstehe und eventuell ein bissl Französisch, habe ich ja noch mehr auswahl als du.

Aber muss es wirklich japanischer Rock sein.....

Da packt mich das schaudern.

(vielleicht bin ich ja auch seltsam.)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Feuertraum am 01. Januar 1970, 01:00:00
rofl @ Ogerboy

Nein, wirklich, das war so klasse eben, das ich auf dem Boden gelegen habe vor Lachen
(Mir kommen die besten Ideen beim Ausweiden von Tieren, bin ich seltsam? Klar: bei dem Musikgeschmack...)
Köstlich und genial!!

Feuertraum
(noch immer Tränen in den Augen vor Lachen)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
*hust* Feuertraum, wäre ich nicht so ein extrem netter mensch und hätte ich nicht eben so eine schöne große Kaffeetasse neben mir, wären sie jetzt einen Kopf kürzer.

Ich würde ihenen die Musik von Ayumi Hamasaki empfehen... aber egal.

Und es ist so: ich werde abgelenkt, wenn ich beim Schreiben deutsche oder englische Musik höre.
Und japanischer Rock ist ebenso gut, wie englischer oder deutscher. Nur die Sprache ist anders. Und das ist positiv, weil es eine Sprache ist, die mich, mangels Verständnis, nicht ablenkt.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Musik kann mich nie ablenken, es sei denn, es ist unsägliche Mucke, wie Techno, "Volksmusi" oder Karnevalszeugs...  :P
Ich höre querbeet alles, von Klassik über Metal zu Folk. Gerne natürlich auch Soundtracks! Und eigentlich ist alles inspirierend, auch wenn ich mitsingen kann, macht nix.  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatUnd es ist so: ich werde abgelenkt, wenn ich beim Schreiben deutsche oder englische Musik höre.
Und japanischer Rock ist ebenso gut, wie englischer oder deutscher. Nur die Sprache ist anders. Und das ist positiv, weil es eine Sprache ist, die mich, mangels Verständnis, nicht ablenkt.

Das geht mir GANZ GENAU SO! Deswegen habe ich hier auch jede Menge japanische Musik (es darf auch gerne J-POP, sein), um die 40 CDs voll Anime-Soundtracks. Das tut. :-) Und Intrumentalmusik ist natürlich quasi ideal...

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hm... was ich bis jetzt ganz vergessen habe: Kaffee. Und ehe ihr jetzt schreit "WAR JA KLAR, BEI DEM KAFFEESÜCHTIGEN ETWAS!".
 Damit meine ich was anderes, da hole ich nähmlich meine alte Kaffeemühle und meinen Vorrat an Bohnen heraus und mahle mir den Kaffee... der riecht gleich ganz anders... das und ein leckerer Tee namens "Großenhainer Sauwetter" sind meine ersten Hilfen für leichtere Blockaden - die entstehen, wenn ich mir zu viel Stress mache und hektisch werde. Im Grunde genommen ist  es die Ruhe, die mir in diesem Fall hilft. Aber selbst da brauch ich was zu tun, und sei es Kaffee mahlen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Stefanie_Gasch am 01. Januar 1970, 01:00:00
@Manja:
Falls ich es dir noch nie gesagt habe: Du bist seltsam! ::)

Wenn mich die Schreibblockade ruft, dann hau ich ihr eins rein! ;D (<--Nein, war'n Scherz)

Ich versuche eigentlich immer dem Grund hinterher zujagen und wenn ich ihn habe, dann wird er gaanz schnell weggesenst! ::)
Aber mir hilft auch Musik, die meine Stimmung, entsprechend dem was ich schreiben will, verändert! (zB: Düstere und böse Szenen = Rammstein ;)) Und natürlich J-Rock, aber da hab ich nicht so viel und es ist blöd, wenn ich dann immer anfange einen völlig unbekannten Text (eben Japanisch) mitzusingen, weil ich das Lied zuoft gehört habe...*drop*
Kann mir jemand sagen wo ich so'ne Musik herkriege??(Ich finde da immer nichts!)

Ciao Steffi ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallöchen,

hmm, japanische Musik, das wär vielleicht auch was für mich. Normalerweise habe ich im Hintergrund entweder normales Radio oder (bei bestimmten Szenen) auch mal Good Charlotte oder Enya oder Green Day.

Schade, bei amazon kann man bei Ayumi Hamasaki nicht reinhören. Außerdem sind die Dinger ja megateuer *schluck*. Schade, daß ich vor drei Jahren meine SailorMoon-CD-Sammlung bei ebay veramscht habe. Jetzt könnte ich es gebrauchen (hmm, ich glaub, ich hab das Zeug noch auf Kassette im Auto...*grübel* schau ich doch nachher gleich mal...).

Gruß, Julia
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Na... ich bräuchte da eher WeißKreuz oder Zetsuai  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Tss, tatsächlich. Im Auto flog noch ne Kassette rum. Hihi... SailorMoon hat mich wieder...
Eigentlich ist es ja ganz interessant, was so alles an japanischer Musik bei amazon vertreten ist, aber leider kann man da kaum wo reinhören (außer bei den Anime-Soundtracks...*grummel*).

Gruß, Julia --> die sich jetzt auf eine musikalische Zeitreise begibt... SailorMoon... Mensch, war ich da noch jung... hihi
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lastalda am 01. Januar 1970, 01:00:00
*ggg* Kenn ich auch irgendwoher. Und ich hab sie sogar noch (aber ich hatte von Anfang an nur die original japanische). :)

Rei, falls Du was aus meinem Fundus japanischer Musik haben möchtest (oder jemand anderes), schreib mir doch ne PM. Das müsste sogar legal sein, weil die CDs durchgängig vergriffne sein müssten... Ich fang demnächst mal endlcih an, mp3s davon zu machen. :)

Lastalda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Was tu ich, wenn sich eine Schreibblockade ankündigt, aber noch nciht ganz da ist?
Ich schreibe Kurzgeschichten! Damit lassen sie sich meist ein wenig abwenden - aber dafür ist dann die nächste, bei der ich da nciht abhelfen kann, umso heftiger. Aber manchmal isses kurzfristig günstiger, wenn ich mal aufschiebe(wenn ich grad was fertig schreiben MUSS oder so)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich hab jetzt ne witzige neue Idee entwickelt: Such Dir ein (ungelesenes, auch die Rückseite ungelesen und Klappentext sowieso!) Buch aus, dessen Titel Du einfach als Deine Überschrift verwendest, als das Thema. Dann was dazu ausdenken (Assoziationen, Erinnerungen, Thesaurus, etc.) und alles aufschreiben. Und, gibts ne Geschichte?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Aneirin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hallo,

@Rei, das hört sich nach ner witzigen Idee an, die sogar funktionieren könnte, wenn man so ein Buch zu Hause. Oder man saust in die nächste Bibo und leiht wahllos eines aus.

Ich glaube, ich hatte noch nie eine Schreibblockade nur akute Unlust. Wenn ich mal den einen Text nicht will, nehme ich einen anderen oder ich arbeite an Konzepten oder ich schaue zum xxxx-ten Mal HdR auf DVD und schreibe dabei. Das geht dann zwar langsamer aber es geht.

Liebe Grüße
Aneirin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
@Rei:
Aber leider hilft mir das nicht weiter, wenn ich mich nicht dazu bringen kann, an meinem eigentlichen Buch weiterzuarbeiten ... Und ich müßte die ganze Zeit denken "Schade, daß der Titel schon vergeben ist".
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hmm, Maja, da ist was dran an dem Gedanken, aber das ist ja nur eine Übung. Wen doch eine richtige Geschichte draus wird, muß man eben auf Titelsuche gehen. Oder behält den geklauten und läßt den Text auf seinem PC schlummern... Oder - Geistesblitz! - nimm doch Titel von Heftromanen. Die sind sicherlich nicht geschützt... Oder doch? Hmm ich mach mich mal schlau...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Also, die Titel der paar Heftromane, die ich hier bei mir habe (rein zu Forschungszwecken natürlich!), sind in keiner Datenbank zu finden... Allerdings gibt es auch keine Hinweise, ob diese Titel nicht doch geschützt sind... *grübel*
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 01. Januar 1970, 01:00:00
Der Heftroman ist geschützt wie jeder andere Titel auch, sofern stark (vergleiche hierzu die Diskussion zum Thema Titelschutz, irgendwo in diesem Forum). Auch der Heftromanautor sollte als Autor anerkannt sein, er leistet einen harten Job, und außerdem weilen welche unter uns, also keine Beleidigungen!
Leider regen die meisten Heftromantitel auch nicht meine Phantasie an, sondern oft nur mein Zwerchfell...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
Apropos Heftromantitel und "Titelklau"

da kenne ich jetzt nur den umgekehrten Fall.
Mein Kurzroman "Stadt des Verderbens" (Titel von der Redaktion formuliert) gabs schon länger beim "Rad der Zeit". Aber da das offenbar ein Zyklustitel ist, konnte der jetzt wiederverwertet werden :-o
Egal, der Titel kommt gut, das ist die Hauptsache!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Tja... da ich eine absolute NULL im Titelsuchen bin, muss ich bekannte Titel immer nach meien Maßstäben umändern, um überhaupt einen zu haben... aber die Idee mit einem fremden Titel, zu dem man selber was schreibt, ist gut. Den Titel kann man nachher immer noch ändern.

Manja(die soeben erfahren hat, dass sie zu ihrer Jahresarbeit noch eine eigeninitiative - sprich, Geschichte - abgeben muss  ;D)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ich wollt niemanden beleidigen...! Tut mir leid, wenn das so rüberkam.

Da ich selbst Interesse habe, solche Heftchen zu schreiben, werde ich mich hüten, etwas zu sagen...  :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
Ein Buchtipp zum Thema:
http://autorenhaus.de/verlagsprogramm/3-932909-39-9/index.shtml
Alice W. Flaherty  
Die Mitternachtskrankheit  
Warum Schriftsteller schreiben müssen
Schreibzwang, Schreibrausch, Schreibblockade
und das kreative Gehirn  
Aus dem Amerikanischen von Käthe H. Fleckenstein
382 Seiten, Deutsche Erstausgabe 2004, 19,80 EUR
ISBN 3-932909-39-9

Vielleicht werden damit einige Fragen zum Thema Schreibblockade und Schreibzwang beantwortet...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 01. Januar 1970, 01:00:00
Hast du es gelesen? Ist es gut?

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatHast du es gelesen? Ist es gut?

VG
Kristin
Noch nicht, aber ich überlege, es mir zu kaufen. Ich habe einen Auszug daraus im Deutschen Jahrbüch für Autoren gelesen, der recht gut klang.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Linda am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatIch schreibe im Kopf vor.... klingt vielleicht seltsam, aber mir fallen einige Sachen beim Einkaufen o.ä. ein, dann wirble ich sie solange im Kopf herum, bis sie Gestalt angenommen haben, und wenn ich wieder zu Hause bin, dann rutscht es beim Schreiben. Wenn ich nun tatsächlich gar nicht schreiben kann, dann lasse ich es auch bleiben. Oder ich führe die Geschichte ganz knapp, oder auch stichpunktartig weiter, bis ich wieder an eine Stelle komme, die mir leichter fällt. Die "blockierte" Stelle knüpfe ich mir dann später noch einmal vor.
Schelmin

Schön ausgedrückt.
So schreibe ich eigentlich (auch) immer.. Ohne dieses  "vordenken" setze ich mich nicht an den Computer..
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. Januar 1970, 01:00:00
Kennt ihr diese Dufttinten von Online? Ja? Die sind klasse. Das blau hat erstens einen schönen Ton, da macht es noch mehr spaß, zu kritzeln und zweitens benebeln diese Düfte ein klitzekleines Bisschen... genial.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 30. August 2006, 19:00:47
Ich wache heute morgen auf und bin in der dem Wetter entsprechenden Stimmung.
Ich will schreiben.
Starre auf das leere Blatt...

und krieg kein Wort raus.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kalderon am 30. August 2006, 19:25:54
Dem Wetter entsprechende Stimmung... regnerisch? Bewölkt?

Trink einen Tee. Mampf ein Stück Schokolade. Ich wünsche mir für dich, dass du schreibst. ;D Los, ran an die Seite. Es muss doch einen Sinn haben, das die Regenwälder abgeholzt werden.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 30. August 2006, 20:27:03
Zitat von: Kalderon am 30. August 2006, 19:25:54
Es muss doch einen Sinn haben, das die Regenwälder abgeholzt werden.
Na, DAS würde mich nicht gerade zum Schreiben motivieren...   ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 31. August 2006, 10:30:12
Ich nehme umweltreudlich gebleichtes recyceltes Papier... wenn schon Papier verschwenden, dann umweltreundlich...

...

*auf leere Seite starr*

Gott...

*langsam in Panik gerät*
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: MarkOh am 31. August 2006, 13:57:07
Mhmmm... Bei mir sieht es eher so aus, dass ich erstmal gaaaanz langsam die Datei auf dem Desktop meines PC's öffne.

Mhmmm... Nun ja, schließ ich sie erstmal wieder. Vielleicht fällt mir ja gleich noch etwas ein.

Mhmmm... Eigentlich könnte ich ja nochmals kurz schauen, wobei ich die Datei wieder öffne.

Mhmmm... Nach mehreren Minuten undefinierbaren "scrollens" mit der Maus, schließe ich die Datei doch erstmal wieder, und verschieb das Ganze auf später.

;D   nach einer Stunde das ganze Spielchen noch einmal    ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Coppelia am 31. August 2006, 14:51:43
Hm ... also um eine Schreibblockade zu überwinden, braucht man immerhin einen Text, bei dem man die Handlung kennt und weiß, wie er verlaufen soll. Aber meiner Meinung nach ist es ein Fehler, auf Inspiration zu warten. Da kann man unter Umständen lange warten ...

Man setzt sich hin und zwingt sich, eine Seite am Tag zu schreiben, egal, wie schlecht der Text wird. Das hilft übrigens gegen alle Probleme, die man mit dem Schreiben hat, nicht nur gegen Schreibblockaden, sondern auch gegen nicht-fertig-werdende Texte, gegen Fehler beim Schreiben usw ...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 31. August 2006, 15:01:29
Ich weiß nicht, zum Schreiben zwingen kann ich mich nicht. Entweder ich mag schreiben und habe auch die Muse dazu oder es geht eben nicht... Darum beschäftige ich mich seit zwei Tagen immer abwechselnd mit meiner Geschichte und einem Ernährungsplan...

Irgendwas muß man ja schreiben...  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kalderon am 31. August 2006, 17:15:12
Ich hab es ja jetzt so gemacht, dass ich das letzte, unfertige Kapitel überarbeitet und danach weitergeschrieben habe.

Go, Manja, Go!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Silvia am 31. August 2006, 22:33:08
Wenn ich nicht so die Muße oder die Inspiration zum Weiterschreiben habe, dann gehe ich meistens die letzten Seiten nochmal durch und überarbeite hier ein Sätzchen und da ein Sätzchen und streiche halt da ein bißchen was oder füge was ein ...  ;) So tut man wenigstens was produktives am Text, auch wenn er dadurch nicht wirklich länger wird - und bleibt am Ball.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Termoniaelfe am 01. September 2006, 07:44:59
Tja und mein Rezept:

Ich spiele zwischendurch immer mal gern Mario oder Zelda oder zuletzt Harry Potter 2. Da kann ich so richtig abschalten und manchmal passiert es sogar, dass ich dabei wieder neue Ideen für meine Schreibe entwickle. Und seit 6 Wochen gehe ich zwiemal die Woche schwimmen. Das entspannt, lässt die Pfunde purzeln und ich bekomme super den Kopf frei. Ich habe aufgehört mich ständig wegen meiner Schreibe verrückt zu machen. Wenn ich merke, dass eh nix bei rum kommt und ich mich nur quälen muss an meinen Sachen zu arbeiten, macht es so oder so keinen Sinn.  Ich halse mir auch keine Vorgaben auf. Die Inspiration kommt oder sie kommt nicht. Aber wenn sie kommt, dann nutze ich die Gunst der Stunde.

Also, ruhig mal an was anderes denken und sich getrost auch mal mit anderen dingen beschäftigen. ;)

LG
Termi
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: MarkOh am 01. September 2006, 10:29:17
Eigentlich habe ich auf genau diese Art und Weise mein Sachbuch "Spione wie wir" fertiggebracht. So als kleine Abwechslung zwischendurch. Ab und zu brauchte ich wohl einfach auch mal Pause von meinen Helden...
;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 01. September 2006, 15:06:21
Ähäh... ich hab eine regelrechte angst vor dem Schreiben...  :wums:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Möchtegernautorin am 01. September 2006, 16:02:31

Angst vor dem Schreiben? Weil nichts Gutes bei rauskommt? <braueheb> Ok, das hatte ich noch nie.
Ich weiß nur, dass ich das Gefühl hasse, wenn ich mir gar nichts ausdenken kann, weder beim Dösen noch sonst irgendwie, dann bekomme ich auch oft die Krise. Aber der Vorteil ist: Es geht wieder vorbei.

Bei mir gibt es dann zwei Sachen, die helfen: Spielen oder singen.
Beim Spielen, sei es nun irgendwelche Assoziationen, in meinem Rollenspielchat – ist bei einer Schreibblockade wirklich sinnvoll, weil man ja reagieren muss, egal ob man gut oder schlecht schreibt ;) – oder durch irgendwelche epischen Sachen, bei denen ich Ideen abzapfen kann.
Beim Singen kann ich mich einfach mitreißen lassen. Das hilft auch oft.

Jedenfalls kann ich bei so etwas nicht einfach herumsitzen und abwarten.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 01. September 2006, 18:02:19
Zitat von: Moni am 01. Januar 1970, 01:00:00
ZitatAstrid hat recht.
Ich glaube, wir sind verloren.
Puh, ihr zwei seid aber auch Pessimisten...  :P

*aufschreck* Äh, was? Huch? Ich hab doch nie gesagt, wir wären verloren? Ich hab nur gesagt, Solitär mit all seinen Ab- und Spielarten ist des Teufels.  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Silvia am 01. September 2006, 19:28:38
Ein guter Tip für kreative Einfälle - geht in ein klassisches Konzert und hört einfach der Musik zu. Man schaltet einerseits ab, andererseits ist der Kopf frei genug, um einfach Gedanken drin auftauchen und wieder verschwinden zu lassen. Bisher habe ich dabei immer mal wieder einen Geistesblitz bekommen.
Musik wirkt manchmal ungemein anregend auf die Schreiberei.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Astrid am 02. September 2006, 02:30:11
Und abwaschen. Das hilft auch.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 02. September 2006, 08:31:13
Zitat von: Manja_Bindig am 01. September 2006, 15:06:21
Ähäh... ich hab eine regelrechte angst vor dem Schreiben...  :wums:
Wie das denn? Alles, was Du schreibst, kannst Du doch hinterher überarbeiten. Da brauchst Du doch keine Angst haben...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Arielen am 02. September 2006, 08:41:21
Zitat von: Rei am 02. September 2006, 08:31:13
Zitat von: Manja_Bindig am 01. September 2006, 15:06:21
Ähäh... ich hab eine regelrechte angst vor dem Schreiben...  :wums:
Wie das denn? Alles, was Du schreibst, kannst Du doch hinterher überarbeiten. Da brauchst Du doch keine Angst haben...

Ich kenne das Gefühl der Angst aber auch. Dr Verstand weiß es, aber die Gefühle sind oft zu stark... Leider.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elena am 02. September 2006, 12:22:28
Manja, genauso geht es mir im Moment auch. Ich habe lange Zeit nicht geschrieben (für meine Verhältnisse lange) und stehe so ein bisschen ratlos vor dem Computer. Ich habe eine Idee, die mir gefällt, einen Plot, Charaktere, alles da. Nur... diese Angst davor, es zu verhauen, werde ich nicht los.

Ich glaube, ich werde klassische Musik mal ausprobieren, als gedankliche Lockerung, und ein bisschen was so runtertippen. Wenn ich wieder mehr im Schreiben drin bin, geht vielleicht auch die Angst weg. *seufz*

Liebe Grüße,

Elena
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 02. September 2006, 16:10:29
Hmm, ich muß gestehen, Angst hatte ich vorm Schreiben noch nie. Vielleicht kann ich es deshalb nicht nachvollziehen.

Ich drück trotzdem die Daumen, daß es bald bei allen wieder klappt...!!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: MarkOh am 02. September 2006, 20:52:27
Angst vorm Schreiben? Kenn ich in der Form eigentlich auch nicht. Wenn es Mist wird,... nun gut, dann Pech gehabt. Vielleicht lässt sich ja noch was überarbeiten. Eventuell reicht ja auch eine kleine Kreativpause zwischendurch...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 04. September 2006, 13:44:12
Hm... vielleicht.
momentan versuch ich, mich wieder übers Zeichen ranzutasten.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Azrael am 05. September 2006, 10:21:31
@ Manja!

Das ist eine gute Idee. Das mach ich auch immer, wenn ich neue Ideen suche oder wieder ins Schreiben einsteigen möchte. Ich kann dir noch einen anderen guten Tipp geben. Den hab ich ihm Studium gelernt und es ist eine sehr gute Technik, um Ängste abzubauen, sich zu entspannen und kreative Gedanken und Gelüste - was für ein Wort ^^ zu sammeln. Das hilft bei mir immer und ich empfinde es als sehr angenehm ...

Du hast bestimmt verschiede Fantasyfilmsoundtracks zu Hause? Ich sammle verschiedene Soundtracks dafür und auch Fantasy- oder esoterisch angehauchte Musik - gut eignet sich aber auch Klassik dafür - sie darf nur nicht zu "schwer" klingen und depressive Stimmungen erzeugen. Auch Musik von anderen Kulturen oder Ländern kannst du verwenden. ich liebe zum Beispiel keltische oder afrikanische Musik.

und so funktionierts:  Such dir ein ruhiges Plätzchen, wo du dich wohl fühlst und du allein und ungestört sein kannst. Das kann zum Beispiel dein Zimmer, oder eine Waldlichtung sein oder was auch immer ^^ Wichtig ist, dass du, wenn du dich in einem Zimmer aufhältst du die Fenster öffnest. Stell die Musik an oder den MP 3 Player oder was auch immer ^^ Dann leg dich mit dem Rücken auf den Boden und winkle die Beine an. Es ist wichtig, dass die gesamte Wirbelsäule fest auf dem Boden aufliegt. Diese Haltung nennt man die "Erdung". Und nun musst du über den Mund in den Bauch einatmen und über die Nase aus. Leg die Hände anfangs zur Kontrolle auf deinen Bauch, um zu kontrollieren, ob du richtig in den Bauch eiatmest. Es ist wichtig, dass sich auch die Seitenpartien deutlich heben und senken - also schön tief und gezielt ein und ausatmen und vor allem in den gesamten Bauch- und Lungenraum. diese Art von Atmung verwendet man bei Meditationen und bei Hypnosen. Sie ist absolut ungefährlich und hat den angenehmen Nebeneffekt, dass du richtig atmest und du viel Luft in deine Blutbahnen und zellen transportierst - das bewirkt eine bessere Durchblutung des Gehirns und hilft Ängste und Blockaden abzubauen. Dann schließ die Augen - weiter Atmen nicht vergessen ^^ - und lass dich von der Musik davon tragen - Versuch an nichts anderes zu Denken, als an die Musik.  Lass dich einfach davon tragen und versuch an nichts anderes zu denken, als an die Bilder, die dabei in deinem Kopf ganz automatisch entstehen. Dein Geist wird dich auf Reisen schicken - in Fremde Länder, wenn du zum Beispiel afrikansiche Musik hörst, oder ins Meer, wenn du Klänge vermsicht mit Meeresrauschen hörst oder wohin auch immer. Das liegt an der Musik .....
Bleib ruhig eine Halbe Stunde  bis Stunde so leigen und mach nichts anderes als abzuschalten und zu lauschen  - entspann dich und atme einfach weiter -

Am Ende einer solchen Erdungsreise bin ich alle Blockaden los und hab 10000 von neuen Ideen gesammelt, die sich ganz nebenbei einfach mit Hilfe der Musik in meinen Kopf geschlichen haben. Nebenbei habe ich Ängste abgebaut und mich motiviert ^^

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem kleinen Tipp etwas helfen.

Lieben Gruß
Azrael
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 05. September 2006, 14:35:53
So langsam wird es anscheinend.
ar gestern im Kino und der Film hat mich glatt zu ner FF angehalten.
2 normseiten, grottenschlecht(in meinen Augen)... aber immerhin... vielleicht wirds ja.

@Azrael
Das klingt gut...
EntspannungsCD's hab ich da.
Außerdem eignen sich einige Stellen des Brokeback-Mountain-Sountracks wunderbar...

*ausprobieren geht*

Ein gutes hat es imerhin. Ich habe so viel Akkordeon gespielt wie lange nicht mehr.
Meine finger sind endlich wieder flüssig... (schlimm - kaum spielt man ein Instrument 2 wochen nicht, bist du ungelenk wie ein besen)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Azrael am 05. September 2006, 18:57:11
schlimm - kaum spielt man ein Instrument 2 wochen nicht, bist du ungelenk wie ein besen) -

@ manja
Du sprichst mir aus der Seele - ich hab mich gerade nach laaaanger Zeit wieder ans Klavier gesetzt und mit beinahe die Finger beim Flohwalzer gebrochen - boah 2 monate nicht zu spielen ist echt nicht gesung für die finger neeee neeee  :gähn:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 07. September 2006, 12:40:44
japp... und dann spiel mal gleich ein Lied, das sehr schnelle Läufe hat... Selbstmord.

Langsam wird es. Die Methode hat gehlofen, danke, Azrael. :)
Gestern hab ich wieder angefangen, zu tippen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Azrael am 08. September 2006, 20:35:37
das freut mich Manja  :)

hab ich gern gemacht ;) :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 30. August 2007, 20:56:30
Ich denke mal, ähnliche Themen gibt es bereits, aber bei mir herrscht gerade akuter
Notstand! Dann werde ich euch mal jetzt das Problem erörtern:

Seit Monaten komme ich nicht mit meinem Roman vorwärts (an Ideenmangel liegt es nicht). Es ist merkwürdig, aber ich habe irgendwie keine Lust (Ist das eine Krankheit? Ist das ansteckend? Quarantäne! Hilfe!). Keine Lust in dem Sinne, dass mir plötzlich andere Dinge einfallen, die VIEL wichtiger sind. Und wenn ich dann mal nichts zu tun habe (was nur sehr sehr selten passiert) beschäftigere ich mich mit Dingen, wie z. B. mein Hintergrundbild ändern. Ist das normal? Nein, aber bei mir schon. Ich hatte ja schon oft eine Krise, aber so intensiv wie diese hier und so langwiedrig war sie noch nie.

Was soll ich bloß machen? Ich habe meditiert, ich habe mich gezwungen, ich habe alles versucht und alle Themen und Ratgeber gelesen...

Vielleicht liegt es ja daran, dass ich in letzter Zeit sehr viel Stress habe (fange mit einer dritten Fremdsprache an, also zu Latein und Englisch gesellt sich jetzt auch noch Spanisch). Auch mit Entspannung klappt es nicht.

Und dabei hat mein gesamter Roman gerade mal erst 45 und ich stecke mittem
im 2. Kapitel (8 sollen es mal werden). Ich habe so langsam die Befürchtung,
dass ich nie fertig werde...

Hilfe!

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: gbwolf am 30. August 2007, 21:10:33
Hallo Warlock!

Mir geht es mit meinem Roman ähnlich. Ich komme abends zum Umfallen müde von der Arbeit, am Wochenende und an meinem freien Tag schaffe ich es nicht, mich hinzusetzten und andere Ideen plätten mich. Ich bin ein bisschen weiter als Du, etwa 70% fertig. Seit der Hälfte kämpfe ich um jedes Wort.
Was mir immer hilft ist entweder, mich ganz fest auf eine Szene zu konzentrieren, dort zu sein, meine Gedanken immer wieder dorthin zu hämmern, wenn sie weg wollen und den Abschnitt zu beenden. Wenn ich die Kraft dazu nicht aufbringe, dann lasse ich los. Ich öffne ein leeres Dokument oder nehme einen Block und die nächste Idee, die kommt, wird einfach geschrieben, ohne Kontrolle, ohne Hemmung. Ich schmeiße den Anfang auf das Papier und ob es mehr als eine Seite wird, ist egal. Meistens ist die entstandene Geschichte fast auf anhieb gut, was mir zeigt, dass ich diese Entspannung nötig hatte, dass ich etwas Druck ablassen musste.
Man könnte das mit einer vollen Blase vergleichen: Wenn man die immer verkneift, dann hat man irgendwann Nierensteine und die drücken einen dann chronisch. Man bekommt nichts anderes mehr hin  ;D

Grüße
Wölfin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Nick am 30. August 2007, 21:16:00
Hi Warlock,

hm, vielleicht wäre es eine Möglichkeit, es mal andersherum zu versuchen – also Dir vorzunehmen, 2 Tage, 2 Wochen, 2 Monate... NICHTS zu schreiben, es Dir sogar zu verbieten. Solange bis es Dir dann wieder in den Fingern kribbelt und Du schreiben WILLST. Keine Ahnung, ob das funktioniert, kam mir nur grad in den Sinn. Und oft reizt gerade ja das Verbotene  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: THDuana am 30. August 2007, 21:25:08
@ Nick
Leider funktioniert gerade das meist nicht und bringt einen nur noch weiter weg. Zumindest mich. :d'oh:

Tja, Warlock, da gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Disziplin oder der Wölfin ihre, "Lass alles raus".
Disziplin meine ich, dass du etwas schreiben musst, egal ob gut oder schlecht. Das kann gut gehen, kann aber auch frustrieren.
Wenn du "alles rauslässt", klappt es bestimmt bald wieder.

Du könntest auch herausfinden, woran es liegt. Du bist da schon ein Stück weiter und kennst die Ursachen, vermutest sie zumindest. Vielleicht gefällt dir auch irgendwo etwas in der Geschichte nicht?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Silvia am 30. August 2007, 21:43:16
Wenn es mir so geht, mach ich "kleine Schrittchen". Ich lese die letzten Seiten nochmal durch und feile hier und da an den Formulierungen herum. Oder schreibe EINEN Absatz weiter. Und am nächsten Tag mit Glück vielleicht NOCH einen ...
Hauptsache, ich sitze überhaupt dran und mache etwas.
Meistens vergeht das Krea-Tief dann mit der Zeit.

Oder es hakt an einer Stelle in der Geschichte, die nicht funktioniert. Dann hab ich auch Schreibblockaden. Dann hilft nur - nachdenken, umplötten, rumprobieren, neu schreiben.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Grey am 30. August 2007, 21:47:22
Nichts erzwingen. Wenn es so ist, ist es halt so. Wenn du wirklich ein Schreiber bist, kommt die Lust irgendwann von allein wieder. Je mehr du dich unter Druck setzt, desto schlimmer wird es. Du bist kein Profi, keiner zwingt dich zur Produktivität. Wie sagt man so schön:

Die Gedanken sind frei.

Lass sie gehen wohin sie wollen, lass sie eine Weile wandern und Urlaub machen. Wenn die Situation entspannter ist und du genügend Abstand hast, lies dir deine 45 Seiten noch mal durch, verbessere wenn nötig und freu dich über alles, was du selbst gut findest. Und dann bist du irgendwann so weit, dass du weiterschreiben kannst. Das glaub ich ganz sicher.

Alles Gute :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Espérance am 30. August 2007, 23:24:37
Ich habe gelernt mir selbst in manchen Dingen zu vertrauen.

Auch, wenn ich immer das Ziel hatte und auch noch habe Schriftstellerin zu werden, hatte ich mal eine gut 2 oder 3 Jahre andauernde Phase, in der ich im Grunde nichts geschrieben hatte, weil ich zum einen der Auffassung war, ich würde es eh nicht hinbekommen und zum anderen so viel um die Ohren hatte, dass mir auch gar nicht die Zeit blieb (bzw. ich mir das einredete, irgendwo kann man immer Zeit abknapsen habe ich gemerkt).

Vor ca. 2 Jahren hat es mich dann plötzlich wieder gepackt und seitdem schreibe ich mehr als ich je geschrieben habe und - oh wunder - obwohl ich die Jahre kaum was kreatives produziert habe, habe ich mich verbessert. Zwar habe ich den Roman, den ich schon damals angefangen hatte (also vor der Pause) immer noch nicht beendet geschweigedenn durchgeplottet (bin auch erst auf S. 40 oder 50 oder so). Dafür habe ich in der Zwischenzeit einen anderen geschrieben und schreibe momentan an einem weiteren, der so unbedingt raus will, dass ich da keine Befürchtungen habe, dass ich den nicht schreiben könnte.

Trotzdem werde ich diesen einen besagten Roman (an dem mein gesamtes Herzblut klebt) auf keinen Fall unvollendet lassen. Ich warte eben noch ein wenig ab.

So und wozu erzähl ich das alles?
Eigentlich um zu sagen, dass kreative Pausen durchaus aus produktiv sein können. Wenn du so sehr an dem Roman hängst dann wirst du ihn auch schreiben.
Was mir jetzt momentan beim Schreiben hilft ist, Szenen komplett durchzudenken, wenn ich nix zu tun habe, irgendwo warte, einkaufe, in der Schlange stehe, Zug fahre etc. die irgendwo im Buch vorkommen und dann, wenn ich sie genau habe, dann ist der Drang so groß sie aufzuschreiben, dass ich gar nicht widerstehen kann. Es ist auch das erste Mal, dass ich nicht chronologisch schreibe, aber es macht den ganzen Schreibprozess sehr viel angenehmer.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, egal wie du das Problem angehst!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maran am 30. August 2007, 23:36:20
Wenn ich mich selbst unter Druck setze, dann kommt häufig nur Mist heraus. Ich mache die Sache dann halbherzig und zähneknirschend. Dementsprechend ist dann das Ergebnis und es besteht die Gefahr, daß ich dann an dem Projekt komplett die Lust verliere.

Also, wenn ich mal nicht weiterweiß - oder nicht schreiben kann, dann hat das meistens einen Grund. Oft liegt der gar nicht in der Geschichte, sondern ich bin in einer Phase, in der generell alles schief läuft. Für mich ist es dann das Beste, das Projekt erst einmal ruhen zu lassen und mich anderen Dingen zuzuwenden.

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Coppelia am 31. August 2007, 07:19:32
Wenn ich wirklich gestresst bin und nie Zeit zum Schreiben habe, bringe ich auch nichts auf die Reihe, dann kann ich mich nicht in meine Geschichten reinversetzen, mich nicht konzentrieren, und bin unglücklich.

Wenn ich noch genug Zeit habe, um zu schreiben (also wirklich genug Zeit, die Zeit darf ja nicht wirklich aus den Rippen geschnitten sein, dass man auch noch obendrein ein schlechtes Gewissen hat), dann gibt es die sehr wirkungsvolle Methode, nach Pensum zu schreiben, von der ich schon zum xten Mal erzähle, weil ich so überzeugt von ihr bin. ;D Ich glaube, viele Leute mögen sie nicht und kommen mit ihr nicht zurecht, aber ich kann es. Die Methode erfordert Selbstdisziplin und dass man das Gefühl zulässt, dass man keine Lust hat und sich vielleicht auch davon verabschiedet, dass Schreiben immer nur Spaß macht. Nach einer Weile geht es dann meist, wenn man die anfängliche Unlust überwunden hat. Jedenfalls würde ich, wenn ich nur schreibe, wenn ich Lust habe, nie etwas fertig kriegen - es wird ja schon so schwierig.
Wie gesagt, wer nur schreibt, damit und wenn es ihm Spaß macht, sollte das gern tun und es ist auch sehr schön. :) Wer dann auch noch alles fertig kriegt, umso besser! Aber ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass es bei mir nicht reicht. Die Methode ist für mich passend, daher glaube ich an sie - natürlich passt sie bestimmt nicht zu jedem.
Ich nehme mir dann also vor, am Tag so und so viel zu schreiben (normal eine Seite). Ausnahmen sind bei mir immer:
- Ich bin zwischen 8 und 20 Uhr nicht im Haus (oder habe während dieser Zeit Besuch).
- Ich bin krank.
- Ich habe in der Nacht nicht geschlafen (kommt bei mir durchaus mal vor).
Der Vorteil an der Methode ist, dass man jeden Tag zusehen kann, wie das Projekt wächst, und in Übung bleibt. Der Nachteil ist halt, es kann vorkommen, dass man genervt ist und die Geschichte nicht mehr sehen kann. Und dann "muss" man ja trotzdem schreiben - das kann schon hart sein.

Wenn ich eine Zeit habe, in der es unmöglich ist, mir Zeit zum Schreiben zu nehmen, würde ich mir nie zumuten, auch noch auf Pensum zu schreiben - wie im Moment, vor'm Examen. *lern lern* Ich schreib trotzdem - aber nicht diszipliniert. ;) Und meist nach 20 Uhr.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rei am 31. August 2007, 08:18:09
Armer Warlock, das kenne ich. Ich schreibe seit Monaten nicht mehr, kann mich nicht mal dazu aufraffen, den Laptop überhaupt anzuschalten. Bis Dezember wollte ich die acht Bände meiner Sci-Fi-Serie fertig haben, um sie meinem Papa zu Weihnachten schenken zu können. Jetzt ist bald September und mir fehlen noch drei Bände von jeweils 35.000 Wörtern...

Du kannst Dich darüber ärgern oder es einfach akzeptieren. Irgendwann kommt es wieder, das weiß ich. Ich hatte mal drei Jahre eine Blockade, bei der ich mich zu Anfang zum Schreiben gezwungen habe, aber es brachte nichts. Also ließ ich es einfach alles liegen.

Was natürlich bei Dir sein kann: Du machst schlichtweg zu viel. Wenn ich mir Dein Sportpensum so ansehe und dann auch noch eine dritte Fremdsprache... Kein Wunder, daß Dein Kopf irgendwann mal sagt: Ich streike jetzt, das ist mir zuviel.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Solatar am 31. August 2007, 09:57:53
Hey Warlock,

mir ging das 13 Jahre lang so ( erst hochgelobt, talentiert und vielversprechender Jungautor  ::)) - schwupp plötzlich keine Lust mehr, keine Zeit mehr, andere Dinge waren viel wichtiger, alles war vergessen, Autorendasein ade -  und dann platzte endlich wieder der Kragen. Merkwürdig manchmal.
Inzwischen mache ich das anders, wenn ich an einem Buch nicht weiterkomme, setze ich mich entweder an eine Kurzgeschichte oder schreibe einfach irgendetwas, um in der Übung zu bleiben und den Schreibfluss nicht zu verlieren.
Oder ich sehe mir irgendeinen fantastischen Film an, lese oder gehe in eine Buchhandlung stöbern, wenn ich dort all die tollen Bücher sehe, will ich unbedingt an meinem Buch weiterschreiben.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 31. August 2007, 10:14:57
Hallo,

auch ich hatte schon solche Pausen... Die letzte hat über ein Jahr angedauert und hing damit zusammen, dass ich privat und beruflich einfach zu viel um die Ohren hatte. Nachdem ich erkannt habe, dass berufliche Karriere nicht unbedingt meine Priorität ist, habe ich eine Halbtagsstelle angenommen und bin wieder viel kreativer. Jetzt habe ich Zeit mich um den Haushalt, mein Haustier und das Schreiben zu kümmern und habe auf einmal wieder Lust zu malen und zu basteln. Damit geht es mir viel besser und leben kann ich von dem Geld trotzdem ganz gut.

Dennoch hab ich Tage, an denen ich gar nicht schreiben mag, obwohl mir der TiWriMo sehr hilft, am Ball zu bleiben. Ich versuche kontinuierlich weiterzuschreiben und mich von kleinen Rückschlägen und Frustattacken nicht dauerhaft aufhalten zu lassen. Steter Tropfen höhlt den Stein... Ich komme zwar längst nicht so schnell voran wie andere hier, aber ich habe ein kontinuierliches Tempo und werde meinen Roman im November fertig bekommen. Zwei Romane im Jahr, das Ziel habe ich mir gesetzt und das werde ich hoffentlich auch erreichen. Wenn ich so weiter mache, habe ich mit 30 mindestens zehn Bücher auf dem Gewissen  ;)

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Antigone am 31. August 2007, 11:11:30
So, jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu:

Am hilfreichsten bei sowas ist ein Abgabetermin. Ich hab meinen WoHO-Roman letztendlich in 5 Monaten geschrieben, und meine Drachenkinder-Geschichte wurde auch erst in der letzten Woche realisiert.

Hat man den nicht, weil man eben nur hobby-mäßig schreibt, gibts zwei Möglichkeiten:
1. Du denkst dir, was sollst, es ist eben nur ein Hobby, und mir ist anders im Moment halt wichtiger. Ist völlig zulässig, die Einstellung. Oder
2. Du zwingst dich dazu. Setz dich vor den PC und mach 2 Stunden nichts anderes. Und wenn du erst mal lang genug auf das leere Dokument gestarrt hast, ist dir so fad, dass du schon was schreiben wirst. Aber dann darfst du auch nicht telefonieren, die Post holen, die Katze füttern etc...

So, und ich red auch nur so schlau daher, mir geht es im Moment nämlich ganz genauso. ;D

Lg, A.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 31. August 2007, 16:35:06
Bei mir hilft auch nur eine Methode:

ZWINGEN! Wie hier schon erwähnt wurde, einfach dransetzen und weiterschreiben auch wenn es einen ankotzt! Ich zum Beispiel stehe morgens (wenn ich arbeiten muss) schon um 6 Uhr auf anstatt um 7 Uhr. Das ist meine Stunde Schreibzeit, die wird durchgezogen, komme was will! Selbst wenn das Resultat für die Tonne ist, man übt sich trotzdem und kommt seinem Ziel immer näher...
Die Lust-Schreiber werden aufschreien, aber bei mir geht das! Denn wenn ich nur schreiben würde, wenn es mir in den Kram passt, dann würde ich NIE schreiben, ehrlich! Ich merke es ja gerade, ich habe Urlaub und eigentlich Tonnen an Zeit über, aber was mache ich? Immer etwas anderes... Von daher freue ich mich schon wieder auf die Arbeit! Bin ich krank...  ::)

Aber Nicks Vorschlag finde ich auch gut, sich das schreiben erstmal verbieten! Könnte bei einem Lust-Schreiber durchaus helfen, würde mich aber in die totale Starre versetzen! ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 31. August 2007, 17:06:33
Schreibblockaden sind zur Zeit scheinbar recht aufdringlich. Mich hat sie auch eingeholt, weiß aber mehr oder weniger woran das liegt. Ich habe einfach zu viel andere Dinge im Kopf, die ... ich möchte nicht sagen wichtiger sind als das Schreiben, aber welche die sich verflucht breit machen.

Ich lese mir dann das vorherige Kapitel noch mal durch und dann klappt es auch einige Seiten zu schreiben, verliere jedoch auch schnell wieder die Lust dazu. Und dann lass ich es, obwohl ich weiter schreiben will. Nur funktioniert das nicht, wenn ich nicht mit ganzem Herzen dabei bin.

Zwar ärgert man sich, wenn man eine Idee nicht zu Papier gebracht hat, die einem im Kopf rumspukt, aber zwingen bringt nichts, denn verliert man nämlich Spaß daran. Und darauf kommt es meiner Meinung nach beim Schreiben schließlich drauf an.

Also nicht den Kopf hängen lassen und eine Auszeit nehmen, irgendwann geht es dann von ganz alleine wieder ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 31. August 2007, 18:32:01
Erstmal recht herzlichen Dank für eure Anteilnahme und eure Hilfe!

Leider hatte ich schon die meisten eurer Tipps ausprobiert,
mit Misserfolg.

Wenn ich mich nicht zwingen würde, würde ich nie
schreiben (ist bei mir so) und wie gesagt, ich habe schon Monate
lang es liegen gelassen. Leeres Dokument anstarren hilft leider
auch nicht (dann denke ich nur an die Berge von Vokabeln, die ich
dringend lernen muss).

Ich versuche auch schon immer zu korrigieren,
mich reinzulesen, aber es geht nicht. Es ist, als hätte mein Roman
mich vor die Tür gesetzt, hinter mir zu gemacht und verschlossen.
Dieses Schloss kriege ich abe rnicht auf, egal was ich auch mache.

Ich habe den ganzen Roman ja schon im Kopf, aber ihn zu schrieben
würde für meinen inneren Schweinehund ein Sakrileg darstellen.

Mit Terminen/ Ziel kommt nur der Frust, es sowieso nicht zu schaffen.

Aber ich werde es weiter hiermit versuchen:
- schreiben verbieten
- Stunde einplanen
- andere Sachen schreiben

Aber wie ich mir eure zahlreichen Antworten durchlese, fällt mir ein,
woran es vielleicht liegen könnte:

An Teilen/ Chraktären des Romanes, die mir nicht gefallen oder Storyelemente.
Vielleicht nervt es mich auch nur, dass die Figuren das Buch schreiben und nicht ich.

Wisst ihr vielleicht, wie man herausfinden kann, worann genau es liegt?
Vielleicht noch mal alles durchlesen/ Stellen streichen?
_____________________________________________

Nochmals danke für eure Hilfe!

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maran am 31. August 2007, 18:46:31
Wenn Du eine leere Seite anstarrst und Du nicht schreiben kannst, weil Dir etwas anderes durch den Kopf geht, wie etwa Vokabeln ... dann ähnelt die Situation einer Meditation. Kümmere Dich zuerst um die Vokabeln, die scheinen dann wichtiger zu sein.
Im Grunde genommen hast Du zuviel im Kopf. Wenn Du das Oberste - in diesem Beispiel die Vokabeln - mit einem guten Gefühl im Bauch abgearbeitet hast, dann kommen wahrscheinlich noch ganz andere Dinge zum Vorschein, die auf Erfüllung hoffen und harren. Ist manchmal so, daß das innere Chaos, Dinge, die man immer beiseite schiebt, von denen man denkt, man hat sie nicht richtig gemacht, oder daß etwas fehlt, ein Projekt oder eine Arbeit stören. Ist so, wie wenn man im Auto sitzt und nicht losfahren kann, weil man sich nicht sicher ist, ob man den Herd ausgemacht hat. (Ich weiß, das ist ein blödes Beispiel. Bin gerade selbst etwas konfus).
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Silvia am 31. August 2007, 18:53:06
Bei mir ist es zur Zeit sehr zäh, weil ich am liebsten schon 20 Seiten im Geschehen weiter sein möchte und dort schreiben, aber zeitlich und örtlich einfach noch nicht so weit bin. Und weil ich mir über einige Figuren, deren Motivation, Charakter und wie ich ihr Zusammentreffen am besten gestalte nicht richtig im Klaren war. Dann dauert das Schreiben natürlich ewig, weil man unterbewußt schon weiß, daß da was noch fehlt, auch wenn mans selber noch nicht rafft, was es ist.
Vielleicht geht es Dir ja ähnlich?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 31. August 2007, 19:29:05
Warlock, du scheinst ein schwerer Fall zu sein... Vielleicht schreibst du wirklich erstmal etwas anderes, oder du machst Schreibübungen, sammelst Idee, planst einen Plot.

Aber wenn du damit unzufrieden bist, dass die Charaktere dir entgleiten und die Geschichte (vor-)schreiben, dann schreib doch darüber! Geig ihnen die Meinung, sag ihnen, was dich nervt, wiese ihnen den Weg! Mich selbst nervt das auch, ich hab mittlerweile zwei Romanideen in der Schublade, die "angeschrieben" sind, mit dann aber entglitten sind. Und das wegen mangelnder Planung... Vielleicht hast du dich ja auch verplant und musst dich selber erstmal wieder zurück auf den Weg führen?
Versuch das mal... eventuell hilfts! :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Antigone am 31. August 2007, 19:31:09
Zitat von: Warlock am 31. August 2007, 18:32:01
Wenn ich mich nicht zwingen würde, würde ich nie
schreiben (ist bei mir so) und wie gesagt, ich habe schon Monate
lang es liegen gelassen.

Bitte jetzt nicht böse aufffassen, aber: In dem Fall - ich frag jetzt mal provokant - warum schreibst du dann? Wenn es dir dermaßen zuwider ist, sollest du dieses Hobby vielleicht noch mal überdenken.

Lg, A.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Hr. Kürbis am 31. August 2007, 19:53:48
Hm, da ist ein Unterschied zwischen "wollen", "würden" und es tatsächlich "tun"...
Ich muss mich auch zwingen, aber ich WILL schreiben, ich TUE es aber nicht, wenn ich mich nicht dazu ZWINGEN würde. Es ist auch nicht so, dass ich ohne nicht könnte, mir würde bestimmt nichts fehlen, wenn ich nicht schreiben würde... Denn die Ideen fühlen sich auch in meinem Kopf ziemlich wohl, aber was nutzen sie mir, wenn sie dann keiner zu lesen bekommt? Das schreiben mache ich für den Leser, nicht für mich selbst...
Hab da irgendwie eine kom ische Beziehung zu... nur für mich zu schreiben, das käme mir nicht in den Sinn! ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Linda am 31. August 2007, 21:04:49
Zitat von: Warlock am 31. August 2007, 18:32:01
Aber wie ich mir eure zahlreichen Antworten durchlese, fällt mir ein,
woran es vielleicht liegen könnte:

An Teilen/ Chraktären des Romanes, die mir nicht gefallen oder Storyelemente.
Vielleicht nervt es mich auch nur, dass die Figuren das Buch schreiben und nicht ich.

wenn man sich auch von den eigenen Figuren auf der Nase rumtanzen lässt - tsss. :no:
Gib dem Pegasus mal anständig die Sporen und nimm deine Charaktere an die Kandare.

ZitatWisst ihr vielleicht, wie man herausfinden kann, worann genau es liegt?
Vielleicht noch mal alles durchlesen/ Stellen streichen?

das wäre doch zum Bleistift mal ein Anfang. Und dann solltest du dir überlegen, wohin du willst - mit dem Roman  - mit dem Schreiben allgemein.
Schreibst du, weil es "schick" ist oder weil du eine Geschichte zu erzählen hast?
Und wenn du 'was zu sagen hast, dann tu es. Such dir einen (Beta)Leser, der darauf brennt, die Geschichte weiterzulesen und dich mit E-Mails bis zur Fortsetzung nervt. Bei manchen hilft ja Fremdmotivation mehr als Selbstdisziplin.

Aber ich bin wirklich kein Experte für Schreibblockaden, da mir das Problem fremd ist.

Gruß,

Linda
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: felis am 31. August 2007, 22:27:50
Meiner Erfahrung nach blockiere ich bei ner Story, wenns am Plot hakt. Mir hilft dann, erstmal was total anderes zu schreiben. (Ablenkung durch Kurzgeschichten z. B.)

Irgenwann ist der Kopf für die 1. Story wieder so frei, dass man von selber auf die lösung kommt, wie man den PÜlot ändern muss.

Um dran zu bleiben setz ich mir auch Tagesziele. Ne Stunde Textarnbeit (meistens Abends) - entweder schreiben oder überarbeiten, schaffe ich eigentlich fast immer (außer bei Krankheit oder Extremen Überstunden)
Mittlerweile fehlt mir was, wenn ich nicht an den Compi komme. Dasfür hab ich meinen Fernsekonsum fast aud 0 runtergefahren.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 01. September 2007, 14:08:10
Ja, ich weiß, bei mir ist es wirklich schwierig.

Vielleicht sollte ich wirklich noch mal Stellen umändern. Das Problem ist nur,
dass wenn ich eine Stelle verändere, den ganzen Roman umschreiben müsste
und wenn das passiert, landet er sicher in der Schublade.

Ich habe es jetzt mit einer Kurzgeschichte probiert, aber leider hat es nichts
geholfen und die Kurzgeschichte selber gefällt mir auch nicht.

Dann werde ich jetzt mit dem "Schreiben - verbieten" versuchen und mit der
Stunde einplanen.
Und wenn das auch nichts bringt, dann werde ich es wirklich mit dem Umschreiben
versuchen, auch wenn ich dabei riskiere, den ganzen Roman aufzugeben.
No risk, no fun.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rumpelstilzchen am 01. September 2007, 16:00:39
Zitat von: Warlock am 31. August 2007, 18:32:01
An Teilen/ Chraktären des Romanes, die mir nicht gefallen oder Storyelemente.
Vielleicht nervt es mich auch nur, dass die Figuren das Buch schreiben und nicht ich.

Ich lasse meine Charaktere gerne mal ihren eigenen Weg gehen, weil es irgendwie ein Art Magie ist, wie sie sich entwickeln, allerdings nur solange sie nicht vollständig von ihrem Weg abkommen. Bei mir liegt das denn daran, dass der vorhergegebene Weg nicht zu dem Charakter passt oder seine Vergangenheit nicht hergibt, weshalb er so handeln soll, wie ich das gerne hätte.

Wenn deine Charaktere nicht das machen, was du willst, bzw. sie ständig in eine ganz andere Richtung gehen und den Verlauf der Geschichte ändern, solltest du dich mit ihnen noch mal eingehend beschäftigen. Vielleicht gibt es Unstimmigkeiten.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Aneirin am 02. September 2007, 09:47:42
Beim Lesen von Warlocks Beiträgen fiel mir eigentlich nur eine einzige Fragen ein: Warum Schreiben, wenn es so wenig Spaß macht?

@Warlock
Dein Projekt gefällt dir nicht, umstellen willst du es aber auch nicht, weil du dann alles neu schreiben müsstest und das ist dir zu viel Arbeit. Deine Figuren gefallen dir nicht, warum änderst du sie nicht? KG´s schreiben gefällt dir auch nicht - also was dann???

Das klingt vielleicht böse, ist aber gar nicht so gemeint. Ich will dir auch das Schreiben nicht ausreden, aber manchmal muss man sich solche Sinnfragen stellen?

Grüße
Aneirin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lavendel am 02. September 2007, 10:57:29
Hey, ich hatte mal ein Projekt, dass ich nach 400 Normseiten (ich habe es grade mal in Normseiten formatiert und bin fast umgefallen o_O) komplett neu geschrieben habe. Alles, was noch übrig ist, ist ca. die Hälfte er Originalbesetzung an Charakteren. Und weißt du was? Ich bin total froh, dass ich es gemacht hab!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 02. September 2007, 14:08:19
Das Schreiben ist mir schon wichtig. Es macht mir auch Spaß und ohne
mein Charaktere könnte ich gar nicht. Ich stecke bloß gerade in so einer
Phase (hoffe ich zu mindestens).

Ich habe auch schon kleine Fortschritte bemacht. (Dank eurer Hilfe!).
Ich habe mich wieder rangesetzt und fast eine ganze Seite geschrieben
(ich weiß, klingt nicht nach viel, aber mir bedeutet es was).

Deshalb werde ich das mit dem Umschreiben erst mal lassen und vielleicht
an einer späteren Textstelle weiter arbeiten und dann irgendwann den
Anschluss finden.

Warscheinlich hat schon geholfen zu sehen, dass ich mit meinem nicht der
Einzigste bin und das es anderen ähnlich geht.

Also nochmal vielen Dank für eure Unterstützung!  :jau:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Berjosa am 03. September 2007, 21:38:10
Hallo Warlock,

ich habe gerade ein ähnliches Problem wie du und muss mich auch immer wieder austricksen (ja, ich habe einen Abgabetermin; das allein wirkt normalerweise schon Wunder). Ich weiß nicht, ob du mit meinem Tricks etwas anfangen kannst, Schule kann einem schon ziemlich den Tag verderben.
Ich merke, dass ich vor allem dann gute Ideen habe, wenn ich gerade nicht am Computer sitze, z.B. beim Schwimmen, bei der Arbeit o.ä. Bei diesen Gelegenheiten ist Schreiben einfach unpraktisch. (Und wenn ich hinterher nach Hause komme, ist es ein zähes Gewurschtel, die tollen Ideen tatsächlich zu Papier/Speichermedium zu bringen.)
Aber ich habe festgestellt, dass sich der Effekt auch systematisch anwenden lässt. Also packe ich Block und Stift ein und entferne mich vom PC. Mitunter reicht es schon, mich auf den Balkon oder ins Wohnzimmer statt ins Arbeitszimmer zu setzen. In hartnäckigen Fällen wird die Dosis erhöht: Ich gehe im Wald spazieren (von einer Bank zur nächsten), setze mich ins Mittelalter-Lager, kaufe mir ein Verkehrsverbund-Tagesticket und fahre ziellos mit der Bahn herum. Super-wirksam sind Live-Treffen mit anderen Autoren. Das ist teilweise zeitaufwändig, aber es funktioniert.
Ich setze jetzt große Hoffnungen in meinen Urlaub, wo ich zwei Wochen am Stück "weg" bin. Mal sehen, ob die Wirkung so lange anhält.
Vielleicht findest du ja auch eine Fluchtmöglichkeit, die dir beim Aussteigen aus der Alltagswelt hilft.

Schöne Grüße

Berjosa
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: nurel am 04. September 2007, 14:04:51
Jeder hat ja so seine Schreibmethode. Ich bin jemand, der rein Intutiv schreibt. Was bedeutet, ich weiß nicht wie es weiter geht.
Mir erging es einmal ähnlich. Es mangelte nicht an Ideen, nicht an der Zeit. Mir schien einfach etwas falsch zu sein. So habe ich den Schmarn zur Seite gepackt und ein neues Projekt in Angriff genommen.
Ich schrieb bis zu einem bestimmten Punkt, dann tauchten zwei Kinder auf und ich bemerkte, dass die aktuelle Geschichte eine bestimmte Beziehung zur liegengebliebenen Geschite aufbaute. Jetzt war mir auch alles klar. Ohne die zweite Geschichte, konnte ich die erste nicht vollenden.

Klingt glaube ich jetzt arg wirr, oder?
Jedenfalls, sind beide Geschichtenletztlich fertig geworden.

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 04. September 2007, 14:41:44
Abstand habe ich mit als erstes versucht. Ich war in den Sommerferien immer
weg und hatte (zwar Sehnsucht) aber trotzdem eine Blockade.

Intuitiv geschrieben habe ich die ersten 20 Seiten, ab dann ging es nur
quälend langsam voran, aber es ging voran.
Ich weiß, dass nicht immer alles flutschen kann, muss es dann aber SO
schlimm sein? Ich meine, ich hatte viele Kriesen; nie jedoch mit solchem
Ausmaße.

Trotzdem vielen Dank für eure Hilfe!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: nurel am 04. September 2007, 18:21:26
...okey ... kennst Du das Buch "Der Weg des Künstlers"?

Mein Leitfaden, mein Weg und ich liebe es!!!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 04. September 2007, 20:09:08
Nie gehört. Klingt aber interessant, mal sehen...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Ary am 04. September 2007, 21:49:06
Ich hab die Tage auch noch einen interessanten Tip zum Thema Schreibblockade überwinden gehört:
Setz dich hin und schreib am Tag wenigstens einen Satz. Nur einen einzigen, aber das jeden Tag.
Und vielleicht ergeben sich aus dem einen Satz zwei. Oder drei. oder zehn. Oder eine halbe Seite. Oder eine ganze. Und wenn der eine Satz allein bleibt, hast du aber wenigstens den geschrieben. Ich werde das mal ausprobeiren und hoffe, dass ich damit mein fast schon erloschenes Wüstenfeuer wieder in die Gänge bekomme.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lisande am 04. September 2007, 22:09:07
Gar nicht mal doof, der Tipp!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Manja_Bindig am 05. September 2007, 10:14:06
Ja, das stimmt. Es ist auch eine gute Vorbeugemaßnahme, sich ein gewisses Tagespensum zu setzen. Es kann je nach Umständen variiert werden - aber es bleibt und wird immer mindestens zwei Wochen durchgehalten. :) (man sollte nur schlau genug sein, das Pensum nicht zu hoch anzusetzen, das demotiviert wieder)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: nurel am 05. September 2007, 15:04:44
"Der Weg des Künstlers" ist ein 12 wochenprogamm hat bei mir in der achten Woche wie eine Bombe eingeschlagen. innerhalb von 12 Monaten waren 4 Romane geschrieben - naja, als Rohbau versteht sich!
Un ich muss zugeben, ich habe jahrelang vergessen meine Leidenschaft zu beachten.
Es glich einer Explosion, meine vielen Ideen, über Jahre angestaut ...
Wen wundert es da!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Moni am 05. September 2007, 16:35:07
Ich habe mal eine Pause eingelegt, die fast ein ganzes Jahr gedauert hat. Damals hing ich am Plot fest und kam einfach nicht von der Stelle. (Ne, Maja, du erinnerst dich?  ;)  :darth: )
In dem Jahr habe ich mich statt auf die Geschichte einfach auf den Hintergrund gestürzt und mich im massiven Weltenbasteln betätigt. Vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit für dich? Vielleicht fallen dir auch so Plot- oder Charakterprobleme auf, die dich momentan hemmen.

Derzeit hab ich auch wieder eine Phase, in der ich nix schreibe. Einfach "Null Bock". Statt dessen lese ich gerade Bücher über Evolution (Der dritte Schimpanse, sehr zu empfehlen!!) und das Untergehen bzw. Überleben von Gesellschaften (Kollaps, ebenfalls empfehlenswert!!)  und ziehe daraus Informationen, die ich wieder in meinem Hintergrundmaterial verarbeiten kann.
Ich habe gelenrt, daß es nichts bringt, wenn ich mich zum Schreiben zwinge. Dann produziere ich meistens nur Müll, der mich hinterher furchtbar ärgert. Statt dessen mit Dingen beschäftigen, die auf ihre Art auch zum Entstehen meiner Geschichte beitragen, dann habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich eine Schreibpause einlege.  :engel:

Lg
Moni
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Termoniaelfe am 05. September 2007, 20:18:44
Ein guter Tipp fällt mir da auch noch ein. Ich habe ihn von einem befreundeten Autoren und der hilft bei mir totsicher.

Nimm dir für jeden Tag vor, nur einen einzigen Satz zu schreiben. Das setze Dir als Ziel und tue es auch wirklich.

Du wirst sehen, das es nicht bei dem einen Satz bleibt.  ;)

LG
Termi
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: nurel am 06. September 2007, 08:41:51
Einen Satz schreiben... das ist genial!
Gewiss bleibt man nicht bei dem einen Satz!
Das ist wirklicj Klasse!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Grey am 06. September 2007, 10:14:57
Naja, Aryana hatte eben das ja auch schon vorgeschlagen ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: THDuana am 06. September 2007, 12:04:19
Ich denke, bei mir würde es bei dem einen Satz bleiben. Und den würde ich gleich wieder weg machen, weil ich es hasse, eine Tageszahl von 5 Wörtern zu haben. Da bleibe ich lieber bei Null und warte, bis der Hahn wieder tropft ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 06. September 2007, 12:10:45
Warlock, hast du den TiWriMo schon mal probiert?  :hmhm?:

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: THDuana am 06. September 2007, 12:24:24
@ Kristin
Der könnte wirklich helfen!
Aber wenn man schon mit seiner Geschichte unzufrieden ist, könnte das problematisch werden. Stelle ich mir zumindest so vor.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 06. September 2007, 16:29:50
Wie was bitte probiert? Ich habe leider keine Ahnung was du meinst.

Das mit dem einem Satz habe ich schon lange versucht, aber es ist immer bei einem
Satz geblieben (den ich manchmal auch wieder weggemacht habe).

Und was dann Hintergrundwerkeln angeht, dass ist das Einzgie, was ich zur Zeit
an meinem Manuskript mache. Ich weiß, ich bin ein hoffnungsloser Fall...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 06. September 2007, 16:44:23
Dann schau mal hier:

http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=1306.0

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 06. September 2007, 16:47:30
Und wie läuft das ab? Wenn man sich angemeldet hat, was passiert dann genau?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 06. September 2007, 16:50:09
Schau dir doch am besten mal die Beiträge im TiWriNoMo-Bereich an...

Du setzt dir jeden Monat ein Ziel. Das Excel-Sheet rechnet aus, wieviel du dafür am Tag schreiben musst. Deine Zahlen trägst du jeden Tag ins Excel-Sheet ein und dokumentierst sie außerdem hier im Forum.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 06. September 2007, 16:55:41
Okay, ich habe es mir durch gelesen. also nur nochmal zum Verständnis:

Ich werde durch eine pn an Maja freigeschaltet und finde dann unter Technik Board, so ein Thread, wo ich mich das Programm herunter laden kann.

Muss ich es aktuallisieren? Wie lange läuft es? Ist es schwer zu bedienen (Ich
habe zwar einen Crashkurs und kann ein bisschen html programmieren, aber
manchmal stelle ich mich an, wie der erste Mensch)? Kann ich jetzt sofort mitmachen?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kristin am 06. September 2007, 17:09:41
Um den Bereich sehen zu können, musst du tatsächlich erst einmal eine PN an Maja schicken. Das hatte ich ganz vergessen. Sie schaltet dich dann frei.

Es ist gar nicht schwer und du brauchst auch keine technischen Kenntnisse. Es wäre nur von Vorteil, wenn du Excel installiert hättest, damit du das Datenblatt zum Eintragen nutzen kannst. Es geht zur Not aber auch ohne, dann musst du dein Monatssoll halt durch 31 teilen und jeden Tag händisch aufschreiben, wie viel du geschafft hast.

VG
Kristin
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Warlock am 06. September 2007, 17:14:25
Danke für deinen Hinweis! Ich werde Maja gleich eine PN schreiben... :jau:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: THDuana am 06. September 2007, 17:46:06
Jetzt ist er doch schon länger im Tintenzirkel dabei, und weiß nicht, was der TiNoWriMo ist ... :d'oh:
Spaß, das kann helfen, ist aber auch keine Garantie.

Du stellst dir da sicher ein Programm vor, Warlock, nein, das ist lediglich ein Dokument, in das du Zahlen schreiben sollst. Die Technik dahinter hat Maja wunderbar schon geschaffen und Microsoft natürlich ;)
Zum Aktualisieren: Jeden Monat kannst du dir ein neues Sheet herunter laden, aber fürs Erste (bis zum 30. eben) reicht eines. ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Flafi am 24. März 2008, 13:30:35
Eigentlich ja schon etwas länger... dennoch bekam ich es hin, das eine oder andere zu schreiben...

Aber ersteinmal hallo!

Nun was soll ich noch sagen *g* Ich nahm den Titel dieses Boards ernst und hoffe auf Hilfe auf meine Panik, ich könnte nichts anständiges mehr Produzieren.

Ich setze mich hin und will eigentlich etwas schreiben, zur zeit zum Beispiel eine neue Beschreibung auf meiner Webseite, es geht dabei um die größte Stadt der Menschen- nichts.
Ich sitze da und habe ein Wort geschrieben.

Ich wollte vor längerem eine Charaktergeschichte schreiben, hatte auch gut begonnen, doch plötzlich brach ich ab. Es gefiel mir nicht mehr, wie ich schrieb... bis heute hat dieser Char keine Geschichte.

Was kann ich tun? Wo liegt mein Problem? Wo sind die Psychoanalytiker in diesem Forum? :P

HILFE!

Gruß
Flafi
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lavendel am 24. März 2008, 13:43:00
Hallo Flafi!

Vielleicht wühlst du dich mal durch diesen Thread:
http://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=351.0
Könnte sein, dass du da ein paar Tips findest!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: FeeamPC am 24. März 2008, 15:13:07
Schreib doch einfach ein paar nonsense- Geschichten.
Was alles so aus einem harmlosen Osterei schlüpfen kann...
Der Vampir-Osterhase...
Frau Holle hat Burnout...
Der Wetterfrosch streikt...
Der Tag an dem die Hühner auswanderten...
usw.
Kann sein, daß Dich der total ziellose Unsinn wieder in Form bringt.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Flafi am 24. März 2008, 16:30:01
Nonsense Geschichten... hm...
Da kommt auch nix Gescheites bei raus -.-

ZitatHorror Pritt

Es war ein ganz normaler Tag. Herr Pritt ging gerade aus dem Haus, setzte sich seine rote Mütze auf und erfreute sich an den Sonnenstrahlen, welche ihm in sein blasses Gesicht schienen.
Der Winter hatte auch bei ihm seine Spuren hinterlassen, umso mehr freute er sich, dass der Frühling endlich Einzug hielt.
Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen ging er die Straße entlang. Es sollte ein arbeitsreicher Tag werden. Schon gestern hatte sein Chef ihm angekündigt gehabt, dass wohl eine größere Lieferungen Zeitschriften eintreffen würde, die noch bis zum Ende der Woche bearbeitet und geheftet werden mussten. Und natürlich war es Herr Pritt persönlich, der sich dieser Tätigkeit annehmen sollte, schließlich wollten die Leser ordentlich geklebte Heftränder haben.

Herr Pritt bog links in den kleinen Wald ab. Der kürzeste Weg in sein Büro führte durch dieses Stille Wäldchen. Herr Pritt genoss es seit einigen Tagen wieder, an einem derart sonnigen Tag die Lichtstrahlen durch die Baumwipfel brechen zu sehen und die Vögel zwitschern zu hören.
Nichts vermochte auch an diesem Tag die Idylle des Waldes zu stören. Bis Herr Pritt etwas seltsames erblickte.
Papierfetzen lagen verstreut auf dem Pflasterweg. Sie bildeten eine Spur direkt in den Wald hinein. Irgendwo hinter den Bäumen konnte Herr Pritt ihre Spur nicht mehr ausmachen.

Es war sonderbar, dass jemand die Papierfetzen hier im Wald verstreut hatte. In Klebhausen war es nicht üblich, dass Papier derartig verschwenderisch umhergeworfen wurde.
Aber was sollte es, mit einem Schulterzucken ging Herr Pritt ans werk. Denn wenn es eine Sache gab, die ein Pritt niemals liegen lassen konnte, so war es zerbissenes Papier.

Nach und nach leerte sich der Weg und Herr Pritt hielt ein immer größeres Blatt Papier in der Hand. Als es dann aber darauf zuging, dass er den Wald betreten wollte, stockte er. Der Förster kam aus seinem Haus am Wegrand gelaufen und rief Herrn Pritt laut zu:
"Halt, nicht weiter gehen! Das ist eine Falle!"
Völlig aus der Puste kam der bereits ranzig gewordene Pritt zum stehen. An seiner Klebstelle hatten sich bereits Blätter und Geäst festgesetzt. Dieser Pritt würde nicht mehr lange Wälder kleben, dachte sich Herr Pritt bei seinem Anblick.
"Etwas unheimliches, Gefährliches haust seit neustem in diesem Wald. Schon mehrere Pritts sind nach ihrem Klebewahn nicht mehr aus dem Wald zurückgekehrt. Bitte bleiben sie stehen"
In den Augen des Försters konnte Herr Pritt deutlich das Flehen erkennen. Doch der Drang weiter zu kleben und dieses Blatt Papier zu vervollständigen war sehr stark.
Ein Knacken drang aus dem Unterholz und wieder schimmerten weiße Papierfetzen im Sonnenlicht durch.
"Bitte, gehen Sie nicht!" Jammerte der Förster noch einmal, doch Herr Pritt konnte dem Drang nicht widerstehen und er folgte der Spur in den Wald.

Der Förster sah noch eine Weile mit trauriger Mine auf die Stelle, an der Herr Pritt ins Unterholz abgetaucht war... ihm war klar, dass man von diesem gutmütigen Pritt nie wieder etwas hören würde.

ich finds schrecklich, aber bei dem Wort nonsense spukte mir dies durch den Kopf^^
Ich hab dann einfach mal direkt hier im Thread drauf losgeschrieben um es auch kritisieren zu lassen. Ich muss wohl wirklich wieder reinkommen :/

Aber die Sache mit dem TiMoWridingens
oder wie das heißt klingt doch schonmal ganz gut, unter Druck arbeiten ist für mich immer am besten, mal gucken obs was hilft...
Oder ich schreibe noch ein paar solcher nonsense Sachen *g*

danke aber :)

Gruß
Flafi
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kaeptn am 24. März 2008, 17:35:26
Einen Nonsense-Text zu kritisieren is glaub ich nicht sinnführend :-)

Ich hab meinen letzten Roman 1997 beendet und hatte dann mit kleinen Unterbrechungen 11 Jahre (Roman-)Schreibblockade. Wieder reingekommen bin ich durch Szenen. Ich hab nicht mehr etwas geschrieben was chronologisch gerade dran war, pder überhaupt zum aktuelken Projekt gehörte, sondern irgendeine Szene, die mir gerade in den Sinn kam. Hat den Vorteil das man dann für später ne Menge in der Hinterhand hat :-) Und zu einer Szene die ich 2004 geschrieben hab, fiel mir im Februar 2008 der passende Anfang ein, und nun bin ich da dran..

Ansonsten hab ich mir abgewöhnt direkt beim ersten Mal jede Formulierung perfekt haben zu wollen. Wenn ich nach einem Absatz merke, dass mir da was nicht gefällt, Anmerkung dran, weiter schreiben, sonst hängt man womöglich ne Woche an einem Absatz und is nur frustriert.

Was mir bei dir konkret unklar ist: Hast du den schon mal was vollendet, längere Zeit am Stück durchgeschrieben,  oder kam die Krise gleich kurz nach dem ersten Anfang?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Flafi am 24. März 2008, 17:47:57
Och am Nonsense Text kann man ja schonmal gucken, ob man überhaupt noch nen angenehmen Stil hat ;)

Und vollendet habe ich bisher Kurzgeschichten und Gedichte.
Also es ist mir nicht fremd einen Text abzuschließen. Auch welche, die länger geworden sind.

Hm, das mit den Szenen, darüber habe ich noch net nachgedacht. Ich habe ständig irgendwelche Szenen im Kopf, die ja eigentlich mal ein Geschichte in Romanlänge werden sollen. Ich weiß nicht, ich kann mich wohl net mit dem Gedanken anfreunden, mittendrin anzufangen *g*
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lomax am 24. März 2008, 18:07:25
Mein Rat zum Thema Schreibblockade ist vermutlich eher unpopulär: Man muss nicht schreiben. Warum sollte man sich also dazu zwingen?

Eigentlich gibt es ja nur zwei Gründe zu schreiben: Man tut es (1) für sich selbst, weil es einem irgendwas bringt, weil etwas aus einem herausdrängt, weil es Spaß macht. Oder man schreibt (2) für ein Publikum, weil man denkt, etwas zu erzählen zu haben, was das Publikum interessiert. Oder auch nur, weil man davon überzeugt ist, dass es das Publikum interessieren sollte ;).
  Wenn aber das, was man schreibt, einen selbst schon nicht mitreißen kann, entfällt Grund 2 in der Regel. Und Nonsensgeschichten und Fingerübungen, die nur der eigenen Motivation dienen sollen, will man ja auch nicht dem Publikum zumuten. Und Grund 1 ist ja schon entfallen, wenn man sich zum Schreiben nur noch zwingen muss. Also, aus meiner Sicht gibt es einfach keinen Grund, zu schreiben, wenn man nicht wirklich etwas erzählen will.

Ein Motivationsloch überwinden, Faulheit, den inneren Schweinehund - das alles mag sinnvoll sein. Aber wenn es nicht mehr nur darum geht, sich gegen seine Trägheit durchzusetzen, sondern wenn man aufs Schreiben an sich schon keine Lust hat, dann sollte man sich auch nicht dazu zwingen. Ich würde in so einem Fall also einfach empfehlen, nicht zu schreiben, sondern was anderes zu tun. Man kann ja jederzeit wieder mit dem Schreiben anfangen, wenn man wirklich etwas zu erzählen hat - aber bis dahin gibt es viele andere Dinge, die man stattdessen tun kann :)
  Und wenn man die dann tut, bekommt man vermutlich auch eher wieder Lust aufs Schreiben, als wenn man das Schreiben zur ungeliebten Pflicht macht.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Zuuk33 am 24. März 2008, 18:53:15
Hallo Flafi,
ich grüße dich.
Im großen und ganzen teile ich die Meinung von Lomax, wenn man sich zwingen will, macht der Kopf zu.
Schreibblockaden kenne ich, aber sie kamen erst mittendrin, weil ich plötzlich nicht mehr wußte, was ich mit dieser oder jener Figur machen sollte, oder weil ich den Faden verloren hatte. Dann habe ich es für ein paar Tage weggelegt,  und es erneut versucht.
Aber wenn man schon nicht den Anfang findet, sollte man sich fragen, ob einem die Idee zur Storie vielleicht selber nicht gefällt.
Mach dir doch erstmal Notizen, am besten handschriftlich, arbeite die Geschichte grob durch, erwecke erstmal ein paar Figuren zum Leben, suche dir Orte aus, an denen es stattfinden soll und ähnliches.
Versuche, wenn du am Tage gerade etwas Langweiliges tust, über das nachzudenken,
was du in deiner Storie unbedingt drinhaben willst, schreibe es in deine Notizen, sammle erstmal alles, was dir in den Sinn kommt.
Entweder schmeißt du am Ende deinen Notizblock weg, oder du hast genug zusammen, um dir die Finger wund zu tippen.
Ich habe gerade eine Blockade was das Schreiben meines Exposees betrifft, ist ja nicht ganz unwichtig, und ich habe das mit den Notizen gemacht. Manchmal war es nur ein Satz der mir plötzlich in den Sinn kam, und weil er mir gefiel, habe ich ihn notiert.
Mittlerweile habe ich schon Fortschritte gemacht, hänge aber gerade im Mittelteil fest.
Tja, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Versuch es einfach,
viel Erfolg
J.m.Z  :vibes:






Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lavendel am 24. März 2008, 19:11:02
Lomax hat wirklich Recht. Wenn du nicht das Gefühl hast, aus irgendeinem Grund schreiben zu müssen, dann ist es auch nicht schlimm, dass du es nicht tust. Vielleicht auch ganz gut. Denn man kann seine Zeit auch anders verbringen, als allein vor der Tastatur oder dem Notizblock zu sitzen. Man kann seine Freundschaften pflegen, Sachen erledigen, die man schon lange mal erledigen wollte, den Garten machen, abwaschen und mal wieder die Treppe wischen. Fussball spielen, einen schönen Film gucken - all solche Dinge, die nicht-Autoren so tun. Vor allem als jemand, der nicht beruflich schreibt, kann man seine Zeit in jede Menge andere Dinge investieren, wenn man nicht das dringende Gefühl hat, unbedingt diese Geschichte aufschreiben zu müssen, die einem die ganze Zeit im Kopf rumspukt.
Wenn dir also nicht die ganze Zeit eine Geschichte im Nacken sitzt, die ungebingt aufs Papier will - was soll's?
Gerade verkrampft sein bringt nichts. Abwechslung ist wahrscheinlich die beste Medizin.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Flafi am 24. März 2008, 19:22:42
Huhu!

Nunja, leider ist es so, dass ich unbedingt was zu Papier bzw. aufn Bildschirm zaubern will/muss.
Ich arbeite auch wieder an meiner Webseite und mir ist aufgefallen dass viele Texte noch ausstehen. Und ich will ja den Lesern auf der Seite was bieten.
Gerade diese Webseite war ja damals gedacht, Ideen zu sammeln, eine Welt zu erschaffen auf der alles spielen soll, Helden wurden erdacht und ausgearbeitet, Landschaften, Orte, Wesen... ist alles da nun. was als Ideensammlung für die eigentliche Geschichte diente ist heute ein Roman für sich^^
Ich habe mir nun 2 Jahre gedacht, tu was anderes. Und das habe ich. Habe ne kleine Familie gegründet, habe nen neuen Job (wenn auch nciht traumjob), wohne in einer anderen Stadt, reise viel herum.
Also an Abwechslung hat es nicht gefehlt^^
Hm, oder ist es einfach die Zeit die fehlt um in Ruhe mal an einer Geschichte zu arbeiten?

Denn wirklich glücklich bin ich damit nicht, dieses neue Leben nun einfach auszuleben, ich merke jeden Tag, dass mir das Schreiben fehlt, dass ich weiter arbeiten will.
ich werde mir wohl einige der Tips mal zu herzen nehmen und gucken, was Notizen und einfach drauf losschreiben so bringen :)

Gruß
Flafi
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Abakus am 24. März 2008, 19:40:57
Hallo! :)

Ein kleiner Tipp, sofern Du es noch nicht versucht haben solltest: Wenn Du ein Projekt schreiben willst, sei es Kurzgeschichte oder Roman, beginne als erstes doch einfach mit dem Ende. Mein Lektor im Fernstudium sagte dazu immer: Das Pferd von hinten aufzäumen.

Das funktioniert natürlich auch nur dann, wenn Du über den Ausgang der Geschichte komplett informiert bist. Du kennst also somit bereits das Ziel und musst Dir nur noch einen Weg dorthin bahnen. :)

Versuch's einfach mal.  :)

Viele Grüße
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Maja am 26. März 2008, 10:20:17
Ich hab das mal verschoben - Schreibblockaden sind ein allgemeines Problem und kein Einzelfall, in dem das "Autoren Helfen Autoren"-Board die richtige Wahl wäre.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Tamara am 09. April 2009, 03:50:01
Naja, bei mir ist das so:
Ich hab keine Ideenlosen Phasen, genau genommen hab ich immer Ideen, und inspiriert bin ich auch fast immer (tut mir leid falls das nach Angeberei riecht).
Ich habe unfähige Phasen.
Tja, um das genauer zu machen: Ich sitz da, vor einem Blatt Papier/vorm Computer und kann nicht. Ich weiß, wie es weitergehen soll, nur ich schaffs nicht richtig den ersten Satz zu tippen. Ich brauch nämlich nur den ersten Satz und schon fließts wieder. Nur manchmal will der eben nicht.
Dan beschäftige ich mich mit anderen Sachen, mach mahr Sport, Ausritte, zeichne auch viel, und lass mir Gitarre von meinem Bruder beibringen. Und am Ende spielt er dann immer, aber ich sing dazu, weil er die Texte nicht kann und im Stimmbruch ist (jetzt schon  :P ).
Ich glaube, Schreibblockaden brauchen einfach nur Zeit. Und wenns wirklich nicht mehr geht, dafür hat ja jemand dieses Thema gemacht. Einfach nachschauen, da findet sich schon was  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Darielle am 10. Mai 2011, 22:47:08
Ui, das ist ja gruselig! *zum fürchten in die hinterste Ecke verschwind*

Sagt mal, (sorry wegen dem Themensprung) Herr Eschbach schreibt ja, dass es Schreibblockaden nicht gibt, weil für ihn schreiben eben eine selbstverständliche Arbeit ist.
Wie seht ihr das, ist das für euch Kunst, die man eben auch mal mit Blockaden in Verbindung bringen kann oder ist das blanke Arbeit, die keine Blockaden erlaubt?

Also ich persönlich behalte mir die Blockaden vor, auch wenn Herr Eschbach seine Meinung schön untermauert, worüber ich gut gelacht habe. Oft habe ich Phasen, wo gar nichts geht. Dann habe ich (wie derzeit) wieder Phasen, wo ich ständig schreibe und mir immer wieder gute Dinge einfallen - wo ich mein eigenes Werk als nicht mehr ganz so minderwertig betrachte und überhaupt... :D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Malinche am 10. Mai 2011, 22:52:07
Blockaden gibt es. In manchen Momenten ist es vielleicht richtig und sinnvoll, gegen sie anzurennen und sie zu überwinden. Zu anderen Arbeiten muss man sich ja auch aufraffen. Aber manchmal signalisieren sie eben auch, dass ein Projekt einfach noch Zeit braucht. Geschichten sind für mich in erster Linie etwas sehr Lebendiges, Organisches. Etwas, das auch respektiert werden möchte. Es braucht viel Handwerkszeug, um eine Geschichte gut aufs Papier zu bringen, aber ich meine, nicht nur das, sondern auch eine gewisse Intuition.

Soll heißen: Bis zu einem bestimmten Punkt sind Blockaden für mich etwas, das zum Schreibprozess dazu gehört und auch mal so hingenommen werden muss.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Dealein am 10. Mai 2011, 22:54:28
Ach, Blockaden helfen mir mein Werk wieder zu mögen. Ehrlich, irgendwann kann ich es nicht mehr sehen und finde alles schlecht. Nichts fällt mir ein und meine Motivation ist auf dem Nullpunkt. Doch dann, nach einer gewissen Zeit, habe ich einen Geistesblitz und es geht motiviert weiter.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Fizz am 10. Mai 2011, 23:12:37
Blockaden habe ich auch. Manchmal hasse ich sie und manchmal muss ich mir eingestehen, dass sie doch etwas für sich haben: Sie helfen Szenen genau zu hinterfragen. ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Wollmütze am 10. Mai 2011, 23:15:27
Zitat von: Fizz am 10. Mai 2011, 23:12:37
Blockaden habe ich auch. Manchmal hasse ich sie und manchmal muss ich mir eingestehen, dass sie doch etwas für sich haben: Sie helfen Szenen genau zu hinterfragen. ;)
Genau so hätte ich es auch gesagt. Sie haben eben Gute und Schlechte Seiten. Manchmal muss man sich zwingen, sie zu überwinden, wenn sie aus Faulheit wachsen, aber wenn sie auf Plotlöcher o.ä hinweisen, sollte man sich noch mal Gedanken machen und nicht auf Teufel komm raus Mist fabrizieren.  :)

Gute Nacht!
Wolli  :winke:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: der Rabe am 10. Mai 2011, 23:38:42
Die Chili-Conection?

Aber wenn ich sie lesen würde, würde mir vielleicht auch eher etwas einfallen...

*wink mit dem Zaunpfahl* *grins*


Meine augenblickliche "Blockade" sagt mir, dass ich mir mal wieder Gedanken machen sollte, wo meine Geschichte hinwill. Bei mir ist das meistens so. Wenn ich dann mal etwas genauer hinfühle, merke ich das auch, meistens dass ich selber gerade nicht weiß, wo es lang gehen soll. Wenn ich mich dann ein bisschen hinsetze und plotte, dann geht es meistens hinterher wieder weiter. Gerade setz ich mich nicht hin... ::)  Vielleicht sollte ich es dann auch einfach mal ruhen lassen...

*Schoki holen geh* *seufz*
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Malinche am 10. Mai 2011, 23:41:12
*sich unter dem Zaunpfahl wegduck*

Du wirklich lesen mögen?  :innocent:  Momentan habe ich mich für "Chili con Sangre" entschieden. Aber, äh. Ich schick sie dir gerne, dann kannst du Blake wieder einen Trottel schimpfen.  ;D

Zitat von: FederviehMeine augenblickliche "Blockade" sagt mir, dass ich mir mal wieder Gedanken machen sollte, wo meine Geschichte hinwill.
:knuddel: Und sie sagt dir, dass es höchste Zeit für das nächste kreative Berlintreffen ist.

[EDIT] Was machst du eigentlich hier? Es ist noch nicht Mitternacht.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: der Rabe am 10. Mai 2011, 23:42:22
Zitat von: Dat Malineken am 10. Mai 2011, 23:41:12
*sich unter dem Zaunpfahl wegduck*

:knuddel: Und sie sagt dir, dass es höchste Zeit für das nächste kreative Berlintreffen ist.

[EDIT] Was machst du eigentlich hier? Es ist noch nicht Mitternacht.

1. Ich habe nur gewunken, nciht geschlagen.

2. der ist wenigstens absehbar!

3. Ich habe schon öfter darauf hingewiesen, dass ich nicht erst nach Mitternaht hier aufkreuze, wie gewisse andere andine Lamatreiberinnen gelegentlich.
Und ich habe bis eben gebügelt und belohne mich gerade hier. Zufrieden? ;D


Edith sagt, du sollst aufhören dich zu zieren und sie rüberschicken! *seufz*
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Malinche am 10. Mai 2011, 23:58:24
Gebügelt? Brav. Dann darfst du natürlich herumzirkeln. Und Edith kannst du sagen, es ist angerichtet, Chili und so. Danke schon mal.

Ich geh mal meine Lawine von Vorstellungsgesprächfragen beantworten. Die Nacht ist ja noch jung.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lomax am 11. Mai 2011, 09:27:07
Zitat von: Darielle am 10. Mai 2011, 22:47:08Sagt mal, (sorry wegen dem Themensprung) Herr Eschbach schreibt ja, dass es Schreibblockaden nicht gibt, weil für ihn schreiben eben eine selbstverständliche Arbeit ist.
Wie seht ihr das, ist das für euch Kunst, die man eben auch mal mit Blockaden in Verbindung bringen kann oder ist das blanke Arbeit, die keine Blockaden erlaubt?
Tja, ich persönlich bin geneigt, mich Herrn Eschbach da anzuschließen. Dabei kenne ich eine Menge, was mich vom Schreiben abhält. Ich bin ein Meister der Prokrastination, und wenn es um natürlich Trägheit oder Lustlosigkeit geht, bin ich kaum zu überwinden. Man müsste eigentlich schreiben, man tut dieses und jenes und schwupp, ist die Zeit schon wieder vorbei ...
  Aber nichts davon würde ich als "Blockade" bezeichnen. Schlimmstenfalls habe ich keine Lust, aber nach meiner Erfahrung, wenn man sich mal aufrafft und hinsetzt, dann kann man doch immer und zu jeder Zeit schreiben. Manchmal besser, und an manchen Tagen läuft es schlecht und man hat keine rechten Ideen, dem Text fehlt der Esprit ... Aber dann kann man sich immer noch trotzdem hinsetzen und einfach stur alles so schreiben, wie man sich die Geschichte ursprünglich vorgestellt hat und wie sie an dieser Stelle verlaufen sollte. Wenn einem das nicht mehr gefällt, hat man ja noch viele Überarbeitungen Zeit, es besser zu machen.
  Ich habe ehrlich gesagt das Reden von "Schreibblockaden" nie so recht verstanden. Trägheit, Ablenkung und temporäre Lustlosigkeit oder fehlende Motivation können schon sehr effizient bei der Arbeit hindern. Aber das Gefühl einer Blockade, dass man also aufgrund unbeeinflussbarer Hindernisse gar nicht arbeiten kann, selbst wenn man sich dazu aufrafft, sich an den Computer setzt und an seiner Geschichte tippt ... das bleibt für mich irgendwie ein Fabeltier, von dem alle reden, aber das ich einfach nicht nachempfinden kann.

Zum Glück. Die Gefahr, dass man sich zur Arbeit hinsetzt, dann ein Forum aufsucht und ein Posting tippt statt an seiner Geschichte zu arbeiten, ist schon schlimm genug, und längst nicht die einzige ganz alltägliche Ablenkung, die einen vom Weg abbringt. Da braucht es gar keine mythische "Schreibblockade", um einen in der Praxis hinreichend von der Arbeit abzuhalten. ;) Da habe ich beim Schreiben nie eine andere "Blockade" angetroffen als solche, die mir auch beim Lektorieren, Übersetzen oder bei jeder anderen Arbeit im Weg stehen, zu der ich mich aufraffen muss. Und die reichen auch vollkommen aus, um jede Verzögerung zu erklären.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Darielle am 11. Mai 2011, 09:42:44
Nun gut, du siehst das Schreiben eben als Arbeit, so wie ein Kunstschmied seinen Fantasydolch eben ohne Blockaden schmiedet. Die Frage ist allerdings, wie lange braucht man für einen Dolch und wie lange für einen 500-Seiten-Roman? Da ist es "normal", wenn man mal nicht weiter kommt. Ich verliere mich oft in meinen Überarbeitung während ich eigentlich den ganzen Roman tippen und erst dann überarbeiten wollte. Hach, das ist nicht so schlau von mir.

Trotzdem versuch ich nachher mal mein Glück. Wenn ich kann, setzte ich mich mit meinem Laptop und meinen Notizen irgendwo einzeln und tippe zu schneller harter Musik. Dann fließt es seltsamerweise wieder, obwohl ich wochenlang zuvor gar nicht schreiben konnte. Hier muss ich Herrn Eschbach zustimmen: Die Ideen kommen beim Schreiben und nur selten irgendwo sonst.

Na schön. Ich gehe mal meine Faulheit überwinden und arbeiten. Wenn ich Glück habe, wird das wirklich (Schreib)Arbeit. Leider ohne Internet, aber so bin ich wenigstens vor meiner Tintenzirkelitis geschützt.^^

Wünsch euch noch einen schönen Vormittag!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 09:54:33
Zitat von: Lomax am 11. Mai 2011, 09:27:07
Aber das Gefühl einer Blockade, dass man also aufgrund unbeeinflussbarer Hindernisse gar nicht arbeiten kann, selbst wenn man sich dazu aufrafft, sich an den Computer setzt und an seiner Geschichte tippt ... das bleibt für mich irgendwie ein Fabeltier, von dem alle reden, aber das ich einfach nicht nachempfinden kann.
Dann hast du bislang ziemliches Glück gehabt. Den Effekt, daß ich mich aufgerafft habe und einfach nur den Bildschirm anstarre, und wenn ich doch was tippe, ist es völliger Müll, hatte ich jahrelang als ständigen Begleiter. Und zwar, während ich an einem Projekt gearbeitet habe, auf das ich überhaupt keine Lust hatte, von dem ich mir aber gesagt habe: raff dich auf, schreib den Mist, es gibt ein Publikum dafür. (Das Projekt blieb unvollendet. Nach etwa zwei Dritteln wurde mir bei dem Gedanken, den Text noch mal anzufassen, regelrecht schlecht.) Daher wohl auch meine enorme Abneigung gegen Auftragsarbeiten und "marktgerechte Schreibe".
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Luna am 11. Mai 2011, 10:16:11
Zitat von: Darielle am 11. Mai 2011, 09:42:44
Ich verliere mich oft in meinen Überarbeitung während ich eigentlich den ganzen Roman tippen und erst dann überarbeiten wollte. Hach, das ist nicht so schlau von mir.
Irgenwoher kommt mir das bekannt vor. Da könnte ich mich selbst jedesmal :pfanne:. Bei mir läuft das Schreiben eh noch sehr chaotisch ab. Schreibblockaden kenne ich auch. Ausgerechnet beim NaNo hatte ich mal eine und ich konnte die erste Woche nichts schreiben :happs:. Was das für ein Kampf dann war, den Rückstand aufzuholen. Danach hatte ich nur leider monatelang die Schnauze voll vom Schreiben.   
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lomax am 11. Mai 2011, 10:22:55
Zitat von: Farean am 11. Mai 2011, 09:54:33Dann hast du bislang ziemliches Glück gehabt. Den Effekt, daß ich mich aufgerafft habe und einfach nur den Bildschirm anstarre, und wenn ich doch was tippe, ist es völliger Müll, hatte ich jahrelang als ständigen Begleiter.
Ich denke mal, "Schreibblockaden" müssen so was sein wie echte Depressionen - solange man es nicht selbst erlebt hat, kann man es sich nicht vorstellen und denkt sich als Außenstehender einfach, na ja, man kann ja mal schlecht drauf sein, aber wenn einfach ein wirklich toller Tag kommt und alles gut läuft, dann muss einen das ja wieder aufheitern.
  Genauso kann man wohl, wenn man Schreibblockaden nie erlebt hat, sich einfach nicht vorstellen, dass es sein kann, dass jemand alle Ablenkungen und Trägheiten überwindet, sich tatsächlich vor den Rechner setzt, sich nur auf seine Tastatur (oder den Stift ;)) und die Geschichte konzentriert ... und trotzdem nichts herausbringt. Ich weiß, dass es so was wohl gibt, aber aus meinem Empfinden heraus denke ich halt nur, wenn man schon mal so weit gekommen ist, dann kann man doch einfach auch schreiben ...
  Na ja, ich sag ja immer, als Autor ist jede Erfahrung nützlich. Aber ich denke mal, auf die kann ich dann doch verzichten. ;) Da bin ich ganz froh, dass das nicht auch noch zu den ganz alltäglichen Schreibhindernissen dazukommt.

Das Gefühl, dass man gerade Müll tippt, kenne ich allerdings durchaus. Das Gefühl, dass das, was man schreibt, nicht der Geschichte gerecht wird und dass es besser sein müsste, ist sogar ein ständiger Begleiter. Nur habe ich halt nie erlebt, dass einen dieses Gefühl daran hindert, weiterzuschreiben. Es ist eben nur ein nagendes Gefühl, während man schreibt. Im günstigsten Fall spornt es einen an, etwas besseres zu schreiben.
Zitat von: Farean am 11. Mai 2011, 09:54:33Und zwar, während ich an einem Projekt gearbeitet habe, auf das ich überhaupt keine Lust hatte, von dem ich mir aber gesagt habe: raff dich auf, schreib den Mist, es gibt ein Publikum dafür. (Das Projekt blieb unvollendet. Nach etwa zwei Dritteln wurde mir bei dem Gedanken, den Text noch mal anzufassen, regelrecht schlecht.) Daher wohl auch meine enorme Abneigung gegen Auftragsarbeiten und "marktgerechte Schreibe".
Lustigerweise musste ich alle meine Vorstellungen, worauf ich mich da einlassen kann, im Laufe der Zeit korrigieren. Ich will eigentlich nur meine eigenen Geschichten schreiben. Nachdem ich für gewisse Rollenspielromane akzeptiert hatte, dass das Setting vorgegeben ist, habe ich immer noch geglaubt, mit fremden Figuren oder gar nach vorgegebenem Plot könnte ich nie schreiben. Ich musste Schritt für Schritt feststellen, wenn ich dann an den Punkt kam, wo ich so ein Projekt konkret vor mir liegen hatte, und wenn ich mich dann hingesetzt habe um zu schreiben, hat es doch Spaß gemacht und die Geschichten sind mitsamt allen Vorgaben irgendwie zu meinen eigenen geworden. Da kommt der Appetit tatsächlich beim Essen ... oder halt beim tun; zumindest habe ich es noch nicht anders erlebt.

Nur Romance, das könnte ich nie schreiben  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 10:30:15
Hmtja... ein befreundeter Verleger versucht gerade wieder, mir die Mitarbeit an einer seiner SF-Serien schmackhaft zu machen. Mal sehen, sobald ich dafür Zeit und Inspiration übrig habe, wäre ich bereit, mich noch mal an "Auftragsschreibe" zu versuchen. Man lernt ja auch dazu. (Insbesondere, was einen damals in die Blockaden getrieben hat. Ich glaube, es ist schlimmer, mit einer eigenen Grundidee zu starten und diese "anpassen" zu müssen, als von vornherein mit fremdem Setting und fremden Figuren zu schreiben. :hmmm:)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Ary am 11. Mai 2011, 10:36:17
Bei mir ist die Schreib"blockade" meistens ein ganz dicker Brocken sich unüberwindbar anfühlender Lustlosigkeit am laufenden Projekt. Lasse ich das Nervteil liegen und schreibe erst mal was anderes, dann geht es auch wieder.
Inzwichen weiß ich - wenn ich mich während einer Geschichte "blockiert" fühle, dann weil mir mein Bauchgefühl sagt, dass die Geschichte so nicht funktioniert. Plotlöcher sind da gar nicht so schlimm. was mich am meisten blockt, sind Logikprobleme. Meistens bin ich zu träge, mich wirklich mal hinzusetzen und diese Probleme zu lösen, also wird dann erst mal gar nicht geschrieben und ich verstecke mich hinter der Schreibblockade.  :-X
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Churke am 11. Mai 2011, 10:45:21
Zitat von: Lomax am 11. Mai 2011, 10:22:55
Das Gefühl, dass man gerade Müll tippt, kenne ich allerdings durchaus. Das Gefühl, dass das, was man schreibt, nicht der Geschichte gerecht wird und dass es besser sein müsste, ist sogar ein ständiger Begleiter. Nur habe ich halt nie erlebt, dass einen dieses Gefühl daran hindert, weiterzuschreiben.

Okay - du machst die Augen zu und tippst weiter. Aber was ist, wenn jemand sich schlichtweg weigert, etwas zu schreiben, von dem er weiß, dass es ihn nicht weiter bringt? Er sitzt dann vor dem Bildschirm und sucht verzweifelt nach der Inspiration, die ihn aber nicht findet.
Wenn man sich in so etwas hinein steigert, kann man das schon als Schreibblockade betrachen, denke ich.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sven am 11. Mai 2011, 11:07:14
Zitat von: Churke am 11. Mai 2011, 10:45:21
Er sitzt dann vor dem Bildschirm und sucht verzweifelt nach der Inspiration, die ihn aber nicht findet.
Wenn man sich in so etwas hinein steigert, kann man das schon als Schreibblockade betrachen, denke ich.

Denke ich auch. Inspiration kommt in der Regel nicht auf Wunsch. Sie kommt beim Duschen beim Schreiben. Schreibblockaden sind in meinen Augen so was wie Ausreden (nicht im bösen Sinne!). Man setzt sich hin und will etwas GUTES schreiben und das blockiert einen. Man sollte sich frei machen von dem Gedanken beim ersten Schuss zu treffen. Die erste Fassung ist eh Müll. Also ist es egal, ob es gut ist, oder völliger Käse, Hauptsache man SCHREIBT.
Es soll Leute geben, die einfach Worte eintippen, ohne Sinn und Verstand, bis sich der Knoten gelöst hat. Das kann dauern. Es gibt unterschiedlich feste Knoten.
Schreibblockaden gibt es nicht. Es gibt nur die Angst, schlecht zu sein. 
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Mika am 11. Mai 2011, 11:25:48
Blockaden kenne ich.
Bevor ich mit meinem Kind der Veränderung angefangen habe war da mehrere Jahre einfach nichts. Ich hab nicht mal im Kopf Geschichten erfunden, ich war vollkommen leer, keine Inspiration, kein Mut gar nichts. Das war wirklich schrecklich, in dieser Zeit fühlte ich mich auf eine Schwer zu beschreibende Art und Weise unvollständig. Muss aber dazu sagen dass es auch mit genereller Antriebslosigkeit und etwas einher ging das man wohl ziemlich sicher als Depression bezeichnen kann.

Seit dem ich mit dem Kind der Veränderung angefangen habe und vor allem seit ich daran schreibe geht es eigentlich. Klar ich habe immer wieder so Phasen wo ich mir denke dass eh alles kompletter Mist ist und würde das Ding in solchen Momenten am liebsten in die Tonne treten aber dann setze ich mich doch wieder hin, stelle meine Schreibplaylist ein und gucke wo ich im Plot weiter schreiben muss. Der Plot ist zum Glück schon da, das hilft mir mich über solche Phasen hinweg zu retten und wenn ich aus dem Sumpf wieder raus bin geht es von ganz allein wieder. Momentan würde ich also sagen ist der Plot mein Blockadehemmer und das Schreiben daran wird auch zu einem gewissen Maße zu Arbeit.
Wie auch hier schon erwähnt wurde muss ich mich nur leider dazu zwingen erstmal die Rohfassung zu schreiben und mich dann erst ans Überarbeiten zu machen. Ich weiß ganz genau dass ich sonst nie im Leben fertig werde und das will ich auf alle Fälle unter dem Monster muss baldmöglichst ein Ende stehen.
In den letzten Wochen habe ich an diesem speziellen Projekt fast gar nichts geschrieben, weil ich einfach nicht die Zeit dazu hatte, jetzt ist es momentan wieder etwas schwierig hinein zu kommen, aber ich zwinge mich dann einfach dazu, sperre den inneren Schweinehund in seine Kiste und schreibe. Um die Qualität werde ich mich aber definitiv dann noch beim überarbeiten kümmern müssen.  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Nycra am 11. Mai 2011, 11:26:33
Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 11:07:14
Schreibblockaden gibt es nicht. Es gibt nur die Angst, schlecht zu sein.

Sorry, wenn ich hier dazwischen gehe. Schreibblockaden gibt es durchaus. Ich halte mich für einen sehr disziplinierten Schreiber. Allerdings hatte ich eine 2jährige Schreibblockade. Ich konnte nicht schreiben. Nichts einmal Müll. Außer fachlichen Texten, die ich diktiert bekam, war nichts drin. Sobald ich mich an den PC gesetzt habe, gab es nur noch ein großes schwarzes Loch. Ein geistiges BLA. Wie soll man also etwas schreiben, dass nicht da ist?

Ich hätte mich schon gefreut, wenn ich irgendeinen Schrott geschrieben hätte, aber mein Hirn war einfach leer. Das ist für mich eine Schreibblockade. Sie kam schnell, dauerte lange und verschwand dann über Nacht. Sie hatte nichts mit schlechten Ideen oder Versagensängsten zu tun. Ich saß jeden Tag am PC, hab versucht mich zu zwingen. Geholfen hat es nichts. Da war einfach nur eine gähnende Leere, die sich nicht füllen ließ.

Damals war ich drauf und dran aufzugeben. Hab aber immer weiter versucht und letztlich funktionierte es. Wenn so ein Zustand mal ein paar Wochen andauert. Geschenkt, dann kann man sagen, das hat andere Gründe. Bei zwei Jahren bin ich mir nicht mehr so sicher...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Malinche am 11. Mai 2011, 11:32:41
ZitatIch hätte mich schon gefreut, wenn ich irgendeinen Schrott geschrieben hätte, aber mein Hirn war einfach leer. Das ist für mich eine Schreibblockade. Sie kam schnell, dauerte lange und verschwand dann über Nacht. Sie hatte nichts mit schlechten Ideen oder Versagensängsten zu tun. Ich saß jeden Tag am PC, hab versucht mich zu zwingen. Geholfen hat es nichts. Da war einfach nur eine gähnende Leere, die sich nicht füllen ließ.

*unterschreib*

Wie schon gesagt: Ich sehe es so, dass es mehrere Arten von Blockaden gibt. Es gibt solche, die sich nach dem Prinzip "Augen zu und durch" überwinden lassen, weil sie viel mit der eigenen Trägheit zu tun haben. Die lassen sich wirklich gut mit Disziplin bekämpfen, mit Am-Ball-bleiben, mit Zum-Schreiben-Zwingen. Vielleicht sind das sogar die häufigsten Schreibblockaden, und damit auch die, von denen man sagen könnte, es gebe sie nicht - weil sie eben überwindbar sind.

Dann gibt es solche, die dadurch entstehen, dass etwas mit dem Plot nicht stimmt. Auch gegen die kann man etwas tun, wenn man erst mal entdeckt hat, was das Problem ist: am Projekt feilen, plotten, den Charas auf den Zahn fühlen, Plotlöcher stopfen.

Und dann gibt es eben noch Blockaden, die so sind, wie Nycra das beschrieben hat. Da hilft weder blindes Tastenhämmern noch sonst etwas. Das sind Schreibblockaden, die einfach ihre Zeit brauchen. Wenn man sich in diesem Zustand zum Schreiben zwingt - das ist auch meine Erfahrung -, macht man es nur noch schlimmer. Irgendwann wird man von einem Inspirationspartikel getroffen und kann wieder an die Arbeit gehen. Aber bis dieser Punkt kommt, kann eine sehr frustrierende Zeit vergehen ... vor allem, wenn man an sich eigentlich schreiben will.

Das eigentlich Schwierige ist, denke ich, diese verschiedenen Arten von Blockade auseinanderzuhalten. Es ist nicht immer eindeutig, ob man jetzt einfach schlapp ist oder ob das Schreiben wirklich gerade gar nicht geht. Und manchmal hat man auch ein Brett vor dem Kopf und merkt ewig nicht, dass es an Schwächen im eigenen Projekt liegt.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 11:42:11
Ich schließe mich Nycra und Malinche an. Und zwar als jemand, der Schreibblockaden ebenfalls aus eigener Erfahrung kennt; einschließlich der Erfahrung, daß sie nur schlimmer werden, wenn man sich "diszipliniert" zum Schreiben zu zwingen versucht. Und daß sie sich am besten lösen, indem man den Zwang erst mal rausnimmt und der Kreativität ihre Ruhe läßt.

Die Behauptung "Schreibblockaden gibt es nicht" rangiert für mich, nachdem ich eigene Erfahrungen damit sammeln durfte, auf einer Ebene mit:
"Depressionen gibt es nicht. Wenn du mies drauf bist, tu was dagegen, du Spaßbremse!"
"Burnout gibt es nicht. Du bist doch nur zu faul zum Arbeiten!"
"Beinbruch gibt es nicht. Also drück dich nicht länger, sondern lauf endlich deinen Marathon!"
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Smaragd am 11. Mai 2011, 11:52:48
Klingt, als bräuchten wir einen extra thread für Schreibblockaden... ;)

Ich glaube nicht, dass ich schon mal eine hatte, so wie Nycra sie beschrieben hat. Womit ich anfangs Probleme hatte, war die Suche nach Der IDEE (TM). Die umwerfende, faszinierende Idee, auf der sich eine spannende und interessante Geschichte aufbauen lässt. Tja. Etwas zu finden, das mich auf Anhieb so überzeugt, dass ich anfange zu schreiben und das besser wird, je länger ich darüber nachdenke, das hat gedauert. Vorher war da ein ziemlich großes schwarzes Loch (weil meine ersten Versuche, eine Welt zu erschaffen, irgendwie bei den ganz grundlegenden Sachen schon ins Stocken gerieten).
Problemphase die zweite: Eine Geschichte hat sich auf den ersten Seiten völlig vom Geplanten weg entwickelt und ein eigentlich unsympathischer Charakter wurde immer toller. Klein Smaragd sieht: Oh, da steckt Potential. Klein Smaragd denkt: Nur wie mache ich jetzt damit weiter? Und sofort ist da das nächste Loch. Also habe ich nach langem hin und her die Geschichte auf irgendwann verschoben, wenn ich besser schreiben kann/etwas Ahnung vom Plotten habe usw.

Das ist die bisherige Geschichte der Probleme, die ich als Schreibprobleme bezeichnen würde. Gelegentlich schreibe ich auch monatelang nichts, weil ich keine Zeit habe bzw. zuviel anderes um die Ohren habe, um mich wirklich auf das Schreiben einlassen zu können. Wenn beides zusammenkommt - viel anderes im Kopf und keine wirklich zündende Idee - dann schreibe ich gar nichts und notier mir nur schnell Ideen, wenn welche kommen. Das mag man nun mangelnde Disziplin, Lustlosigkeit, Stress oder Schreibblockade nennen. Ich nenn`s Vernunft. Als Hobbyschreiber brauch ich mich nicht quälen. Kommt Zeit, kommt Schreiblust.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sven am 11. Mai 2011, 11:57:02
Zitat von: Malinche am 11. Mai 2011, 11:32:41
Wenn man sich in diesem Zustand zum Schreiben zwingt - das ist auch meine Erfahrung -, macht man es nur noch schlimmer.
In wie fern? Wie kann man "nicht schreiben" schlimmer machen, indem man sich zum Schreiben zwingt?

Hatte jemand von Euch schon mal eine "Sprechblockade"? Ist das Sprechen dem Schreiben nicht ähnlich? Ich bin noch nie einer Frau begegnet, die frühzeitig von ihrer Freundin nach Hause kam mit dem Satz: "Du Schatz, ich konnte mich mit meiner Freundin nicht unterhalten. Sprechblockade. Ich fürchte, ich werde die Freundschaft aussetzten müssen"  ;)
Immer wenn jemand von Schreibblockaden spricht, habe ich das Gefühl, es muss etwas medizinisches sein.
Jeder nickt ganz eifrig, denn es könnte ja jeden treffen, wie eine Krankheit.
Meiner Erfahrung nach, ist es fehlendes Selbstbewusstsein, dass einen am Schreiben hindert. Das muss einem nicht einmal offensichtlich sein. Egal was ich jetzt schreiben würde, es ist Müll. Mir fällt nichts Vernünftiges ein, also schreibe ich lieber gar nichts. Die Schreibblockade ist wie ein Bett, in das man sich legen kann.

So, jetzt könnt Ihr die Pfannen rausholen. Ich war gestern schon in der Gladiatorenarena. Ich kann das ab. Also los:  :pfanne: :pfanne: :pfanne:

[edit]
Zitat von: Farean am 11. Mai 2011, 11:42:11
Die Behauptung "Schreibblockaden gibt es nicht" rangiert für mich, nachdem ich eigene Erfahrungen damit sammeln durfte, auf einer Ebene mit:
"Depressionen gibt es nicht. Wenn du mies drauf bist, tu was dagegen, du Spaßbremse!"
"Burnout gibt es nicht. Du bist doch nur zu faul zum Arbeiten!"
"Beinbruch gibt es nicht. Also drück dich nicht länger, sondern lauf endlich deinen Marathon!"

Siehste, das ist das, was ich oben geschrieben habe. Die Dinge, die Du ansprichst, sind alle medizinisch. Sind Schreibblockaden das auch? Gibt es einen medizinischen Grund, warum einem nichts einfällt, oder warum einem die Inspiration fehlt?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 12:06:08
Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 11:57:02
Siehste, das ist das, was ich oben geschrieben habe. Die Dinge, die Du ansprichst, sind alle medizinisch. Sind Schreibblockaden das auch? Gibt es einen medizinischen Grund, warum einem nichts einfällt?
Gibt es einen medizinischen Grund, warum ein Depressiver in nichts mehr einen Sinn oder ein Ziel sieht und eigentlich nur noch tot sein möchte?

Gibt es einen medizinischen Grund, warum ein Burnout-Patient beim bloßen Gedanken daran, seine Akten zu bearbeiten oder seine Datei auf den Bildschirm zu holen, Herzrasen und Beklemmungen bekommt?

Oder umgekehrt: Wenn mich beim Versuch, an einem bestimmten Projekt weiterzuschreiben, körperliches Ekelgefühl überkommt, ist das dann etwas, worauf ich Einfluß habe?

Nycra hat es gut beschrieben: der Kopf ist einfach leer. Es sind keine Ideen da, nicht einmal schlechte. Es sind keine Bilder im Kopf. Du bist unfähig, dir das Gesicht der Hauptperson vorzustellen oder innerlich einen "Film" ablaufen zu lassen. Selbst die einfachsten Imaginationsübungen wie "stell dir einen Apfel vor" scheitern. Dein Kopf macht nicht mit. Ist das noch ein "sich anstellen" oder "Ausreden suchen"?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sven am 11. Mai 2011, 12:13:29
Zitat von: Farean am 11. Mai 2011, 12:06:08
Gibt es einen medizinischen Grund, warum ein Depressiver in nichts mehr einen Sinn oder ein Ziel sieht und eigentlich nur noch tot sein möchte?

Gibt es einen medizinischen Grund, warum ein Burnout-Patient beim bloßen Gedanken daran, seine Akten zu bearbeiten oder seine Datei auf den Bildschirm zu holen, Herzrasen und Beklemmungen bekommt?

Oh ja, den gibt es. Es gibt sogar Tabletten dagegen  ;)
Die Gründe für die Krankheiten oben sind Hormonungleichgewichte.

Zitat von: Farean am 11. Mai 2011, 12:06:08
Oder umgekehrt: Wenn mich beim Versuch, an einem bestimmten Projekt weiterzuschreiben, körperliches Ekelgefühl überkommt, ist das dann etwas, worauf ich Einfluß habe?

Aber das liegt doch daran, dass Du dieses Projekt nicht schreiben WILLST, und nicht, weil du es nicht KANNST.
Etwas an diesem Projekt ist Dir so zuwider, dass Sich Dein Körper dagegen sträubt. Aber das ist Projektbezogen. Dann schreibst Du halt etwas anderes.

[edit] oder verstehe ich Dich da falsch?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sprotte am 11. Mai 2011, 12:20:48
Ich denke, daß Schreibblockaden ein anderes Problem abbilden. Insofern gibt es sie, aber nicht als eigenes "Krankheitsbild".

Ich konnte nach einer bösen dienstlichen Geschichte sechs Monate lang nicht schreiben, obwohl ich wollte und geheult habe, weil ich nicht konnte. Aber es lag nicht an meinen Geschichten sondern an einer netten Depression aufgrund der dienstlichen Geschichte.

Kenna habe ich bei 195 Seiten an die Wand gefahren. Deswegen konnte ich nicht mehr an dem Roman weiterschreiben. Grund waren hier inhaltliche Fehler und Charakterinkonsistenzen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Zit am 11. Mai 2011, 12:21:26
Zitat von: Lomax am 11. Mai 2011, 09:27:07
Tja, ich persönlich bin geneigt, mich Herrn Eschbach da anzuschließen. Dabei kenne ich eine Menge, was mich vom Schreiben abhält. Ich bin ein Meister der Prokrastination, und wenn es um natürlich Trägheit oder Lustlosigkeit geht, bin ich kaum zu überwinden. Man müsste eigentlich schreiben, man tut dieses und jenes und schwupp, ist die Zeit schon wieder vorbei ...

*sich in den Staub wirft* Meistäääärrrr~ ...

Also, ähm, ja. Prokrastinieren kann ich auch wunderbar, vll. sogar Jungmeisterhaft. ;D Alles begann mit der Abi-Zeit, weil kurz zuvor oder währendessen, erinner mich nicht mehr so genau, das RPG-Forum einschlief, in dem ich mich täglich bewegte und schrieb. Das war immer meine tägliche Fingerübung gewesen -- und dann war sie weg. Natürlich habe ich versucht, eigene Dinge zu schreiben, aber, hm, mehr als KG kamen da nicht raus, wenn ich mich recht entsinne. Dann kam Abi -- hat mich eigentlich nicht gekümmert, weil ich trotzdem schrieb, aber nach den Prüfungen war irgendwie Sense. Ich hatte nicht nur meine täglichen Fingerübungen verloren, sondern auch plötzlich Grund Nummero Uno zu schreiben ... Heißt: Schreiben war für mich Prokrastination vom Lernen bzw. auch einfach ein Ausgleich zur Schule. Ihr kennt das ja: Zwischen Abi und Studium liegen dann einige Monate, in denen man nichts zu tun hat als um sich selbst zu kümmern. Mein Schreiben schlief ein und begann vor mich hin zu leben. Aus dieser Trägheit bin ich im ersten Jahr nicht heraus gekommen, weswegen ich dann den Studiengange wechselte.
Mittlerweile bin ich diese Trägheit noch nicht los -- und da ich jetzt wieder eigtl. Zeit für mich hätte, schlägt die Prokastinationskeule volle Kanne zu: Ich komme zu gar nichts. Ablenkung Nummer eins hier: das Forum/Internet. Die Zeit vergeht so schnell, wenn man hier ist ... Ja, ich schreibe auch, aber da vergeht die Zeit auch schnell und am Ende kommt nicht sehr viel dabei raus. Es gibt Leute, die schreiben einen Plot an einem Tag -- ich schaff das ja nichtmal auf einen Monat verteilt. Auch weil mir zwischendurch nichts einfällt und ich dann stattdessen recherchiere (auch in der Hoffnung dann an Ideen zu kommen).

Es ist ein Kreuz. Meine Schreibblockade äußert sich durch extreme, sinnlose Prokrastination, Langsamkeit und Trägheit. Ich hasse das und würde es zu gern ändern. Aber ich schaffe es nicht immer, mich selbst aufzuraffen. Das Schlimme ist ja: Während ich prokrastiniere, fühl ich mich nicht shclecht. Erst am Ende des Tages, wenn ich überlege, wie weit ich dann mit meinen Schreibprojekten gediehen bin und da eine fette Null prankt während hier alle anderen fleißig battlen und ihre Romane fertig stellen -- und ich eben nicht. Seit einiger Zeit frage ich mich vermehrt, ob ich es würdig bin hier herum zu geistern unter all den Semi-Professionellen und Pros. Wenn ich nämlich eins vom Schriftstellerdasein nicht tue, dann ist es schreiben. Ja, ich schäm mich, irgendwie.

*sfz* Und jetzt mach ich doch lieber mal meinen Papierkram, Bewerbungen warten. :-\
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Nycra am 11. Mai 2011, 12:24:42
Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 12:13:29
Oh ja, den gibt es. Es gibt sogar Tabletten dagegen  ;)
Die Gründe für die Krankheiten oben sind Hormonungleichgewichte.

Aber das liegt doch daran, dass Du dieses Projekt nicht schreiben WILLST, und nicht, weil du es nicht KANNST.
Etwas an diesem Projekt ist Dir so zuwider, dass Sich Dein Körper dagegen sträubt. Aber das ist Projektbezogen. Dann schreibst Du halt etwas anderes.

Also, nur weil ein Arzt Tabletten gegen ein Symptom verschreibt, heißt es

a) nicht, dass es eine Krankheit ist und
b) dass es auch hilft.

Aber ich sehe schon, wir werden dich nicht überzeugen Sven.

Warum? Ganz einfach. Du hattest noch nie diese unendliche Leere in dir. Die dich verzweifeln lässt, weil ein Teil von dir einfach nicht wiederkommen will. Wie sollen wir dir etwas beschreiben, dass du dir nicht einmal ansatzweise vorstellen kannst? Ehrlich, ich beneide dich schon dafür und wünsche dir von ganzem Herzen, dass du niemals in diese Leere fällst.

Fast jeder hier schreibt schon von klein auf. Wir alle haben Geschichten in uns, die geschrieben werden wollen. Und trotzdem gibt es für manche von uns dieses beängstigende Gefühl, das weder Disziplin noch gute Ratschläge helfen. Stell dir vor, du befindest dich in eine luftleeren Raum, du kannst nicht atmen, nicht denken. Dein Körper ist zusammengeschnürt und ein wichtiger Teil von dir fehlt einfach. DAS ist eine Schreibblockade, die man nur durch Geduld beenden kann.

Und nur, weil noch kein Arzt darin eine medizinische Ursache gefunden hat, heißt es ja auch nicht, dass Schreibblokaden nicht krankheitsbedingt sind.

Ich vermute, eine echte Schreibblokade ist Burnout nicht unähnlich, nur dass sie sich nicht in allgemeiner Unlust äußerst, sondern einem geistigen Vakuum, das man weder mit Gewalt noch mit Disziplin füllen kann. Und ich erinnere mich deutlich daran, dass jemand, der vor 10 Jahren über Lustlosigkeit und Stress geklagt hat, als faul (siehe Faolan) tituliert wurde. Heute weiß man, was BO ist und wie man versuchen kann, zu helfen. Mehr ist es aber nicht. Ein Versuch - von wirklicher Hilfe sind wir weit entfernt.

Also, wer kann schon sagen, ob nicht in 10 Jahren ein Arzt herausfindet, das Schreibblokaden eine Krankheit sind?

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Malinche am 11. Mai 2011, 12:33:11
Zitat von: SvenIn wie fern? Wie kann man "nicht schreiben" schlimmer machen, indem man sich zum Schreiben zwingt?

Gut, "schlimmer machen" ist vielleicht unglücklich ausgedrückt. Ich meine damit, dass man in dieser Situation nicht weiter kommt, indem man sich zum Schreiben zwingt bzw. zwingen will. Man bekommt vielleicht ein paar Worte bla ins Dokument, aber das bewirkt nicht, dass man in Fluss kommt. Und irgendwann geht gar nichts mehr. Der Frust ist größer, als wenn man den Computer gleich ausgelassen und akzeptiert hätte, dass man jetzt gerade eben nicht schreiben kann.

Und wie gesagt: Ich sage nicht, dass das immer so läuft oder dass man es bei Schreibblockaden nicht zumindest versuchen müsste, etwas dagegen zu tun. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es eben auch diese Leere gibt, gegen die man einfach hilflos ist.

Zitat von: SvenDie Dinge, die Du ansprichst, sind alle medizinisch. Sind Schreibblockaden das auch?
Dazu kann ich nichts sagen, aber andersherum: Müssen sie das denn sein, um zu existieren?  ???

Zitat von: Sven
Aber das liegt doch daran, dass Du dieses Projekt nicht schreiben WILLST, und nicht, weil du es nicht KANNST.
Etwas an diesem Projekt ist Dir so zuwider, dass Sich Dein Körper dagegen sträubt. Aber das ist Projektbezogen. Dann schreibst Du halt etwas anderes.
Und das ist eben der Punkt. Es kann darauf hinweisen, dass etwas mit dem Projekt nicht stimmt, und dann ist deine Lösung vielleicht durchaus die richtige. Oft ist es vielleicht auch genau das. Aber nicht immer. Wie Sprotte auch geschrieben hat, es gibt Projekte, die man unbedingt machen will, alles fühlt sich rund und richtig an, das Kribbeln in der Magengrube ist da. Trotzdem geht es nicht. No way. Das ist ungefähr so frustrierend wie die Kombination von Schreiblust mit Ideenlosigkeit.

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Faol am 11. Mai 2011, 12:49:38
ZitatAber das liegt doch daran, dass Du dieses Projekt nicht schreiben WILLST, und nicht, weil du es nicht KANNST.
Das sehe ich nicht so. Ich hatte zwar noch nie eine lang andauernde Schreibblockade, aber es gibt Tage manchmal auch Wochen, da freue ich mich den ganzen Tag darauf mein Projekt weiter zu schreiben. Ich will es schreiben, aber so bald ich mich hinsetzte und Anfang sind alle Ideen und Gedanken weg und ich kann nichts schreiben.

Natürlich kann es auch blockieren, wenn man Angst hat, etwas schlechtes zu schreiben. Aber ich glaube das ist etwas anderes als die Schreibblockade, die Malinche, Nycra und einige andere beschreiben.
Ich persönlich hänge manchmal auch in einem Projekt fest, weil ich mir sage... ich wär nicht gut genug oder das was ich schreibe wollte eh niemand lesen... aus so einer Blockade kommt man aber wesentlich leichter wieder raus, indem man sich einredet, es sei egal wie gut man schreibt und das man es nur für sich tut und so...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Felsenkatze am 11. Mai 2011, 12:52:26
So, Schreibblockade aus der Schreibbar entfernt und an den richtigen Thread gepappt.  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 12:54:55
Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 12:13:29
Die Gründe für die Krankheiten oben sind Hormonungleichgewichte.
Wow, dann bist du schlauer als alle meine Ärzte zusammen. Die haben für meine Depression und meinen Burnout nämlich nur rein psychische Ursachen gefunden. Komisch, daß ich dafür dann trotzdem sechs Wochen in eine Klinik durfte, obwohl ich ohne Hormonungleichgewicht doch gar nicht "medizinisch anerkannt" krank war.

Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 12:13:29
Aber das liegt doch daran, dass Du dieses Projekt nicht schreiben WILLST, und nicht, weil du es nicht KANNST.
Etwas an diesem Projekt ist Dir so zuwider, dass Sich Dein Körper dagegen sträubt. Aber das ist Projektbezogen. Dann schreibst Du halt etwas anderes.
Erstens: unter der Annahme, Schreiben sei nur reines Handwerk, würdest du es einem Installateur durchgehen lassen, wenn er dir sagt: "Es widerstrebt mir, Ihnen dieses Abwasserrohr zu verlegen, ich bin aber gerade sehr für ein Heizungsrohr inspiriert"?

Zweitens: ist "nicht wollen" etwas, worüber du die Kontrolle hast?

Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 12:13:29
[edit] oder verstehe ich Dich da falsch?
Teilweise. Ich hatte schon beide Fälle. Im einen Fall war die Ursache einfach: "Falsches Projekt". Das hat mich damals zwar auch anderweitig kreativ blockiert, aber lassen wir das mal, um das Thema nicht noch weiter aufzublähen. Aber wie auch immer: während der "Falsches Projekt"-Blockade funktionierte mein Vorstellungsvermögen tadellos. Ich hatte den Film vor meinem geistigen Auge. Es war nur einer, den ich nicht sehen wollte.

Ich hatte aber auch schon den Typ Blockade, wie Nycra ihn beschreibt: vollkommene Leere. Bild- und Tonstörung im Kopf. Ich konnte mir nicht einmal mehr einen Apfel vorstellen, geschweige denn ein Gesicht oder eine laufende Person. Ich konnte nicht mehr formulieren, und wenn ich was eingetippt habe, war es qwertzuiopüasdfghjklöä. (Übrigens hat sich das, auch wenn du es weiter oben nur als Witz gemeint hast, auf dem Höhepunkt der Blockade tatsächlich auch auf meine Fähigkeit ausgewirkt, mich im normalen Gespräch zu artikulieren.)

Zitat von: Faolan am 11. Mai 2011, 12:49:38
aus so einer Blockade kommt man aber wesentlich leichter wieder raus, indem man sich einredet, es sei egal wie gut man schreibt und das man es nur für sich tut und so...
Stimmt zwar, aber das verlagert das Problem nur. Aus so einer festgefahrenen Geisteshaltung von "Es muß gut sein!" wieder rauszukommen, ist ja auch nicht so ganz einfach...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sven am 11. Mai 2011, 13:03:29
Zitat von: Malinche am 11. Mai 2011, 12:33:11
Wie Sprotte auch geschrieben hat, es gibt Projekte, die man unbedingt machen will, alles fühlt sich rund und richtig an, das Kribbeln in der Magengrube ist da. Trotzdem geht es nicht. No way. Das ist ungefähr so frustrierend wie die Kombination von Schreiblust mit Ideenlosigkeit.

Und genau da ist mein Problem. Wenn ich eine Geschichte im Kopf habe, die mir gefällt, es in meinen Fingern kribbelt, ich Lust habe, zu schreiben ... was hält mich dann ab, wenn nicht die Angst, es nicht zu packen. Der Geschichte in meinem Kopf nicht gerecht zu werden?
Ich halte es wie Andreas Eschbach. Schreiben ist hauptsächlich Arbeit. Nur ein kleiner Teil ist Inspiration und die kommt in der Regel beim Schreiben.
Ich glaube auch das hat Andreas gesagt: Mir ist kein Beruf bekannt, in dem es so eine Blockade gibt. Ein Maurer mit einer Verputzblockade?
Es gibt sicher andere Gründe, warum man seinen Beruf nicht ausüben kann, wie die angesprochenen Depressionen, aber das ist dann nicht auf den Beruf beschränkt.
Wer depressiv ist, wird nicht nur nicht schreiben, sondern auch andere Dinge nicht tun, ergo ist es keine Schreibblockade im eigentlichen Sinne.
Oder Du hast ein schreiendes Kind, einen nervenden Mann, einen Haufen Schulden, einen quängelnden Nachbarn und einen miesen Chef, der Dich drängt, wieder arbeiten zu gehen. Wer in so einer Situation nicht Schreiben kann, leidet auch nicht an einer Schreibblockade, denn er wird in so einer Situation auch nicht nähen können.
Hier wäre nicht die Aussage: Ich kann nicht schreiben, sondern: Ich kann nicht abschalten.

Der Grund, warum man nicht Schreiben kann, ist sicher sehr individuell und für den Einzelnen auch tragisch.
So wie Farean sagt: Er sitzt da und das Projekt kotzt ihn an. Das gibt es. Ich habe viele Projekte, die ich weggepackt habe, weil ich sie nicht mochte. Manchmal geht das über einen langen Zeitraum. Ich glaube aber nicht, dass es bei mir eine Blockade war. Es waren nur doofe Ideen.
Manchmal brauche ich für eine Geschichte auch länger. Da kann ich nur ein, zwei Sätze jeden Tag schreiben, manchmal gar keinen. Das ist dann aber auch keine Blockade, sondern eine Geschichte, die ich nicht zu packen kriege. Die packe ich mir dann in der Regel beim Überarbeiten  8)
Oder aber, ich habe keine Lust und lasse mich ablenken, oder ich suche Ausreden. "Ich bin heute zu müde" ist zur Zeit meine beste Ausrede  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Ary am 11. Mai 2011, 13:10:30
Nycra, diese Leere muss etwas furchtbares sein, so arg war es bei mir noch nie, gottseidank. Aber manchmal ist es einfach so:   Ich will etwas bestimmtes schreiben, und es kommt einfach nichts.
Ende Mai ist eine Filk-Con, für die ich unheimlich gern noch einen neuen Song schreiben würde. ich habe eine Idee, ich habe einen Haufen Notizen für den Liedtext und die (wahre) Geschichte dahinter berührt mich so sehr, dass ich darüber singen will. Aber wenn ich mich mit dem Vorsatz hinsetze und versuche, diesen Liedtext zu Papier zu bringen, kommt da nix.
Bei anderen Projekten proktasiniere ich fröhöich vor mich hin, verstecke mich hinter der Aussage, dass ich erst noch plotten muss, bevor ich das schreibe, und plotten tu ich dann auch nicht, weil mich dazu nicht aufraffen kann.
Ich glaube, eine Schreibblockade hat unheimlich viele Gesichter. Oder viele unheimliche Gesichter? mir mahct es immer ein bisschen Angst, wenn ich, die ich mich eigentlich für einen sehr kreativen und phantasievollen Menschen halte, plötzlich keine Geschichten mehr zu erzuählen hat.

Edit: ich habe auch schon Projekte weggelegt, weil ich einfach keinen Nerv auf den komplizierten Plot, die wirrige Handlung, das Durcheinander bei den Charakteren hatte. Aber wenn ich wirklich GAR nicht schreibe, noch nicht mal so wie im Moment ein reines Spaßprojekt mit wenig Chancen auf Veröffentlichung, dann bin ich total unzufrieden.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 13:14:59
Zitat von: Sven am 11. Mai 2011, 13:03:29
Ich halte es wie Andreas Eschbach. Schreiben ist hauptsächlich Arbeit. Nur ein kleiner Teil ist Inspiration und die kommt in der Regel beim Schreiben.
Diese Inspiration muß aber da sein. Und wenn sie nicht kommt, auch nicht beim Schreiben, hast du nichts, worüber du schreiben kannst. Da hilft auch alles Handwerk nichts.

Definition: dieser Zustand ist eine [Erscheinungsform der] Schreibblockade.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Zit am 11. Mai 2011, 13:17:32
Zitat von: Farean am 11. Mai 2011, 12:54:55
Wow, dann bist du schlauer als alle meine Ärzte zusammen. Die haben für meine Depression und meinen Burnout nämlich nur rein psychische Ursachen gefunden. Komisch, daß ich dafür dann trotzdem sechs Wochen in eine Klinik durfte, obwohl ich ohne Hormonungleichgewicht doch gar nicht "medizinisch anerkannt" krank war.

Depressionen können verschiedene Ursachen haben. Bei einigen haben die Synapsen nur einen Knacks oder die Hormonsteuerung im Gehirn funktioniert nicht -- bei anderen ist es Bournout oder eine andere Krankheit.
Sicher bin ich mir allerdings, dass Depressionen sich auch bei kreativen Menschen auf ihre Kreativität auswirken und dadurch auch eben Schreibblockaden auftreten können. Ich denke also auch, dass die SB keine eigene Krankheit ist, sondern einfach Symptom. Das heißt aber noch lange nicht, dass jeder, der eine SB hat, auch depressiv ist. Eine SB zeigt nur, das irgendetwas nicht stimmt. Sei es, dass der Geschichte etwas fehlt, wir einen geistigen Bournout haben oder wieder eine depressive Phase, die sich auch aufs Schreiben auswirkt.

Eine SB sollte man also so ernst und locker nehmen wie jedes andere Wehwehchen, das wir haben. Ruhig bleiben und Ursachenforschung betreiben. Was dann nur problematisch ist, ist, wenn man die Ursachen kennt, sie aber nicht allein aus der Welt schaffen kann -- auf der anderen Seite niemand anderer einem aber helfen kann. Muss man aufpassen, dass man sic von der Hiflosigkeit nicht übermannen lässt und auch (komplett) seelisch einknickt.

Zitat von: Sven... was hält mich dann ab, wenn nicht die Angst, es nicht zu packen. Der Geschichte in meinem Kopf nicht gerecht zu werden?

Ich seh schon, unsere Künstlerseelchen sind sensibler als deine, als dass du es nachvollziehen könntest. (Oder auch willst? Ich kann es nicht einschätzen.)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: zDatze am 11. Mai 2011, 13:18:06
An eine völlige Blockade kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber die tägliche Unlust packt mich in letzter Zeit ständig. Da hocke ich mich trotzdem hin und wenn in 2 Stunden nur 1000 Wörter rumkommen, ärgere ich mich über meine mangelnde Disziplin. (Die meiste Zeit hänge ich im Forum herum, oder ich laufe leicht planlos in der Wohnung oder räume die Küche auf. ::) ) Aber wenigstens lasse ich die Nullrunden nicht die Oberhand gewinnen, denn passiert mir das erstmal, wird es eindeutig schwieriger für mich wieder in die Routine zu finden.

Auch wenn die Stelle schon zig mal zitiert wurde, ich mag auch noch meinen Senf dazugeben:
ZitatAber das liegt doch daran, dass Du dieses Projekt nicht schreiben WILLST, und nicht, weil du es nicht KANNST.
Ich behaupte: Ich habe fertiggeplottete Geschichten, die ich nicht schreiben KANN. Ich habe oft das Gefühl, dass mich manche Geschichten handwerklich (erzähltechnisch?) schlicht und einfach im Moment noch überfordern.
Wer mir jetzt mit dem "aber die Rohfassung ist immer schlecht" kommt, dem muss ich dezent eine Pfanne verpassen. Ich glaube nicht, dass man die Grundstimmung einer Story so stark überarbeiten kann, dass es schließlich passt. Dunkler und heller färben - klar. Aber den ganzen Ton zu ändern, halte ich für relativ schwierig bis fast unmöglich.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Antigone am 11. Mai 2011, 13:35:04
Ich finde diesen Vergleich von Schreiben und dem Verlegen von Heizungsrohren unpassend. Ja, Schreiben ist ein Handwerk - aber nur bis zu einem gewissen Grad. Und somit keine Tätigkeit wie jede andere.

Will sagen: viele Arbeiten kann ich erledigen, ohne besonders motiviert oder gar inspiriert zu sein. Gar kein Problem. Aber Schreiben ist eben anders. Wahrscheinlich schaffen es sehr routinierte (Berufs)Autoren auch, ohne Inspiration einen Text rauszuklopfen. Aber ihr Meisterwerk wird es nicht werden.

Und so ist es eben beim Schreiben. Und ich glaube, auch beim Malen, beim Musizieren, beim Entwerfen... jenseits der "simplen" Technik braucht es mehr, um das Ganze wirklich gelungen werden zu lassen. Und dieses "Mehr" ist bei manchen auch sehr empfindlich und störunsanfällig. Und Schwups - schon hat man eine Blockade.

Ich halte eine SB übrigens nicht für einen Mythos - denn ich hatte letzten November eine und habe mich immer noch nicht aufgerappelt davon. Und damit meine ich nicht Faulheit, Bequemlichkeit, Müdigkeit, oder was einen sonst so vom Schreiben abhält. Sondern wirklcih die pure Unfähigkeit, etwas zu Papier zu bringen. Verbunden mit Panik, Unbehagen, Weinanfällen und was man sonst noch an Symptomen haben kann. Das ist nicht lustig!

lg, A.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Nycra am 11. Mai 2011, 13:37:27
Also grundsätzlich sollten wir hier mal unterscheiden:

Unlust/Langeweile/Zeitdiebe:

Prokastinieren im Forum, weil die Story nicht packt, keine Lust auf Schreiben im allgemeinen; man kommt nicht weiter mit der Story, weil man recherchieren müsste und das wäre ja dann langweilige Arbeit, da liest man lieber mal in Foren etc. Andere Sachen sind plötzlich viel wichtiger.

Zu hohe Erwartungen:

Die Idee ist gut, aber die Umsetzung gelingt nicht, eigene Versagensängste stehen im Vordergrund. Man setzt sich selbst unter Druck und erwartet, dass andere einen bedauern und den Druck wegnehmen.

Blockade:

Man will schreiben, versucht alles, was möglich ist. Nimmt Hilfe in Anspruch, weiß das die Ideen gut sind und auch die eigenen Ansprüche sind nicht so hoch, dass man nicht mindestens versuchen will, einen Satz zu schreiben, egal wie gut oder schlecht. Trotzdem passiert nichts.


Wenn wir ehrlich sind, haben die ersten beiden Punkte nicht wirklich etwas mit einer reinen Blockade zu tun. Wir benutzen dann gerne diesen Begriff, um die geringe Zeichenzahl vor uns selbst zu rechtfertigen.  :-\

@Sven:

Eschenbach hat die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen, nur weil er veröffentlicht. Und er hat viele Ansichten, die ich nicht teilen kann, genau wie seine Arbeitsweisen. Aber hier gilt: Jedem das seine.

Dennoch: Einen Maurer mit einem geistig arbeitenden Menschen zu vergleichen, ist im Prinzip nichts anderes als Äpfel mit Birnen zu verwechseln. Du kannst unsere Tätigkeit (und ich behaupte nicht, dass Schreiben keine Arbeit ist, denn das ist es definitv) maximal mit schaffenden Künstlern (Bildhauer, Zeichner (i.d.S. Maler) oder ähnlichem) vergleichen. Auch die haben Schaffenskrisen. Und auch hier wird diese oftmals mit Depression verwechselt.

Man sollte generell nicht faul mit einer inneren Sperre verwechseln. Jeder darf mal faul sein. Ich bin es auch, das kann ich offen zugeben, ohne dabei gleich von Blockade zu sprechen. Denn in dem Fall ist es meine Schuld und nicht die meines Geistes/Körpers.

Ich sehe es einfach so, wenn man partout schreiben will und selbst ein "Liebe Mama", bekommt man nicht aufs Papier, stimmt einfach etwas nicht. Das mag ein psychosomatisches Problem sein oder was anderes, aber das dieses Problem existiert ist Fakt.

@ Farean

Das sich diese Blockade auf auf dein Sprachvermögen ausgewirkt hat ist krass. Ich habe bei mir nur festgestellt, dass ich mich seit damals anders artikuliere. Die Leichtigkeit des sprechens/schreibens ist weg. Ich muss mir jetzt wirklich fast jeden Satz erarbeiten.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Judith am 11. Mai 2011, 13:42:55
Ich war solange der Meinung, Schreibblockaden zu kennen, bis ich dann festgestellt habe, dass ich noch nie eine im NaNo hatte, obwohl ich da ebenfalls das Gefühl der Blockade hatte. Doch mit dem Wortzähler im Nacken habe ich mich dann trotzdem zu Schreiben gezwungen, insofern konnte es halt doch keine Blockade sein.
Und so sind im Nachhinein betrachtet auch meine bisherigen Blockaden eigentlich keine Schreibblockaden in dem Sinn gewesen, sondern Unlust oder zu hohe Erwartungen/zu große Selbstzweifel oder riesige Plotlöcher. Auch jetzt passiert es mir immer wieder, dass ich schreiben will, mich dann an den Text setze und es geht nichts. Nur: Würde mir gerade wieder ein NaNo im Nacken sitzen, dann würde es vermutlich irgendwie doch gehen. Insofern ist es mal wieder keine Schreibblockade, sondern meine Selbstzweifel und zu hohen Erwartungen nehmen mir den Mut. Und eine gewisse Faulheit tut dann ihr übriges dazu ...
Solche Phasen können bei mir durchaus Wochen und Monate anhalten - aber eben nur, weil es nichts gibt, was mich dazu zwingt, diese Zweifel einfach beiseite zu schieben und dennoch zu schreiben.  :-[
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Ary am 11. Mai 2011, 13:50:00
Zitat von: zDatze am 11. Mai 2011, 13:18:06
Auch wenn die Stelle schon zig mal zitiert wurde, ich mag auch noch meinen Senf dazugeben:Ich behaupte: Ich habe fertiggeplottete Geschichten, die ich nicht schreiben KANN. Ich habe oft das Gefühl, dass mich manche Geschichten handwerklich (erzähltechnisch?) schlicht und einfach im Moment noch überfordern.
Wer mir jetzt mit dem "aber die Rohfassung ist immer schlecht" kommt, dem muss ich dezent eine Pfanne verpassen. Ich glaube nicht, dass man die Grundstimmung einer Story so stark überarbeiten kann, dass es schließlich passt. Dunkler und heller färben - klar. Aber den ganzen Ton zu ändern, halte ich für relativ schwierig bis fast unmöglich.

Genau DAran knabbere ich gerade bei einem meiner Projekte. Im NaNo zweimal an die Wand gefahren, jetzt versuche ich es mit neu plotten samt Plotguppe. Und trotzdem fällt es mir immer noch schwer, mich mit dem Projekt auseinanderzusetzen. Ich habe es im März und im April versucht, mit dem Ergebnis, dass ich kaum geschrieben habe, weil ich mich zu etwas zwingen wollte, was noch nicht "reif" war. Und da geht es auch nicht um mistige Rohfassungen. Ich habe wirklich eine ganz tiefe Angst davor, diesen Plot noch mal gegen die Wand zu donnern, und darum liegt er jetzt erst mal auf Eis. Bis ich weiß, wie ich ihn schreiben kann. Und wenn da snoch 10 Jahre dauert, dann ist es eben so. Aber bis dahin muss ich mich mit anderen Sachen über Wasser halten, sonst verliere ich die Lust am Schreiben und bekomme dann wieder das Problem, den inneren Schweinehund zu überwinden, der jetzt doch lieber im Netz hängen, vor der Glotze sitzen oder ins Kino gehen würde.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Abakus am 11. Mai 2011, 13:51:06
Mein Erfolgsrezept bei einer Schreibblockade? Ob es wirklich ein Erfolgsrezept gibt, weiß ich nicht, aber ich versuche seit kurzem immer über Texte, die ich geschrieben habe, wieder in einen Schreibfluss zu gelangen. Ob das nun das Non Plus Ultra ist, weiß ich nicht.

Allerdings war meine letzte Schreibblockade keine Schreibblockade. Ich vergleiche das immer mit meinem Training im Studio. Wenn ich durch meinen Job bsp. eine oder gar zwei Wochen nicht trainieren kann, fällt es mir danach schwerer in den Trainigsplan zurückzufinden, als wenn ich den Plan jede Woche mehrmals durchziehe. Beim Schreiben ist es ähnlich, finde ich. Je länger ich nicht schreibe, desto langsamer komme ich in den Schreibfluss zurück, wenn ich denn irgendwann wieder die Zeit finde, um zu schreiben.

Ob es Schreibblockaden wirklich gibt? Mag sein, aber vielleicht sind sie einfach nur das Produkt der menschlichen Psyche. Soll heißen, dass man sich einredet, dass man eine Schreibblockade hat, obwohl man keine hat. Und irgendwann glaubt man so fest daran, dass gar nichts mehr geht. Ist 'ne Theorie. Sigmund Freud wäre wahrscheinlich not amused.  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 11. Mai 2011, 13:58:49
Zitat von: Antigone am 11. Mai 2011, 13:35:04
Ich finde diesen Vergleich von Schreiben und dem Verlegen von Heizungsrohren unpassend. Ja, Schreiben ist ein Handwerk - aber nur bis zu einem gewissen Grad. Und somit keine Tätigkeit wie jede andere.
Das ist ja auch genau meine Ansicht - und ich habe dieses Beispiel bewußt gewählt, um aufzuzeigen, wie absurd mir die "Inspiration wird überschätzt"-Lehre gemäß Eschbach vorkommt. Ich nehme zu Eschbachs Gunsten an, er wendet sich damit nur gegen die unter jungen, hoffnungsfrohen Künstlern verbreitete "Inspiration ist alles"-Einstellung und will halt eine Lanze für das Handwerk brechen. Für meinen Geschmack steuert er da aber zu weit gegen, und es zeigt sich auch in seinen Werken.

Für mich selbst vergleiche ich das Schreiben gern mit der Arbeit eines Bergmanns. Die Inspiration ist das Juwel. Das Handwerk besteht darin, es unbeschadet aus dem Fels zu brechen, zu schleifen, zu polieren und am Ende ansprechend einzufassen. Aber noch so viel Handwerk kann das Juwel nicht ersetzen, wenn es einfach nicht da ist.

Zitat von: Nycra am 11. Mai 2011, 13:37:27
Das sich diese Blockade auf auf dein Sprachvermögen ausgewirkt hat ist krass. Ich habe bei mir nur festgestellt, dass ich mich seit damals anders artikuliere. Die Leichtigkeit des sprechens/schreibens ist weg. Ich muss mir jetzt wirklich fast jeden Satz erarbeiten.
So ähnlich war es bei mir auch, nur deutlich übersteigert. Und in diabolischer Kombination mit einer Depression, die meine Aufmerksamkeitsspanne radikal verkürzt hat. Kennst du das, wenn du redest und am Ende eines Satzes vergessen hast, wie du ihn angefangen hast? Stell dir das bei jedem zweiten Satz vor.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Telas am 11. Mai 2011, 18:17:45
Also bei mir hängen Schreibblockaden und Unlust durchaus zusammen, am Ende steht bei mir dann meistens die Frustration.
So war es beim Motivationsloch nach dem Nano. Zuerst bin ich mit einer Szene nicht weiter gekommen, dann habe ich mehr und mehr die Lust verloren und am Schluss war ich nur noch frustriert und dachte, das Buch wird nie mehr fertig.

Ich denke, eine Schreibblockade lässt sich mit Gewalt alleine nicht zerschmettern. Denn wenn man es nur auf Biegen und Brechen versucht, dann ist man meist nur noch mehr frustriert, wenn erst nichts voran geht. Ich bin am Ende nur wieder reingekommen, in dem ich mit kurzen Schreibsessions versuchte, die Blockade zu lösen. Und irgendwann habe ich wieder mehr und mehr geschrieben und das Loch war überwunden.

Leider fängt man sich meiner Meinung nach schnell eine Blockade ein, aber los wird man sie nur ganz schwer. :schuldig:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rigalad am 11. Mai 2011, 18:24:18
Ah, mein Geheimrezept ist Warten. :)
Schreibblockaden habe ich meistens nur, wenn ich ein neues Projekt beginne und noch nicht wirklich "drin" bin. Aber dann hilft bei mir Weglegen und Input sammeln. Am Anfang war ich auch frustriert und bin schnell in Panik geraten, mittlerweile sehe ich das eher gelassen, nutze die Zeit zum Lesen oder zum Serien schauen oder kümmere mich um alles, was man sonst so vernachlässigt. Diese Zeit genieße ich dann auch ganz bewusst, weil sie für mich eine Pause bedeutet. Und irgendwann kommt dann die Kreativität von ganz alleine wieder.
Man darf sich nur nie, nie, nie Druck machen..
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Zit am 11. Mai 2011, 18:35:32
Zitat von: RigaladAh, mein Geheimrezept ist Warten. :)

Wie ich wieder feststellen musste: Meine Blockade beim Thema Bewerbungschreiben ist immer noch. Im Gegensatz zum normalen Roman, kann ich da aber nicht warten. Ich denke, dass man früher oder später, wenn man den Weg des Pros geht, auch nicht einfach warten kann. Da drückt dann die Deadline -- und die muss a) eingehalten werden und b) muss trotzdem ein einwandfreies Produkt heraus kommen, eben weil die zukünftige Auftragslage davon abhängt.

Vll. vertritt Eschbach deswegen diese seine Meinung. Er kann sich als Pro keine Blockaden leisten, sonst kriegt er keine Kohle.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rigalad am 11. Mai 2011, 18:41:21
Es kommt ja drauf an, wie lange eine Schreibblockade andauert. Das ist bei jedem anders. Meine sind höchstens mal drei, vier Wochen lang und die kann ich guten Gewissens vertreten. Und da ich ja auch nicht von der Schreiberei leben muss, habe ich auch keinen Druck. :)
Wie das in Zukunft mal aussehen wird, ist da eine andere Frage. Im Moment komme ich so aber gut zurecht.
Und ehrlich, ich glaube, auch die Großen im Geschäft haben Blockaden. Die bekommen wir nur nicht mit.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Jade am 11. Mai 2011, 19:04:05
Oje Schreibblockaden - auch ich bin eine Leidgeplagte. Hatte eine ganz schlimme Schreibblockade, die fast ein Jahr gedauert hat. Das war nicht schön.  :no:
In dieser Zeit konnte ich einfach nicht bei meinem Langzeitprojekt weiterschreiben, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt immer sehr viel Spaß und Freude bereitet hat. Nur irgendwann war dann der Punkt gekommen, an dem mir die Ideen ausgegangen sind. Ich war wirklich frustriert und später auch traurig. Das Schlimme war, dass mir auch nichts anderes einfallen wollte. Also habe ich beschlossen zu warten. Mit der Zeit bin ich auch dahinter gekommen, dass es auch an gewissen anderen Dingen gelegen hat. War damals eine sehr stressige und anstrengende Zeit für mich. Aber irgendwann bin ich dann zur Ruhe gekommen und die Ideen und die Freude am Schreiben kam wieder. Zuerst nur wie ein kleines Bächlein, dann mit der Zeit immer mehr.
Patentrezept? Ich denke, es gibt keines. Außerdem denke ich, dass jede Schreibblockade anders ist und ihre eigenen Hintergründe hat, die meistens nur der Betroffene selbst kennt. Deshalb meine ich, dass es wichtig wäre die Situation an sich zu betrachten. Hat sich in meinem Leben etwas verändert? Wie sieht es mit Beruf, Schule etc. aus? Habe ich viel Stress? Vernachlässige ich auch andere Dinge? etc....
Oder aber es liegt am Projekt selbst.

Im Nachhinein hab ich mir dann überlegt dass meine Muse vielleicht auch einfach mal auf Urlaub fahren wollte ....  ::) ::)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kraehe am 11. Mai 2011, 21:24:47
ZitatDie bekommen wir nur nicht mit.
Paolini hatte doch so mal das stark verspätete Erscheinen seines dritten Bands entschuldigt :rofl:

Ich glaube, wirklich richtige Blockaden wie hier beschrieben hatte ich noch gar nicht.
Meine Beobachtung war/ist , dass meine Blockaden in der Regel durch ein wenig Disziplin behebbar, also ihrer Natur nach auch nicht direkt Blockaden sind.

Was "Geheimrezepte" angeht: Trudi Canavan schreibt (oder schrieb zumindest?) auf ihrer Website, dass sie dann immer Geschirrspülen geht.
Und ich denke, das ist auch ein guter Punkt, wenn auch nicht im wörtlichen Sinn: mal was anderes machen, sich ablenken und mal wieder auf andere Gedanken kommen.

Wenn bei mir auf Biegen und Brechen gar nichts geht, dann versuche ich a) am Plott zus ehen (meistens arbeite ich die nicht so gerne aus und wenn nichts geht, dann ist das immer der Anlass, endlich zu präzisieren)
und
b) wenn das nicht hilft oder ich mich nicht aufraffen kann oder der Plot ok ist, ich auch wirklich schreiben will und einfach nicht kann, dann verbiete ich mir konsequent das Schreiben. Und auch jeden Gedanken an die Geschichte.
Und wenn man dann nicht die ganze Zeit in Gedanken o.ä. bei seinen Charas und dem Plot rumhängt, dann hat man umso mehr Freude, zurück zu kommen und es geht wieder :vibes:
Und falls sich dann bei b) rausstellt, dass die Lust nicht wiederkommt, kann man nochmal überdenken, ob einem die Geschichte jetzt in dem Moment in der Form wirklich richtig wichtig ist oder man nicht erstmal was anderes machen möchte ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: sirwen am 11. Mai 2011, 21:47:37
Wenn ich nicht schreibe, schreibe ich eben nicht. Meistens sehe ich es nicht als Schreibblockade, sondern eher als inspirationslose Phase. Ich muss aber auch zugeben, dass ich nicht ganz so schreibsüchtig bin, sonst würde das anders aussehen. Sobald es um eine Deadline geht, schreibe ich besser – das geht mir aber allgemein im Leben so ^^. Gebt mir eine Deadline, und ich mache was (oder auch nicht *hüstel*). Ablenkung ist sicherlich eine gute Methode, artet bei mir aber auch gerne in heillose Prokrastination aus.

Zum Vergleich mit dem Heizungsrohrverleger wollte ich noch anfügen, dass ich in der kreativen Branche die Erfahrung gemacht habe, dass man durchaus täglich etwas "Kreatives" zustande bringt, weil man muss und der Kunde wartet. Es schwankt einzig die Qualität und die Lust an der Arbeit, und wenn man nie Lust auf die Arbeit hat, ist es der falsche Job. Dann macht man sich nur was kaputt.
Heizungsrohverleger haben bestimmt auch ihre schlechten Tage.
Also, und wenn Herr Eschbach meint, er wolle uninspiriertes Zeug produzieren, soll er das doch tun. Ich glaube, jeder sollte wissen, welchen Anspruch er an sich selbst hat.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 12. Mai 2011, 10:09:37
Hallo zusammen,

es ist faszinierend, wie unterschiedlich sich Schreibblockaden äußern können, aber es ist auch tröstlich zu wissen, dass andere sie auch haben.

Bei mir ist die Blockade meist so, dass ich zwar gerne etwas schreiben würde, mir aber absolut gar nichts einfällt und mein Kopf leer ist. Ich finde, diese Leere fühlt sich schon fast stofflich an und ich merke sie v. a. abends beim Einschlafen und morgens beim Aufwachen. Normalerweise sind das immer die Zeiten, die ich mit meiner Geschichte verbringe und es ist umso schmerzlicher, wenn ich dann nur Leere habe und sonst nichts.

Ich kann auch gar nicht mehr sagen, wie lange das jetzt andauert. Ich hatte zwischendurch mal ein paar kleinere Ideen, aber im Großen und ganzen ist es sicher schon über ein Jahr. Das macht mich ganz kirre, weil ich ja gerne schreiben möchte, aber eben nicht weiß, was.

Ich denke dann auch manchmal, ok, das Projekt ist einfach zu groß, leg es weg, aber ich kann es nicht, weil ich auch kein alternatives Projekt habe, das ich schreiben könnte und mir auch keine neuen Charaktere einfallen wollen.
Leere in ihrer Vollkommenheit.

Ich verliere allmählich den Glauben daran, dass Warten etwas verändert. Aber im Moment bin ich froh, dass ich mich zumindest wieder konstruktiv mit meiner Geschichte beschäftigen kann, wenngleich ich noch nicht das Gefühl habe aus der Blockade raus zu sein.

Was ich auch kenne, ist, dass ich die Szenen in meinem Kopf habe, sie aber nicht aufschreiben kann. Wenn ich das dann mache, passiert es mir, dass ich keine Wörter finde oder alles schrottig ist. Aber wenn ich es dann nach ein paar Wochen noch mal lese, stelle ich manchmal fest, dass es gar nicht so schrottig ist, wie ich dachte.

Ich finde, das tragische am Nichtschreiben ist, dass man wirklich viel seiner Übung einbüßen kann. Ich lese manchmal zum Spaß andere Projekte von mir und es passiert mir dabei immer wieder, dass ich sitze und mir denke: Wow, tolle Formulierungen, wie ist dir das damals bloß eingefallen? Mir würde das jetzt nie im Leben einfallen. Aber gleichzeitig weiß ich, dass es mir damals überhaupt nicht schwer fiel. Das macht mir dann auch nicht gerade Mut. andererseits kann ich ohne Idee halt auch nicht üben ...

Ein Geheimrezept habe ich auch nicht. Mir hilft manchmal neue Musik, aber so viele Lieder, die einem richtig augenblicklich unter die Haut gehen und Bilder erzeugen, gibt es ja auch nicht. Ansonsten bleibt wohl wirklich nichts anderes übrig als warten. Wenn ich einen Funken in der Leere entdecke, hilft es mir auch manchmal, daran festzuhalten und sich damit zu beschäftigen, bis er größer wird.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Isabel am 12. Mai 2011, 12:16:40
Zitat von: Jade am 11. Mai 2011, 19:04:05
Mit der Zeit bin ich auch dahinter gekommen, dass es auch an gewissen anderen Dingen gelegen hat. War damals eine sehr stressige und anstrengende Zeit für mich. Aber irgendwann bin ich dann zur Ruhe gekommen und die Ideen und die Freude am Schreiben kam wieder.

Eine ganz ähnliche Erfahrung habe ich auch gemacht. Früher habe ich an sowas wie Schreibblockaden nicht geglaubt bzw. dachte ich, das sei nur ein anderes Wort für Faulheit oder Prokrastination. Stimmt aber nicht. Es gibt Schreibblockaden. Während dieser Zeit geht bei mir in kreativer Hinsicht nichts - zumindest nichts Anspruchsvolles. Und das frustriert mich dann ungemein.

Die Ursachen können vielfältig sein - bei mir war es u.a. Stress im Studium und im Privatleben. Das hat mich innerlich so aufgefressen, dass ich den Kopf nicht frei bekam. Zwar wollte ich gerne schreiben, aber ich war unfähig, mich wirklich in ein Projekt zu vertiefen und regelmäßig etwas daran zu machen. Ich hatte keinen Bezug mehr zu meinen Geschichten und wenn ich sie mir durchlas kam es mir beinah so vor, als hätte jemand anders sie verfasst. Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, wo ich all diese Ideen her hatte und vor allem, wie ich jemals so viel Energie aufwenden konnte, um zwei komplette Romane zu schreiben.

Was noch hinzu kam war, dass ich während dieser Zeit ein enttäuschendes Erlebnis mit einem namhaften Verlag hatte, der mir zuerst große Hoffnungen auf eine Romanveröffentlichung machte, mir aber nach langem Hin und Her im letzten Moment eine Absage erteilte, da er stattdessen doch lieber amerikanische Titel übersetzen lassen wollte. Das erhöhte meinen Frust-Faktor noch zusätzlich.

Inzwischen ist es in meinem Privatleben wieder etwas ruhiger geworden und ich konnte den Stress allgemein reduzieren. Jetzt, da ich meine Prioritäten anders gesetzt habe, ist die Schreibblockade überwunden. Ich schreibe nun wieder regelmäßig und bin sehr glücklich darüber. Ich habe mich von fremden und eigenen Ansprüchen frei gemacht und versucht, wieder die Freude am kreativen Prozess an sich zu finden, am Herumspinnen, am Erfinden von Charakteren und am Formulieren. Mir wurde klar, dass ich vor vielen Jahren mit dem Schreiben angefangen habe, weil ich Lust darauf hatte - nicht, um irgendwelche Erwartungen zu erfüllen oder Zielgruppen zu bedienen. Ich habe mir auch bewusst gemacht, dass das Schreiben ein wichtiger Teil von mir ist, den ich in den letzten Jahren viel zu sehr vernachlässigt habe. Das hat mich eine Zeitlang sehr unglücklich gemacht. Deswegen hoffe ich, dass es auch in Zukunft immer einen Platz in meinem Leben haben wird.

Ein Patentrezept zum Überwinden einer Schreibblockade habe aber auch ich nicht. Ich sage auch nicht, dass ich das Problem ein für allemal überwunden habe. Man weiß ja nie...

ZitatIch finde, das tragische am Nichtschreiben ist, dass man wirklich viel seiner Übung einbüßen kann.

Das stimmt - man kommt aber auch relativ schnell wieder rein, wenn man nach überstandener Blockade wieder schreibt. Zumindest mache ich gerade diese Erfahrung. Anfangs hatte ich das Gefühl, nichts als sperrige Satzruinen zu produzieren, aber mittlerweile geht es wieder flotter. Es funktioniert wohl so ähnlich wie beim Fahrrad fahren, das verlernt man ja auch nie. ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Pamina am 12. Mai 2011, 13:16:26
Eine so schlimme Schreibblockade, wie sie hier so oft beschrieben wird, hatte ich bisher zum Glück noch nie...

Meine längste hat so zwei Monate gedauert, aber selbst da habe ich etwas geschrieben, schlechtes zwar, aber immerhin.
Ich zwinge mich auch immer zum Schreiben, wenn es mal schlecht läuft und ich Stress habe, dann beschäftige ich mich nur eine Stunde am Tag mit meinem Geschreibsel, meistens aber versuche ich mindestens 1.000 Worte am Tag zu schreiben, egal ob zu einem Romanprojekt, einer Kurzgeschichte oder zu einer FanFiktion.

Apropos Fanfiktion, was mir besonders hilft, wenn ich mit meinem Romanprojekt nicht weiter komme, dann setze ich mich einfach an eine FanFiktion, da bin ich dann etwas 'unbeschwerter' und tatsächlich erleichtert es mich immer ein bisschen, wenn ich mich mit der Welt meines Lieblingsbuches beschäftigen kann :vibes:

Aber vor allem, wenn man diese Fanfiktion dann noch mit eine SongFiction verbinden kann, hilft es mir aus etwaiigen Blockaden heraus, da eigentlich alles schon vorgegeben ist: ich habe Charaktere gegeben bekommen, mit denen ich mich auch wirklich indentifizieren kann und mit dem Songtext habe ich auch eine Handlung, auf die ich mich beziehen kann. Ich muss mich also wirklich nur noch auf das Schreiben an sich konzentrieren und nach einigen ersten, gescheiterten Versuchen, habe ich tatsächlich etwas zustande bekommen und es hat mich aus diesem Tief der Ideenlosigkeit herausgeholt... vielleicht ist das auch tatsächlich der Grund, weshalb ich noch nie so richtig in eine schwere Blockade hineingeschlittert bin.

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Judith am 13. Mai 2011, 09:20:14
Sanjani, so wie du das schilderst, kenne ich das auch.
Nur ist es bei mir eben so, dass ich die Blockade überwinden kann, wenn ich mich durch außen dazu gezwungen sehe (eben im erwähnten NaNo). Was wohl bedeutet, dass das bei mir keine wirklichen Blockaden sind, da ich sonst auch im NaNo nicht schreiben könnte. Insofern kann ich aus meiner Sicht auch Eschbach zustimmen.
Übrigens kann ich es im Nachhinein nicht mehr erkennen, welche Szenen ich mit Freude geschrieben habe und zu welchen ich mich gezwungen habe. Auch die Testleser von Polarnacht waren von einigen Szenen durchaus angetan, durch die ich mich tagelang widerwillig durchgeprügelt habe.
Daher denke ich nicht, dass man verallgemeinernd sagen kann, dass bei mangelnder Inspiration und gezwungenem "Drüberschreiben" immer etwas Schlechtes herauskommen muss.

Kennt das denn auch jemand von euch, dieses Durchbrechen der Blockade, wenn nur der Druck groß genug ist?  :hmmm:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sven am 13. Mai 2011, 09:34:34
Zitat von: Judith am 13. Mai 2011, 09:20:14
Übrigens kann ich es im Nachhinein nicht mehr erkennen, welche Szenen ich mit Freude geschrieben habe und zu welchen ich mich gezwungen habe. Auch die Testleser von Polarnacht waren von einigen Szenen durchaus angetan, durch die ich mich tagelang widerwillig durchgeprügelt habe.
Daher denke ich nicht, dass man verallgemeinernd sagen kann, dass bei mangelnder Inspiration und gezwungenem "Drüberschreiben" immer etwas Schlechtes herauskommen muss.

Das kenne ich auch so. Es gibt Kapitel, durch die ich mich Satz für Satz durchgequält habe, und mit etwas Abstand fügte es sich ohne Ecken und Kanten ein.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 13. Mai 2011, 10:57:50
Hallo Judith,

zum Thema Erkennen der Szenen, zu denen man sich zwingen muss, ist mir erst neulich was ganz Lustiges passiert. Ich hatte die ersten 30 oder 50 Normseiten meiner Drachenkrieger ganz zum Schluss geschrieben. Das war so ein Thema, wo ich wusste, es muss geschrieben werden, aber ich konnte es nicht so ohne Weiteres herunterschreiben und fand es dann hinterher auch nicht so gut wie den Rest. Auf jeden Fall hatte ich dann einen Kommentar meiner Beta, dass ab einem bestimmten Punkt sich mein Schreibstil verbessert habe. Sie meinte, der Stil sei vorher auch schon sehr gut gewesen, aber jetzt sei er eben noch besser. Das hat mich sehr fasziniert. Ich meine, eine Steigerung von sehr gut auf noch besser, darüber kann ich mich nun wirklich nicht beklagen, aber es scheint trotzdem was an den ersten Szenen anzuhaften :)

Bei anderen Projekten kann ich mich an dieses Phänomen gar nicht so erinnern und könnte vermutlich auch nicht mehr sagen, welche Szenen davon mir besonders schwer fielen, aber vermutlich liegt das daran, dass das letzte Projekt schon zu lange her ist. Mit den Drachenkriegern beschäftige ich mich ja schon seit über drei Jahren und das Projekt vorher stammt aus dem Jahr 2005 oder so. Ach doch, da fällt mir noch ein angefangenes Projekt ein, da hatte ich zwar Lust, aber offensichtlich extrem große Schwirigkeiten hereinzukommen. Ich hatte zuvor länger nicht mehr geschrieben. Und das springt einen in diesem Projekt auch wirklich übelst an. Wenn das Projekt mal dran ist, muss ich die ersten 20 Seiten auf jeden Fall überarbeiten oder vllt sogar komplett neu schreiben.

Fazit: Bei mir ist das sehr unterschiedlich. Aber letztlich ist es ja so, wenn man es gar nicht erst probiert, dann kann auch nichts bei herauskommen, weder gut noch schlecht.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 13. Mai 2011, 11:13:27
Zitat von: Sanjani am 13. Mai 2011, 10:57:50
Aber letztlich ist es ja so, wenn man es gar nicht erst probiert, dann kann auch nichts bei herauskommen, weder gut noch schlecht.
Und genau das ist das Problem, wenn du tatsächlich an einer Schreibblockade leidest: du kannst es nicht einmal versuchen. Die Phantasie streikt, das Sprachzentrum streikt, oder es streiken tatsächlich beide.

@Sven, @Judith, @Eschbachianer allgemein: Es ist ja wirklich schön für euch, wenn ihr noch nie eine echte Schreibblockade erlebt habt, und ich beneide euch aufrichtig und wünsche euch, daß ihr diesen Zustand nie, nie erleben müßt.

Aber daraus zu folgern "Schreibblockade gibt es nicht" empfinde ich, offen gestanden, als Bezichtigung, ich wäre, wenn ich mich in diesem Zustand gefangen fühle, bloß faul oder willensschwach oder allgemein falsch in diesem Hobby. Das ist wie diese Motivationsposter im Büro, die ja im Grunde allesamt nur brüllen: "Wenn die Arbeit nicht klappt, liegt der Fehler bei dir allein, arbeite gefälligst an dir!!!" Wem dieser mentale Peitschenknall hilft, ein Motivationstief zu überwinden, dem seien sie ungenommen. Ich jedenfalls war heilfroh, als es meinen Kollegen und mir gelungen war, unserem damaligen Abteilungsleiter diesen Blödsinn abzugewöhnen, der uns alle - ausnahmslos - in stressigen Zeiten nur weiter runtergerissen hat. Und wenn ich mich eh schon miserabel fühle und damit ringe, daß ich gerade beim besten Willen nicht schreiben kann, empfinde ich es als wenig hilfreich, wenn ein Herr Eschbach noch mal nachtritt und erklärt: "Da bist du selber schuld, du selbstmitleidiger Sack von einem eingebildeten Kranken."

Den Fragenkatalog: "Ist es nur Faulheit? Ist es nur Frust? Sind es nur zu hohe Ansprüche an die eigene Schreibe?" gehe ich an solchen Tagen oft genug selbst durch. Wenn die Antwort auf alle diese Fragen "Nein" lautet, bleibt für mich als einzige Erklärung etwas, das ich als Arbeitshypothese mit der Bezeichnung "Schreibblockade" belege.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sven am 13. Mai 2011, 11:47:01
Zitat von: Farean am 13. Mai 2011, 11:13:27
@Sven, @Judith, @Eschbachianer allgemein: Es ist ja wirklich schön für euch, wenn ihr noch nie eine echte Schreibblockade erlebt habt, und ich beneide euch aufrichtig und wünsche euch, daß ihr diesen Zustand nie, nie erleben müßt.

Aber daraus zu folgern "Schreibblockade gibt es nicht" empfinde ich, offen gestanden, als Bezichtigung, ich wäre, wenn ich mich in diesem Zustand gefangen fühle, bloß faul oder willensschwach oder allgemein falsch in diesem Hobby.

So soll das auf keinen Fall rüber kommen. Ich denke nur, man muss sich Gedanken machen, warum man nicht schreiben kann. Bei vielen ist es schlicht Faulheit. Alles andere ist einfacher als Schreiben. Ein weiterer Batzen geht auf die Leute, die es tatsächlich nicht können und es sich nicht eingestehen wollen. All die Fälle gibt es und ob man dazu gehört, muss man für sich selbst entscheiden.
Manchmal sind es die Lebensumstände. Man hat Depressionen, alles wächst einem über den Kopf. Oder man hat den inneren Zwang etwas Gutes zu schaffen und wird dadurch gehemmt.
Was mich halt stört ist zu sagen: Ich habe eine Schreibblockade und kann deshalb nicht schreiben, so wie man nicht Laufen kann, wenn man den Fuß zertrümmert hat. Ich denke, es liegt eher an anderen Dingen, die man erkennen muss.
Ich will nicht sagen, Leute mit Schreibblockaden sind faule Hunde, die nicht Schreiben können. Ich glaube nur, der Grund warum man nicht Schreiben kann ist nicht die Schreibblockade, sondern etwas, das zu dieser Blockade führt.
Ich würde eher sagen, man hat eine Schreibhemmung, die durch äußere Einflüsse bedingt wird.

ZitatDen Fragenkatalog: "Ist es nur Faulheit? Ist es nur Frust? Sind es nur zu hohe Ansprüche an die eigene Schreibe?" gehe ich an solchen Tagen oft genug selbst durch. Wenn die Antwort auf alle diese Fragen "Nein" lautet, bleibt für mich als einzige Erklärung etwas, das ich als Arbeitshypothese mit der Bezeichnung "Schreibblockade" belege.

Vielleicht ist der Fragenkatalog auch einfach noch nicht lang genug?
Vielleicht musst Du auch den ganzen Tag zu viel Kopfarbeit leisten und bist deshalb blockiert, wenn Du die Zeit hättest zum Schreiben? Ich kann am Besten Schreiben, an Tagen, an denen ich Routinearbeit machen muss. Noch besser geht es, wenn ich Sport gemacht habe  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 13. Mai 2011, 14:15:49
Tagchen Farean,

interessant, dass du mich gerade weiter oben zitiert hast. Immerhin gehöre ich durchaus zu den Leuten, die das gut nachvollziehen können, dass es Zeiten gibt, wo einfach gar nix kommt bzw. gar nicht geht. Und man kann es natürlich nur versuchen, wenn irgendwas da ist, was man schreiben kann. Das dürfte aber aus dem Zusammenhang hervorgegangen sein.

ich denke, es ist einfach wichtig zu schauen, ob es Ursachen gibt, die man asu der Welt schaffen kann und wenn ja, dies zu versuchen. Und danach kann man dann weitersehen. Ich weiß aber auch, dass gerade solche Sachen wie eine Depression lange brauchen können um wieder abzuklingen.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 13. Mai 2011, 14:29:54
Zitat von: Sanjani am 13. Mai 2011, 14:15:49
interessant, dass du mich gerade weiter oben zitiert hast. Immerhin gehöre ich durchaus zu den Leuten, die das gut nachvollziehen können, dass es Zeiten gibt, wo einfach gar nix kommt bzw. gar nicht geht. Und man kann es natürlich nur versuchen, wenn irgendwas da ist, was man schreiben kann. Das dürfte aber aus dem Zusammenhang hervorgegangen sein.
Ist es. Ich habe deinen Satz gerade deshalb aufgegriffen, weil er diesen Punkt so gut illustriert. Ich würde dein Posting interpretieren als "Solange man es noch wenigstens probieren kann, ist es keine Schreibblockade" und wollte dir darin zustimmen.

Zitat von: Sanjani am 13. Mai 2011, 14:15:49
ich denke, es ist einfach wichtig zu schauen, ob es Ursachen gibt, die man asu der Welt schaffen kann und wenn ja, dies zu versuchen. Und danach kann man dann weitersehen. Ich weiß aber auch, dass gerade solche Sachen wie eine Depression lange brauchen können um wieder abzuklingen.
Und das ist der Punkt: Eschbach & Co. tun gerne so, als müsse man sich der Ursache eigentlich nur bewußt werden, um sie dann abzustellen, als ob man einen Schalter umlegt; und als gäbe es im kreativen Prozeß kein (psychisches) Problem, das sich nicht durch Fleiß, Disziplin und gute Kenntnis des Handwerks überwinden läßt.

Es ist eben diese Behauptung, die mich nervt. Natürlich hat eine Schreibblockade eine Ursache. Natürlich kann man daran arbeiten, die zu beseitigen. Aber das kann mitunter Monate oder Jahre dauern. Genau wie bei einer Depression. Und zumindest bei mir ist es erfahrungsgemäß so, daß ich mich mit einem Eschbachschen "stell dich nicht an, arbeite weiter" ab einem bestimmten Punkt nur tiefer da reintreibe. Dann hilft es mir eher, die Blockade als gegeben hinzunehmen und das Schreiben wirklich ein paar Tage oder Wochen ruhen zu lassen. Auch wenn's schmerzt. :ithurtsandstings!:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 13. Mai 2011, 19:37:00
Hallo Farean,

na ja, ich denke, der Sachverhalt ist schon schwieriger. Das Wort Schreibblockade bedeutet doch eigentlich streng genommen, dass man eine Blockade beim Schreiben hat, also nichts auf Papier bringt. Wenn man keine Ideen hat und der Kopf total leer ist und einfach gar nix mehr geht, ist das schon noch mal was anderes. Da geh ich schon mit dir konform, dass ich so was eher als richtige Schreibblockade betrachten würde.

Wenn ich aber was im Kopf habe und das nicht aufschreiben kann, kann das ja auch sehr anstrengend und sehr unangenehm sein und ich würde das auch nicht herunterspielen wollen, denn es hat ja auch nicht immer was mit Faulheit zu tun und auch nicht unbedingt was mit Selbstdisziplin (letztere Ursachen sind für mich keine Schreibblockaden). Für mich geht das dann in Richtung Schreibblockade, wenn es eher was Psychisches ist, sei es wegen zu hoher Ansprüche oder weil gerade einfach zu viel los ist o. ä. Da kann mir ein Eschbach mit seinen Pauschalaussagen dann auch gestohlen bleiben.

Ich wollte nur sagen, aus so einer Blockade ist es leichter wieder rauszukommen, indem man es einfach mal versucht. Wenn nix da ist zum Schreiben, kann man auch nix versuchen und da ist der Ofen dann erst mal aus. Bei letzterem Problem finde ich das wort Schreibblockade eigentlich auch eher unpassend, weil sich das ja nicht nur aufs Schreiben als solches bezieht, sondern auch weitreichende Konsequenzen für mein Leben hat, in welchem meine Geschichten ja einen festen Teil einnehmen.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Schommes am 13. Mai 2011, 19:48:35
Zitat von: Farean am 13. Mai 2011, 14:29:54
Es ist eben diese Behauptung, die mich nervt. Natürlich hat eine Schreibblockade eine Ursache. Natürlich kann man daran arbeiten, die zu beseitigen. Aber das kann mitunter Monate oder Jahre dauern. Genau wie bei einer Depression. Und zumindest bei mir ist es erfahrungsgemäß so, daß ich mich mit einem Eschbachschen "stell dich nicht an, arbeite weiter" ab einem bestimmten Punkt nur tiefer da reintreibe. Dann hilft es mir eher, die Blockade als gegeben hinzunehmen und das Schreiben wirklich ein paar Tage oder Wochen ruhen zu lassen. Auch wenn's schmerzt. :ithurtsandstings!:
Aber sagen das die Eschbachs dieser Welt nicht auch, dass es eben auch die Schreibblockade gibt, die einfach ein Ruf des Hirns nach Entspannung und Loslassen ist? Ich meine, dass habe ich auch schonmal irgendwo gelesen. Mein bestes Rezept ist immer noch Kontinuität, sozusagen die Einheit von Zeit und Ort im Aristotelischen Sinn ;). Z.B. jeden Morgen um sechs bei sich am Schreibtisch, nach einem rituellen Morgenespresso. Und um acht fällt der Griffel aus der Hand, egal wo man gerade in der Handlung ist. Problem ist natürlich dabei häufig, dass unser verregeltes Leben solche Gewohnheitenbildung schwer macht, weil immer was dazwischen kommt. Aber dann muss man sich entscheiden, ob man seine Umwelt dem Schreiben anpasst oder sein Schreiben der Umwelt. Mist, klang das jetzt wieder zu eschbachesk?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Judith am 13. Mai 2011, 19:54:47
Zitat von: Farean am 13. Mai 2011, 11:13:27
@Sven, @Judith, @Eschbachianer allgemein: Es ist ja wirklich schön für euch, wenn ihr noch nie eine echte Schreibblockade erlebt habt, und ich beneide euch aufrichtig und wünsche euch, daß ihr diesen Zustand nie, nie erleben müßt.

Aber daraus zu folgern "Schreibblockade gibt es nicht" empfinde ich, offen gestanden, als Bezichtigung, ich wäre, wenn ich mich in diesem Zustand gefangen fühle, bloß faul oder willensschwach oder allgemein falsch in diesem Hobby. Das ist wie diese Motivationsposter im Büro, die ja im Grunde allesamt nur brüllen: "Wenn die Arbeit nicht klappt, liegt der Fehler bei dir allein, arbeite gefälligst an dir!!!"
Ähm ... Entschuldige, aber wieso jetzt dieser Angriff? Ich habe nirgends behauptet, dass es Schreibblockaden nicht gibt, sondern geschrieben, dass es bei mir selbst offensichtlich keine wirklichen Blockaden sind.

Übrigens habe ich wegen Schreibhemmung schon jahrelang nicht geschrieben (also eben das Problem der zu hohen Ansprüche an mich selbst). Und das Problem habe ich immer noch: Wenn ich nicht durch außen (NaNo, T12, usw.) dazu "gezwungen" werde, einfach zu schreiben, dann schreibe ich gar nicht. Und zwar nicht, weil ich das Schreiben in meinem Leben nicht für wichtig halte, sondern weil dann meine Selbstzweifel zu groß sind und ich einfach nichts zu Papier bringe.
Wirklich schön finde ich es nicht (und beneiden muss mich darum auch niemand), dass mich meine Zweifel so derartig hemmen, dass ich ohne Druck von außen grundsätzlich nicht schreiben kann. Ich würde gern einfach so schreiben und Freude dabei haben, aber das geht nicht, da dann sofort die "das ist alles schlecht und du kannst gar nicht schreiben"-Stimme wieder ganz laut losschreit. Wörterzählerei und sture Selbstdisziplin sind die einzigen Mittel, die mich irgendwie zum Schreiben bringen.  :(
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 13. Mai 2011, 20:22:44
Hallo Schommes,

Kontinuität bringt aber auch nur dann was, wenn du was zu schreiben hast. Setz dich mal mit einem vollkommen leeren Kopf morgens hin und versuch was zu schreiben. Und wenn du was zustande bekommst, ist dein Kopf nicht leer genug :)

Kontinuität ist aber auch nicht für jeden was. Ich hab z. B. immer so Schreibwellen. Da schreibe ich an einem Projekt zu einer bestimmten Zeit sehr viel. Normalerweise geht das über ein paar Wochen, bis das Projekt bzw. die Ideen dazu ausgeschöpft sind. Und dann kommt bei mir eine Fase der Ideenlosigkeit, wo wieder gar nichts geht. Meist ist das auch ok für mich, weil ich dann mit bearbeiten beschäftigt bin. Aber wenn das dann extrem lange anhält, ich gerne schreiben möchte, aber einfach nichts kommt, dann wird es zum Problem.

Letztlich erlebt jeder Mensch unterschiedliche Stadien von Blockade in unterschiedlicher Art und Weise und ich denke, man kann da Vorschläge machen, aber im Endeffekt muss jeder seinen eigenen Weg raus finden. Und das meiner Erfahrung nach auch immer wieder aufs Neue.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Schommes am 13. Mai 2011, 20:34:25
Zitat von: Sanjani am 13. Mai 2011, 20:22:44
Kontinuität bringt aber auch nur dann was, wenn du was zu schreiben hast. Setz dich mal mit einem vollkommen leeren Kopf morgens hin und versuch was zu schreiben. Und wenn du was zustande bekommst, ist dein Kopf nicht leer genug :)
Verständnisfrage: Plottest Du, oder schreibst Du Freehand?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Farean am 13. Mai 2011, 20:40:31
Zitat von: Sanjani am 13. Mai 2011, 19:37:00
Ich wollte nur sagen, aus so einer Blockade ist es leichter wieder rauszukommen, indem man es einfach mal versucht. Wenn nix da ist zum Schreiben, kann man auch nix versuchen und da ist der Ofen dann erst mal aus. Bei letzterem Problem finde ich das wort Schreibblockade eigentlich auch eher unpassend, weil sich das ja nicht nur aufs Schreiben als solches bezieht, sondern auch weitreichende Konsequenzen für mein Leben hat, in welchem meine Geschichten ja einen festen Teil einnehmen.
So kann man es natürlich auch sehen. So oder so habe ich den Eindruck, wir stimmen im Grundsatz überein, und es geht höchstens darum, was wir nun eigentlich als Schreibblockade bezeichnen, was noch nicht und was nicht mehr. Wie gesagt: ich hatte dir auch nicht widersprechen, sondern im Gegenteil deine Aussage aufgreifen und meine eigenen Gedanken hinzufügen wollen.

Zitat von: Schommes am 13. Mai 2011, 19:48:35
Aber sagen das die Eschbachs dieser Welt nicht auch, dass es eben auch die Schreibblockade gibt, die einfach ein Ruf des Hirns nach Entspannung und Loslassen ist?
Zumindest nicht so, wie Eschbach bei mir hängengeblieben ist. Mir erschienen seine Aussagen immer so, als betrachte er das Wort "Schreibblockade" als faule Ausrede für jene, denen es an Professionalität und Selbstdisziplin im Handwerk des Schreibens mangelt, das aus seiner Sicht eben auch nichts weiter ist: ein Handwerk wie jedes andere.

Zitat von: Judith am 13. Mai 2011, 19:54:47
Ähm ... Entschuldige, aber wieso jetzt dieser Angriff? Ich habe nirgends behauptet, dass es Schreibblockaden nicht gibt, sondern geschrieben, dass es bei mir selbst offensichtlich keine wirklichen Blockaden sind.
@Judith: sorry, dann habe ich dich offensichtlich mißverstanden. Meine ehrliche Entschuldigung. Bei mir war nur angekommen, daß "Disziplin dagegen hilft", aber nicht, wie heftig das Problem für dich ist, obwohl du die Ursache sogar erkannt hast.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: der Rabe am 13. Mai 2011, 21:27:33
Nach allem, was ich hier gelesen habe, komme ich mehr und mehr zu dem Ergebnis, dass es offensichtlich keine Patentrezepte gibt. Was bei mir helfen mag, hilft woanders vielleicht überhaupt nicht...

Ich selbst habe mich jahrelang so sehr unter Druck gesetzt, weil die sogenannten "Fräulleinwunder" - damals alle in meinem Alter oder wenig älter - so hochgeputscht wurden, und ich dachte, damit ich erfolgreich bin, muss ihc auch bis 27 ein supertolles Buch geschrieben haben. ::) Diese Haltung konnte ich erst aufgeben, als ich das Schreiben aufgegeben habe. Das dann dafür aber auch für viele Jahre. Komischerweise kam die Kreativität erst mit der Geburt meiner zwei Nestlinge wieder richtig in Fluss. Beim ersten hatte ich viele Ideen, die ich nicht in Worte fassen konnte, und beim zweiten ist es dann explodiert und tut es quasi noch... Seit fast drei Jahren. 8) Naja. Das Ergebnis ist ein Monster... :zombie:

Was jetzt bei mir auftaucht sind Unlustgefühle beim Schreiben. So dass ich mich teilweise zwingen muss, weiterzuschreiben, oder wenigstens mein Tagessoll zu erreichen. Jetzt gerade wieder. Für diese kleinen Unlustigkeiten habe ich aber inzwischen eine Lösung, bzw. ich habe den Grund dafür erkannt: es liegt daran, dass ich nicht weiß, wie es weitergeht oder dass ich die beteiligten Charaktere nicht gut genug kenne. Lösung sind dann z.B. Interviews oder Plotten. Normalerweise schreibe ich relativ plotfrei, nur manchmal muss ich mir eben Gedanken darüber machen, wie es weitergehen soll.

So im Nachhinein (für meine große Blockade) und auch wenn ich meine kleinen Unlustigkeiten betrachte, habe ich das Gefühl, dass eine Schreibblockade so etwas wie eine Depression ist, die sich eben auf der Ebene des SChreibens äußert. Das kam hier ja teilweise schon rüber, von dem was ich gelesen habe. Und helfen tut dabei vermutlich auch nur, dass man es ernst nimmt. Das Problem ist nur, die Depression zu erkennen, wenn man drin steckt. Als ich meine erkannt habe, war es eine ziemliche Erleichterung, weil ich endlich wusste, was loswar.

Was mir bei meinen kleineren Schreibverstimmungen hilft, sind zum einen die Interviews, die ich mit Protas führe, oder Plotten (das geht aber nur ohne PC, z.B. auf dem Spielplatz), oder indem ich mein Großziel in kleinere runterbreche. Als Beispiel: bei meinem Nanoprojekt habe ich mich nach 93k hilflos in den verschiedenen Handlungssträngen verheddert. Nachdem ich das Teil erstmal einige Monate liegen gelassen habe, bin ich auf die Idee gekommen, diese Stränge auseinander zu sortieren, sie so einzeln zu schreiben, und dann später wieder zusammen... zu flechten. Jetzt habe ich an der Geschichte auch wieder Spaß.

Aber wie gesagt. Das sind die "Unlustigkeiten". Bei der großen Blockade habe ich zwar versucht, mit anderen Schreiberlingen in Kontakt zu kommen, aber so richtig hat das nicht funktioniert, weil die alles was anderes geschrieben haben. Das kam erst hier im Tintenzirkel, dass ich mich als Autor so verstanden gefühlt habe, wie ich bin. Und das hilft mir auch immer wieder ungemein. Komisch, dass das Treffen mit anderen (nicht-Fantasy) Autoren nicht gereicht hat...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 14. Mai 2011, 09:39:26
@Schommes: Plotten passiert bei mir meist nur im Kopf und wenn ich mich dann hinsetze, weiß ich schon, welcher Teil des Plots an der Reihe ist.
Nur, wenn ich eine richtige Blockade habe, funzt das plotten halt auch nicht mehr. Da geht einfach gar nichts. Oder richtiger gesagt, es kommt einfach nichts.

LG Sanjani
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Schommes am 14. Mai 2011, 10:59:07
Zitat von: Sanjani am 14. Mai 2011, 09:39:26
@Schommes: Plotten passiert bei mir meist nur im Kopf und wenn ich mich dann hinsetze, weiß ich schon, welcher Teil des Plots an der Reihe ist.
Auch wenn das jetzt bestimmt total oberlehrerhaft klingt: Aber genau das könnte das Problem sein. Wenn Du einen vorgeschriebenen Plot hast, gibt es keine "Ich weiß nicht, wie es weitergeht"-Hänger. Ich will nicht sagen, dass das Thema Schreibblockade damit vom Tisch ist, aber es wird sehr viel handhabbarer. Könntest Du Dir vorstellen, einen Plot mal komplett auszuformulieren?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 14. Mai 2011, 13:03:09
Hallo Schommes,

ich kann mir nicht vorstellen einen Plot auszuformulieren, weil ich die Lebendigkeit in meinen Geschichten brauche. Manchmal entwickeln sie sich ganz anders als geplant. Wenn ich alles schon vorformuliere, werden die Geschichten starr und die Bilder vor meinem geistigen Auge gehen kaputt, dann kann ich überhaupt nicht mehr schreiben. Ich hab das auch manchmal, wenn ich manche Szenen zu oft durchgespielt habe. Dann gehen sie total kaputt und ich möchte sie nicht mehr schreiben.

Außerdem ist es auch oft so, dass ich schon sehr viel über meinen Plot weiß. Früher, bei kürzeren Werken, hatte ich oft den Eindruck, dass der Plot in meinen Gedanken schon vollständig war, sich aber erst beim Schreiben offenbart hat. Zu der Zeit habe ich allerdings auch noch freier geschrieben als jetzt.

Ich habe übrigens den Plot zur Fortsetzung meiner Drachenkrieger tatsächlich mal runtergeschrieben, soweit bekannt, aber dabei ist mir etwas ganz seltsames aufgefallen. Es ist für mich keine Geschichte. Es ist eher so, als hätte ich eine Inhaltsangabe über einen Film geschrieben, wobei nur noch der Text da ist, aber die Bilder fehlen. Und so etwas kann ich nicht aufschreiben. Ich kann nicht sagen "so, heute nehme ich mir Szene X aus dem Plotstrang vor", wenn sie nicht auch in meinem Kopf lebendig ist. Diese Komponente gehört einfach dazu. Ich kann das leider gerade nicht besser beschreiben, aber vielleicht versteht der eine oder andere trotzdem, was ich meine ;-)

LG Sanjani

EDIT: Eine Schreibblockade entsteht darüber hinaus ja nicht nur, wenn man nicht weiß, wie es weitergehen soll, sondern auch dann, wenn einem nichts Neues mehr einfällt, obwohl man vllt gern was schreiben möchte.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Schommes am 14. Mai 2011, 13:30:51
Schreiben ist etwas sehr Persönliches. Deswegen will ich Dir auf gar keinen Fall irgendetwas aufdrängen. Ich bin halt nur etwas skeptisch, weil ich irgendwann mal ähnlich angefangen habe wie Du und dann immer wieder diese toten Punkte hatte. Ich wusste nicht, wie die Geschichte weitergeht. Dann auf den nächsten kreativen Moment zu warten, wo mich mal wieder die Muse küsst, habe ich als ungeduldiger Mensch als sehr quälend empfunden.
Ich habe mich dann diszipliniert und angefangen mit Plotten zu arbeiten und schwupps ging es besser. Dabei habe ich den Plot aber nie als Befehl an mich selbst verstanden, sondern nur als groben Leitfaden. Wenn er nicht stimmte, habe ich ihn bereitwillig umgestuppst. Tatsächlich war es häufig so, dass Schreibblockaden beim Umsetzen des Plots sich meist dadurch erklärten, dass ich das Gefühl hatte, der Plot stimmte an der Stelle wo ich angekommen war, einfach nicht mehr. Dann habe ich ihn eben geändert.

Aber wie gesagt, keine zwei Menschen sind gleich und schon gar nicht beim Schreiben. Also mach wie Du denkst.  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Aethra am 22. Mai 2011, 04:02:43
Bis vor ein, zwei Jahren ging es mir noch anders mit diesem Thema. Ich dachte mir, jede Schreibblockade müsste doch aufgrund von reiner Faulheit zu erklären sein oder, weil mich das Thema, an dem ich schreibe, nicht mehr interessiert.
Dann kamen die zu hohen Erwartungen.
Ideen hatte ich zwar viele und ich schrieb auch die Meisten nieder aber keine davon war es für mich wirklich wert sie auf Papier zu bringen. Also habe ich ein paar Seiten einfach das drauflosgeschrieben, was mir einfiel.
Als Resultat ging dann gar nichts mehr. Vielleicht noch so etwas wie:
"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, weil der Apfel weit landen kann," aber nichts sinnvolleres. Dieses Erlebnis hatte ich ein paar Mal. Und ich wurde davon abgeschreckt weiter zu schreiben.
Dann kam eine große "Zeit der Stille". Wie so vieles habe ich das Schreiben einfach verdrängt, also einfach nicht mehr daran gedacht. Darum ging es mir auch nicht wirklich ab.
Jetzt beschäftige ich mich gerade nur einen Hauch mit dem Thema. Und schon geht mir das Schreiben wieder ab wie verrückt.

Ein "Geheimrezept" für eine Schreibblockade kann ich nicht bieten. Dafür weiß ich noch viel zu wenig, vielleicht kann es auch gar keins geben. Doch ich weiß, dass ich nie hätte aufhören sollen. Irgendein Weg findet sich immer, Hauptsache man hat Spaß beim Schreiben.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Drachenfeder am 02. Juni 2011, 13:49:44
Seid dem Streit gestern Abend mit meinem Mann klappt gar nichts mehr. Der Mist bei der ganzen Sache: Es ging beim Streit ums Schreiben!
Nun sitze ich vor leerem Blatt Papier und nicht kommt, nichts will. Totalblockade

Ich gehe jetzt laufen und hoffe das die Anstrengung im Freien bei dem schönen Wetter die Gedanken zur Ruhe und später die Ideen aufs Papier bringen wird.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Grey am 02. Juni 2011, 13:51:40
Ihr streitet euch ums Schreiben? Aber warum denn? :o
Ach Federchen, lass dich knuddeln. :knuddeln: Laufen tut dir bestimmt gut!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Telas am 02. Juni 2011, 19:50:54
Ach, das ist echt blöd, Drachenfeder, hoffentlich hat die frische Luft deine Kreativität wieder belebt.

Ich habe immer eine Schreiblockade, wenn sich jemand über meine Schriftstellerei lustig macht. Ich komme einfach nicht darüber hinweg. Gott sei Dank kam es schon seit über 8 Monaten nicht mehr vor.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Drachenfeder am 03. Juni 2011, 10:31:34
Das Laufen und die frische Lust haben dieses Mal nicht geholfen. Es ging danach ebenso wenig.

Vor dem gestrigen Kino Abend habe ich mich noch mal auf die Rheinstufen in Mainz gesetzt und die letzten Sonnenstrahlen genossen. Mein Federspurenbuch war natürlich dabei. Der Blick aufs Wasser hat dann etwas geholfen. Ich habe ein paar Zeilen schreiben können. Nicht viel aber immerhin.

Dafür hat es heute morgen wieder funktioniert. Auch nicht die Welt, aber ich komme langsam wieder rein. Ich hätte eine längere Blockade nicht überlebt :( Meine armen Engel!

Also mein Geheimrezept: Im freien Schreiben und das am besten in der Nähe vom Wasser (Meer, See, Fluß, ganz ega)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Felsol am 03. Juni 2011, 14:05:52
Bei so etwas ist es erst mal wichtig, sich nicht zum schreiben zu zwingen, sonst wird es nur noch schlimmer und das was dann dabei herauskommt ist nicht wirklich gut. Wenn ich von so etwas betroffenbin versuche ich immer mich zu inspirieren, indem ich einige sehr inspirierende Texte lese die ich mal geschrieben habe oder ich gehe in Gedanken ein paar inspirierende Szenarien durch.
An die frische Luft zu gehen hilft natürlich auch und beides kombiniert ist der Blockaden-Zertrümmerer schlechthin. Zumindest bei mir.

Ich hoffe, die Betroffenen hier finden schnell eine Lösung, die schnell hilft.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Luciel am 05. Juni 2011, 11:46:15
"so still ..." Das Lied passt grad zu mir und geht mir wahrscheinlich deshalb nicht mehr aus dem Kopf.
Ich bin nicht nur hier im Forum fast untergetaucht (danke, dass ich trotzdem noch hier sein darf), sondern auch mein Laptop sieht mich meist nur aus der Ferne.
Diese Schreibblockade begann nach dem Nanowrimo (meinem ersten), den ich zwar erfolgreich beenden konnte, aber aus der "Ruhephase" danach nicht wieder rauskam. Lange Zeit erzeugte der Anblick meines Laptops nur noch Fluchtgedanken. Da half auch kein Meckern meiner Protas. Die Geschichten im Kopf waren zwar da, aber ich konnte sie einfach nicht aufschreiben. Klingt idiotisch, aber ich hoffe, ihr wisst was ich meine.
Langsam schreibe ich wieder etwas, doch die Pausen dazwischen sind zu lang. Neulich wollte ich an einem Kapitel weiterschreiben, öffnete die Datei und sah mit Schrecken, dass Texte fehlten. Ich hatte doch schon viel mehr geschrieben... Oder? Oder hatte ich es mal wieder nur im Kopf gehabt? Ich wälzte meine Notizbücher, um zu sehen, ob ich es vielleicht handschriftlich notiert hatte .. nichts. Schließlich kam miir die glückliche Idee, auf meinem Büro-Rechner zu schauen - und tatsächlich, hatte ich den Text mal in einer Mittagspause getippt.
Das ist wieder so einer der Momente, wo ich weiß, es geht so nicht weiter. Viel Arbeit im Büro hin, Stress mit dem Exfreund her ... es muss Zeit zum schreiben bleiben, es muss vor allem Lust zum schreiben bleiben. Früher habe ich mir in solchen Situationen Zeitpläne gemacht, feste Zeiten, die für das Schreiben reserviert sind - ob ich nun was zu Papier bringe oder nicht. Im Moment denke ich dann aber sofort an den Nanowrimo zurück und fürchte, dass Zwang wieder zu einem Totalrückzug wird.
Ich denke, ich werde es jetzt mit winzigen Schritten probieren - eine halbe Stunde am Tag einplanen veilleicht. Keine festen Wortzahlen - im Moment nicht. Und hier wieder öfter reinsehen ...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Simara am 05. Juni 2011, 23:24:58
Ich stecke gerade mal wider in einem gehörigen KreaTief. Bei mir hilft entweder frische Luft oder die "Spring oder Stirb-Methode": Einfach los Schreiben, egal was für ein Mist dabei rauskommt und nicht aufhören bevor ein vernünftiger Gedanke durch kommt. "Spring oder Stirb" deshalb, weil wir nach der selben Methode beim Kurokage no Jutsu trainieren: Bremst du den Sprung ab rennst du volle Kanne in das Hindernis rein, knallst mit dem Knie während des Fluges dagegen oder knickst bei der Landung ab. Oder du traust dich gar nicht erst ab zuspringen, was eigentlich noch schlimmer ist, zumindest psychologisch gesehen. Das Geheimnis des Erfolges liegt darin einfach zu springen ohne darüber nachzudenken was passieren könnte. Und so muss ich mir auch beim Schreiben manchmal in den Hintern treten.  ::)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Schommes am 05. Juni 2011, 23:41:07
Zitat von: Simara am 05. Juni 2011, 23:24:58
"Spring oder Stirb-Methode"
Ganz ähnlich übrigens auch Ray Bradbury in "Zen in the Art of Writing"  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Erdbeere am 06. Juni 2011, 21:57:32
Die Spring-oder-Stirb-Methode klingt interessant, die müsste ich auch einmal versuchen. 8)

Bei mir hilft es meist, wenn ich mich komplett ablenke. Einmal für einige Zeit rein gar nichts schreiben und auch nicht ans Schreiben denken. Ich schaue mir dann gute Filme und Serien an, gehe weg, unternehme viel mit Freunden oder stürze mich in die Arbeit. Irgendwann stellt sich das Bedürfnis zu schreiben von alleine wieder ein (hat es bisher jedenfalls immer), neue Ideen schiessen mir durch den Kopf und plötzlich bleibt alles wieder liegen, weil ich nur noch am Notebook hänge und in die Tasten haue. :D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Nebeldiener am 06. Juni 2011, 22:10:11
Was bei meiner Blockade geholfen hatte war: Geschichte öffnen und immer wieder draufschauen, bis man sich nicht mehr zurückhalten kann und einfach ein paar Sätze schreiben muss (Ok, ich besitzte zwei Monitore, was das draufschauen einfach macht und mache eigentlich jeden Abend etwas am Lapi, was diese Methode auch vereinfacht ;D).
So hab ich allenfalls meine jetztige Schreibblockade überwunden, schreibe zwar nach meinem Enpfinden immer noch wenig, aber ich schreibe entlich wieder und nur das zählt im Moment ;)

Lg Nebeldiener
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Jade am 09. Juni 2011, 15:26:35
Spring oder stirb hat mir gestern auch geholfen, genauso wie der Pfannenthread. Frische Luft bringt bei mir rein gar nichts, ich glaub da bin ich resistent gegen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Naudiz am 30. Juni 2011, 18:58:59
Von Schreibblockaden kann ich ein Lied singen. Ich habe andauernd welche.

Bei mir ist es so, dass es den einen Monat super flutscht und ich an die 30 Seiten schreibe (wenn ich gut bin und viel Zeit habe), den anderen sitze ich vor dem Dokument und denke: "Und nun?"

Es liegt nicht daran, dass ich keinen Plot habe. Ganz im Gegenteil. Meist habe ich Grobplots.
Warum nur grob? Weil ich, wenn ich alles detailliert aufschreibe, mich sehr an eine Schularbeit erinnert fühle und dann einfach gar nichts mehr hinbekomme - oder eben nur sachlich, ohne Emotionen. Das will ich dann auch nicht.

Ich hege ja den Verdacht, dass die Schreibblockaden eng mit meiner eigenen Gefühlswelt verknüpft sind.
Wenn ich frustriert oder traurig bin, kann ich nur Gedichte schreiben. Nichts anderes. Um meinen PC mache ich dann meist einen gaaaanz großen Bogen, weil ich ihn in so einer Phase partout nicht sehen kann.
Habe ich hingegen gute Laune, bin gesund und glücklich, dann fliegen die Seiten nur so dahin.

Das Schlimme bei mir ist, dass weder die "Spring oder stirb"-Methode noch irgendwas anderes hilft. Es will und will einfach nicht klappen.

Lustig wiederum, dass ein Kumpel von mir es mit seinen Songs immer wieder hinbekommt, die Writer's Block zumindestens teilweise aufzulösen. Ich weiß echt nicht, wie er das macht, aber verdammt, er sollte jede Woche einen neuen Song schreiben und online stellen!  ;D
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Amaya am 10. März 2013, 20:00:05
Wenn ich in einer Schreibblock fest stecke, dann meist wenn ich gerade Zeit hätte zum Schreiben.

Mein Geheimrezept besteht in Grunde darin, etwas, das mit dem groben Thema der Geschichte zu tun hat aber eigentlich total nebensächlich/sinnfrei ist bis ins kleinste Detail zu recherchiere.
Meistens entdecke ich dabei etwas, das ich vorher garnicht bedacht/gewusst hatte und recherchiere in diese Richtung weiter.
So komme ich dann meist auf eine Idee wie ich weiter schreiben könnte.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Kay am 13. März 2013, 17:33:18
Ich habe das Problem öfter und reagiere mit folgenden Tricks:
SCHREIBEN! Irgendwas, irgendwie... völlig egal.
Alles, was ins Schreiben bringt, ist da gut...

ODER - wenn all das versagt, lese ich ein Buch, eine Passage, die ungefähr mit meiner sperrigen vergleichbar ist. Oft bekommt man dann auch den nötigen Drive es wieder selbst zu versuchen - und wenn es hart am Abschreiben ist - einerlei! Nachher kann man es ja wieder redigieren.  8)

ODER - in Fällen, in denen man allein nicht weiterkommt - ich bitte einen Freund um Hilfe. Gemeinsames Plotten, "Live"-Lektorat bestehender Texte - all das bringt mich jedenfalls auch wieder auf die Spur. Genug, um wieder nach vorn weiterzuschreiben (s.o.)
Manchmal hilft es auch, sich als Helfer für fremde Werke zu verdingen. Da sieht man Fehler mit anderen Augen und der eigene Autoeninstinkt erwacht wieder. Besonders praktisch, wenn es soviele Hilfsgruppen gibt, wie hier
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 13. August 2013, 11:00:43
*Staub vom Thread pust*

Aus gegebenem Anlass möchte ich diesen Thread mal wiederbeleben. Gegebener Anlass, weil ich seit knapp zwei Jahren mit einer hartnäckigen Schreibblockade kämpfe.

Es fing irgendwann im Sommer oder Herbst 2011 an, als ich mich dagegen entschied, ab NaNo teilzunehmen, Grund dafür war, dass ich auf Grund eines Uni-Projekts zeitlich mehr als genug belastet war. Und seither habe ich nicht mehr richtig reingefunden ins Schreiben. Das Uni-Projekt lief bis April 2012, danach musste ich mich in den normalen Unibetrieb wieder einfinden, kam mit meinem Freund zusammen, dann ein Praktikum, Umzug nach Spanien... Ausreden gab es immer genug, warum ich gerade keine Zeit für's Schreiben hatte. Ich habe in der gesamten Zeit mich vielleicht ganze 10 mal hingesetzt um zu schreiben und dann ging nichts bzw. nach spätestens einer halben Stunde war es vorbei mit der Kreativität. Und es gab halt auch immer wieder Wichtigeres, gerade in Spanien wollte ich das Jahr halt voll ausnutzen, daneben habe ich wieder aktiv mit Sport angefangen, was natürlich auch Zeit kostet.
Seit zwei Monaten ist aber die Uni aus und ich hatte spätestens seit meinem Umzug Ende Juni keine richtige Beschäftigung mehr. Also, es ist nicht so, dass mir langweilig wäre, aber eine oder zwei Stunden Schreiben am Tag wäre locker drin. Ich habe mir mal die Kurzgeschichtenausschreibungen angeguckt um einen Anhaltspunkt zu haben. Ich wollte definitiv nichts einschicken, aber ich finde, dass es sich manchmal leichter schreibt, wenn man eine Vorgabe hat. Das Thema "Wind" hat mich angesprungen, ich hatte sofort eine Idee und schrieb los. Nachdem ich schon ein paar Seiten getippt hatte, guckte ich dummerweise noch mal in die Vorgaben und merkte, dass meine Geschichte dazu nicht passen würde. Eigentlich wäre das ja nicht schlimm gewesen, ich wollte ja ohnehin nichts einschicken. Aber die Motivation war irgendwie weg und egal wie lange oder oft ich es versucht habe, ich kam nie weiter als ein oder zwei Sätze. Ungefähr zur gleichen Zeit kam mir eine Idee, wie man ein altes Projekt mit einer neueren Idee verknüpfen könnte, aber da ich das alte Projekt noch von Hand geschrieben hatte, hatte ich die Unterlagen nicht in Spanien und konnte nicht anfangen. Und jetzt ist die Motivation, danach zu suchen, gleich Null.
Es ist nicht so, dass ich keine Ideen hätte. Im Gegenteil, ich habe ein mehr oder weniger fertig geplottetes Projekt, das ich "nur noch" schreiben müsste. Ich mag die Charaktere, das Setting, die Story... aber wenn ich mich daran setze, kommen keine fünf Sätze raus. Das Gleiche bei neuen Ideen - egal, ob ich mir einen groben Fahrplan überlege oder einfach drauflosschreiben will: es funktioniert nicht.

Dabei möchte ich wieder schreiben: mir fehlen meine Figuren, das Gefühl, wenn man Seite um Seite füllt, der Austausch hier im TZ, wo ich momentan quasi nur noch im Off Topic Bereich aktiv bin (und zwar, weil ich neidisch werde, wenn ich lese, dass ihr an euren Geschichten arbeitet und vorankommt :-[ ) Ich brauche diesen Ausgleich und vermisse das Schreiben. Aber irgendwie weiß ich mir nicht mehr zu helfen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Steffi am 13. August 2013, 11:20:16
Hallo Sonnenblumenfee,

mir geht es im Moment ähnlich. Ich hab ein jahr mit dem Schreiben pausiert (aus Gründen) und jetzt...jetzt möchte ich wieder gerne. Und ich habe tausend Ideen, die ich schreiben möchte, aber sobald es ans eigentliche Schreiben geht, bin ich wie eingefroren. Das nervt. Wirklich, sehr.

Mir wurde von einigen lieben Zirklern hier gesagt, dass man beim Laufen ja auch nicht mit einem Marathon anfängt. Schreiben ist halt auch ein Muskel, der erstmal aufgewärmt werden muss. Vielleicht solltest du es einfach weiter mit KGs versuchen? Ich schreibe auch furchtbar gerne "deleted scenes" zu meinen Figuren, die es nicht ins Buch schaffen würden oder geschafft haben. Das macht Spaß und die Szenen können völlig zusammenhangslos sein und so kurz oder lang, wie ich möchte. Das hilft.

Ansonsten:  :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: Das wird wieder.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Robin am 14. August 2013, 13:39:04
Schreibblockaden sind böse. Sehr böse. :knuddel:

Ich gebe mir, wenn es mich mal trifft, erst einmal Zeit, herunter zu kommen. Dann fange ich wieder mit kleinen Sachen an - meistens ein, zwei Absätzchen, die ich pro Session dann schreibe (und das können eine bis fünf werden). Es muss nicht viel sein, es muss nicht Sinn machen, es muss keine hohe Literatur sein. Hauptsache, die Finger und die Gehirnwindungen laufen schön langsam wieder warm.

Ich kann nur für mich sagen, dass ich dann praktisch einen "magischen Moment" hatte, in dem die Blockade zu bröckeln begann, und ich wieder flüssiger arbeiten konnte. Aber man muss, wie schon gesagt, langsam wieder anstarten. Die Rädchen wieder gut polieren und schmieren, bis sie wieder reibungslos im Denkapparat rattern. :) Das ist alles, was ich dazu sagen kann, außer vielleicht noch: nur Mut! Es hält wirklich nicht ewig an. Einfach langsam die Blockade Stück für Stück anbohren und bröckeln lassen, und irgendwann bricht der Damm vor dem Schreibfluss. Es muss nicht sofort passieren, aber wenn man beharrlich mit kleinen Schritten weiter macht, hat man ein ziemlich gutes Ergebnis.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sonnenblumenfee am 14. August 2013, 15:46:12
Danke ihr zwei!

Das mit den "deleted scenes" habe ich auch schon probiert, aber das hat nicht richtig funktioniert. Artete zu einer laaangen Geschichte aus, zu der dann irgendwie auch wieder die Motivation fehlte.

Aber vermutlich habt ihr recht: immer wieder in kleinen Schritten weiterarbeiten ist vermutlich das Einzige, was helfen wird. Mal sehen, ob ich das schaffe. Vielleicht fange ich jetzt sofort damit an.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Steffi am 15. August 2013, 11:02:55
Jetzt muss ich hier tatsächlich selber posten  :schuldig:  Und zwar hatte ich ja wie bereits erwähnt über ein Jahr eine fiese Schreibblockade, aus der ich mich gerade wieder herausbuddeln will. Mittlerweile hab ich auch wieder richtig Lust, mich an eins meiner Romanprojekte zu setzen nur - ich weiß nicht, welches. Die Dinger sind teilweise fertig geplottet und Herzensprojekte von mir, und trotzdem habe ich momentan nicht so wirklich...Lust auf sie. Oder aber, es ist bloß die Angst, die mich hemmt. Egal was, ich kann mich nicht entscheiden, was ich in Angriff nehmen soll, und das nervt mich. Laverna? Thimble House? Dämonenland? Oder doch die Krüppel überarbeiten? Ich weiß es nicht und ich hab keine Ahnung, wie ich die Entscheidung fällen soll. Aber ich will eins meiner Projekte schreiben, und zwar jetzt  :brüll:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Thaliope am 15. August 2013, 11:07:05
Da muss ich mal die kluge Nadine zitieren: Schreib jedes Projekt einzeln auf einen Zettel, schmeiß sie alle in einen Hut. Und dann zieh so lange, bis das rauskommt, was du willst :) (Klingt paradox, ist aber erstaunlich wirksam.)

LG
Thali
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Alana am 15. August 2013, 11:12:07
Ich würde das nehmen, dass dir am leichtesten von der Hand geht, wo du vielleicht eine Szene schreiben kannst, von der du glaubst, dass sie richtig Spaß machen könnte. Thalis Tipp finde ich aber auch sehr gut, den merke ich mir. ;D Ich gehe immer nach Stimmung und da ich für jedes Projekt eine eigene Musik-Playlist habe, manchmal auch danach, auf welche Musik ich Lust habe.

Viel Spaß beim Schreiben!
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Sanjani am 15. August 2013, 11:46:14
Ich kenne dieses Problem so nicht, da ich meist nur an einem Projekt arbeite und meine Ideen dann auch alle auf dieses Projekt drauf gehen, aber meine Erfahrung ist, dass ich lieber das schreibe, was noch nicht 100%ig durchgeplottet ist. Die Szenen, die schon komplett geplant sind, langweilen mich meist, weil ich keine inneren Bilder dazu sehe, sondern das eher rational geplant habe. Wenn ich also die Wahl hätte, würde ich etwas nehmen, das noch nicht komplett durchgeplant ist. Wenn ich die Wahl nicht habe - und ich hab sie meist ja nicht :) - schreibe ich einfach los. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die ursprünglich als langweilig gedachten Szenen dann dazu beitragen, dass das Projekt wieder lebendig wird und der Schreibfluss sich automatisch wieder einstellt. Wenn das bei dir aber eh keinen Unterschied macht, ob geplottet oder nicht, dann hilft die Methode mit dem Los bestimmt weiter. :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Steffi am 15. August 2013, 11:52:30
Danke euch Drein  :knuddel:  Die Idee mit dem Los finde ich super.  ;D Es heißt ja auch, wenn man nicht weiß wie man sich entscheiden soll, soll man ne Münze werfen und der Bauch sagt einem dann beim Ergebnis schon, ob es das Richtige ist.

Ooooh...das mit der Musik finde ich auch gut.

@Sanjani: ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das bei mir einen Unterschied macht aber nachvollziehen kann ich es total.

Mein Leben wäre einfacher, wenn ich an mehreren Projekten gleichzeitig schreiben könnte... :d'oh:

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Ary am 15. August 2013, 12:31:43
Ich habe gerade ein ganz anderes Problem, das aber blöderweise zu einer Blockade führt. Nicht in dem Sinne, dass ich nicht schreiben kann, weil ich es von der inneren Einstellung her nicht hinbekomme, sondern weil mich meine Angst vor einem etwas größeren Rechercheaufwand blockt. Ich sehe meine Projektidee, finde sie toll, dann sehe ich diesen entsetzlichen Berg an Recherchen, die ich machen muss, wenn das Buch vernünftig werden soll, und denke nur noch, bah, ich will jetzt keine Bücher wälzen oder im Internet rumsuchen, ich will schreiben, und zwar jetzt. Nur - wenn ich das tue, weiß ich genau, dass ich hinterher vieles werde umstricken müssen, wenn ich überarbeite und dann eben doch recherchiere, weil ich ja irgendwann mal muss. Wahrscheinlich ist das keine "Angst" vor der Recherche, wahrscheinlich bin ich einfach nur faul. Aber ich bekomme wirklich zum Recherchieren den Popo nicht hoch. Wie motiviert ihr euch da?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Alia am 15. August 2013, 12:47:39
Ich mache so etwas öfters für die Arbeit. Ich sollte da ja wissen, zB über welche Tierkrankheit, welchen Schaden am Auto, etc. ich gerade schreibe.
Ich mache es dann so, dass ich mir zu Anfang eine Skizze von meiner Argumentation erstelle und danach eine Liste erstelle, welche Fragen geklärt werden müssen. Dann lese ich mich erst etwas in das Grundwissen ein und suche dann gezielt nach Antworten auf die Fragen.

Wenn mir erstmal klar ist, was ich alles brauche, finde ich es einfacher danach zu suchen, als wenn ich "ins Blaue hinein" alles zu dem Thema lese. Zudem kann ich dann die Fragen, die gelöst sind nach und nach abhaken. Das hat so etwas schönes von "Das alles schon geschafft - Yeah!"

Für ein Romanprojekt würde ich es ähnlich anfangen. Erstmal überlegen, was ich alles wissen muss. Das dann möglichst in klare Fragen fassen und dann die Fragen nach und nach abarbeiten. Die zentralen und wichtigen Sachen zu erst. So etwas wie "wie sieht xyz unter dem Mikroskop aus" kann man dann durchaus auch erst recherchieren, wenn der Wissenschaftler das Ding selbst gerade im Buch anschaut. Bestimmte Sachen müssen aber sogar noch vor der näheren Plotarbeit gewusst werden, weil sie Dreh- und Angelpunkte in der Geschichte sind...

Mir hilft es immer ungemein, wenn ich keinen Berg "unbestimmtes Etwas, was sehr viel ist" vor mir habe, sondern nette, kleine Häppchen, die man nach und nach angehen kann. Und wo man weiß, dass man als erstes diese Kleinigkeit nachlesen muss, dann hierüber eine Tabelle finden muss und dann davon ein Bild...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Churke am 15. August 2013, 13:15:55
Ich finde Recherchearbeit ungemein inspirierend. Die meisten guten Ideen kommen mir erst bei der Recherche. Und das ist auch gut so, denn ich finde, eine Story sollte aus der Rechercher entstehen und nicht die Recherche aus der Story.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Malinche am 15. August 2013, 13:28:04
Ich wollte im Prinzip dasselbe vorschlagen wie Alia. Mir geht es nämlich auch gerade so, dass ich vor einem Projekt stehe, für das ich einiges recherchieren muss/will und gar kein Land mehr sehe. Jetzt habe ich mir auch vorgenommen, dass ich mir klar eingrenze, an welchen Stellen und wofür ich was recherchieren will. Das von Alia skizzierte Vorgehen finde ich da sehr nützlich. (Ich kann wahrscheinlich sogar schon anfangen und ein gutes Stück schreiben, bis ich tatsächlich an eine Stelle komme, an der konkretes Fachwissen nötig ist. Du kannst ja mal gucken, inwieweit das auch bei dir geht, Ary.)

Dass Recherche an sich unglaublich inspirierend ist und einem oft neue Ideen für den Plot bringt, finde ich zwar auch, aber ich verstehe auch absolut, wie schnell einen das erschlagen und blockieren kann, wenn man einfach nur die Riesenwolke Wissen vor sich hat.

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Cailyn am 23. August 2013, 19:28:26
Zitat von: Churke am 15. August 2013, 13:15:55
Ich finde Recherchearbeit ungemein inspirierend. Die meisten guten Ideen kommen mir erst bei der Recherche. Und das ist auch gut so, denn ich finde, eine Story sollte aus der Rechercher entstehen und nicht die Recherche aus der Story.
Häufig ergibt sich bei mir auch eine Wechselwirkung. Ich stocke beim Schreiben, recherchiere, und dabei kommt mir eine noch viel bessere Idee, wonach ich noch weiter recherchieren muss, usw...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Pandorah am 16. November 2013, 21:48:28
Recherche kann auf mich auch wunders motivierend wirken - solange sie nicht zu ausführlich wird. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich noch tagelang recherchieren muss, ehe ich nur anfangen kann, ist das nichts für mich. Ein Grund, warum ich lieber Fantasy als historische Sachen schreibe. Da muss ich nur kleinere Dinge recherchieren - wie macht man Feuer ohne Streichhölzer oder so. ;) Mein tiefer Respekt gilt allen, die historische Romane gut und glaubwürdig hinbekommen.

Letztes Jahr habe ich wirklich heftig mit Schreibblockaden gekämpft, ebenso schlimm war meine Korrekturblockade. Ich konnte alte Texte nicht anschauen, ohne dass ich sie so schnell wie möglich wieder geschlossen habe. Es ging nicht, total schrecklich, denn ohne Korrektur kein Veröffentlichen (auf der Homepage). Meine Schreibpartnerin ist an mir verzweifelt. Aber zum Glück ist sie eine ganz liebe und mit mir sehr geduldige Seele.

Mein Rezept gegen Schreibblockaden setzt sich aktuell aus mehreren Dingen zusammen, die für mich im Moment regelrecht Wunder wirken:

- "shitty first draft" (miserabler Rohentwurf, ich lese gerade viele amerikanische Schreibblogs): Ich gebe mir die Erlaubnis, dass meine erste Version der Geschichte ganz schrecklich sein darf. Hauptsache, ich schreibe die Geschichte von Anfang bis Ende herunter, damit ich später etwas zum Bearbeiten habe. Alles, wirklich alles darf in der zweiten Phase korrigiert werden. Es macht nichts, wenn die Figuren steif, die Dialoge hölzern und die Szenen farblos sind. Die Charas dürfen auch gerne übertreiben und hysterisch werden, wenn ihnen das gerade im Moment des Schreibens gefällt. Das hilft mir wirklich enorm, dass ich nicht auf Anhieb perfekt sein muss. Wenn der innere Kritiker kommt, vertröste ich ihn freundlich auf die Korrekturphase und sage ihm, dass seine Zeit dann kommt und er mich gerne wieder besuchen darf.

- Vorplotten. Ich habe die Schneeflocken-Methode zu lieben gelernt. Das Ende der Methode versorgt mich mit einer Auflistung von Szenen, die ich benötige, um vom Anfang zum Ende zu kommen. Es ist kein starres Gerüst und darf gerne geändert werden, aber es erlaubt mir, alle wichtigen Punkte vor Augen zu haben. Ich kann nichts direkt vergessen, ich verheddere mich nicht und stehe plötzlich vor einem unentwirrbaren Knäuel. Wenn ich nicht weiß, wie es weitergeht, sehe ich eben mal in das entsprechende Dokument. Die Auflistungen der Szenen sind kurz und keinesfalls detailliert, ich kann die Szenen also in dem Moment wirklich als Film abspielen, in dem ich sie schreibe.

- Schreibzeit planen. Ich nehme mir die Zeit zum Schreiben. Ich schaue, wie ich in der Woche arbeiten muss und plane pro Tag dann im Schnitt zwei Schreibeinheiten (jede 25 Minuten) ein. Eine meist vor der Arbeit, eine danach. Das gibt mir ein Ziel. Diese 25 Minuten mache ich einfach nichts anderes. Ich tippe. An manchen Tagen kommt mir das lang vor, aber da ich das Ziel vor Augen habe, geht es, ich weiß, dass ich mich nur so und so lange konzentrieren muss. An anderen Tagen fliegen die Minuten weg. Und es hindert mich niemand daran, nach der Einheit noch eine weitere anzuhängen (außer ich bin gerade bei der Einheit vor der Arbeit, da hindert mich dann schon die Tatsache, dass ich los muss).

- Write or Die. Das Programm ist toll. Es erinnert einen sanft oder unerträglich - wie man es vorzieht - daran, dass man schreiben möchte, wenn man zu lange aufhört zu tippen. Man hängt sich also gar nicht erst so direkt an Formulierungen auf.

- 750words.com - hat mir wahnsinnig geholfen, meine Gedanken bezüglich des Schreibens überhaupt zu klären. Kennt ihr Morgenseiten? Ich habe das erste Mal dort darüber gelesen. Es geht darum, dass man jeden Morgen drei Seiten (ich habe keine Ahnung, von welcher Seitenlänge die sprechen) mit Gedanken füllt, um den Kopf zu klären. Ich war skeptisch. Aber es hilft mir total. Ich plane dort, rede mir den Kopf mit mir selbst frei, bekomme neue Ideen.

- Beim Korrigieren bin ich mir bewusst, dass ich an einer "shitty first draft" sitze. Es darf krumm und schief sein, dafür korrigiere ich ja und feile und poliere.

Soweit von meinen Strategien. Ich hoffe, es hilft jemandem und ich hoffe, die Strategien helfen auch mir weiterhin so gut wie jetzt.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Alastair Kaya am 17. November 2013, 12:53:49
Für mich gibt es mehrere nicht so geheime Geheimrezepte gegen diese ominösen Schreibblockaden -- wobei ich sie nicht so oft habe, denn ich sehe einen Unterschied zwischen Schreibblockade und "einfach grad keinen Bock, etwas sinnvolles zu Papier zu bringen". Was ich in beiden Fällen dann tue:

- Schreiben! Klingt jetzt irgendwie doof, aber solange keine Schnüre meine Finger vom Tippen abhalten, habe ich per se auch keine (physische) Blockade. Dann schreibe ich auch halt mal Mist, total unbedeutende Kleinigkeiten, unkreative Texte, die schon an seelische Körperverletzung grenzen. Aber das ist dann wie beim Sport, die ersten fünfhundert Meter schlappt man noch rum, aber dann hat man sich warm gelaufen (oder geschrieben) und es geht schon besser. Dazu noch die richtige Musik, oder auch ein schon bestehender Text von früher -- Hallo, Muse!

- Spielen! Ich bin ja auch überzeugter Gamer, der aus Zeitgründen zwar immer seltener dazu kommt, aber immer wieder Spaß am stundenlangen Daddeln hat. Wenn es ein richtig gutes Spiel ist kommen auch gleich meine kreativen Synapsen zum Zug. Sei es ein Nebencharakter der Story, dessen Art mich zu einem neuen Plot inspiriert, oder auch nur das Setting des Spiels, das zum Tagträumen anregt.

- Gezieltes Nicht-Schreiben! Auch das kann einmal wohl tun. Wenn ich partout nicht schreiben will/kann, dann könnte das auch bedeuten, dass ich in diesem Moment auch einfach nicht schreiben sollte. Dann mache ich eben irgendwas anderes. Putzen zum Beispiel -- und mein oberstes Fach des Bücherregals könnte auch mal wieder einen Staubwischer gebrauchen. Irgendwann bin ich dann so angeödet vom Putzen, dass ich dann darum bettle, schreiben zu dürfen. Und wenn mir dann nix einfiele, könnte ich immer noch darüber schreiben, warum ich jetzt nicht putzen möchte; so schreibt es sich auch warm.

- Rausgehen! Ja, ich weiß -- manche Couch Potato schreit jetzt schon ein großes "No Way!!!", aber jetzt mal ernsthaft, was ist denn inspirierender, als das reale Leben. Man sieht Leute, vielleicht eine schmollende alte Lady, man fragt sich, warum sie so schmollt. Hat sie vielleicht Probleme, trauert sie eventuell, oder ist sie nicht zufrieden, wie ihr Leben gelaufen ist? Es spielen sich Szenen in der Öffentlichkeit ab, die man sich nie selbst hätte ausdenken können. Oder man sieht auch Orte und Landschaften, die man sich nie hätte erträumen lassen können.

Wenn nach alldem immer noch keine Inspiration da ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Vielleicht sollte man sich dann eher fragen, was einen davon abhält, inspiriert zu sein.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Umbra et Luminis am 20. November 2013, 13:03:37
Schreibblockaden kenne ich auch ganz gut. Gerade, wenn die Stellen kommen, die mir nicht so sehr liegen (genaue Ortsbeschreibungen zum Beispiel, oder wie jemand von A nach B kommt etc.).

Deshalb mache ich es inzwischen so, dass ich mein Exposé so genau aufdrösele, dass der ganze Roman schon steht (wohl wie die Schneeflocke). Und wenn ich dann überhaupt nicht mehr will, löse ich mich griesgrämig von meinem "Ich schreibe nur chronologisch"-Ding und suche mir alles raus an Szenen, die mir Spaß machen. Die schreibe ich dann zuerst. Und wenn das leicht von der Hand gegangen ist, dann ist man schon ein großes Stück weiter und motivierter, den unliebsamen Rest auch noch hinter sich zu bringen.

Wenn man die Zeit hat, tut Abstand vom Text auch ganz gut, das stimmt. Und wenn man sich dann alles nochmal durchliest und feststellt, dass es bisher gar nicht mal so schlimm ist, dann bekommt man auch wieder das Gefühl, dass es sich lohnt, weiterzumachen.

Und Musik ist tatsächlich auch ein guter Ideengeber.

Meine Rohfassungen sind meistens auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich habe aber für mich rausgefunden, dass mich eine miese Rohfassung sogar noch mehr blockiert, weil ich diesen Riesenberg an Korrektur dann - auch noch - vor Augen habe. Das ist ein verflixter Teufelskreis, aber manchmal muss man schnell runterschreiben, bevor gar kein Wörtchen fließt.

Mir hilft jedenfalls das Rauspicken bestimmter Szenen am meisten, um weiterzumachen, obwohl ich eigentlich aus einem Blockade-Gefühl heraus nicht kann. Da kommt der Spaß meist recht schnell wieder.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elona am 20. April 2018, 07:52:39
Ich buddel den Thread mal wieder aus, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich hier überhaupt hingehöre, weil ich eine Schreibblockade der etwas anderen Art habe.

Ich habe ein paar Projekte, um die ich mich kümmern müsste und könnte. Außerdem fliegen noch ganz viele Ideen bei mir rum. Dahingehend könnte ich also Schreiben und/oder Überarbeiten ... ich mag aber einfach nicht mehr.  :o

Kennt jemand zufällig das Problem? Und wenn ja, was tut man dagegen? 

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: phoe am 20. April 2018, 08:04:33
ZitatKennt jemand zufällig das Problem? Und wenn ja, was tut man dagegen? 
Ja, dass Problem kenne ich. Zum Glück passiert dass nicht zu oft.  ;)
Mein Tipp, vorausgesetzt du musst nicht vom schreiben leben - nimm dir ein paar Tage Auszeit. So richtig, als würdest du Urlaub machen.
Im Urlaub denkt man vielleicht mal an Kollegen, die man mag oder sowas, aber doch nicht wirklich an die Arbeit. So halte ich es auch. Ich denke einfach nicht ans schreiben oder was da alles so im Kopf rumgeistert. Das wird rigeros verdrängt und ich lenke mich mit schönen Dinge ab. Gönn dir was.  :buch: :wolke: :prost:
Je nachdem, setz ich mir eine Frist oder überlege nach 3-4 Tagen von alleine, auf was ich richtig Bock habe. Fange aber noch nicht an mit schreiben. Sondern warte und freue mich darauf, wenn mein "Urlaub" zu Ende ist.
Dann plane ich meine nächsten Projekte, wann ich was schreibe.
Auf diese Weise bekomme ich wieder Lust und das Wirrwar und der selbstgemachte Druck in meinem Kopf sind weg.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Trippelschritt am 20. April 2018, 09:04:00
Das Problem ist ganz einfach zu lösen. Wenn Du nicht magst, dann lass es einfach. Das geht. Und solltest Du für "das Lassen" wirklich eine Erlaubnis von außen braucen, dann sei sie Dir hiermit erteilt. Niemand zwingt Dich zum Schreiben, Überarbeiten oder sonst etwas.

Wenn Du nach ein paar Tagen oder Wochen immer noch nicht magst, dann kannst Du mal versuchen herauszubekommen, was Dir den Schreibdrang gestohlen hat. Einer der häufigsten Räuber ist die Angst vor dem Versagen und das Gefühl, alles schlecht zu schreiben, was man schreibt, sodass es sich gar nicht mehr lohnt es zu tun.
In dem Fall schlage ich vor zu lesen und einen möglichst schönen Text zu finden. So einen, dessen Stil dir ans Herz geht. Und dann schreib ein paar Szenen, dessen Daeinszweck einzig und allein die Schönheit oder Schlichtheit Deiner Sprache ist.

Bloß nix erzwingen wollen.

meint Trippelschritt
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lasien Faturon am 20. April 2018, 13:20:41
Bereits von vielen geschrieben und für mich auch eine der effektivsten Lösungen bei Schreibblockaden: Stopp, herunterfahren, nach einer Weile neustarten und noch mal aus einen anderen Blickwinkel herangehen.

Ich selber habe manchmal das Gefühl, dass sich eine gemeine und fesselnde Endschlossschleife im Kopf gebildet hat. Man denkt immer über das gleiche, verflixte Problem nach und erschwert das Arbeiten ungemein - obwohl man bereits an einer anderen Stelle arbeitet oder gar sich einem anderen Schreibprojekt zuwendet.

Pausen sind das A und O. Nicht unbedingt in erster Linie um zu erholen (ja, auch, natürlich :P), sondern vielmehr um eine andere Aktivitäten, wie Kochen, Spazierengehen oder ähnliches, im Vordergrund zu stellen, mit denen man sich auch aktiv beschäftigt. Durch diese Ablenkung wird unweigerlich das Gehirn entlastet und man schöpft neue Kräfte.

Doch da jeder von uns ein einzigartiges Individuum ist, muss jeder für sich auch herausfinden, was einen hilft und auch wirklich ablenkt. Wenn man sich zu etwas zwingt, dann geht es meistens sowieso in die Hose.  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Churke am 20. April 2018, 13:45:17
Zitat von: Elona am 20. April 2018, 07:52:39
Ich habe ein paar Projekte, um die ich mich kümmern müsste und könnte.

Kümmerst du dich oder könntest du nur?
Das ist ein Unterschied. Einfälle kommen bei kreativen Tätigkeiten. "Ich müsste endlich mal wieder..." ist keine kreative Tätigkeit.  ;)
Und noch ein Wort zur Motivation: Motiverend ist, was man hinter sich gebracht hat.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Gizmo am 20. April 2018, 14:23:56
Mir ist so etwas passiert, als ich es versäumt habe, mich regelmäßig selbst zu 'belohnen'. Die Arbeit an dem Projekt ging einfach immer weiter und weiter, von einem Abschnitt in den nächsten über, und irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr weiterzumachen. Auch eine Pause hat mir nicht geholfen - obwohl diese natürlich auch wichtig sind. Seitdem suche ich mir immer etwas, das ich gerne tun möchte, wenn ich ein Ziel an meinem Projekt erreicht habe. Das kann etwas Großes wie eine Überarbeitung sein, aber auch kleinere Schritte wie das Schreiben eines widerborstigen Kapitels oder das Plotten mehrerer Szenen. Ist das Ziel erreicht, gönne ich mir meine Belohnung, und damit verbunden auch eine Pause. Seitdem ist diese Art Blockade nicht wieder vorgekommen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elona am 20. April 2018, 19:44:02
Danke euch, aber so wirklich weiter bin ich noch nicht.

Zitat von: PetyJa, dass Problem kenne ich. Zum Glück passiert dass nicht zu oft.  ;)
Das tröstet mich aber zumindest. Sowohl als auch.  ;D

Eine (unfreiwillige) Pause habe ich ja gerade im Prinzip schon. Und ich kümmere mich um ganz viele andere tolle Sachen, wie z.B. Unkraut zupfen. Theoretisch existiert auch schon ein Plan. Ich müsste ihn nur angehen.

Das Problem ist, ich mag zwar irgendwie nicht mehr Schreiben, aber gleichzeitig macht mich das wahnsinnig traurig. Ehrlich, das Schreiben ist bei mir eigentlich so Gewohnheit, dass ich gerade total in der Luft hänge und nichts mit mir anzufangen weiß (außer das es dann in einer Aufräumwut endet).

Gründe ... Motivation ... hmm, vielleicht habe ich einfach das Ziel aus den Augen verloren, welches mir erstrebenswert erscheint. Aber wie findet man das wieder?   ???
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: traumfängerin am 20. April 2018, 19:50:23
Manchmal hilft gegen eine Schreibblockade auch einfach nur schreiben. Zumindest ist das bei mir so, wenn ich für eine längere Zeit nicht mehr geschrieben habe. Dann muss ich erst wieder hineinkommen - und so lange ich nicht drinnen bin, mir jedes Wort abquälen. Vielleicht kannst du das auch einmal ausprobieren. Du hast schon einen Plan? Gut, dann setze dich hin und fang an zu schreiben. Mag sein, dass du das Gefühl hast, es ist nur Mist, was du produzierst. Mag sein, dass dein Plan sich während des Schreibens als falsch herausstellt. Aber mit ein wenig Glück ist es genau das, was du brauchst, um wieder ins Schreiben hineinzukommen.  :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: zDatze am 20. April 2018, 21:56:12
Zitat von: Elona am 20. April 2018, 19:44:02
Gründe ... Motivation ... hmm, vielleicht habe ich einfach das Ziel aus den Augen verloren, welches mir erstrebenswert erscheint. Aber wie findet man das wieder?   ???
Was war denn bisher dein großes Ziel? Vielleicht bist du gerade wirklich an dem Punkt, an dem du dich von dem einen Ziel loslösen und ein neues wählen kannst. Und da darfst du dir ganz sicher ein paar Tage (oder auch die eine oder andere Woche) Zeit dafür nehmen. :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Elona am 22. April 2018, 07:11:08
@traumfängerin Normalerweise mache ich das auch immer so. Nur hat es dieses Mal nicht geklappt.

@zDatze Das Ziel war die Veröffentlichung, die ist nun draußen ... joa ... und nun?

In Kooperation mit meinem persönlichen Forumgeist haben wir das Problem aber analysieren können und ich bin wieder auf dem Weg. Irgendwie zumindest. Aber du hast auch recht @zDatze meine Ziele muss ich neu setzen.

Noch mal vielen lieben Dank für eure Hilfe.  :knuddel:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: tarepanDaya am 05. Mai 2018, 15:03:38
Nach längeren Pausen komme ich auch nur schwer wieder ins Schreiben und kenne noch nicht den ultimativen Trick*, aber wenn ich im Text kurz hänge, weil die Szene nicht will oder ich einfach nicht weiter weiß, puzzle ich. Das geht von ganz allein und im Hinterkopf wird fleißig an der Szene geschraubt und gefeilt.

*Da ich seit ein paar Monaten nicht mehr geschrieben habe, werde ich da wohl auch mal ein paar Tipps und Tricks testen. Wenn was besonders gut funktioniert, geb ich Bescheid. :D

@Elona Ich hoffe, die Schreiblust hat dich wieder. :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Trippelschritt am 05. Mai 2018, 17:31:12
Es gibt zwei Arten von Schreibblockaden. Die eine ist die Angst vor dem ersten Satz nach einer langen Schreibpause. Da schließe ich mich meinen Vorpostern an. Dagegen hilft nur schreiben.

Die zweite Art ist eigentlich keine Schreibblockade, sondern eine Denkblockade. Man kann nicht schreiben, weil man nichts zu sagen hat. Das kann nur passieren, wenn man irgendwann aufgehört hat nachzudenken und deshakb nun keine gEdanken oder Ideen hat. Wer ständig schreibt, kennt das Problem in dieser Form nicht. Wenn ein buch fertig ist, schreibt an am nächsten weiter. Fast immer gibt es mehr Projekte als man Zeit hat, sie umzusetzen.
Es kann aber auch passieren dass sich das real life unbarmherzig zischen den Autor und seinen Text dazwischendrängt. Da kann man nichts machen als warten.
Dass man einmal keine Ideen hat, kann ich mir kaum vorstellen. Es sei denn, man hat sie vernachlässigt und sich nicht um sie gekümmert.

Bei Anfängern und Hobbyschreibern ist die Situation aber etwas anders. Sie kennen oft nicht die wichtigkeit der Kontinuität im Schreibprozess oder sie haben zu viele andere Dinge, die sie stören, ablenken oder das Schreiben unmöglich macht. All denen kann ich nur raten, jeden Tag zu schreiben, und sei es nur ein Notizzettelchen voll. So bleibt der Kopf bei den Texten und Geschcihten.

Allen mit Blockaden wünsche ich viel Erfolg bei der Beseitigung.
Trippelschritt
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Katja am 05. Mai 2018, 20:39:19
Ich habe für mich noch eine dritte Art der Schreibblockade kennengelernt. Ich konnte keinen vernünftigen Satz zu Papier bringen, während ich schwanger war. Bei meiner ersten Schwangerschaft dachte ich noch, dass wäre so, weil mich das Thema Baby so sehr abgelenkt. Bei meiner zweiten Schwangerschaft, kannte ich das alles ja schon und war auch insgesamt entspannter. Schreiben konnte ich trotzdem nicht - fast 40 Wochen lang. Ich habe irgendwann für mich erkannt, dass ich beim Schreiben in die jeweilige Person - aus deren Perspektive ich schreibe - hineinschlüpfen muss. Das Baby wollte da nicht mit. Das klingt voll verrückt und ich bin sonst in keiner Weise spirituell oder so. Aber so war es und nachdem ich das Kleine in den Amen hielt, konnte ich wieder schreiben wie vorher.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lilith am 05. Mai 2018, 21:44:16
Zitat von: Katja am 05. Mai 2018, 20:39:19
Ich habe für mich noch eine dritte Art der Schreibblockade kennengelernt. Ich konnte keinen vernünftigen Satz zu Papier bringen, während ich schwanger war.

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Während beider Schwangerschaften habe ich nichts Sinnvolles geschrieben, bzw. es dann sehr rasch aufgegeben. In meinem Gehirn war absolute Leere, etwa vergleichbar mit sehr starkem Schlafmangel, da hänge ich genauso planlos vor dem Papier.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Adiga am 16. Mai 2018, 19:37:16
Zitat von: Lasien Faturon am 20. April 2018, 13:20:41
Bereits von vielen geschrieben und für mich auch eine der effektivsten Lösungen bei Schreibblockaden: Stopp, herunterfahren, nach einer Weile neustarten und noch mal aus einen anderen Blickwinkel herangehen.

Ich selber habe manchmal das Gefühl, dass sich eine gemeine und fesselnde Endschlossschleife im Kopf gebildet hat. Man denkt immer über das gleiche, verflixte Problem nach und erschwert das Arbeiten ungemein - obwohl man bereits an einer anderen Stelle arbeitet oder gar sich einem anderen Schreibprojekt zuwendet.

Pausen sind das A und O. Nicht unbedingt in erster Linie um zu erholen (ja, auch, natürlich :P), sondern vielmehr um eine andere Aktivitäten, wie Kochen, Spazierengehen oder ähnliches, im Vordergrund zu stellen, mit denen man sich auch aktiv beschäftigt. Durch diese Ablenkung wird unweigerlich das Gehirn entlastet und man schöpft neue Kräfte.

Doch da jeder von uns ein einzigartiges Individuum ist, muss jeder für sich auch herausfinden, was einen hilft und auch wirklich ablenkt. Wenn man sich zu etwas zwingt, dann geht es meistens sowieso in die Hose.  ;)

Ich bin überzeugt, dass genau diese Methode auch mir immer hilft ... und trotzdem will ich immer wieder durch Dranbleiben das Weiterschreiben erzwingen. (heute 2300 Wörter geschrieben - dafür an anderer Stelle 2500 gelöscht - also Tagesleistung - Minus 200 Wörter)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Gizmo am 17. Mai 2018, 10:45:12
Das muss nicht schlecht sein. Mit 'normalen' Schreibblockaden habe ich kein Problem mehr, seit ich mir die Regel gesetzt habe: Mache jeden Tag etwas.

Es gibt Tage, an denen funktioniert das Schreiben an sich nicht. Dann plotte ich z.B. eben etwas oder recherchiere. Ist mir nach Schreiben, aber ich habe das Gefühl, es kommt nur Mist heraus, schreibe ich es dennoch auf. Aus Mist kann ich später noch etwas machen, es ist besser als gar nichts. Feste Wortziele setze ich mir nicht mehr, denn es hat mich unglaublich demotiviert (und gelähmt), wenn ich sie nicht einhalten konnte. Seit ich das mache, komme ich besser voran. Langsamer als andere ganz bestimmt, aber stetig. Und ich erspare es mir, nach einer Pause wieder in das Projekt hineinfinden zu müssen - das ist mir immer schwer gefallen und hat viel Zeit gekostet.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Senoles am 23. Mai 2018, 17:01:06
Ich nehme meistens erstmal eine Zeit lang Abstand von meinem Projekt. Schreibe andere Texte, Gedichte, eben alles, was mir so in den Sinn kommt. Und ich rede mit anderen über meine Probleme. Hole mir Denkanstöße. Mir hilft das, meinen Kopf wieder frei zu kriegen und meine Gedanken zu sortieren.
Und das beste Wunderheilmittel gegen alles ist sowieso  :buch:
Da erinnert man sich nämlich gleich wieder, warum man überhaupt mit dem Schreiben angefangen hat  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: tarepanDaya am 29. Mai 2018, 13:32:05
Ich habe mich ein wenig ausgetrickst. Auf unserer Urlaubsreise hab ich mich einfach auf der Hin- und Rückfahrt auf die Rückbank verkrümelt, um dort an meinem Text zu arbeiten. Hat auch gut geklappt, und ich habe auch danach fleißig weiter dran gebastelt und hab wieder richtig Lust auf die kleine Geschichte.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Lightnik am 03. Juni 2018, 21:52:41
Ich habe mich gestern mit einem Freund über das Thema unterhalten. Sicherlich wurde hier schon mal über die Wirkung von Musik gesprochen, aber ich möchte trotzdem gern mit euch teilen, was er mir erzählt hat: Schreibblockaden ereilen einen nicht nur als Autor. Besagter Freund schrieb an seiner Master Arbeit und fand ein probates Hilfsmittel in Form von instrumentaler Musik. Unter dem Stichwort "Reading Music" auf der allgemein bekannten Videoplattform fand er zum Beispiel mehrsündige Musikzusammenschnitte und Playlists.

Heute habe ich das selbst mal ausprobiert und war überrascht, welche tollen Ergebnisse die Suche (ergänzt um das Stichwort Fantasy) gebracht hat! Mir persönlich waren meine Lieblingssongs auf dem MP3-Player immer zu "präsent", die Worte und bekannten Melodien haben mich abgelenkt. Ich werde in den nächsten Tagen mal meine neu entdeckten Sounds ausprobieren, denn ich habe mir jetzt schon eine Playlist für ruhige Szenen, Kampfszenen und Szenen in der Stadt/auf Reise angelegt.

Und noch eine Anmerkung: mein Bekannter berichtete außerdem davon, dass die Musik irgendwann unterschwellig ein Anker wurde. Jedes Mal, wenn er sie abgespielt hat, kam er in einen Flow, bei dem er tatsächlich besser schreiben konnte. Bei einigen Passagen hat er auch festgestellt, dass er dann besonders produktiv war. Das fand ich wirklich spannend, weil ich bisher nie darüber nachgedacht habe, dass der Flow auch bei wissenschaftlichen Texten eintreten kann - was im Nachhinein betrachtet aber natürlich vollkommen logisch ist :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Pestillenzia am 04. Juni 2018, 17:31:10
In der aktuellen Ausgabe der "Federwelt" gibt es einen Artikel über Methoden, mit denen man seine Produktivität steigern kann. Der kam für mich wie gerufen, weil ich meinem Zeitplan katastrophal hinterher hinke und einfach nicht in den Text finde. Ich kann eigentlich nicht mit Musik schreiben, weil ich davon genauso abgelenkt werde wie durch die Umgebungsgeräusche, wenn ich im Garten sitze.
Trotzdem habe ich es mit den "binauralen Beats"versucht. Ich gestehe, ich hatte davon noch nie gehört und hielt es für irgendwas mit Techno ... Weit gefehlt. Laienhaft ausgedrückt sind das Tonfrequenzen, die unterschiedlich stimulierend auf das Gehirn wirken, also z.B. beruhigend, einschläfernd, fokussierend, kreativitätssteigernd etc.
Es gibt jede Menge kostenfreie Apps dazu, von denen ich mir zwei oder drei heruntergeladen habe. Die Apps bieten gleichzeitig auchandere Geräusche wie prasselndes Feuer oder Wellenrauschen sowie meditative Musikstücke, die man mit den Beats kombinieren kann (oder auch mit eigener Musik). Die Beats alleine empfinde ich nämlich als nervtötend. Zusätzlich kann man die Lautstärke der Geräusche und der Beats separat einstellen.
Ich habe mich für"kreative" Beats in Kombination mit prasselndem Regen und Musik entschieden. Und was soll ich sagen - es hat funktioniert.
Ich habe mich mit Kopfhörern bewaffnet in den Garten gesetzt und war innerhalb kürzester Zeit vollkommen von der sonst so störenden Umwelt isoliert und ganz auf den Text konzentriert. Die Musik (läuft in Endlosschleife) habe ich ebenfalls bald gar nicht mehr bewusst wahrgenommen.

Wer gute Kopfhörer hat, dem kann ich das nur empfehlen. Funktioniert sicher nicht bei jedem, aber einen Versuch ist es wert.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Topaz am 04. Juni 2018, 22:25:02
Zur Zeit hilft mir am besten, wenn ich keine Lust auf gar nichts habe, zu schreiben, dass ich keine Lust habe.
Und dann liste ich alle Gründe auf, die gerade gegen das Schreiben sprechen und alles was ich jetzt lieber täte. Irgendwann steht da dann immer "schreiben tät ich jetzt lieber". Dann schreibe ich worüber oder woran ich denn gerade lieber schreiben würde, oder warum ich auf das aktuelle Projekt keine Lust habe.
Damit habe ich schon manche Schreibblockade und schon manches Plotproblem weggeschrieben, weil plötzlich die Lösung da stand. :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Turiken am 06. Juni 2018, 07:08:21
Momentan ist mein Chef die Schreibblockade. ;D Wir haben derzeit so viele Projekte am Laufen und müssen wegen Urlaubsunterbesetzung so viele Stunden abreißen, dass ich abends todmüde heimkomme (bin gestern bei "Solo" im Kino fast eingeschlafen, obwohl der Film richtig cool war) und nichts mehr Produktives hinbekomme. Und morgens NOCH früher aufzustehen als sechs Uhr, schaffe ich einfach nicht. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Wenn ich so viel mit Korrekturlesen und Setzen beschäftigt bin, leidet meine Schreibe einfach darunter.
Aber ab Donnerstag wirds besser. Bestimmt! Hoffentlich. Vielleicht ...
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Dämmerungshexe am 16. Juni 2018, 09:29:02
Normalerweise schreibe ich mit den Word-Standart-EInstellungen, also Times New Roman, 12pt. Irgendwie gibt mir das das Gefühl, einen "echten" Text vor mir zu haben. Gestern habe ich mein bisher Geschriebenes dann mal auf Normseiten umgestellt - und prompt hat mein Hirn einen Gang höher geschalten und war schon beinahe wieder bei seiner alten Leistung.
Also Umformatieren kann helfen.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Mrs.Finster am 17. Juni 2018, 20:06:55
Zitat von: Dämmerungshexe am 16. Juni 2018, 09:29:02
Also Umformatieren kann helfen.

Aber nur wenn sich die Seitenzahl erhöht  ;D Anders herum hatte ich es auch mal (Schrift unbewusst gewählt) und das war dann doch sehr demotivierend.

Auch die erste leere Seite finde ich immer total toll. Viele fürchten sich ja regelrecht davor. Ich denk mir immer: Toll, ein neues Abenteuer. Auf geht´s  :) Das hilft mir manchmal aus dem Schreibloch heraus.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Dämmerungshexe am 17. Juni 2018, 22:14:05
Ich glaube es hätte weniger mit der Seitenzahl zu tun, da ich meist eher unter der angegebenen leide, dass ich zuviel schreibe. Eher der veränderte Zugang, Mal wieder Alles in neuer Form zu sehen. Vor allem auch eine, die ich normalerweise eher als Testleser gewohnt bin.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Koboldkind am 26. Juli 2018, 18:31:53
Ich habe für mich noch eine Schreibblockade entdeckt: Mein Hirn hat am Ende des Tages nichts mehr für kreatives übrig.
Mein Leben lang hab ich körperliche Arbeiten gemacht, die keine Hirnkapazität brauchten. Auch während des Studiums ging es gut, da hatte nur meine Leseleistung drunter gelitten, weil ich ja genug zu lesen hatte, aber Schreiben ging. Seit letztem Jahr bin ich in einem Bürojob mit vielen kleinen Aufgaben, Selbstorganisation, mit Azubis reden und wenn ich Glück habe, kann ich mich kreativ am Erstellen von Unterricht auslassen. Vorteil an der Arbeit ist meine Pendelzeit, so regelmäßig wie da habe ich noch nie geschrieben. Nachteil ist eben, dass meine Hirnkapazität die Segel streicht. In den Ferien habe ich dank Baustellen noch  mehr Pendelzeit, die keinesfalls zu mehr Schreibzeit führt, weil mir langsam der ruhige Schlaf fehlt.

Hat noch jemand die Erfahrung mit der Hirnkapazität gemacht?

Ich weiß, dass eine Lösung mehr körperliche Betätigung ist. Es reicht ein langer Spaziergang, ein bisschen neue Musik, auf mal Radtouren oder so, irgendwas, das mir das Gefühl gibt, Geistig-Körperlichen Ausgleich zu erreichen.
Dem steht meine Müdigkeit und die allgemeine Erschöpfung im Weg :-/ Ich bin gerade echt geneigt, die Ferien einfach auszusitzen und zu lesen, Input zu holen und mich auf November vorzubereiten. Ein Wechsel der Tätigkeit, mehr Plotten als Schreiben oder Editieren. Zumindest hat mir das die letzten Monate auch schon geholfen, die Wahl zwischen Schreiben und Editieren zu haben.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Gizmo am 27. Juli 2018, 15:54:22
Mir geht es nach einem langen Tag im Büro ähnlich, als ich noch in der Bank gearbeitet habe, war es praktisch jeden Tag so. Auch mir hat nur ein körperliche Aktivität geholfen. Es musste nicht direkt Sport sein, Spazierengehen hat gereicht. Da fing mein Hirn dann oft wieder an zu arbeiten, ohne dass ich groß etwas dazu tun musste.
Schreiben kann man so natürlich nicht, aber dann nutze ich die Zeit, um über den Plot oder bestimmte Probleme nachzudenken. Zuhause mache ich mir dann ein paar kurze Notizen und habe so zumindest 'etwas geschafft'. Für mich ist es immer tödlich, wenn ich zu lange gar nicht an meinem Projekt arbeite. Dann wieder reinzukommen oder mich überhaupt erst aufzuraffen empfinde ich als sehr schwer.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: zDatze am 27. Juli 2018, 16:41:50
Mir ging es sehr ähnlich, als ich noch als Programmiererin im Büro gearbeitet habe. Da sitzt man den ganzen Tag da und löst Problem um Problem und am Abend ist das Hirn so leergesaugt, dass kreativ gar nichts mehr geht. Damals habe ich meist meine Pendelzeit am Morgen genützt, um zu schreiben. Da war mein Kopf noch halbwegs frisch, wenn auch öfter mal im Halbschlaf, weil übernächtig. NaNoWriMo war ein kleiner bis größerer Kraftakt, bis ich die Kraft dazu auch nicht mehr hatte und pausiert habe. Das hat mich ordentlich gewurmt. Jedes Mal wieder.

Da ich kein Morgenmensch bin, hat es für mich auch nicht funktioniert eine Stunde früher aufzustehen. Das ist meistens der Lösungsvorschlag, den man bekommt: Schreiben, wenn der Kopf noch nicht leer ist. Funktioniert leider auch nicht bei jedem Job und unter jeder Bedingung. Eine Zeit lang habe ich dann statt Mittag zu essen, in der Mittagspause geschrieben. (Hatte immer mein Netbook mit dabei.)

Ja, und dann hab ich lange auch gar nicht geschrieben. Keine Energie dazu.

Mittlerweile versuche ich auch etwas ausgeglichener an das Ganze heranzugehen: Schreiben geht gerade absolut nicht, weil die Energie/der Kopf dazu fehlt? Dann plotte/brainstorme/recherchiere ich für eines meiner Projekte. Oder lese einen meiner Texte und korrigiere/schreibe Kommentare/klopp ihn in die Tonne. Manchmal guck ich auch einfach nur Videos übers Schreiben oder lese einen Artikel oder auch ein Buch, das in eine ähnliche Richtung schlägt wie mein Projekt. Oder ich surfe im Zirkel und stöbere in alten Threads herum. Hauptsache es hat etwas mit Schreiben zu tun.

Meine Empfehlung ist: Nicht ärgern, dass gerade xy nicht klappt, sondern etwas suchen, wozu noch genug Hirnkapazität da ist.
Ich kann sehr empfehlen, da eine Liste anzulegen, was einem wann leicht(er) fällt. Dann muss man auch nicht jedes Mal zuerst x Optionen durchgehen, was wiederum auch wieder Energie kostet. :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Gizmo am 27. Juli 2018, 17:35:10
Das mit der Liste ist eine interessante Idee! Ich glaube, das probiere ich mal aus. Und wieder was gelernt!  :)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Doro am 05. Mai 2023, 14:33:08
Ich würde gerne eine Erfahrung teilen, die für einige von euch vermutlich nichts Neues ist, aber anderen vielleicht weiterhelfen kann.
In der Vergangenheit hatte ich oftmals das Problem, dass ich mit dem Schreiben beginnen wollte und stattdessen vor dem weißen Blatt Papier oder dem blinkenden Cursor saß und mein Kopf auf einmal völlig leer war. Oder ich habe denselben Textabschnitt wieder und wieder und wieder neu geschrieben.
Mit meiner neuen Herangehensweise passiert mir das kaum noch. Ich mache Folgendes:
Bevor ich eine Szene schreibe, mache ich mir erst einmal (wild durcheinander) Notizen, um ein Gefühl für die Szene zu entwickeln. Welche Infos soll der Leser erhalten? Andeutungen? Wie soll die Stimmung sein? Tageszeit? Geräusche? Gerüche? Lautstärke? Wer oder was ist anwesend? Emotionen? Taktile Wahrnehmungen? Wetter? Schauplatz? Umgebung? Handlungen? Gegenstände? Pflanzen? Tiere? Kleidung? Sonstige Details? Usw.
Wenn ich mit diesen Notizen fertig bin, weiß ich zumeist sehr genau, was ich schreiben will.
Der ganze Vorgang klingt aufwändig, spart mir persönlich aber tatsächlich sehr viel Zeit und hilft mir über Blockaden hinweg.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rotkehlchen am 05. Mai 2023, 21:25:02
Ich mache das sehr ähnlich. Bevor ich ein neues Kapitel beginne, schreibe ich in Stichpunkten den Ablauf auf. Manchmal auch sogar Teile von Dialogen, die mir zuvor durch den Kopf gegangen sind und die ich gut finde.
Generell mache ich mir vor den Schreiben sehr genau Gedanken, schreibe meine Stichpunkte auf, sodass ich beim eigentlichen Schreibprozess "bloß" nur noch meine Notizen von oben nach unten abarbeiten muss (dabei entstehen aber fast immer noch neue, bessere Ideen).

Für meine Bücher habe ich es immer so gehandhabt, dass ich ein Dokument angelegt habe, in welches ich all meine Ideen für künftige Kapitel aufgeschreibe. So komme ich nicht durcheinander und die Ideen gehen nicht verloren.

Manchmal schießen mir auch Geistesblitze durch den Kopf, die schnell verloren gehen können. Vor allem dann, wenn die Handlung komplexer wird. In solchen Fällen spreche ich den Geistesblitz eben schnell als Memo aufs Handy oder mache mir im Handy eine Notiz, damit ich später in einer ruhigen Minute meine Gedanken in meine Ideensammlung übertragen kann.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Fianna am 06. Mai 2023, 00:26:39
Sehr viel plotten oder Details notieren funktioniert aber nicht für jeden. Manche sind eher Pantser und kommen vielleicht mit "NaNo-Schreiben" besser durch Blockaden - so nenne ich das immer für mich.  ;D

Ich habe mal die Arbeitsweise im NaNo angewendet und es hat sehr gut funktioniert: in meinem ersten NaNo habe ich teilweise Szenen begonnen mit einer Situation oder einem Gefühl der Figur und dann instinktiv das Erste geschrieben, was mir in den Sinn kam und gut klang.

Teilweise habe ich später (vor der nächsten Schreibzeit) meinen groben Plot für die nächsten Kapitel verändert und Elemente des spontan Geschriebenen aufgenommen. Diese Textstellen waren nur aus einer Art Brainstorminghaftem Schreiben entstanden, aber was es für den Plot oder die Figuren bedeutet, hat sich doch ganz gut ins Gesamtbild einfügen lassen.
In einer kaltblütigen Planungssitzung wäre ich auf so einen Plotverlauf nicht gekommen.

Also vor Projekten plane ich immer grob (mit dem 7 Punkten oder Save the Cat) und steuere meine Figuren auf diese Plotpunkte zu.
Mit mehr oder weniger detaillierterer Planung zwischen diesen Plotpunkten wird geschrieben.

Wenn ich hänge, versuche ich dieses instinktive spontane Schreiben zu machen wie im NaNo.

Und danach schaue ich, ob das so entstandene Textstück zu meinem Plot passt und wie ich damit weiter zum nächsten Punkt kommt.
Wenn eine andere Figur oder ein Umstand für die Handlung sehr wichtig ist, nehme ich mir nochmal mein grobes Plotkonzept vom Anfang und passe das alles in die Handlung ein.

Ich schwanke ganz seltsam zwischen Pantser und Plotter, aber seit ich nicht mehr versuche, mit Plotten und Planung durch die Hänger zu kommen, klappt es sehr gut.

Zusammengefasst:
Einfach drauf los schreiben, was sich gut anfühlt (mit einem groben Ziel vor Augen) und wenn man auf diesem Weg die Handlung wesentlich erweitert oder bereichert, nochmal den groben Plotplan überarbeiten.

Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Mondfräulein am 06. Mai 2023, 00:39:02
@Doro Das klingt so offensichtlich, wenn man es so liest, und als müsste das doch total klar sein, aber ich hätte den Tipp an vielen Stellen gut gebrauchen können. Mir hilft das wirklich sehr. Einfach so drauf los schreiben funktioniert bei mir nicht und anstatt mich auf den ersten Satz zu konzentrieren, sollte ich manchmal vielleicht einfach darüber nachdenken, wo ich mit der Szene hin will.

Was mir auch hilft, ist Dinge manchmal einfach zu überspringen. Ich überarbeite gerade grob und in einer Szene merke ich, dass ich schnell zum spannenden Teil kommen wollte. Der erste Absatz ist nur so hingerotzt und vorher sollten eigentlich mehr spannende Dinge passieren, aber das habe ich übersprungen. Das ist mehr Arbeit in der Überarbeitung, aber wenn ich die Szene so erstmal runtergeschrieben bekomme, warum nicht?
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Rotkehlchen am 06. Mai 2023, 09:36:34
Noch eine Sache, die ich ergänzen möchte:
Auf meine Buchidee bin ich auch nicht durch striktes Plotten gekommen. Plotten hilft einem, wenn man weiß, wohin die Reise im Groben hingehen soll. Es ist unglaublich wichtig, um den Überblick nicht zu verlieren und um sich später nicht in Widersprüche zu verstricken.

Als ich vor einigen Jahren wieder mit dem Schreiben angefangen habe, habe ich mehrere Kurzgeschichten zu Papier gebracht, bzw. auf den Bildschirm. 😉 Ich hatte zuvor absolut keine Ideen und keine Inspirationen. Im Grunde hatte ich das Schreiben schon an den Nagel gehängt. Eine Freundin von mir hatte mich aber überredet, einfach ein paar Kurzgeschichten zu schreiben.
Irgendwann, nachdem ich 4 bis 5 Geschichten geschrieben hatte, kann mir die Idee, diese miteinander zu verknüpfen. Und irgendwann ist eine Buchidee entstanden.

Ich habe im Laufe der Zeit einzelne "Handlungsinseln" verfasst. Später habe ich zwischen den Inseln "Brücken geschlagen". Die Ideen kamen dann wie von selbst. Die habe ich dann immer in meiner Ideensammlung niedergeschrieben.

Für mich war diese Herangehensweise sehr experementell und passt eigentlich nicht zu mir. Davor habe ich immer chronologisch geschrieben. Aber ich muss sagen, dass dabei richtig tolle Ideen entstanden sind. Das wäre niemals möglich gewesen, wenn ich chronologisch geschrieben hätte.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Czara Niyaha am 06. Mai 2023, 09:39:55
Für mich persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich beim Plotten von Anfang bis Ende, meistens gar nicht erst am Ziel ankomme, sondern schon vorher ins Stolpern gerate. Ich habe einen groben Faden, an dem ich versuche mich zu orientieren. Meistens entwickeln meine Geschichte und meine Charaktere beim Schreiben eine gewisse Eigendynamik. Mir kommen Gedanken und Ideen, auf die ich beim Plotten niemals gekommen wäre.
Manchmal gehe ich zu offen an ein neues Kapitel ran, das kann mitunter zu Problemen führen. Ich werde mal den Tipp ausprobieren mit den Notizen bevor ich ein neues Kapitel beginne. Wenn ich partout nicht weiterkomme und hänge, aber bereits ein andere Szene im Kopf habe, dann mache ich es wie Mondfräulein und springe weiter. Irgendwann füllen sich die Lücken.  ;)
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Doro am 06. Mai 2023, 14:52:11
Vor nicht allzu langer Zeit war es für mich auch so, dass ein vorheriges Plotten der Geschichte nicht möglich oder nicht sinnvoll war. Denn ich habe meine Figuren erst während des Schreibens wirklich kennengelernt und der Text hat, wie es auch Czara Niyaha schildert, ein Eigenleben entwickelt. Ich musste die Geschichte schreiben, um sie zu spüren und zu formen.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, im allerersten Schritt meine Figuren sehr gut kennenzulernen. So kann ich mich schon beim Plotten gut in die Szenen hineinversetzen und mich von meinen Figuren leiten lassen.
Diese Herangehensweise war für mich ein Experiment, an dessen Erfolg ich ehrlich gesagt nicht geglaubt habe. Umso überraschter war ich, mich beim Plotten auf einmal nicht mehr distanziert und haltlos zu fühlen.

Ich will keineswegs sagen, dass mein Weg für alle anderen der richtige sein muss.
Ich denke, es ist einfach wichtig, dass man die Methode findet, die sich für einen persönlich richtig anfühlt. Ich würde mir niemals das Recht herausnehmen, anderen Autor*innen etwas vorschreiben zu wollen.
Meine Erfahrungen teile ich für jene, die das Gefühl haben, etwas verändern zu müssen oder zu wollen (wie es für mich der Fall war) oder die vielleicht schlichtweg nach Anregungen oder neuen Sichtweisen suchen. Und um durch andere Meinungen vielleicht selbst Anregungen zu finden.
Denn langanhaltende Schreibblockaden haben mich in der Vergangenheit schon viel Zeit gekostet. Mit diesem Hindernis umzugehen, ist für mich also ein wichtiges Thema.

@Rotkehlchen
Das Notieren von Ideen und Geistesblitzen auf allen möglichen Medien finde ich auch sehr hilfreich.
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Alana am 06. Mai 2023, 15:32:49
@Doro: Wie genau machst du das denn? Ich habe das auch schon versucht, da ich es wirklich sinnvoller finde, denn es macht mir oft viel Arbeit, hinterher noch Dinge umzuarbeiten, weil ich die Figuren anfangs nicht gut genug kannte. Für mich funktioniert es nur leider nicht. Ich hasse kaum etwas so sehr wie isolierte Charakterentwicklung und meine Bücher sind immer sehr Plot getrieben, die Figuren sind bei mir immer der Geschichte unterworfen. Ich habe ein einziges Mal versucht, ein Buch mit den Figuren zu beginnen und es war das größte Disaster meiner Autorenkarriere. Ich musste es 6 x neu schreiben und der Verlag musste es 4 x verschieben. Erst, nachdem ich zurück gegangen bin und gesagt habe: jetzt gehe ich wieder von der Geschichte aus und lasse die Figuren langsam daran reifen, hat es endlich geklapp und ich habe ein Buch schreiben können, auf das ich stolz bin.

Das Geheimnis wäre in meinen Augen nicht so sehr, dass man die Figuren zuerst entwickeln sollte, sondern wie man es macht, wenn die herkömmlichen Methoden nicht für einen funktionieren und man sehr stark plotgetrieben schreibt. Also falls du da Tipps hast, nehme ich die gerne.  :bittebittebitte:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Doro am 06. Mai 2023, 16:43:01
@Alana
Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich auf deine Frage antworten soll. Denn meine Herangehensweise ist genau umgekehrt wie deine. Die Figuren kommen für mich zuerst, die Handlung ist der Rahmen, innerhalb dem sich meine Figuren entwickeln.

Nun frage ich mich aber, ob der Unterschied tatsächlich so groß ist. Denn auch bei mir sind die Figuren der Geschichte unterworfen. Denn der Plot zwingt meine Figuren, ihr normales Leben zu verlassen, Konflikten zu begegnen und dadurch sowohl eine externe als auch interne Entwicklung zu durchlaufen.
Ich nehme an, dass der größte Unterschied bei uns darin besteht, dass du dich fragst: ,,Der Plot verläuft [...] Was macht das mit meiner Figur?" und ich frage: ,,Um sich weiterzuentwickeln muss meine Figur mit [innerer Konflikt, Angst...] konfrontiert werden. Wie könnte der Plot meine Figur in diese Konfrontation zwingen?" Sehe ich das richtig?

Wie läuft denn bei dir das Schreiben generell ab? Hast du am Anfang eine ungefähre Idee von dem Plot, entwickelst beim Schreiben den Plot und lässt die Figuren folgen?
Formen die Figuren hin und wieder auch den Plot mit?
Vielleicht würde es dir helfen, die einzelnen Szenen vom Plot ausgehend zu planen ohne sie komplett auszuformulieren?

Meine Vorgehensweise sieht ungefähr so aus (Vielleicht ist davon etwas abwandelbar für dich?):
-    Idee für eine (alles andere ausgearbeitete) Figur oder Idee für eine interessante Szene, einen interessanten Augenblick, ein interessantes Bild...
-    Wie könnte die Welt aussehen, in die diese Idee passt? (Sehr grober Entwurf)
-    Wer ist meine Hauptfigur (immer noch sehr grob) UND worum soll es in der Geschichte im Kern gehen? Das heißt: Schreibe ich eine Geschichte, in der es um Macht geht? Oder um Liebe? Um Selbstbestimmung? Um Selbstfindung? Usw.
Welche Entwicklung soll meine Figur also durchlaufen?
Manchmal habe ich hier auch schon eine genauere Idee, wie meine Hauptfigur zu Anfang oder auch zum Ende der Geschichte ist. Hieraus ergibt sich dann ein möglicher Gegenpol.
-    Welche inneren Konflikte hat meine Hauptfigur? Wovor hat sie Angst? Was wünscht sie sich? Was braucht sie? (Want, Need / Wunde, Bedürfnis, Angst)
Hieraus ergeben sich oftmals schon erste oder auch sehr genaue Ideen zum Leben und zur Geschichte der Figur.
-    Weiterentwicklung der Figur. Hierfür habe ich mir eine Tabelle mit Punkten, die für mich wichtig sind, erstellt.
Manchmal lasse ich die Figur hierfür auch von sich selbst erzählen (nicht zwingend geordnet, mehr ein Blick in ihre durchaus auch konfusen Gedanken). Manchmal überlege ich mir, wie die Figur in hypothetischen Situationen (die nicht zwingend etwas mit der Geschichte an sich zu tun haben müssen) reagieren würde.
-    Welche Nebenfiguren würden Sinn machen? Welcher Antagonist würde sie am besten herausfordern?
-    Während ich die Figuren entwickelt habe, sind mir mit Sicherheit auch schon viele Ideen für den Plot gekommen. (Ansammlung von Notizen) Nun muss ich all dies noch in eine vernünftige Form bringen.
Welche Hauptkonflikte habe ich intern und wie könnte ich diesen extern begegnen? Das heißt: Welche Hauptszenen braucht mein Plot?
-    Welche Entwicklung durchläuft meine Figur zwischen den Hauptszenen und wie setze ich das im Plot am besten um?
Die Welt, in der meine Geschichte spielt, wächst für mich immer parallel mit. Sie entsteht aus den Figuren heraus, aus der Atmosphäre, die ich anstrebe und aus dem Plot.

Ich weiß immer noch nicht, ob ich dir damit weiterhelfen konnte, Alana. Aber vielleicht macht es ja für irgendjemanden Sinn?  :hmhm?:
Titel: Re: Schreibblockade - Was ist Euer Geheimrezept?
Beitrag von: Alana am 06. Mai 2023, 17:10:21
@Doro Vielen Dank für deine Mühe. Ich bin Extrem-Plotter und habe am liebsten vor dem Schreiben jede Szene schon geplant. Das, was du beschreibst, weiß ich über meine Figuren (Want, Need funktioniert für mich nicht so gut, ich nutze lieber Goal, Motivation, Conflict, extern und intern), ich wüsste nur gern mehr vor dem Schreiben. Die genaue Entwicklung der Figuren zum Beispiel habe ich zwar im Kopf und habe mehrere Ideen dafür, aber ich habe immer das Gefühl, dass ich sie beim Schreiben erst entdecken muss und das nicht vorher festlegen kann, weil Charakterentwicklung der Hauptteil meiner Plots ist und ich die ja durch das Schreiben bearbeiten und erkunden will. Vielleicht ergibt es daher gar keinen Sinn, das vorher schon wissen zu wollen, weil das einfach mein Prozess ist. Vielleicht muss ich einfach akzeptieren, dass es mir halt bei der Überarbeitung etwas mehr Arbeit macht, weil ich mit extrem charaktergetriebenen plotzentrischen Geschichten einfach diese Dinge nicht vorher festlegen kann. Ich weiß nicht, ob verständlich ist, wie ich das meine. Es klingt irgendwie widersprüchlich und ist es vermutlich auch, weswegen es als Prozess auch weniger effizient ist, als ich es gern hätte. Aber vielleicht ist es eben mein Prozess. *seufz*