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über Probezeilen und Probetexte

Begonnen von Adiga, 19. Januar 2008, 04:54:18

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Adiga

Als ich in der Schule Schreiben lernte, dachte ich mir, wenn ich das schon lernen muss, dann will ich damit meine eigenen Gedanken schreiben und nur meine eigenen, sonst ergibt es doch keinen Sinn, dass man in der Schule Schreiben und Lesen lernt. Da war ich sieben und das war mein erster Gedanke über das Schreiben.
Und ich wünschte mir eines Tages so gut schreiben zu können, dass ich eigene Geschichten schreiben konnte, die so gut sind, dass jemand sie gerne liest. Das war lange bevor ich das erste Buch gelesen habe. Ich wollte schon immer aus Worten etwas erschaffen und Dinge zum Leben erwecken, sogar als ich es weniger gut, als bloß ,,beginnend" das Formulieren beherrschte und ich meine eigenen Text grauenhaft fand.
Deshalb setzte ich mich eines Tages ans Papier, und sagte zu mir ab heute, schreibe ich mit dem Ziel ein Autor zu werden, keinen dicken Roman will ich jetzt anfangen, sondern vorerst schreibe ich nur Probetexte. Kurze Texte, die dazu dienen mein Geschriebenes zu verbessern. Das machte ich Jahre. Nicht bloß ein oder zwei, mindest fünf, wenn nicht sogar sieben und ich blieb dabei, bis eines Tages jemand zu mir sagte, du willst doch eines Tages eine lange Geschichte schreiben.
,,Ja", antwortete ich voll Eifer und mit wenig Zuversicht, ,,aber ich kann noch nicht beginnen, weil ich finde, dass ich noch nicht gut genug schreiben kann. Ich habe keinen Stil und ich mache unentwegt Rechtschreibfehler. Wenn ich mich mit anderen, vergleiche bin ich einfach nur schlecht." Trotzdem an jenem Tag wurde ich überzeugt, dass mit den Probetexten aufzugeben.

Ich hab's gerade nicht in Griffweite, aber hier würden zumindest ein zwei Sätze herpassen, die ich damals in mein erstes Notizheft schrieb, das ich mir damals für meine große Geschichte zulegte.

Ich schrieb gerne und viel an dieser Geschichte, aber ich war stets unzufrieden und schrieb alles hunderte Male um, oder noch öfter, nach drei Jahren hatte ich gerade einmal zwei Kapitel, mit denen ich zufrieden war. Und wofür brauchte ich soviel Zeit. Ich konnte es nicht leiden, und das mag sich komisch anhören, wenn ich an meinen Texten herumkorrigiert hatte und auch nur ein Wort durchgestrichen war. Ich schrieb immer alles neu, bis jede Seite von der Form makellos war. (Bis ich vorerst keine Fehler mehr fand, und wenn ich einen fand, konnte ich nicht weiter schreiben bis der Fehler fortgeschrieben war.)

Die Erlösung war mein erster PC ein geliehener 286er, selbst wenn das damalige Windows selbst mit Schreibprogrammen seine Mühe hatte. Es war eine Erleichterung, und seitdem kann ich mich ganz auf den Inhalt konzentrieren, und zum Glück kann ich tippen wie eine flotte Halb-Profitippse mit allen Fingern, ich schreibe am PC schneller als auf Papier. (Zweimal bis dreimal so schnell.)

Soweit darüber; Ich bin Adiga... und schreibe gerne und schon immer über sehr fantastische Welten.  Erst kurz vor dem Jahreswechsel habe ich das Internet als Mittel zum Zweck entdeckt, als ich mich aufmachte, um auf der Page von Freunden, die mehrere Besucher haben, eine Online-Geschichte zu beginnen.

Da man in einer Selbst-Vorstellung nicht alles über sich erzählen kann, und auch nicht soll, und ich gerne lang und breit aushole, beginne ich jetzt kein zweites Thema. Ich hoffe, jemand kann sich darauf einen Reim machen.
Ich komme aus der Süd-Oststeiermark und ich könnte über mich sagen, ich bin ein Hügellandbewohner.


[MODEDIT]
Ich habe nur die Tags rauseditiert, die an einer Stelle einen langen Satz ohne Zeilenumbruch setzen und so die ganze Seite im Browserfenster mit langen Scrollbalken versahen. Inhaltlich hab ich nichts angerührt.
Maja
[/MODEDIT]

Nagi Naoe

Hallo!

Hach, schade, dass ich früh morgens (*auf Uhr schau* he he he...) wenig Zeit habe.

Trotzdem kriegst du mal meine Grüße von Hügellandbewohner an Hügellandbewohner. Ich wohne übrigens ein bisschen weiter unten. (Südburgenland, Bezirk Jennersdorf.)

Viel Spaß noch im Tintenzirkel,
Nagi.

Maja

Hallo Adiga,

herzlich willkommen im Tintenzirkel!
Dieses Gefühl, den eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, kenne ich leider auch, da ich aber zu faul bin für Fingerübungen, bin ich dann trotz meiner ersten Begegnung mit »Schuld und Sühne« relativ schnell (innerhalb eines Jahres) zu den Romanen zurückgekert (und vorher habe ich mal längere Zeit lang nichts als Gedichte geschrieben, die waren alle sowas von unsäglich!). Ich hoffe mal, daß es dann jetzt klappt. Du sitzt aber hoffentlich nicht mehr an dem 286er, oder? Meinen habe ich noch, der dient mir aber jetzt als Monitorständer und hat wohl auch damit bald ausgedient, dann verkaufe ich den für viel Geld an einen Liebhaber, oder so...
Dann noch viel Spaß hier wünscht
Maja
(eine weitere Hügellandbewohnerin, allerdings aus einem anderen Hügelland in einer anderen Bundesrepublik)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Wölfin

Herzlich Willkommen bei uns im Tintenzirkel.

Du scheinst ja wirklich sehr kritisch mit dir selbst zu sein. Ich hasse es, meine Texte zu überarbeiten und mache es nur, weil es sein muss.

Hier wirst du aber bestimmt viele Anregungen, Ideen, etc. finden und dich pudelwohl fühlen.

Alles Liebe
Okami

Antigone

Hallo Adiga!

Ich komm aus dem Flachland, aber immerhin aus der gleichen Republik! Willkommen in unserer Runde.

Da du Windows noch nicht in die Wiege gelegt bekommen hast, und auch nicht den neuesten Laptop für die Laptop-Schulklasse, kann ich daraus schließen, dass du nicht mehr im Teenager-Alter bist? (huch, hoffentlich war das jetzt nicht mit beiden Füßen voran in den Fettnapf....?)

Lg, Antigone

Adiga

#5
Das liebe Alter; in Fantasy-Foren vermeide ich sonst immer tunlichst Hinweise auf mein Alter zu hinterlassen. Nicht dass ich damit ein Problem hätte - ich bleibe, was persönliche Äußerlichkeiten betrifft gerne bedeckt. Teenager bin ich natürlich längst keiner mehr. Trotzdem muss ich Maja darum bitten mir zu erklären, was "Tags" sind. Den ersten Text habe ich in einem anderen Textverarbeitungsprogramm geschrieben, und dann ein kopiert, auf was muss ich da nun achten?

Über das Schreiben und der Selbstkritik;
ein bisschen selbstkritisch zu sein schadet nie, doch zwischendurch erlaube ich mir auch abzuheben und mich selbst zu loben, denn es kommen wieder die Tage, wo ich alles nur schlecht finde, und es kam in den letzten Jahren öfters vor, dass ich Monate lang kein Wort schrieb. Was ich hinterher als verlorene Zeit sah, doch meistens musste ich in diesen Phasen Erfahrungen sammeln, die einfach wichtig waren und letztlich meine Art zu schreiben unerwartet besser machten, besser als wenn ich mich nicht von der Tastatur oder dem Notizheft (wenn schon - dann liniert) wegbewegt hätte.

(((Mittlerweile habe ich die PC's des Öfteren gewechselt, bin relativ am aktuellen Stand der Technik (Desktop-PC und Laptop), nur einen aus der Anfangs-Epoche habe ich mir behalten (nur aus nostalgischen Motiven, und ich habe nicht vor mich weiter derart museal zu betätigen) - einen 386, und der schlummert in der Bettzeuglade unter meinem Sofa. Vor zwei Jahren machte ich einen Teststart. Das Bios brauchte mehrere Anläufe, damit es korrekt geladen wurde. Das Uralt Windows 3.1 rannte auf Anhieb, dann holte ich einige Fonts von der Festplatte, die mittlere weile nicht mehr zu der Windwos-Standartinstallation gehören.))) und kein Wort mehr darüber

Was noch fehlt, und in diesem Forum wichtiger ist als über ... zu schreiben. Welche Art der Fantasy mag ich denn? Ich mag Tolkien, und keine andere Fantasy habe ich intensiver und länger gelesen als seine Bücher. Von anderen Autoren nahm ich nur Kostproben, vieles las nicht bis zum Ende, lieber las ich noch einmal den "Der Herr der Ringe" ein weiteres Mal, und wurde mit anderen Fantasy-Autoren nicht warm. Später kehrte ich, was das Lesen anging, dem Genre ganz den Rücken, fand Stile und wie Themen beschrieben wurden in anderen Genres weitaus glaubwürdiger gemacht. Ich hole mir für meine Fantasy-Geschichten keine Anleihen aus anderen Fantasy-Büchern und nach Tolkien las ich nur ein einziges Fantasy-Buch bis zum Ende und sonst nur anderes.
Dabei stehe ich oft im Buchladen und lese in diese Fantasy-Bücher, die dort liegen hinein. In den männlich orientierten, gibt's mir zu viele Schlachten, in den feministischen, falls es sie gibt, ist die Handlung in einem Tonfall erzählt, der mich schon nach kurzer Zeit lähmt. Die jugendlichen Fantasy ist mir meist zu naiv und viel zu romantisch. Die komische Fantasy finde ich nicht wirklich lustig, weil ich es nur bedingt mag, wenn sich die meisten Witze auf das Genre beziehen, und die Charaktere kaum Format haben und humorlos bleiben. Düstere Fantasy passiert mir zu sehr auf Effekte  des Grauens, deren wahre Heimat ich in der SF-Literatur sehe. Trotzdem mag ich Fantasy. Aber ich will nichts über Orks, Zwerge und Elfen lesen. Ich brauche keine Armeen in stählernen Rüstungen und Zauberstäbe plus deren Sprüche finde ich sind das Letzte; wovon ich Lesen möchte. Doch ich mag fabelhafte Kreaturen mit Geheimnissen, Geheimnisse, die ein bisschen mit Magie zu tun haben (ein Tropfen davon genügt) und ich mag es, wenn aus Menschen durch einen solchen Tropfen wiederum Kreaturen werden, die vielleicht menschlich aussehen, doch ansonsten vollkommen verwandelt sind und sich selbst neu kennen lernen müssen.

Jetzt noch schnell einen Gruß an alle Hügel und Nicht-Hügellandbewohner und danke für die netten Hallos und die Herzlich-Willkommen, möge es davon stets reichlich geben; und ich kann nicht versprechen, jeden Tag Zeit für das Internet zu haben.





Maja

Zitat
Maja darum bitten mir zu erklären, was "Tags" sind. Den ersten Text habe ich in einem anderen Textverarbeitungsprogramm geschrieben, und dann ein kopiert, auf was muss ich da nun achten?

Tags sind die Befehle in eckigen Klammern, die im Forum benutzt werden, um Text zu formatieren. In deinen Vorstellungsthread hatte sicher dieser hier hineingeschlichen (ich habe mal zusätzlich den Befehl in runden Klammern dazugeschrieben, damit du weißt, wie das aussieht):

(pre)Alles, was zwischen diesen Zeichen steht, wird nicht umgebrochen, egal wie lang es ist(/pre)


Und diese "pre"s habe ich dann wieder entfernt. Ich hab mal vermutet, die waren keine Absicht.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Adiga

#7
Ich wollt's ausprobieren, was dieses Tags bewirkt, und es war bewusst eingefügt, doch es war schon ziemlich spät und ich habe die nicht so tolle Veränderung nicht mehr auf das pre-pre-Tag(s) zurückgeführt. sorry, kommt nicht wieder vor.

Maja

Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

saraneth

Hallo Adiga!

Herzlich Willkommen. :)

Das mit dem Umschreiben von Texten/Kapiteln usw. (und zwar komplett) kenne ich auch von mir. Da kommt man dann wirklich gar nicht mehr voran.


Einen schönen Abend wünscht
Saraneth

Ary

Hallo Adiga,
willkommen im TZ und viel Spß und viele fruchtbare Diskussionen hier!
Liebe Grüße,
Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Adiga

#11
Was mir aufgefallen ist, egal wie gut dieses Forum ist; und es ist gut , besonders dass es hier Regeln gibt, die es in anderen Foren nicht gibt.
Aber was es mit den anderen gemeinsam hat, je mehr Energie man in gute Forumsbeiträge steckt, da läuft man Gefahr, weniger Zeit für die eigenen Projekte zu haben, doch es gibt natürlich Phasen, wo es wichtig ist sich auszutauschen, doch Schreiben muss man allein und jeder für sich. Dies nimmt mir keiner ab, doch auf dieser Seite gibt es eben Leute, die Schreiben, sich mit dem Erleben beim Schreiben auskennen. Leute die wissen, dass Schreiben Zeit braucht, dass Schreiben Begeisterung und Energie benötigt. Fehlt nur eines dieser drei Zutaten, klappt das Schreiben nicht mehr richtig.

Und dann finde ich, dass zu den meisten Themen, die diskutiert werden und wurden, schon ziemlich alles, was zu sagen wichtig war, gesagt ist... Deshalb habe ich bisher meistens nur gelesen und noch wenig selbst geschrieben - sprich gesagt. Ein bisschen bin ich seit dem Forumsbeitritt mit Luftholen beschäftigt, und mittlerweile habe ich das Lesen etwas eingestellt, habe die Eindrücke verdaut, könnte man meinen.

Fazit: Es gibt kein bestes Forum, dass heißt, ich finde auch weniger strenge Foren wichtig, manchmal will ich abschweifen, manchmal brauche ich es sogar einfach kreativen Unsinn von mir zu geben. der nichts anderes soll, als jemanden zum Schmunzeln zu bringen. Und wenn es dies nicht tut, macht es nichts... (Wer ist schon immer witzig.)

"Regeln, es hier gibt, gute Regeln, oooh ja! Viele gute Regeln, Adiga wird sich dran halten. Er hat es versprochen." - (Kreativität und Regeln erzeugt eine Art Gespalten-Sein... Ich mutiere dann kurz zum literarischen Gollum mit mainieristischen Meister Yoda Defekt.) und sende hiermit nochmals Grüße ins Forum und ein Lebenszeichen meinerseits.