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[Medizin] Keratoplastik-Operation

Begonnen von tattoo, 22. Oktober 2015, 19:05:03

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tattoo

Hallo,
für mein NaNo-Projekt recherchiere ich über eine Hornhaut-Operation. Ich habe schon viel gesucht in der Bücherei und im Internet, aber ich habe keine Antwort auf die Frage gefunden, was so eine Hornhauttransplantation kostet und wer die entstehenden Kosten übernimmt. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der eine Antwort darauf hat.

LG
tattoo

foxgirl

Also ich hab mich ein wenig schlau gemacht, leider habe auch ich es nicht geschafft herauszufinden, was so eine OP kostet.
Allerdings ist der Kostenträger hierbei in den allermeisten Fällen die jeweilige Krankenkasse. Ausnahme ist zum Beispiel die Femto-Keratoplastik, bei welcher mit einem Femtosekundenlaser gearbeitet wird. Damit kann man ineinander greifende Schnittprofile erstellen, um Spender- und Empfängergewebe besser zu verzahnen und unter anderem so auch die mechanische Festigkeit der Narbe erhöhen. Da diese Methode aber noch etwas umstritten ist, müssen die entstehenden Zusatzkosten vom Patienten selbst übernommen werden. Ich nehme an, es ist auch deshalb nicht ganz einfach die Kosten zu bestimmen, da die Hornhauttransplantate, die verwendet werden von Organspendern stammen und damit vor allen Dingen ein, für die Einzelperson, sehr wertvolles Geschenk darstellen, aus dem natürlich kein finanzieller Gewinn für eine der beteiligten Parteien entstehen darf.
Ich hoffe, das hat dir ein wenig weitergeholfen.

tattoo

@Foxgirl Dankeschön für die Suche. Es hat mir auch ein bisschen geholfen :)

jainoh

Einfach ist die Frage, wenn dieser Eingriff privat bezahlt werden muss. Will jemand nur die Brille loswerden, wenn er eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) hat, dann muss es aus eigener Tasche bezahlt werden. In Deutschland findet man kaum Daten über den Preis, auch bei den privaten Zentren nicht, die diese Eingriffe anbieten. In den USA aber werden die Preise für das gesamte Paket im mehrstelligen Tausenderbereich angesiedelt. 30.000 Dollar ist eine typische Zahl in etwas älteren Studien. Die allermeisten Eingriffe werden mittels Laser gemacht, Fempto-Laser ist noch recht neu, die Lasik-Methode ist verbreiteter (und vermutlich billiger) Eine Hornhaut-Transplantation ist in diesem Fall aber nicht notwendig. Es wird per Laser nur die Anpassung der vorhandenen Hornhaut vorgenommen. Dieser Eingriff ist ambulant möglich.

Soll eine Krankenkasse das ganze zahlen und muss eine richtige Transplantation in einer Klinik vorgenommen werden, sieht es schwer bis unmöglich aus, die Kosten zu schätzen. Die Abrechnung einer stationären Leistung ist derart komplex, dass es für die Bestimmung der anfallenden Kosten in den allermeisten Kliniken Fachleute gibt, die nichts weiter tun, als sich um die Codes kümmern. Es ist so, dass die Patienten nach Hauptdiagnose, Verfahren während ihres stationären Aufenthaltes und Nebendiagnosen, die behandlungspflichtig waren, eingeteilt werden. Außerdem spielt dann aber noch hinein, wie alt ein Patient ist, wie lang er / sie liegen musste, ob die Operation und Nachbehandlung innerhalb der festgelegten Zeit erfolgt ist und so weiter und so weiter.
Mit anderen Worten. Eine Keratoplastik kann in ein und derselben Klinik mit einem um ein vielfaches unterschiedlichen Wert berechnet werden. Dabei spielen oft Kleinigkeiten in die Berechnungen mit hinein, die man so nicht bedacht hätte. Allein der Eingriff kostet aber bereits zwischen 2,5 und 4Tsd Euro. Alles andere wird dann noch aufaddiert, teils multipliziert.
Informationen dazu findest du unter dem OPS-Code des Eingriffs: 5-126, dann dem passenden ICD 10-Code, den Grund für die Hornhautplastik darstellt. Ein Beispiel hier wäre: H18.6 Hornhautkonus bei Down-Syndrom. Dann gibt es noch den DRG-Code für die stationäre Fallgruppe. Bei der Augenheilkunde gibt es (meine ich) nur zwei oder drei Fälle, die man berücksichtigen kann. Aber auch innerhalb dieser Fälle gibt es für die Endabrechnung in Euro dann noch das Bundesland und Nebenerkrankungen zu berücksichtigen.
Es wäre erheblich einfacher, dieses ganze Minenfeld großzügig zu umgehen, als sich die Summe für den Beispielfall zu berechnen.