Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum

Handwerkliches => Workshop => Thema gestartet von: Feuertraum am 27. Juni 2006, 02:25:15

Titel: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Feuertraum am 27. Juni 2006, 02:25:15
Guten Morgen!

Ich hoffe, das der Thread in dieses Forum gehört, ansonsten bitte so lieb sein und verschieben.
Es geht um folgende Frage:

Hat eine Trilogie IMMER denselben Helden bzw. zieht sich durch alle 3 Teile ein Roter Faden.

Ich frage deswegen nach, weil ich gerade nicht schlafen kann (es ist immer noch schwül hier bei uns) und irgendwie die Lust verspürte, mal in eine Kladde meine Projekte aufzuführen, die ich gerne noch schreiben will.
Dabei ist mir aufgefallen, das ich an zwei Geschichten arbeiten möchte, die zwar verschiedene Protas und verschiedene Genres haben (eine ist ein Krimi, die andere eher eine Mischung aus Verfolgungsjagd und Abenteuer), aber dennoch immer zwei Wesenarten haben, die dort mitspielen: Engel und Teufel.

Und irgendwie bin ich auf den Trichter gekommen, das mir noch irgendwie eine Geschichte für eine dritte Geschichte einfallen muß, und dann kann ich eine "Trilogie der Himmlich-höllischen Geschichten" anbieten.

Nur: kann ich das tatsächlich? Darf man von einer Trilogie sprechen, wenn es vollkommen unterschiedliche Genres mit völlig unterschiedlichen Charakteren sind?

Wäre schön, wenn dies jemand genauer weiß.

LG

Feuertraum
     
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Aneirin am 27. Juni 2006, 06:56:49
Hallo Feuertraum,

bei einer Trilogie habe ich es schon gerne, wenn die Geschichten irgendwie zusammenhängen und zwar mehr als nur einfach durch die Begriffe "Himmel" und "Hölle". In Band 3 sollten die verschiedenen Handlungsstränge und Helden aus den beiden vorangegangenen Bänden zusammengeführt werden.

Meine 5 Cent zu ihrer Frage. Was man dazu sagt, weiß ich jetzt nicht.

Grüße
Aneirin
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Moni am 27. Juni 2006, 08:29:05
Die allseits beliebte Wikipedia hat zur Trilogie folgendes zu sagen

ZitatEine Trilogie ist ein inhaltlich zusammengehörendes literarisches, musikalisches oder filmisches Werk, welches aus drei Teilen besteht. Die Einzelwerke einer Trilogie haben zwar einen gemeinsamen Rahmen, sind jedoch gleichzeitig selbstständig und in sich abgeschlossen.

Der Name kommt vom griechischen τριλογια (trilogía, tri ,,drei" und logía ,,Werk") und bezeichnete die drei Tragödien, die bei dramatischen Wettkämpfen von den Tragödiendichtern hintereinander dargeboten wurden.

Eine Trilogie muß für mich inhaltlich zusammengehören, darf nicht einfach nur aus drei Büchern bestehen, denen die Bezeichnung aufgepeppt wird und die dann keinerlei Bezug zueinander habe.

Lg
Moni
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Arielen am 27. Juni 2006, 08:47:24
Ich habe schon die unterschiedlichsten Trilogien gelesen. Einige, deren Handlung sich wirklich durch alle drei Bände zog, einige, in denen Band 1 die Geschichte begann, in Band 2 eine Generation zurückgesprungen wurde und Band 3, in denen man wieder zu den Helden von Band 1 zurückkehrte (Isavalta). Andere erzählten drei Geschichten aus verschiedenen Lebensabschnitten des gleichen Helden (Erdsee, Vanyel)

In sich geschlossene  Romane, die zwar in der gleichen Welt spielen, aber ansonsten keine inhaltliche Verbindung haben,  werden zwar heute auch als Zyklus bezeichnet, sind aber streng genommen keine, siehe Lois McMaster Bujolds Romane um das Land Chalion.

Streng genommen muss eine Trilogie wohl wirklich ein gemeinsames Thema haben, das erst im dritten Band wirklich abgeschlossen wird (Sieg über das Böse z. B.), oder zumindest wiederkehrende Helden, die im letzten Band ihre Entwicklung abschließen.

Allerdings wird das heute nicht mehr ernst genommen, sondern gelegentlich ziemlich verwässert, wenn den Autoren die Ideen für den letzten Band der Trilogie ausgehen.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Termoniaelfe am 27. Juni 2006, 15:10:52
Ich hab mal hier her verschoben. Ich denke hier passt es doch eher.
(Ist das Okay, Maja?)

Zum Thema:

Ich denke auch, dass der Rahmen der Geschichte sich in jedem Band wiederfinden sollte. Ich persönlich mag Trilogien, wo im ersten Band einige Fragen offen bleiben, die sich dann in Band zwei und drei bantworten. Man sollte den Leser neugierig machen, auf das, was da noch kommt. Der Kreis muss sich am Ende schließen, dass finde ich wichtig. (mache ich so in meinem Roman)

LG
Termi
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Feuertraum am 27. Juni 2006, 15:17:12
Danke für die Antworten.
Ich hatte es zwar schon fast beinahe vermutet, aber hätte ja sein können...

Trotzdem vielen lieben Dank

Feuertraum
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Papiervogel am 19. Juli 2006, 12:41:21
Bei sehr vielen Trilogien wird das Kriterium "einzeln in sich abgeschlossen" mittlerweile auch vernachlässigt. Das ist dann eher ein Roman in drei Bänden (was speziell dem mittleren meistens nicht gut tut! :) ).
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Manja_Bindig am 19. Juli 2006, 17:40:14
Ja... die mitte ist aus diversen Gründen gerne der schlechtere Teil einer Trilogie - auch, wenn man ihn in Ruhe und ohne Druk schreibt(und nciht der These folgt, dass man den ERstling veröffentlicht und dann erst den zweiten Teil unter Druck schreibt)
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Rei am 19. Juli 2006, 18:20:15
Ich fand es bei der Drachenlord-Serie schlimm, daß sie aus dem zweiten Band kurzerhand zwei Teile gemacht haben, nur um den Schein einer Trilogie zu wahren. Zwei Bände hätten vollkommen ausgereicht, wobei der zweite und dritte Teil nicht gerade der Burner gewesen sind... *seufz* Sowas finde ich schlimm.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Manja_Bindig am 19. Juli 2006, 18:59:34
Oder man fasst eine Sextologie zu einer Trilogie" zusammen, wo zeri Bände als einer laufen... weniger tragisch, als aus zwei Büchern drei zu machen, aber es nervt trotzdem ganz schön.
So geschehen bei "Der Herr der ringe".
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Rei am 19. Juli 2006, 19:52:32
Die Richtung "Zusammenfassen" geht schon eher, wenn die Geschichten so sind, daß sie zusammenpassen (sprich gleiche Charaktere, Schauplätze, etc.).

Nee, also ich fand das ganz schrecklich beim Drachenlord, weil man den dritten Teil
kaum noch bekommt. Aber ebay sei Dank habe ich es doch noch geschafft. Ist trotzdem doof *murmel*
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Moni am 20. Juli 2006, 11:37:26
Zitat von: Manja_Bindig am 19. Juli 2006, 18:59:34
Oder man fasst eine Sextologie zu einer Trilogie" zusammen, wo zeri Bände als einer laufen... weniger tragisch, als aus zwei Büchern drei zu machen, aber es nervt trotzdem ganz schön.
So geschehen bei "Der Herr der ringe".

Falsch, Manja. Der Herr der Ringe wurde von Tolkien als ein Buch geschrieben. Die Einteilung in drei Bände erfolgte durch den Verlag, da in der Nachkriegszeit großer Papiermangel herrschte und eine Einbändige Ausgabe zu dem Zeitpunkt einfahc unmöglich war. Davon abgesehen war der gute J.R.R. ziemlich im Schreibrückstand und als Band 1 erschien, war Band 2 noch nicht ganz fertig. Die Unterteilung in 6 Bücher hat mit der inhaltlichen Unterteilung zu tun und eher wie Kapiteeinteilungen zu sehen.
(So nachzulesen in der Tolkienbiographier von Carpenter, in Tolkiens eigenen Briefen und diversen anderen Büchern über die Entstehung des HdR...  ;)  )

Gerne werden englischsprachige Werke, die ursprünglich als Trilogien erschienen sind, von den deutschen Verlagen in sechs Bände aufgeteilt, da es wohl mehr Geld in die Kasse bringt. So z.B. bei den ersten drei Drachenlanze Büchern (und bei allen weiteren der Reihe), der Shannara Reihe und etlichen anderen Fantasyreihen, die damals bei Goldmann erschienen sind.
Mich stört dann besonders, daß man nicht einfach mitten in der Reihe auf das englische Original umsteigen kann, weil z.B. die deutschen Ausgaben vergriffen sind, weil es der zweite Teil des zweiten Bandes ist... Bei der Midkemia Reihe war das so, darum hab ich mir die gar nicht erst gekauft...
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Arielen am 21. Juli 2006, 19:14:50
Zitat von: Moni am 20. Juli 2006, 11:37:26
Gerne werden englischsprachige Werke, die ursprünglich als Trilogien erschienen sind, von den deutschen Verlagen in sechs Bände aufgeteilt, da es wohl mehr Geld in die Kasse bringt. So z.B. bei den ersten drei Drachenlanze Büchern (und bei allen weiteren der Reihe), der Shannara Reihe und etlichen anderen Fantasyreihen, die damals bei Goldmann erschienen sind.
Mich stört dann besonders, daß man nicht einfach mitten in der Reihe auf das englische Original umsteigen kann, weil z.B. die deutschen Ausgaben vergriffen sind, weil es der zweite Teil des zweiten Bandes ist... Bei der Midkemia Reihe war das so, darum hab ich mir die gar nicht erst gekauft...

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Mich nervt das auch, voir allem wenn das bei Zyklen wie "Das Rad der Zeit betrieben wird" Im Original sind das glaube ich mittlerweie 12 oder 13 Bände, in Deutschland, wo nicht mal alles veröffentlicht wurde sind es 30. Teilweise wurde recht unsinnig geteilt. Besonders gemein ist es, wenn die Verlage nicht mehr draufschreiben, daß es der x-Band einer Serie ist.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Moni am 24. Juli 2006, 15:58:52
@Arielen: Ohje, Jordan... Ja, der unendliche Jordan ist in der deutschen Aushabe noch unendlicher, als in der englischen. Da kommt der 11.Band gerade im Taschenbuch...


Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Maja am 24. Juli 2006, 16:00:54
Ich verschiebe das hier mal, weil es eigentlich nicht wirklich mit der Frage zu tun hat, was *Feuertraum* nun schreiben soll, sondern mit Trilogien im Allgemeinen.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Miu am 06. August 2006, 15:07:43
hey

ich denke, dass wikipedia schon alles gesagt hat. eine trilogie sollte den selben handlungsstrang verfolgen.
ja bei den drachelanze-büchern ist es nun wirklich nicht mehr schön mit anzusehen. vorallem weil sie ja schon wieder eine neue trilogie (?) rausgebracht haben, wie ich neulich flüchtig gesehen habe. die armen geschichten, dass sie einfach so brutal auseinander gerissen werden...

lg
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Topaz am 27. März 2018, 20:36:14
Ich betreibe in diesem Board mal Threadnekromantie. :)

Gerade lese ich von Nora Roberts eine Triologie (Sternenfunken, Sternenregen, Sternen...). Das Heldenteam sind sechs Personen. Insgesamt geht es um ein gemeinsames Ziel, aber in jedem Buch stehen zwei andere Personen aus dem Team im Mittelpunkt und werden ein Paar.
Also: Großer Kampf gegen das Böse mit Etappensiegen über die Triologie. Liebesgeschichte als "Sub"Plot(?) in jedem Buch.

Mal abgesehen von der Art und Weise, wie Verlage Bücher teilen, wie schreibt ihr heute Triologien?
Hat sich was Triologien angeht seit 1970  :rofl: etwas geändert? (Das Datum ist toll, was mir bei euren Forenbeiträgen angezeigt wird.

Und da es ursprünglich um 3x was ging:
Wie plant ihr eine Triologie? Oder lasst ihr es beim Schreiben darauf ankommen und stellt irgendwann fest, "Ja, das wird eine Triologie"?
Was schreibt ihr selbst am liebsten? 3x den gleichen Helden oder wechselnde Helden mit überspannendem gleichen Thema oder ganz was anderes als verbindendes Element?

In der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Mehrteiler) finde ich dazu, dass Mehrteiler inhaltlich zusammengehörende Werke sind, ihre Einzelteile aber in sich abgeschlossen und selbständig sind.

Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Araluen am 28. März 2018, 00:10:13
Mehrteiler müssen für mich einen zusammenhängenden roten Faden haben. Jeder Band für sich sollte sein eigenes "Problem" haben und dieses auch abschließen, damit der LEser mit einem guten GEfühl aus dem Band rausgeht. Ein kleines Leckerli um heiß auf die Fortsetzung zu machen, darf natürlich nicht fehlen.. Protagonisten dürfen gerne gewechselt werden. Das finde ich eigentlich sogar ganz spannend. Bei Peter V. Bretts Dämonensaga fand ich das ganz lustig gemacht. Nach dem ersten Band hast du einen Charakter wirklich zum Arschloch erklärt. Man mag ihn einfach nicht. Im zweiten Band nimmt sich Brett genau diesen Charakter und erzählt, wie er eben so wurde, wie er jetzt ist und was ihn antreibt. Und du denkst dir. Okay, ein Arsch war er trotzdem, aber ich kann es nachvollziehen. An allem ist ja eh nur seine Frau schuld, diese Ziege! Tja und da kommt Band 3 und man erfährt, warum Frauchen so handelt, wie sie es eben tut.
Wichtig finde ich das abgeschlossene Problem pro Band deshalb, weil man sonst Schwierigkeiten hat den Leser bei der Stange zu halten. Folgt man nur dem roten Faden, stellt man im ersten Band nur die Ausgangslage und das PRoblem vor (und das auf mindestens 300 Seiten - hartes Stück), dann würde man in Band 2 noch einmal die gleiche Seitenzahl darauf verwenden alle Schachfiguren in Position zu bringen, was sehr langatmig und langweilig wäre, weil ja eben noch gar nichts richtiges passieren darf. Tja und dann käme im dritten Band der große Knall. Deshalb für jeden Band einen eigenen Subplot, der aber dicht mit dem Mainplot verknüpft ist.
Eine Trilogie konkret geplant, hab ich noch nicht. Aber bei zwei Projekten habe ich schon festgestellt, dass die sich vom Umfang her gut für drei Bände eignen würden. In dem Fall würde ich dann den roten Faden fertig plotten, schauen wo ich die Trennlinie zwischen den Bänden ziehe und dann jeden Band noch einmal einzeln für sich plotten.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Fianna am 28. März 2018, 00:19:58
Das mit dem abgeschlossenen Problem kann ich nur unterschreiben. Wenn eine Trilogie (nicht TriOlogie) als Dreiakter geplant ist, fühle ich mich verarscht. Dann lieber ein 1200-Seiten-Buch für 20 oder 25 € zum sofort und komplett Lesen als ein in 3 Teilen à 400 Seiten veröffentlichtes Buch, das zum Einen um 45 € kostet und vor allem irre lange Wartezeiten bei Veröffentlichung der einzelnen Teile hat.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Arcor am 28. März 2018, 08:37:34
Zitat von: Fianna am 28. März 2018, 00:19:58
Das mit dem abgeschlossenen Problem kann ich nur unterschreiben. Wenn eine Trilogie (nicht TriOlogie) als Dreiakter geplant ist, fühle ich mich verarscht. Dann lieber ein 1200-Seiten-Buch für 20 oder 25 € zum sofort und komplett Lesen als ein in 3 Teilen à 400 Seiten veröffentlichtes Buch, das zum Einen um 45 € kostet und vor allem irre lange Wartezeiten bei Veröffentlichung der einzelnen Teile hat.
Das ist das Hauptproblem in meinen Augen. Philip Pullmans His Dark Materials ist daran bei mir gescheitert. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn die Geschichte unabgeschlossen ist nach dem ersten Band. Ich habe einige Trilogien gelesen und lese auch weiterhin welche, wenn sie mir inhaltlich/thematisch/stylistisch zusagen. Es ist nur einfach störend, wenn man dann 2 oder noch mehr Jahre auf den nächsten Teil warten muss und bis dahin die Hälfte wieder vergessen hat. So geschehen letztens erst wieder bei Patrick Rothfuss Kingkiller Chronicles. Es gefällt mir nach wie vor gut, aber ich brauchte vom zweiten Band rund 100 Seiten, um wieder drin zu sein, und ich bin sicher, dass ich viele eigentlich wichtige Details aus dem ersten Band schon wieder völlig vergessen habe.

Daher greife ich eher zu Trilogien, wenn sie abgeschlossen sind (geht mir mit Serien im TV übrigens ähnlich). Für Autoren ist es natürlich schwierig, aber gerade wenn das Schreibtempo nicht sehr hoch ist (GRR Martin mal als Paradebeispiel, auch wenn das keine Trilogie ist) sollte man sich darüber Gedanken machen, ob man nicht die ersten beiden Teile fertigschreibt, ehe man sich bewirbt, sodass der dritte dann fertig wird, wenn Teil 2 veröffentlicht wurde. Das hält die Wartezeit kurz und die Leser eher bei der Stange.

Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Fianna am 28. März 2018, 09:28:01
Ich kenne zwar die Bücher nicht, die Du als Beispiel anführst - aber Königsmörder war doch eine ziemlich komplexe Angelegenheit?

Das Buch, das ich meinte, hat mit dem Ende des ersten Bandes gerade die Figuren und das grosse Problem vorgestellt. Es gibt keine Handlung im Kleineren, die in Band 1 abgeschlossen ist. Es ist wirklich wie 1/3 eines Buches konzipiert, und das ist für mich ein rotes Tuch bei Trilogien.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Trippelschritt am 28. März 2018, 10:03:43
Trilogien, die als drei Akt-Bände angelegt sind, können nur untergroßen Verrenkungen funktionieren - wenn überhaupt. Meist scheitern sie bereits daran, dass die Akte nicht unterschiedlich lang sind. Band 1 bekommt man noch hin, aber wenn dann nicht Band 2 schnell hinterherkommt, fühlt sich der Leser veralbert, weil es nach dem ersten Band ja erst richtig losgehrt.

Ich kenne aber nur einen Versuch. Meist ist es doch so, dass am Ende des ersten Bandes, eine eigene Geschichte zuende erzählt wurde. Auch wenn es noch Fäden gibt, die in die Zukunft hineinreichen. Bei Martin (GoTh) hat es ganz gut funktioniert. Jedenfalls bis er seine Geschichte vor die Wand schrieb. Ich glaue nicht, dass er sie zuende schreiben wird.

Bei meinen eigenen Trilogien habe ich mich bemüht, die Eigenständigkeit der Einzelbandgeschichten hoch zu halten. Bei Pentamuria hat das gut funktioniert. Bei Paranaea weniger. Und ich habe dabei lernen müssen, dass sich das gar nicht so einfach steuern lässt. Wenn die übergeordnete Geschichte mit ihrem Sog, der für drei Bände hält, zu stark wird, dann tun dem Leser die Pausen weh. Aber das kann der Autor nur schwer kontrollieren. Es sei denn, er schreibt einen Episodenroman.

Hier würde mich interessieren, wer von den Tizis sonst noch Trilogien schreibt/geschrieben hat.

Jetzt schreibe ich eine Serie und habe bereits am Anfang gemerkt, dass da jede Menge Grundsatzentscheidungen zu treffe sind, denn es gibt viele Serien. Welche mit und welche ohne übergreifende Hansdlung, Episodenserien, welche mir rascher und welche mit sanfter Figurenveränderung. So langsam wird mir klar, warum mir so viele Serien nicht gefallen. Der sicherst WEg ist der über Episoden. Ein Band, eine Aufgabe, ein Fall, ein Problem. Leider langweilen die mich spätesten nach der zehnten Folge. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, zumal ein Autor wohl nicht immer das schreiben kann, was er gerne liest.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Slenderella am 28. März 2018, 10:12:39
Ich. Diverse.
Bisher fiel es mir nie schwer die Länge zu halten.

War Chant ist sogar ziemlich klar aufgeteilt (Hourglass Wars nicht), weil jeder Abschnitt mit einer anderen "Macht" definiert ist.
Alle haben ein geplantes Ende und werden damit auch aller voraussicht nach enden, Hourglass Wars isit fast fertig und erscheint auch dieses Jahr. Das hatte schon immer dieses Ende angedacht gehabt und es ist in Jahre gegliedert. Jeder Band ein Jahr.

Ich schreibe prinzipiell gerne Trilogien ... nur verkaufen die sich halt nicht zwingend gut. Selbst wenn Band 1 gut verkauft wurde, muss das nicht für Band 2 gelten.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Gizmo am 28. März 2018, 13:20:59
Zitat von: Araluen am 28. März 2018, 00:10:13
Folgt man nur dem roten Faden, stellt man im ersten Band nur die Ausgangslage und das PRoblem vor (und das auf mindestens 300 Seiten - hartes Stück), dann würde man in Band 2 noch einmal die gleiche Seitenzahl darauf verwenden alle Schachfiguren in Position zu bringen, was sehr langatmig und langweilig wäre, weil ja eben noch gar nichts richtiges passieren darf.

Genau das ist mir bei der letzten Trilogie passiert, die ich begonnen hatte zu lesen. Ich habe sie deswegen auch nicht beendet, zumal dieser spezielle Fall einen ausufernden Cast und kein Personenverzeichnis hatte. Alle paar Kapitel würde jemand auftauchen und etwas tun, doch ich hatte keine Ahnung, wer diese Person war und welche Aufgabe sie hatte.
Ich mag es am liebsten, wenn in einer Trilogie (bzw. mehrbändigen Reihe) jedes Buch zumindest zum Teil für sich stehen kann. Natürlich kann und soll die Rahmenhandlung weiter laufen, aber wenigstens die Subplots dieses Buches sollten abgeschlossen sein.

Bisher habe ich nur den Versuch unternommen, eine Trilogie zu schreiben. Ich hatte den ersten Band fertig und den zweiten geplant, aber es wäre sicher nichts geworden. Die Story wurde immer komplexer, und der zweite Band wäre sicher um ein Drittel oder die Hälfte länger geraten als der erste. Mich von vorneherein auf drei Bände zu begrenzen hat die Sache nicht einfacher gemacht.
Mein derzeitiges Projekt soll deshalb sehr episodisch sein, auch ähnlich einer TV-Serie. Noch bin ich mir nicht sicher, wie sich das vom Umfang her am besten umsetzen lässt bzw. wie die Plots der einzelnen Teile am besten konstruiert sein sollten. Und ich stehe vor einem ähnlichen Problem wie Trippelschritt. Sind sich die Episoden zu ähnlich, wird das 'Problem der Woche' rasch langweilig.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: FeeamPC am 28. März 2018, 15:21:20
Ich schreibe Trilogien, und ich achte darauf, dass mindestens ein Subplot in jedem Buch abgeschlossen wird. Auf der anderen Seite müssen aber auch genügend offene Fäden übrigbleiben, dass die Leser den nächsten Band unbedingt wollen.
Dass die Trilogien erfolgreich waren, führe ich in erster Linie darauf zurück, dass der Veröffentlichungszyklus kurz war, nur 4 Monate zwischen den ersten Büchern, lediglich der letzte Band der zweiten Trilogie hat zwei Monate länger gebraucht - und prompt blieben entsprechend weniger Leser dafür übrig.
Diese kurzen Abstände gingen aber auch nur, weil bereits drei Bände komplett fertig waren, bevor ich den ersten veröffentlichte.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Trippelschritt am 28. März 2018, 19:33:39
Die beiden Trilogien, die ich geschrieben habe, waren nicht als Trilogien geplant worden. Das kann einem Bauchschreiber schon mal passieren, dass er am Ende eines Bandes feststellt, dass das abschließenden Ende keine so gute Lösung ist und er einfach weiterschreibt. Bei Pentamuria ist genau das passiert, und als Band 1 herauskam, lag Band 2 bereits fast fertig in de rSchublade, musste aber noch durch ein Lektorat und an einigen Stellen umgeschrieben werden. Also auch hier war der Abstand zwischen den Bänden 1 und 2 nur ein paar Monate. Auf den Band 3 mussten die Leser allerdings ein knappes Jahr warten.

Bei Paranaea war es umgekehrt. Die Pause von Band 1 zu 2 war fast ein Jahr, Band 3 wird schneller hinterherkommen. Womit wir gute Erfahrungen gemacht haben, ist dem dritten Band in einiger Zeit ein Gesamtpaket aus allen drei Bänden folgen zu lassen. Da ich vorwiegend in Ebooks gelesen werde, ist die hohe Seitenzahl nicht so ein Problem.

Meine Serie kann ich so nicht schreiben. Die Bände müssen kürzer werden und die Veröffentlichungsintervalle ebenfalls. Außerdem brauche ich einen Grobplot über einen langen Zeitrasum. So zu arbeiten, ist für mich ungewohnt. Aber mittlerweile habe ich genug Schreiberfahrung im Plotten, dass ich mir zutraue, das zu lösen. Schwieriger ist herauszufinden, was man will, denn es gibt so viele Möglichkeiten.

Ich lieber mehrbändige Werke. Als Autor noch mehr als als Leser.

Liebe Grüße
Trippelschritt
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Arcor am 29. März 2018, 08:49:14
Zitat von: Fianna am 28. März 2018, 09:28:01
Ich kenne zwar die Bücher nicht, die Du als Beispiel anführst - aber Königsmörder war doch eine ziemlich komplexe Angelegenheit?

Das Buch, das ich meinte, hat mit dem Ende des ersten Bandes gerade die Figuren und das grosse Problem vorgestellt. Es gibt keine Handlung im Kleineren, die in Band 1 abgeschlossen ist. Es ist wirklich wie 1/3 eines Buches konzipiert, und das ist für mich ein rotes Tuch bei Trilogien.
Ja, Kingkiller Chronicles ist schon umfangreicher und komplexer und ich sage auch nicht, dass es an dem klassischen Handlungsproblem scheitert, dass du ansprichst. Es scheitert bei mir sowieso erst einmal gar nicht, da ich es klasse finde, die langen Wartezeiten öden mich halt nur an und machen es schwierig, bei der Stange zu bleiben (ich bin aber ein sehr treuer Leser und lese für gewöhnlich zuende, was ich anfange, es sei denn, es gefällt mir nicht).
Das Problem, das du schilderst, habe ich bei Quicksilver Rising von Stan Nicholls gehabt. Klang interessant, es wurde aber nirgendwo deutlich, dass es ein Trilogie-Beginn ist und am Ende des Buches hatte sich gerade die Heldengruppe zusammengefunden und es gab gefühlt tausend offene Fragen  - nicht eine war beantwortet. Ich habe die Reihe nie weitergelesen.

Ich habe eine Monster-Trilogie in der Schublade liegen, bin aber nie über den zweiten Band hinausgekommen - zu groß, zu aufgebläht, zum Teil auch zu kitschig. Ich selbst mag Reihen oder Trilogien und plane auch nach wie vor eher Geschichten, die sich auf zwei oder mehr Bände erstrecken (entweder als große zusammenhängende Geschichte oder als Einzelgeschichten mit denselben Figuren und einem überspannenden Handlungsbogen). Allerdings verhindert mein wahnsinnig lahmes Schreibtempo, dass da viel draus wird.  :schuldig:

Ich stimme euch aber soweit zu, dass es entweder abgeschlossene Teilhandlungen braucht (in Reihen wie in Trilogien) oder zumindest genug Fortschritt, dass man nicht das Gefühl hat, nur einen langen Prolog gelesen zu haben.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Mönchen am 30. März 2018, 12:18:07
Ich denke da direkt an "Tribute von Panem".
Das fand ich eine klasse Trilogie.

Wie nennt man es denn, wenn es vier Teile sind?
Tetralogie oder Quadrologie?
Oder ist es dann einfach schon eine Buchreihe?

Ich finde beides völlig in Ordnung, freue ich mich doch zu wissen, dass es noch einen Teil geben wird, wenn mich ein Buch besonders fesselt.
Wenn es allerdings künstlich in die Länge gezogen wird, nur um es zu einer Trilogie zu machen, dann bin ich auch genervt.
Es scheint ja derzeit "in" zu sein und oft haben diese "Bücher" dann auch nur 100-200 Seiten.

Da freue ich mich im Moment, wenn ich endlich mal wieder ein ganzes Buch in einem Stück lesen kann.
Auch, wenn ich dann traurig bin, weil das Ende darunter auch genau das heißt, nämlich das es damit zu Ende ist.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Araluen am 30. März 2018, 14:30:45
Laut Wiki ist es die Tetralogie
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Zit am 31. März 2018, 07:35:12
Ich denke, dass man sich hier auch an Heftromanen orintieren kann, ob diese Drölfologie, die man da schreibt, ersteinmal eine Serie (Etappen des Hauptlos auf mehrere Bände aufgeteilt) oder eine Reihe (Monster of the Week) ist. Wobei sich bei Romanen, im Gegensatz zum Heftroman, die Beziehungen der Figuren untereinander und die Figuren selbst immer entwickeln. Harry Potter ist nicht derselbe in jedem Band im Vergleich zu Dr. Norden & Co*.

Ansonsten war meine allererste Idee natürlich ein mehrbändiges Werk, weil ich es damals so wahrgenommen habe, dass Fantasy nicht als Einteiler sondern als Heilige Dreifaltigkeit daher kommt. ;D Das hat sich mittlerweile geändert und ich bevorzuge es, Einzelbände zu konzipieren. Funktioniert nur nicht immer. Mein All-Timer Jin&Lis wurde von einem Einzelband zum Vierteiler mit unterschiedlichen Protagonisten pro Band, und ich habe gleichzeitig eine Idee für eine Trilogie, die den Werdegang eines Helden zum Bösewicht verfolgt (natürlich als Heilige Dreifaltigkeit, und mit Monster of the Week, weil der Held ein Superheld wie ausm Comic ist).

* Gibt natürlich auch Ausnahmen. John Sinclair ist zwar immer derselbe, trotzdem gibt es Veränderungen und wechselnde Beziehungen im Cast, wenn ich mich nicht irre.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Turiken am 03. April 2018, 15:33:22
Für mich sollte eine Trilogie schon in irgendeiner Form zusammenhängen. Dabei muss das Ganze aber nicht strikt aufeinander aufbauen oder eine einzige große Geschichte erzählen. Mir fällt spontan die Trilogie von Noah Gordon ein: "Der Medicus", "Der Schamane" und "Die Erben des Medicus". Wer es nicht kennt: Es geht um eine Familie von Medizinern. Der erste Teil ist im Mittelalter angesiedelt und vermutlich mit Abstand der bekannteste (und beste) der drei Romane. Er wurde vor ein paar Jahren sogar verfilmt. Der zweite Teil handelt von einem Nachfahren des Protagonisten aus dem ersten Band und spielt zur Zeit, als Amerika besiedelt wurde. Im dritten und schwächsten Band geht es dann um eine Nachfahrin in der heutigen Zeit (ich muss zugeben, ich weiß nicht mehr viel von diesem Roman - er konnte absolut nicht mit den Vorgängern mithalten). Alle Hauptcharaktere haben als gemeinsamen Nenner die Medizin, ob als Medicus, Schamane oder Ärztin, und sind sich in ihrem Wesen recht ähnlich.

Mein eigenes Baby, an dem ich derzeit arbeite, war ursprünglich als Trilogie geplant. Aber um ehrlich zu sein, hatte das den simplen Grund, weil ich einfach viel zu viel erzählen und unterbringen wollte. Das wäre als 1000-seitiges Erstlingswerk mit Sicherheit niemals veröffentlicht worden. Ich bin von diesem Gedanken schließlich abgekommen, weil ich einfach keine sinnvollen "Schnitte" gefunden habe - den ersten Teil mit einem fieslichen Cliffhanger aufhören zu lassen, hat mir nicht behagt, ich wollte den ersten Teil aber auch nicht wie eine ermüdende Einführung erscheinen lassen. Wer hätte denn da noch weiterlesen wollen? Also habe ich kurzerhand gekürzt, umdisponiert und fahre vorläufig den sicheren Weg des Einteilers. :)
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Koboldkind am 24. Mai 2018, 20:53:51
Mir fallen die Wächter von Lukianenko ein - je eine Trilogie in einem ich glaube mittlerweile Fünfteiler. Jede kleine Geschichte mit eigenem Prota und auch in sich abgeschlossen, aber diese Storys hingen direkt zusammen. Die einzelnen Bücher lagen dann inhaltlich schon weiter auseinander, bauten aber aufeinander auf. Also einne sehr interessante Abwechslung von Nähe und Distanz der Storys.

Ich war jetzt nie so nah am Buchmarkt, dass ich sonderlich viel von Wartezeiten mitbekommen habe, aber ich kenne es von Serien - zwei und mehr Jahre zwischen zwei Sherlock-Staffeln lässt das Feuer doch ganz schön ausgehen. Insofern will ich es (falls ich mal in meinem Tempo so weit komme) auch so machen, dass ein gutteil der Mehrteiler im Kasten ist, bevor ich es rausgebe. Oder die einzelnen Geschichten liegen so lose miteinander zusammen wie ... z.B. die Star Trek Filme, dass ich mir keine Sorgen um den Abstand machen brauche, weil die Story wirklich abgeschlossen war und die Leser mehr oder minder damit überrascht werden, dass noch mehr geht. So würde es in meinem aktuellen Projekt laufen. Eine Gruppe, die sich über mehrere Jahre entwickelt und abgeschlossene Abenteuer erlebt. Es gehört zusammen und führt zu einem übergeordnetem Finale, aber das deutet sich am Anfang nicht an wie z.B. in Harry Potter, wo klar ist, dass er folgend gegen Voldemort wird kämpfen müssen.

Keine meiner Mehrteiligen Geschichten ist so strikt trennbar wie etwa bei Potter. 1. Schuljahr inklusive Kampf gegen Böse abgeschlossen, hier könnte es gut sein, aber nein. Viele meiner Geschichten handeln ganz dicht, so dass es wohl auf "Teil 1: Gruppe Trifft sich, Teil 2: Gruppe formiert sich, Teil 3: Intrigen etc." hinauslaufen würde. Allerdings glaube ich, dass genug Zwischen-Showdowns drinne sind, um im jeweiligen Band ein abschließendes Gefühl herstellen zu können. Ich habe eine Serie mit sieben "Staffeln" konzipiert, und bei der war völlig klar, dass die wie im Fernsehn jeweilige Staffelfinale braucht, ich kenne es von meinen geguckten Serien gar nicht anders. Wichtig ist mir dann nur auch wieder, wie oben schon gesagt, dass der nächste Teil in annehmbarer Zeit erscheint.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Dämmerungshexe am 25. Mai 2018, 09:11:11
Bisher habe ich selbst es so gehandhabt bei meinen Trilogien, dass Teil 1 die wichtigsten Charaktere einführt, das Setting und den grundlegenden Konflikt. In Teil 2 wurden diese Infos geweils weiter ausgebaut bzw. die Konflikte vertieft und verschärft. Teil 3 ist dann sowohl für die Auflösung da, als auch, um alles nochmal über den Haufen zu werfen.

Ich finde eine Trilogie sollte tatsächlich eine geschlossene Geschichte ergeben, wobei jeder einzelne Teil selbst ebenfalls in sich geschlossen ist. Sprich, es werden immer am Anfang Konflikte eingeführt und die meisten davon zum Ende hin gelöst. Halt eben im Falle der einzelnen Teile nicht alle. Ob die handelnden Personen von Anfang bis Ende die gleichen sind, ... schwer zu sagen. Die meisten Werke nach diesem Schema, die ich kenne und meine eigenen funktionieren genau so. Aber ich kann mir vortellen, dass es auch funktioniert wenn Figuren und POVs wechseln. Insoweit eine Verbindung klar erkennbar bleibt.

Was ganz zu Anfang des Threads gepostet wurde - die Idee mehrere selbstständige Erzählungen mit einem übergeordneten Grundthema, das in verschiedenen Formen ausgearbeitet wird, als Trilogie zusammen zu fassen, würde mir als unbedarftem Leser wohl eher aufstoßen. So etwas kann man als "Reihe" konzipieren (ein besserer Begriff fällt mir leider gerade nicht ein). Etwas Ähnliches habe ich auch in Planung, würde dort aber auf das äußere Erscheinungsbild der Bücher selber gehen - ähnliche Cover, vielleicht ein gemiensames Signet - das alle miteinander verbindet.
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Trippelschritt am 25. Mai 2018, 09:42:34
Als immer noch halber Bauchschreiber plane ich auch meine Trilogien nicht. Ich habe eine Idee und schreiben einen Roman dazu. Fast immer bekomme ich dann während des Schreibens so viele Ideen, dass ein Roman nicht ausreicht. Ich finde dann zwar ein gutes Ende, bin aber mit meiner Geschichte nicht fertig. Also schreibe ich weiter und so entsteht dann einer Trilogie mit einr Gesamtlänge zwischen 2.7 und 3 Millionen Zeichen.

Das nächste Projekt wird länger. Möglicherweise ;)

Trippelschritt
Titel: Re: Trilogie = 3x was?
Beitrag von: Marandris am 25. Mai 2018, 21:48:21
Als gutes Beispiel würden da die Shannara Chroniken von Terry Brooks passen. Die Bücher handeln von verschiedenen Personen, was sie gemein haben ist die Tatsache, dass es in den Folgebänden um die Kinder und Kindeskinder geht und sie spielen in der gleichen Welt. Das gehört für mich zusammen.
Bei meinem Debütroman geht es hauptsächlich um die Protagonistin, im zweiten Band jedoch gibt es einen weiteren Handlungsstrang mit einer anderen Hauptprotagonistin, dennoch würde ich jetzt kein Buch mittendrin schreiben, wo es um eine völlig andere Geschichte geht. Für mich muss eine Trilogie zusammenpassen, etwas haben dass die Teile miteinander verbindet.
Allerdings kenne ich eine Autorin, die im ersten Band die Geschichte von einem Prinzen und einer Menschenfrau behandelt, im zweiten geht es um den Hauptmann des Prinzen und im dritten Band wieder um ein anderes Pärchen. Du kannst ja Bücher über verschiedene Hauptprotagonisten schreiben und sie alle im letzten Band für ein fulminantes Finale zusammenbringen.