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Schreibübung: Romanschnipsel aus dem wahren Leben

Begonnen von Farean, 25. September 2012, 11:56:45

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Farean

Hallo allerseits, :winke:

um das Zusammenspiel von Beobachtungsgabe, Vorstellungskraft und Formulierungsvermögen zu trainieren, möchte ich mir wieder eine Schreibübung angewöhnen, die ich früher einmal regelmäßig pflegte: Szenen aus meinem Alltag zu greifen und aufzuschreiben.

Bevor ich das wieder allein im stillen Kämmerlein mache: Ich glaube, diese Übung kann durch gegenseitigen Austausch zwischen mehreren Autoren nur gewinnen, daher mache ich hierfür einen Thread auf.

Also: wer macht mit? Ich fange einfach mal an:

Zitat
[...]

Etwas verpennt öffnete er weit die Schlafzimmerfenster und blinzelte in den kühlen Zug der frischen Luft. Die Bäume gegenüber waren noch tiefgraue Schatten vor dem dämmrig blauen Himmel. Von Ferne tönten das Rauschen der Hauptstraße und vereinzelte metallische Schläge vom Güterbahnhof. Aus dem Augenwinkel bemerkte er am dämmrigen Himmel rosafarben aufblitzende Punkte, die er im ersten Moment für eine Sinnestäuschung hielt. Doch die hellen Punkte blieben, und als er genauer hinsah, erkannte er, was er vor sich hatte.

Möwen.

Möwen, die von der tiefstehenden Sonne in blassem, morgendlichem Rosa beleuchtet wurden und sich wie Lichtfunken vom rauchigen Blau der Wolken abhoben. Der Anblick hatte etwas Unwirkliches, Weltentrücktes, und für ein paar Sekunden fand sein ruheloser Geist Frieden.

Bis er sich zu seiner Frau gesellt hatte, die gerade in der Küche den Tee aufsetzte, war der Augenblick schon vergangen. Die Lichtverhältnisse hatten sich verändert, und vor dem Küchenfenster bot sich das alltägliche Schauspiel der langsam heller werdenden Nachbarschaft. [...]

Sin

Hallihallo,

dann wollen wir doch mal sehen, ob noch ein paar andere hier mitmachen wollen.

Zitat
[...]
Langgestreckt liegt sie vor mir in einem Sonnenstrahl und genießt die Wärme. Schwarz. Weiß. Entspannt.
Als ich mich ihr nähere, zuckt zuerst ein Ohr, dann öffnet sie schläfrig blinzelnd ein Auge, um mich genervt anzusehen. Sie sieht wohl ein, dass ich sie nicht in Ruhe lassen werde und schließt sie ihr Auge wieder. Während ich mich um sie herum bewege, zeigt immer die Ohrspitze auf mich. So ganz scheint sie mir doch nicht zu trauen.

Vorsichtig lasse ich mich neben ihr auf den Boden sinken, als ich sie erreicht habe. Sie hebt ihren Kopf und sieht mich für einen Moment misstrauisch an. Schließlich lässt sie ihren Kopf nach einem tiefen Schnauben sinken und ergibt sich ihrem Schicksal. Ihrer Meinung nach.

Kurz warte ich ab, dann strecke ich langsam meine Hand aus. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich bei ihr vorsichtig sein muss, wenn ich einen Krallenhieb ihrerseits vermeiden will.
Da sie nicht reagiert, wage ich es, sie zu berühren.
Ihr weiches, seidiges Fell unter meiner Hand zu fühlen, gefällt mir jedes Mal so sehr, als wäre es das erste Mal. Die Wärme, die ich durch das Fell hindurch spüren kann, vertreibt die Kälte aus meinen Fingern, die der Herbstwind verursacht hatte und sie beginnt zu schnurren.

Eine ganze Zeit lang bleibe ich noch neben ihr sitzen, streiche durch das Fell und genieße ihre Gesellschaft.
Ich kann es nicht anders sagen: Ich liebe meine Katze einfach. [...]

Ich hoffe, dass es nicht zu lang geworden ist...

Und irgendwie... hört sich das gar nicht nach meinem sonstigen Schreibstil an.

Wer mag noch mitmachen?

LG
Sin