• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Der Nächste, bitte!?

Begonnen von Rosentinte, 24. Juli 2011, 21:07:10

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Rosentinte

Hallo,
Ich habe eine große Frage: Wie bestimmt Ihr die Reihenfolge Eurer Projekte?
Ständig kommen mir neue Ideen für Plots. Und wenn ich die ein bisschen ruhen lasse, finde ich hier und da tatsächlich eine Idee, die ich auch wirklich umsetzen will. Aber in welcher Reihenfolge?
Für meinen zukünftigen NaNo-Roman habe ich mich aus praktischen Gründen entschieden: Es ist relativ wenig Recherche nötig und ich brauche keine Welt erfinden.
Aber wie macht Ihr das sonst? Wie entscheidet Ihr Euch dafür, wann Ihr was schreibt? Und gibt es Kriterien bei Euch, wann z.B. Ihr Euch einer mehrbändigen Reihe zuwendet und wann einer in sich abgeschlossenen Geschichte?
Danke schon mal für Eure Antworten!
LG, Rosentinte
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Sprotte

Ich verteile Wartemarken an 2-Meter-Kerle, die sich mir aufdrängen und erklären, daß ich ihre Geschichte sofort erzählen muß.
Das ist meine einzige Chance derzeit.
Da die meisten von ihnen nicht lesen können (nie wieder ein derart gebildeter Held wie Maynard - NIE WIEDER  :brüll:), sitzen sie ziemlich ratlos herum und starren ihre Wartemarken an. Und ich hab meine Ruhe!  :wolke:

Nuya

#2
Ich hab meistens keine Probleme meine wirklich sinnvollen Ideen in eine Reihe zu kriegen. Ich bin froh über jede, die sich bis zu mir durchsetzt, bin glücklicherweise noch nicht in der Situation Wartemarken einzusetzen. ;)

Rosentinte

#3
Aber wie entscheidest du über die Wartemarken, Sprotte? In der Reihenfolge, in der die Ideen kommen oder wie du gerade Lust hast...  ???
Ich habe z.B. eine rachsüchtige Kriegerin, ein Luchsmädchen, einen Magier, Nixen... und keine Ahnung, wer zuerst drankommt.
LG, Rosentinte

Edit: Ah, Nuya war schneller.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Runaway

Mir passiert es auch nur relativ selten, daß sich mir mehrere Dinge auf einmal aufdrängen. Was häufiger passiert, ist, daß ich während des Schreibens schon Ideen für eine oder zwei Fortsetzungen habe. Die schreibe ich dann auch meistens genau in dieser Reihenfolge.
Ansonsten nehme ich immer das zuerst, wo ich die meisten Ideen habe bzw. wo es am meisten "brennt". Auf manche Sachen habe ich einfach mehr Lust als auf andere.
Und wenn das alles nicht spontan hilft, warte ich solange, bis irgendetwas in mir sich intuitiv entscheidet. Ich entscheide das quasi an den Sachen selbst. Aber ansonsten liegt das alles hier nicht so sehr auf Halde, daß ich da öfter ins Schleudern käme.
Mein Tip wäre auf jeden Fall: Aufs Bauchgefühl hören. Sich konkret vorstellen, wie es wäre, A oder B zu schreiben. Was sich besser anfühlt, kriegt den Zuschlag!

Sprotte

In der Reihenfolge, wie die Kerle aufschlagen. Das ist derzeit die beste Lösung. So geben sie Ruhe, bis ich Kenna und Juran geschrieben habe. Dann, so sage ich mir frech, kann ich immer noch entscheiden.
Kenna habe ich zweimal an die Wand gefahren und jedes Mal einen anderen Helden vorgezogen. Erst Cajan, dann Roveon. Kenna haßt jetzt beide. Mir doch egal.  :rofl:

KaPunkt

Nimm das,
Was am weitesten gediehen ist.
Was gerade am lautesten schreit.
Wo du am meisten Lust drauf hast.
Was am besten läuft. (beim schreiben)

Und wer sagt eigentlich, dass man nur ein Projekt verfolgen kann und dass auch noch durchgehend?
Ich hab 'Aller Zauber endet' grandios an die Wand gefahren. Ist noch nicht tot, aber ich muss es ganz neu denken. Aber momentan macht 'Hymnus' viel mehr Spaß. Also kommt 'Aller Zauber' in den Schrank, darf im Dunkeln reifen (Wie Käse, was es momentan ja auch noch ist  :snicker:) und mache mit 'Hymnus' weiter. 'Aller Zauber' kommt wieder raus, wenn es erwachsen geworden ist. (Und dann sind da noch ungefähr 7 andere Sachen, die im Schrank vor sich hin reifen)
Passt scho.  ;D

Ansonsten: Freu dich doch, dass du von den Ideen derartig erschlagen wirst. :jau:

Liebe Grüße,
KaPunkt
She is serene
with the grace and gentleness of
the warrior
the spear the harp the book the butterfly
are equal
in her hands.
(Diane di Prima)

Ary

Meistens drängt sich mir eine neue Idee auf, wenn ich auf meine alten Projekte keine Lust habe. Und das passiert meist, wenn ich sie an die Wand gefahren habe. oder umgekehrt - wenn ich ein Projekt an die Wand geknallt habe, weil ich das, wenn ich keine Lust mehr auf sie habe. Wenn ich in so einem Moment etwas neues anfange, bringe ich das auch zuende. Und wenn mir dann was dazwischenfunkt, wird der grobe Plot irgendwo notiert und dann muss er warten.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Naudiz

Hm, also ich habe jetzt in friedlicher Ko-Existenz drei Geschichten am Laufen. Verlässt mich die Muse für die eine, kann ich an der anderen weiterarbeiten.

Ich habe also keine Probleme damit, wenn mir mehrere Ideen auf einmal kommen. Sollte sich jetzt allerdings noch etwas aufdrängen, könnte es schwierig werden... ich habe schon Rebellion mehr oder weniger auf Eis gelegt. Wirklich aktiv sind es also doch nur zwei Geschichten.


zDatze

Ich muss ja gestehen, dass bei mir die nächsten drei Projekte theoretisch schon fix geplant sind. Nur ... ob sich noch etwas an der Reihenfolge ändert, halte ich nicht gerade für ausgeschlossen. Wie ich zu meiner Reihenfolge gekommen bin? Puh, das war nicht gerade eine einfache Geburt, da ich mit meinen Ideen quer durch alle möglichen Genres und Zeiten hopse. ;D

Für den NaNo habe ich mir allerdings eine Idee freigehalten, die ich ohne viel Recherche angehen kann. Sie spielt in unserer Welt und ich habe bisher absichtlich nicht viel Plot zusammengetragen. Nur einen Grundkonflikt. (Ich will mir den Spaß des Drauf-Los-Schreibens erhalten.) Ich sehe es auch als reines Spaßprojekt. Ansonsten würde ich es nicht für den NaNo "verheizen".

Im Moment treibe ich mich in einem pseudo-historischen Setting herum. Das erfordert schon einen anderen Stil, aber ich möchte mich persönlich nicht alleine auf Jugendbuch einschreiben, sondern ein wenig an meiner Flexibilität arbeiten. Daher habe ich bewusst ein völlig anderes Genre gewählt. (Und ich muss auch gestehen, dass mir die Geschichte durchaus unter den Nägeln brannte.)
Außerdem ist es eine der Geschichten, die ich schön länger im Kopf hin und her gewälzt habe - das ist etwas, das ich mittlerweile als eines der Grundkriterien erachte, wenn ich ein neues Projekt auswähle. :)

Kuddel

Bei mir geht es ähnlich wie bei Sprotte voran. Ich verteile Nummern an meine Projekte und hoffe, dass nichts neues mehr dazukommt. Meistens klappt das nicht. Nummer 1, 2, 4 und 5 sind bereits fertig. Von Nummer 3 sind 3 Bände von 6 fertig. Derzeit arbeite ich die Nummer 10 vor Nummer 6 ab, da Nummer 10 gerne am WoHo teilnehmen möchte. Und im Anschluss kommt der NaNo, wo eigentlich Projekt 8 geplant ist, aber das ist gerade einmal grob geplottet.

Einige Projekte, so wie mein Weltenamulett (6 Bände, 3 davon fertig), lasse ich dafür dann schon mal liegen. Da kenne ich die Figuren und könnte jederzeit wieder einsteigen. @Sprotte: Vielleicht sollten wir Melissa mal mit Maynard zusammentun.  ;)

Wenn ich mir das mal genau anschaue, muss ich wohl sagen, dass ich das schreibe, was am besten in meinen Jahresplan hineinpasst oder zu einem Wettbewerb.  :hmmm:
The first draft of everything is shit - Ernest Hemingway

Kath

#11
Im Grunde geht es mir ganz ähnlich, wie Aryana. An die Wand gefahren habe ich zwar noch keines meiner Projekte, dafür plotte ich im Vorfeld zu genau, aber beispielsweise jetzt gerade habe ich überhaupt keine Lust auf meine Geschichte und prompt formt sich in meinen Gedanken eine neue, die ich eigentlich erst im NaNo schreiben möchte.

Meistens hilft es mir dann, zwar an nur einem Projekt zu schreiben, die anderen aber schonmal zu plotten. Natürlich hilft das nicht über die Keine-Lust-Phase weg, eher im Gegenteil, aber so habe ich zumindest Ruhe und kann mir sagen: Sieh mal, wenn du mit deiner jetzigen Geschichte durch bist, dann kannst du diese wunderschöne hier schreiben. Also bemüh dich endlich mal! ;)

Die Reihenfolge bestimme ich dabei ganz nach Lust und Laune. Wenn ich an einer neuen Geschichte schreiben möchte, dann wähle ich diejenige aus meinem Ideenfundus, auf die ich gerade die größte Lust habe bzw. die mich selbst am meisten überzeugt (oder, wenn ich meine irrsinnigen fünf "Ich muss dringend veröffentlichen, um berühmt zu werden"-Minuten habe, dann wähle ich die, von der ich glaube, dass sie die Masse am meisten überzeugen kann. ;D).

Mohnrote

#12
Ich stand schon einmal vor dem Problem, dass ich mich nicht zwischen zwei Projekten entscheiden konnte. Zwar war die eine Idee zuerst da, ich war damit aber bereits gescheitert. Also doch lieber etwas Neues anfangen? Das Ergebnis war ein großer Dateienhaufen voller Anfänge und dramatischer Szenen, die zwar alle irgendwie super klangen, aber eben doch (noch) nicht soviel Seele besaßen wie mein erstes Projekt. Dann ging das große Grübeln los. Soll ich da weitermachen? Oder nochmal neu plotten? Das zog sich in gewisser Weise über Monate hin, während denen ich nichts wirklich zu Papier gebracht habe, immer mal hier, mal dort geschrieben habe.
Bis ich dann vor ungefähr einem halben Jahr gesagt habe: Schluss jetzt, du musst dich entscheiden. Also habe ich einfach eine harte Linie gezogen und das voran gestellt, was a) zuerst da war und b) schon am meisten Substanz besaß. Die anderen beiden Ideen, so verlockend sie auch klingen mögen, müssen jetzt erst einmal warten. Sonst müsste ich wohl befürchten, nie etwas fertig zu bekommen. Allerdings tröstet es mich sehr, dass ich es geschafft habe, alle bisherigen Ideen in eine gemeinsame Welt zu integrieren. Dann können auch die, die erst später dran kommen, schon ein bisschen am Rum teilhaben.  ;)


Edit: Eigentlich war Ruhm gemeint, aber gegen Rum werde sie auch nichts einzuwenden haben. ;D

Mika

Anfang dieses Jahres hatte ich noch tierische Angst, dass ich nie etwas anderes schreiben würde außer meinem Monster das mich ja schon schier eine Ewigkeit begleitet. Ein schwerer Fehler wie sich herausstellte, plötzlich waren sie da, die neuen Ideen, die neuen Protas die sich anstellten und um meine Aufmerksamkeit bettelten.
Meine Lösung ist relativ einfach, ich habe mir ein Notizbuch angeschafft und so wie die Ideen kommen schreibe ich sie hinein und sie warten bis ich mit einem aktuellen Projekt fertig bin, dann kommt das dran was als erstes im Buch steht.
Der Grund ist relativ simpel, würde ich sobald eine neue Idee Ansprüche auf mich erhebt mich dieser zuwenden würde ich niemals etwas zu Ende bringen, das Problem hatte ich nämlich früher, vor den Zeiten meines Monsters. Auch wenn ich mich dann teilweise zwingen muss an einem Projekt weiter zu schreiben, es funktioniert und ein neues Projekt das wartet und auf das man sich freut treibt irrsinnig an :)

chaosqueen

Noch bin ich ja froh, dass ich eine Geschichte habe, die bisher einigermaßen funktioniert und mir jeden Tag neue Teile ihrer Welt offenbart. Allerdings habe ich auch noch seit Ewigkeiten einen Jugendroman auf Halde liegen, der derzeit ziemlich an die Wand gefahren ist, und dann haben schon ein, zwei neue Ideen ganz zaghaft angeklopft.

Meine bisherige Feststellung deckt sich mit vielen Einstellungen von euch: Erst ein Projekt zu Ende bringen, dann ein neues beginnen, denn alles auf einmal klappt einfach nicht.

Moleskine ist mein bester Freund, da landet wild durcheinander alles drin, was mir so einfällt und wird hoffentlich irgendwann wieder ausgebuddelt und verarbeitet.