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Warcraft: The Beginning

Begonnen von Big Kahuna, 29. Mai 2016, 13:12:20

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Big Kahuna

Hallo liebe Zirkler,

nachdem ich gestern diesen Film gesehen habe, dachte ich mir, ich frage mal in dieser erlesenen Runde nach, was ihr so davon haltet bzw. ob ihr vorhabt, ihn euch anzusehen.
Ich persönlich fand den Film atemberaubend gut! Ich war anfangs wirklich skeptisch, da ich Warcraft-Fan seit der ersten Stunde bin und auch die ganz alten Spiele inkl. World of Warcraft gespielt habe. Die Story dieses Spiels hat mich einfach in seinen Bann gezogen, und demnächst werde ich mir wohl auch die Bücher zulegen, da meine Freunde so davon schwärmen.

Was den Film betrifft, wurden meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Die Schauplätze waren beinahe identisch mit denen aus dem Spiel, die Kostüme, die Figuren, auch die Effekte der Magier ... Es fühlte sich einfach wie Warcraft an. Ein paar Ungereimtheiten bzw. Abwandlungen der Story waren natürlich vorhanden, aber die konnte man wirklich verschmerzen.

Auch die Meinungen vieler Kritiker, dass man den Film nur dann versteht, wenn man davor die Spiele gespielt hat, haben sich nicht bewahrheitet. Klar versteht man einige Hintergründe besser, wenn man die Spiele und Bücher kennt, aber mal ehrlich: Beim Herrn der Ringe ist es doch genauso, wenn man das Silmarrillion kennt.

Um es kurz zu machen: Ob Warcraft-Fan oder nicht, dieser Film ist ein wirklich gutes Stück Fantasy :D

Tintenteufel

#1
Ich bin da ziemlich gespalten.
Einerseits fände ich interessant, mal zu schauen, ob Spielverfilmungen seit Advent Children einigermaßen kompetent geworden sind. Auch, ob Blizzard es packt, aus den nur wenige Minuten langen Filmschnippseln eine kohärente, flüssige Story zu schmieden - genau das hatte ja 2009 schon Square Enix das Genick gebrochen. Ich bin auch ein bisschen masochistisch und gucke mir sehr gerne an, wie die überaus destruktive Inzest-Beziehung zwischen Filmen und Videospielen immer neue Blüten treibt.

Andererseits...steckt da so ziemlich alles drin, was mich bei modernem Mainstream Hollywood Kino ankotzt.
Direkt der erste Film soll eine ganze Reihe lostreten, die Story ist aufgewärmter Eintopf aus den 90ern und die Effekte stehen weit im Vordergrund.
Außerdem lässt mich ein Metacritic Score von 37 das allerschlimmste erwarten. Nämlich Transformers (oder Avatar, bevor man mir Snobismus vorwirft): Hirnloses Pandering, wenig Anspruch an irgendwas und viel technisches Feuerwerk.
Die paar positiven Kritiken, die ich bisher gelesen habe, kommen fast ausschließlich von Gamern und loben immer nur Kram wie "visuelle Kinetik" und "Designentscheidungen" - Zeug, das für mich keinen guten Film ausmacht sondern Inhaltsleere kaschiert.

Wahrscheinlich guck ich mir das in n paar Monaten mit Kumpels auf dem Fernseher an, wenn wir eh alle dicht sind und nur irgendein Hintergrundrauschen brauchen.

Kerimaya

Ich gebe zu, mir hat er auch sehr gefallen. Meinen Mit-guckern ist einiges aufgestoßen als sie den Film gesehen haben (im Gegensatz zu mir haben sie aber auch früher schon Warcraft gespielt, ich beschränke mich da auf Hearthstone) aber ich glaube, der Film funktioniert an vielen Stellen sogar besser, wenn man ihn 'nur' als Fantasy Film und nicht als Warcraft Film sieht.

Guddy

Ich fand ihn eigentlich sehr schwach. Die Story hat keinen Biss, die Charaktere der Figuren sind schwach ausgearbeitet. Unendlich viele Logikfehler haben mich ebenso oft den Kopf schütteln lassen. Die Story an sich ist für einen B-Movie nett, die Optik ist allerdings wirklich atemberaubend gut! Vielleicht das beste, was ich im Fantasybereich gesehen habe.
Aber: Ich mochte den Film, weil ich die Spiele gespielt habe und die Orte endlich visualisiert gesehen habe. Es hätte auch ein Reiseführer ohne Story sein können und ich hätte ihn mir gerne angesehen  ;D

Aylis

Ich mochte den Film, ohne Warcraft Fan zu sein. Aber es war nicht umwerfend oder atemberaubend für mich.
Eigentlich habe ich am meisten Travis Fimmel genossen, weil ich seine Expressionen total feiere. :rofl:
Aber ich hätte ihn viel besser genießen können, wenn ich das Warcraft Universum komplett kennen würde. Medivh zum Beispiel habe ich kaum begriffen.
Mein Partner fand den Film dagegen total klasse, als echter WoW Fan war das wohl auch ein Erlebnis.
Technisch und optisch ziemlich geil, gerade am Ende habe ich auch wieder mitfiebern können. Aber ich glaube insgesamt war das Material einfach zu viel. Ich hab das Gefühl etwas verpasst und nicht gänzlich begriffen zu haben.
Habe ich im Vorfeld aber kaum anders erwartet und ich glaube, wenn man es noch mehr auf die breite Masse zuschreiben würde, wären die WoW Fans wieder enttäuscht.
Wo genau sollen wir einbrechen? - In die namenlose Festung.

Kerstin

Ich schließe mich Guddy an. Optisch war der Film fantastisch, aber die Story blieb auf der Strecke.
Sie haben in meinen Augen da einfach zu viel in einen Film reinpacken wollen, wordurch Handlung und Charaktere in meinen Augen flach und unlogisch blieben.

In der "Vorlage" erstreckt sich die Handlung des Films über mehrere Jahre und ist deutlich komplexer und vielschichtiger. Hätten sie sich nur auf einen Aspekt konzentriert und nicht gleich die gesamte Invasion abhandeln wollen, wäre es in meinen Augen deutlich besser geworden.
Schade z.B., dass Garona sich unbedingt in Anduin verlieben musste (eine der schlechtesten Liebesgeschichten, die ich je gesehen habe), während sie laut Vorlage eigentlich zu Medivh gehört und glaube ich sogar von ihm ein Kind bekommt.
Sargeras und wie er Medivh korrumpiert hat, fiel auch komplett unter den Tisch.

Als WoW-Spielerin fand ich es dann auch schade, dass sie als Handlung die Invasion genommen haben. Nicht nur, dass ich langsam keine "Dark Portals" mehr sehen kann ;D, war der Film dadurch zu stark auf Orks und Menschen fokussiert - die Rassen, die ich am wenigsten mag.

Spaß gemacht hat er trotzdem, aber ich brauche keinen zweiten Teil.